Hi,
ich hatte vor knapp 1,5 Jahren im Grunde exakt die gleichen Anforderungen wie du:
Langer Auslandsaufenthalt - Kamera wirklich täglich/immer mit dabei - viele verschiedene Situationen - möglichst ein "Allround-Talent" war gesucht.
Bei mir ist es damals dann nach sehr gründlicher Recherche die Canon PowerShot A640 geworden und ich habe diese Entscheidung bis heute nie bereut, ganz im Gegenteil.
Die Kamera ist für ihre Größe wirklich absolute Spitzenklasse und mit etwas Übung, Zeit und "Lust und Spucke" hat man - abseits des Automatik-Modus (der übrigens auch alles andere als schlecht ist) - mit den manuellen Einstellungsmöglichkeiten eigentlich wirklich alles komplett selber in der Hand. Das erschlägt einen am Anfang zwar ein bisschen, ist aber als Fortgeschrittener von unschätzbarem Wert!
Außerdem gibt es noch den "CHDK-Mod" für diese Kamera (quasi eine zusätzliche Software, ohne in die Firmware einzugreifen), mit der man dann nochmal weit mehr Möglichkeiten (z.B. RAW-Format, Belichtungszeiten von 1/10000 Sekunde, uvm.) hat, sofern man das mag!
Ich möchte mal kurz anreißen, warum ich mich für diese Kamera entschieden habe und was meiner Erfahrung nach besonders hilfreich/nützlich war bzw. was ich empfehlen kann:
1. Sie kann mit normalen Mignon-Batterien (AA) umgehen. Im Ausland (so wie ich es besucht habe) extrem wichtig! Kameras mit Akku brauchen eine Steckdose zum Aufladen - im Ausland (Hostel, Outback, Regenwald, ...) ist es aber oftmals sehr viel schwerer, über mehrere Stunden an eine Steckdose zu kommen, als einfach an der nächsten Tankstelle oder im kleinen Supermarkt ein Päckchen Batterien zu kaufen. Das mag natürlich je nach Art der Reise unterschiedlich wichtig sein - zu bedenken ist es aber allemal. Ich hätte ohne diesen Fakt jedenfalls oft keine Fotos machen können, insofern wäre das allein für mich schon ein Ausschlusskriterium (auch für G9/10, obwohl das ansonsten in meinen Augen sehr schöne Kameras sind).
2. Dreh- und schwenkbares Display. Das wird oftmals unterschätzt, aber wenn man die Nützlichkeit mal erkannt und sich daran gewöhnt hat, dann will man es einfach nicht mehr missen. Überkopf-Fotos (über Menschenmengen, Mauern, Zäune, etc. hinweg), Makroaufnahmen von Pflanzen und Tieren (z.B. Insekten, oft bodennah), unauffällige seitliche Fotos oder "Schnappschüsse aus der Hüfte" (z.B. von Menschen), bei denen man eigentlich nicht bemerkt werden will - und nicht zuletzt die Möglichkeit, das Display ganz umzuklappen und es so vor Schmutz (z.B. Sand, Staub, etc.) und generell Außeneinwirkung zu schützen sind einfach klasse! Möchte ich nicht mehr missen!
3. Optischer Sucher. Sehr wichtig, achtet man oftmals nicht drauf. In manchen (Licht-) Situationen kann man das LC-Display nämlich einfach vergessen - da ist ein "normaler" Sucher Gold wert. Darf nicht fehlen!
4. Zwar nur ein relativ magerer 4-Fach-Zoom (optisch, den zusätzlichen digitalen kann man komplett vergessen, am besten ganz ausschalten), dafür aber Weitwinkel, leichter Tele, Makro und nicht zuletzt die Filmfunktion - die zwischendurch manchmal auch einfach besser ist als ein Foto, da sie die Stimmung (absolute Stille/Leere, 360°-Rundumblick, spiegelnde Scheiben im Blickfeld, etc.) einer Situation je nachdem teilweise einfach besser einfangen kann und nicht zuletzt stolze 10 Megapixel, die auch noch sehr gut ein nachträgliches Zoomen (Crop, nur ein Bildausschnitt wird verwendet) ermöglichen.
5. Auch gut ist der automatische Objektiv-Verschluss (kein Deckel) - klein aber fein (wäre aber kein Ausschluss-Kriterium für mich).
6. Sehr gute Bildqualität (kommt natürlich auch auf das eigene Können an, das wächst), schnelle Verschluss- und Auslösezeiten, dadurch kaum Verwackler (trotz fehlendem IS), für ihre Größe relativ wenig Rauschen (natürlich trotzdem kein Vergleich zu einer Spiegelreflex o.ä.), ISO400 ist m. E. noch in Ordnung - darüber naja, netter Video-Modus.
7. Die interne Software ist auch klasse, die Bedienung kinderleicht. Man kann Filme direkt schneiden und somit wertvollen Speicherplatz sparen, außerdem gibt es genug Platz für Kreativität (z.B. Farbe austauschen, Bild s/w nur Blume farbig lassen, etc.), was jetzt zwar kein Muss ist aber zwischendurch durchaus Spaß bringt und teilweise sogar nützlich ist (wird bei G9/10 aber kaum anders sein).
8. Akku- bzw. eher Batterielaufzeit. Ist natürlich eher subjektiv, aber ich habe im Schnitt bei einer bunten Mischung aus Fotos mit und ohne Blitz, Nutzung von Zoom, Weitwinkel und Makro und einigen Videos zwischendurch im Schnitt grob gute 400 bis 500 Fotos geschafft. Das halte ich für relativ gut, meistens hat es gerade etwas länger als eine 2GB-Speicherkarte gereicht (ca. 400-450 Fotos).
