Grundsatzdiskussion: Troubleshooting-Threads, muss man allen Tipps sofort folgen?

[dark_rider]

Hallo zusammen,

leider habe ich es in einem Thread hier kürzlich erstmalig im TP-Forum erlebt, dass er geschlossen wurde und mir Trollerei vorgeworfen wurde, weil ich nicht sofort wie ein aufgescheuchtes Huhn jedem Vorschlag gefolgt bin.

Das ärgert mich: Es ging um einen weniger brennenden Punkt auf meinem Produktiv-System, auf dem ich nicht so experimentierfreudig bin wie (vielleicht auch so manch anderer) auf einem Zweit-TP. Darf daher nicht jeder User selbst entscheiden, ob und welche Vorschläge er annimmt, welche er erst einmal zurückstellt und welche er nicht verfolgt, um vielleicht auch erst einmal alles sacken zu lassen und sich in Ruhe ein Gesamtbild zu machen? Mir z.B. half es im betroffenen Thread schon sehr, dass das beschriebene Verhalten des TP es bei den meisten anderen Usern genauso auftrat, so dass ich für mich b.a.W. beschloss, die nächsten Windows- und Lenovo-Updates abzuwarten, um zunächst zu schauen, ob dies das (wie gesagt ohnehin nicht extrem brennende) Problem löst, ohne dass man selbst herumdoktern muss und später z.B. Software deinstalliert hat, die nach einem der nächsten Updates anderer Software problemlos weiter gelaufen wäre.

Ich finde die Anspruchshaltung einiger "Helfer" manchmal stark überzogen, nach dem Motto "befolge umgehend meinen Ratschlag, auch wenn es nur eine Vermutung ist, oder Du wirst gedisst und/oder als Troll diffamiert". Eigentlich erlebt man so etwas regelmäßig nur in anderen Foren, in denen im Prinzip nur 5-10 Hochfrequenz-Poster unter sich diskutieren, sich als kleine Könige fühlen und dann Newbies i.d.R. auf jedwede Frage zunächst umfangreiche Standard-Pauschal-Totschlag-Arbeitsaufträge verpassen, woraufhin der Thread dann meist im Sande verläuft und eine Lösung nur äußerst selten gefunden wird (selbst, wenn alle Zwangsarbeiten erledigt werden, wird es dann seitens der "Helfer" meist still).

Ich hoffe, dass es hier entgegen dieser Erfahrung sachlicher bleibt und sich an Troubleshooting-Threads weiter i.d.R. nur die User beteiligen, die genau das dort Geschilderte oder sehr Ähnliches zufällig selbst schon erlebt haben und nicht immer dieselben User, die mit dem Problem eigentlich gar nichts am Hut haben, einem deshalb Ihr Standard-Repertoire aufzwängen wollen und dafür Unterwürfigkeit erwarten.

Wie seht Ihr das, wie verfahrt Ihr bei Troubleshooting mit Tipps aus dem TP-Forum und aus anderen Foren?

PS: Ich möchte hier niemanden persönlich kritisieren und habe auch keine bestimmten User im Hinterkopf. Es möge sich also bitte niemand angegriffen fühlen.

 

[syscrh]

Ich denke nicht, dass ein Thread hier einfach so zum Spaß geschlossen wird und man in diesem Forum besonders vorschnell handelt (das wage ich mal so zu äußern).
Auch kann Dich niemand zwingen die Ratschläge zu befolgen.

Allerdings:
- gab es konkrete Anzeichen, dass es sich mit der Deinstallation beheben lassen könnte
- ist der Aufwand ein kleines Programm zu deinstallieren (und anschließend wieder zu installieren) bei weit unter 5 Minuten und wird Dir sicherlich auch kein Produktivsystem zerschießen; niemand hat verlangt Windows neu zu installieren o. ä. aufwendige Dinge oder gar gefährliche Dinge (lege Dein T460s in Salatöl ein, etc.)

Persönlich finde ich es ein wenig unnötig da jetzt ein riesiges Fass zu öffnen, denn in der Zeit hättest Du wohl auf allen Deiner ThinkPads das Programm deinstallieren und wieder installieren können ...


Wenn man keinen der Ratschläge befolgt, dann hilft das der Community rein gar nicht weiter. Dann kann man weiterhin ins Blaue raten ohne einen einzigen Schritt weitergekommen zu sein. Debugging klappt eben nur, indem man Schritt für Schritt an die Sache rangeht und verschiedene Ideen ausprobiert. Ebenso demotiviert es die Helfenden, wenn keiner der Ratschläge angenommen wird.
Evtl. ist man dann beim Lenovo Support besser aufgehoben, denn deren Mitarbeiter interessiert die Problemlösung vermutlich weitaus weniger als die abendliche Grillparty bei ihren Freunden.

