Gorleben - Die Legende vom Salzstock

Evilandi666

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5.731
Hi,

ich wollte euch nur mal auf folgenden Artikel in der "Zeit" hinweisen:

http://www.zeit.de/2003/48/Gorleben

Vllt. gibt es dann immerhin einige, die wissen worüber sie diskutieren!

(Falls es schon einen Thread dazu gibt, bitte mergen - wenn er nicht gar so alt ist!)

Grüße,
Andreas
 
danke für den link, ich oute mich mal als einer der dummen aus der breiten masse - krasse geschichte, WENN sie denn wirklich wahr ist.
 
wer schon mal im "freien" wendland war, kann das so bestätigen. in zeiten der zonengrenze war hier der hund begraben.

ich kann mich gut an die ersten fliegenden eier erinnern, die dann in sekunden zu spiegeleiern und anschließend zu briketts wurden.

auch die "zwischenzeitlich befristete" lagerung der castoren-behälter im "zwischenlager" ist so korrekt (40 oder 50 jahre ist ja auch eine frist ;) ).
wie lange die behälter nun in diesem zwischenlager lagern, weiß kein mensch so genau, weil ja noch kein verfahren besteht, den inhalt in die kleineren behältnisse zu packen. die ganzen castoren wiegen um die 120 to, dafür gibt es noch keinen aufzug, um so eine masse nach unten zu transportieren, was aber nicht das einzige problem ist.

außerdem gehört ein großer teil der salzstöcke in gorleben unterschiedlichen personen und einem fürsten (oder ein anderer adelsgrad...).dieser ist mit der lagerung nicht so ganz einverstanden. dieser nette mensch hat mit anderen besitzern seinen salzstock nicht def bfs zur verfügung gestellt.

was auch kaum bekannt ist, ist dass das gelände nicht der bfs gehört. demnach gelten die nutzungsrechte der bfs nur bis 2015, dann müssen entweder die pachtverträge mit den eigentümern verlängert werden oder die eigentümer werden in langjährigen verfahren "zum wohle des gemeingutes" enteignet. und dass das passieren wird ist mir durch die "normative kraft des faktischen" vollkommen klar. oder glaubt einer ernsthaft, dass alle bisher gelagerten castoren nach 2015 in ein anderes zwischenlager transportiert wird. das wollen ja noch nicht mal die atomkraftgegner

@seia
man ist nicht dumm, wenn man sowas nicht weiß. das ganze wird auch schön unterm deckel gehalten, damit die menschen nicht noch mehr aufmucken.

gruß in't huus

gatasa
 
also, ich wußte, daß die Castoren über der Erde gelagert sind.
Und ja, ich bin froh, daß die Dinger im Wendland sind und nicht in meiner Nähe.
Und nein, ich möchte die Dinger auf gar keinen Fall in meiner Nähe haben.
Und ja, ich bete schon immer: "Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd Andere an."
 
gatasa' schrieb:
...die eigentümer werden in langjährigen verfahren "zum wohle des gemeingutes" enteignet. und dass das passieren wird ist mir durch die "normative kraft des faktischen" vollkommen klar. oder glaubt einer ernsthaft, dass alle bisher gelagerten castoren nach 2015 in ein anderes zwischenlager transportiert wird. das wollen ja noch nicht mal die atomkraftgegner...

Ich hab jetzt auf die schnelle keine exakte Quelle gefundne, da muss man sich wohl durch das Gesetz-Papier wühlen, aber Enteignung, die eigentlich zumindest im Atomzusammenhang abgecshafft war, ist mit der Reform gerade erst wieder möglich geworden.
In Anbetracht des "2015-Problem", schlau eingefädelt...