9. Sehr gute Verarbeitungsqualität, gute Haptik, fühlt sich wertig und stabil an - hat auch einiges aushalten müssen und auch anstandslos ausgehalten!
Alles in allem wirklich eine klasse Allround-Kamera (übrigens besser als ihre Nachfolgern, die PowerShot A650 IS, die zwar etwas bessere Eckdaten hat, vor allem aber den letzten Punkt nicht erfüllt).
Am besten du schaust dir auchmal die Amazon-Bewertungen/-Rezensionen zu den beiden Modellen an!
Ach ja, was ich auch unbedingt noch erwähnen möchte:
Unbedingt gute Speicherkarten verwenden!!! Meine klare Empfehlung: SanDisk Extreme III (2GB). Lieber mehrere kleine als eine große (denn wenn die kaputt geht, ist es noch viel ärgerlicher, als es das bei einer kleinen schon ist!). Die SanDisk Extreme III mit 2GB gibt es mittlerweile recht günstig (10-15 Euro), davon - je nachdem - so 2-3 Stück und du solltest gut ausgerüstet sein (zwischendurch auf CD/DVD brennen/brennen lassen), dann sind sie zum einen gesichert und zum anderen gibts wieder Platz.
Ich habe wirklich einige verschiedene Speicherkarten getestet (u.a. wie gesagt SanDisk Extreme III, Transcend, Extrememory, Hama, Noname) und nur die SanDisk Extreme III hat als einzige Karte absolut gar keine Probleme gemacht. Sie hat einfach nur tadellos und unbeeindruckt von sämtlichen äußeren Umständen ihren Zweck erfüllt - sowohl bei Kälte (Minusgrade), als auch bei ziemlicher Hitze (45°C+ im Schatten), bei hoher Feuchtigkeit (Tropen und Regen), als auch auf Fraser Island (Sandinsel, sehr feucht, eher nass) - und hatte keinen einzigen Aussetzer, keinen Datenverlust, gar nichts.
Die anderen Karten haben manchmal rumgezickt, eine ist ganz kaputt gegangen (400 Bilder futsch ;(), manchmal waren aufwendige und teure Rettungsaktionen im Internet-Cafe oder Fotoladen notwendig.
Fazit: Nur noch SanDisk Extreme Karten, lieber hier ein paar Euro mehr als später ein paar viele Euro mehr plus viel Stress und Frust!
Außerdem rate ich dazu, gute Akkus bzw. Batterien zu verwenden/kaufen. Auch hier ist es meistens so, dass die wirklichen vermeintlichen "Schnäppchen" oftmals Uralt-Batterien (oder einfach nur so schlecht) sind, die dann im Endeffekt nach zwei Fotos mit Blitz schon die Warnanzeige aufleuchten lassen. Richtige (teure!) Fotobatterien lohnen sich aber meiner Erfahrung nach auch nicht; am besten sind normale, halbwegs hochwertige Batterien (bei Akkus würde ich Sanyo Eneloops nehmen).
Wie du siehst bin ich ziemlich begeistert von der Kamera, was nicht von ungefähr kommt.
Ich hatte sie über ein halbes Jahr eigentlich IMMER dabei und das unter allen möglichen Bedingungen und in allen möglichen Situationen - teilweise auch extremere.
Sie hat alles völlig unkompliziert mitgemacht, (sehr) schöne Bilder geliefert und läuft heute noch wie am ersten Tag!
Wenn du dich mit ihr anfreunden kannst: Bei Ebay habe ich zwischendurch welche für um die 200 Euro gesehen - diesen Preis ist sie auf jeden Fall locker wert!
Ansonsten würde ich mir - da eben der Anspruch doch wächst - für meine nächste Reise wohl eine Canon PowerShot SX10 IS (oder wenn du noch etwas warten und mehr ausgeben kannst/willst sogar eher die SX1 IS) aussuchen, da die eben bei etwas größeren Maßen und etwas mehr Gewicht nochmal deutlich mehr Bereiche (großzügiger) abdeckt, allen vorraus der 20-fach optische Zoom! Den Kompromiss würde ich wohl (mittlerweile, als "Fortgeschrittener Laie"
) eingehen.
Kannst sie dir ja auch anschauen, wobei Gewicht und Größe wirklich eine Liga höher sind (Bridge vs. Kompakt).
Die FZ18, FZ28 und FZ50 halte ich auch für sehr schöne Kameras; von Größe und Gewicht her sind sie allerdings deutlich mehr an zuletzt ganannter SX10 IS bzw. SX1 IS dran (Superzoom/Bridgecams), als an einer G9/19, A640, etc. (Kompakte).
Wenn du noch mehr Größe und Gewicht verschmerzen kannst, ist vielleicht auch die Fujifilm FinePix S100FS interessant für dich...
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen!
Gruß, Jonny
/Edit:
Anbei ein paar Fotos, alle mit der A640, teilweise
leicht nachbearbeitet (Tonwert, Kontrast), die meisten "out-of-the-cam".
Falls sie stören oder es zuviele sind bitte kurze Info, dann nehme ich sie (ganz oder teilweise - wie gewünscht) wieder raus!
Flughafen Singapur
Flinders Street Station, Melbourne
Viech
D) im Park, Melbourne
Möwe
Aussicht von den Rialto Towers, Melbourne
Schmetterlingsmakro
Melbourne Zoo
Optischer Zoom + Crop
Palme
Sunrise (nachbearbeitet)
Schild
Queen Mary II im Hafen von Sydney (nachbearbeitet)