 

[dark_rider]

...ist der Aufwand ein kleines Programm zu deinstallieren (und anschließend wieder zu installieren) bei weit unter 5 Minuten und wird Dir sicherlich auch kein Produktivsystem zerschießen

Das dachte ich hier auch:
https://thinkpad-forum.de/threads/1...unter-Win-10?p=1970332&viewfull=1#post1970332

 

[syscrh]

Naja, ein S/ATA Treiber ist nicht bloß ein kleines Programm, sondern essentiell für den Festplattenzugriff. Das mit dem aktuellen Lösungsvorschlag zu vergleichen ist Blödsinn.

 

[Schwartz]

Wenn man einen Support-Thread aufmacht und quasi 'für lau' von anderen Usern Hilfestellung bekommt, wird es nicht gerne gesehen wenn diese nicht genutzt wird - zumindest wenn es grundlos geschieht. Die Investition von Zeit und Hirnwindungen in dein persönliches Problem verlangen fairerweise auch eine Investition deinerseits. Wenn die Helfer eindringlich werden, hat das oft den Grund dass sie eben doch genau wissen warum etwas nicht funzt und aller Widerstand von der anderen Seite als lösungshemmend angesehen wird. Tun kannst du natürlich was du willst.

 

[ThinkBrett]

Im in Rede stehenden Hilfe-Such-Thread hast Du dein Problem beschrieben ABER nicht gesagt, dass zur Problemlösung KEINE Änderungen an der SW-Konfig in Frage kommen.

Richtigerweise hätte der Thread dann kein Hilfe-Such-Thread sein sollen, sondern ein "Wie lange dauert bei Euch der xy-Zustand auf einem xyT-Pad unter Win10"

Dass dieser aber von der Menge der zurückzuschreibenden Daten (Programmzustände) abhängt, deswegen immer je nach Szenario verschieden lang ausfallen wird, hast Du nicht berücksichtigt.

ICH hätte den im Ansatz als zielführend aussehenden Tipp mit der Deinstallation des einen Programms jedenfalls ausprobiert. Dies hätte in wenigen Minuten Klarheit gebracht.

Also war deine Frage irreführend/unvollständig gestellt, da deine Bereitschaft zu Eingriffen in die SW-Konfig des Systems von Anfang an nicht gegeben war.

 

[dark_rider]

ICH hätte den im Ansatz als zielführend aussehenden Tipp mit der Deinstallation des einen Programms jedenfalls ausprobiert. Dies hätte in wenigen Minuten Klarheit gebracht.

Ich stellte diesen Ansatz doch gar nicht in Frage, sondern bin schon relativ sicher, dass die Deinstallation der LSIF den Standby beschleunigen würde, so wie bei Ede mit sehr ähnlicher Konfiguration wie bei mir. Nur 1. möchte ich die damit verbundenen Nachteile (u.a. Ladeschwellen weg) nicht in Kauf nehmen, und 2. funktionierte der Standby bis vor kurzem mit unveränderter LSIF auch noch schnell, d.h. ein Update irgendeiner anderen Komponente muss hier die wahre Ursache sein.

Um den konkreten Thread soll es hier aber auch gar nicht mehr gehen, der ist geschlossen. Hier soll es vielmehr grundsätzlich über die Erwartungshaltungen gehen ("Grundsatzdiskussion").

Naja, ein S/ATA Treiber ist nicht bloß ein kleines Programm, sondern essentiell für den Festplattenzugriff. Das mit dem aktuellen Lösungsvorschlag zu vergleichen ist Blödsinn.

Dafür hatte ich vorher doppelt und dreifach nachgefragt, ob dabei etwas schief gehen könne, und mir wurde mehrfach versichert, dass dies nicht möglich und es ein völlig unkomplizierter Allerweltsvorgang sei.

Wenn man einen Support-Thread aufmacht und quasi 'für lau' von anderen Usern Hilfestellung bekommt, wird es nicht gerne gesehen wenn diese nicht genutzt wird - zumindest wenn es grundlos geschieht. Die Investition von Zeit und Hirnwindungen in dein persönliches Problem verlangen fairerweise auch eine Investition deinerseits. Wenn die Helfer eindringlich werden, hat das oft den Grund dass sie eben doch genau wissen warum etwas nicht funzt und aller Widerstand von der anderen Seite als lösungshemmend angesehen wird. Tun kannst du natürlich was du willst.

Und genau das ist doch der Punkt: Es muss doch niemand antworten, hier im Forum ist doch alles freiwillig. Wer hier teilnimmt, macht dies doch aus persönlichem Spaß und dann, wenn er eh Zeit hat. Ich erwarte genauso wie viele andere User auch niemals eine prompte Lösung, geschweige denn schreibe ich entsprechend fordernd oder beschwere mich gar über ausbleibende Lösungen. Von daher ist diese Haltung "ich versuche Dir zu helfen, dafür hast Du nach meiner Pfeife zu tanzen und mir dankbar zu sein" aus meiner Sicht nicht stimmig. Vielmehr sollte auf Augenhöhe diskutiert werden - wenn auch nicht unbedingt fachlich, aber zumindest persönlich.

 

[Schwartz]

Klar, nur schaffen Support-Threads weniger einen Ton des persönlichen Spaßes an der Sache, und eher den eines Problems das es zu lösen gilt. Wenn man vorne anstellt, dass dem Thread ein triviales Problem / Hobby / Interesse zugrunde liegt kann man eine entspanntere Umgangsform sicher erwarten.

Dass du als Threadsteller etwas gefälligst zu tun hast stimmt natürlich nicht. Da kann dein Gegenüber einfordern soviel es will. Nur: Wenn ein Entgegenkommen nicht beiderseits gefühlt werden kann, endet das in Verstimmungen. Deinerseits, dass du enttäuscht bist, seinerseits, dass er in Zukunft evtl. nicht mehr helfen wird.

SATA-Treiber sind kritisch und können dir das System zerschießen. Du hattest es allerdings auch nicht so gemacht wie beschrieben. Also direkt den Treiber aus dem Gerätemanager gelöscht anstatt die Intel RST-Software aus 'Programme'. Ob das anders gelaufen wäre kann ich jetzt nicht sagen - ist ja auch egal.

 

[vlooe]

Ich sehe das ähnlich wie dark_rider, sein Thread wurde vorschnell geschlossen, da er nicht sofort das gemacht hat was vorgeschlagen wurde.
Auf meine Post, dass ich ähnliches verhalten habe und das betroffene Programm vermutlich nicht installiert ist wurde garnicht eingegangen...
Genauso wurde ignoriert, dass es bei mir nicht ständig auftritt.

Somit kann man nach einer Simplen deinstallation noch garnicht beurteilen ob das Problem gelöst ist. Es müsste mehrere Tage ohne das betreffende Programm gearbeitet werden...

 

[sarek]

Ich kann mich Schwartz anschließen!

Die Lust zu helfen schwindet wenn ein Hilfesuchender beratungsresistent ist. Um ein neutrales Beispiel zu nehmen:
Ein User hatte mal Probleme mit seinem Thinkpad (T61 mit nVidia). Die von ihm beschriebenen Symptome waren eigentlich eindeutig ->Graka hat sich verabschiedet. Aber nein das konnte bei ihm ja nicht sein da er das Gerät immer pfleglich behandelt hat etc. Wir alle hätten ja keine Ahnung und er hat als weiter gefragt was er machen könnte.

Man MUSS nicht alles probieren was angeboten wird, aber wenn wie in dem oben genannten Beispiel es nahezu ausgeschlossen ist, dass es ein anderes Bauteil sein könnte, sollte man das einfach mal testen!
Das wär jetzt genauso als wenn ich auf meine Frage von gestern wegen der Integration eines LAN-Druckers im Wlan anfangen würde zu schreiben: „Warum soll ich mir jetzt noch einen Router anschaffen, ich will den Drucker ins WLAN bringen und nicht das Netzwerk erweitern?“ oder „Ich will keine Vorschläge für einen Router/AP-Kauf ich will eine Lösung“… Man muss offen dafür sein und es probieren…

In deinem Softwarebeispiel könnte z. b. eine Deinstallation und Neuinstallation dazu sorgen, dass ein ggf. neuer Treiber/neuer Softwarebaustein der Probleme macht mit dem alten (funktionierenden) überschrieben wird…
Vorschläge kommen ja nicht von ungefähr und wenn gleich noch weitere User derselben Meinung sind, sollte man diesem nachgehen (oder es zumindest in Erwägung ziehen).

Das soll jetzt keine Kritik sein, aber SO funktioniert meiner Meinung nach (auch mit Spaß beim schreiben) ein „kostenloses“ Supportforum wie hier.

Klar es ist stellenweise mit Arbeit und Zeit verbunden um das Problem dann selbst zu beheben, aber genau das ist es, was viele scheuen (wie in dem Beispiel mit dem Nvidia-Bug oben. Da hätte nämlich die Displayeinheit zum Gegentest getauscht werden müssen.. d. h. 2x 15 Schrauben aufdrehen und Display wechseln…

Das Forum soll Hilfe bieten und Spaß machen!

 

[hha81667]

Hier soll es vielmehr grundsätzlich über die Erwartungshaltungen gehen ("Grundsatzdiskussion").

Nur ist das Thinkpad-Forum ganz sicher nicht der richtige Platz um irgendwelche Grundsatzdiskussionen zu führen. Drum auch hier zu, zumal eigentlich schon alles zu den vermeintlichen Erwartunghaltungen gesagt wurde.