Da ich mich wohl auch zu den "Dummen", halb informierten SpiegelOnline Lesern zählen muss, bin ich entsprechend überrascht:
rp-online.de schrieb:
Im Streit um ein Endlager warnte die niedersächsische CDU derweil vor einer Vorfestlegung auf Gorleben. Auf der Suche nach einem Atommüll-Endlager will die Regierungskoalition nach "Spiegel"-Informationen auch Enteignungen von Immobilienbesitzern ermöglichen. Für den Bau von Anlagen zur Endlagerung radioaktiver Abfälle und für die Standorterkundung "ist die Enteignung zulässig", steht demnach in dem Entwurf zum Atomgesetz. Die Möglichkeit von Enteignungen hatte die rot-grüne Regierung einst abgeschafft. Die Bundesregierung will die Erkundung des Salzstocks Gorleben, die von Rot-Grün Ende 2000 gestoppt worden war, am 1. Oktober wieder aufnehmen.
Link: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Wirbel-um-Atom-Zweifler-Roettgen_aid_905400.html vorletzter Absatz

Murxer
 
verständlicher weise, wobei man sagen muss, bei einigen mitbürgern ist es ggf. auch besser, dass die das nicht wissen, schließlich gibt es da genug randalierer, gewalt ist da ja nun absolut keine lösung.

und bzgl. enteignung:
kommt ggf. auf den verpächter an, wenn der geldgeil genug ist, dann wird r einfach die pacht verlängern.
 
Interessant.
Aber immerhin besser als die Probeeinlagerung in der Asse.
Mit den tollen Dingern werden wir noch eine ganze Menge Spass haben.

vert
 
Viel spannender finde ich, wie Gorleben als Zwischenlager "ausgewählt" wurde... nicht aufgrund fundierter Wissenschaft, es war eine reine, persönliche bzw. politische Entscheidung - voll krass :cursing: ;(
 
mit dem spass wirst du recht haben. schon allein mit der anforderung für die endlagerung. hier wird unter anderem gefordert, dass eine million jahre die emmissionsicherheit gewährleistet ist.
wer dies allen ernstes in einem salzstock erfüllt sieht, der glaubt auch noch an den weihnachtsmann (sic! asse).

und eine million jahre ist eine zeit, die die menschen nicht überblicken können, geschweige denn wissen, wie sich die welt verändert. wer kann mir garantieren, dass nicht in 5 jahren ein despot in deutschland die atom-abfälle für eine bombe missbraucht.
wer hätte 1986 bei der explosion des reaktors von tschernobyl gedacht, daß 3 jahre später die ddr nicht mehr existiert und ein jahr später die sowjetunion nicht mehr da ist.
und wir lagern uns mehr oder weniger freiwillig so ein sch...... in die gegend, was mehr als uns vorstellbare zeiträume wärme und strahlung produziert, wo wir nicht einmal 20 jahr überblicken.
ich habe in unmittelbarer nähe meiner haustür in ahaus auch so ein "zwischenlager", wo "nur" schwach radioaktive stoffe lagern, bis auf das zeugs, was da aus versehen hin gebracht worden ist, weil das eigentlich russen gehört.

die strom-lobby lacht sich kaputt und besitzt auch noch nach mehr als 85 milliarden euro subventionen und die ausssicht auf mehr als 120 milliarden reingewinn durch die laufzeitverlängerung die frechheit zu sagen, die kosten der demonstrationen seien demokratie-kosten und für die stehe man nicht gerade.

alles bleibt beim alten, wählt konservativ: gewinne für einige, kosten auf alle abwälzen. (das ganze gibt es aber auch in anderen bereichen, siehe hotellobby :thumbdown: )

just my 2 cents

gatasa
 
Tja, in mancher Hinsicht hatten diese Griechen vielleicht doch recht. Wage ich manchmal zu glauben.
 
kann mir eigentlich mal einer erklären warum der Atommüll, den Deutschland jetzt nach Russland schicken will, vor der Einlagerung so behandelt wird, dass er in Kernkraftwerken verwendet werden könnte?

http://tagesthemen.de/inland/atommuell124.html

quote:

"Nun sollen die fast 1000 Brennelemente in Majak so behandelt werden, dass sie in Kernkraftwerken verwendet werden könnten. Danach sollen sie in Russland endgelagert werden."

?(
 
nö, kann ich zumindest nicht mit quellen..

bei diesen verträgen zwischen zwei staaten kann auch auch mal die sprachliche barriere der knackpunkt sein. aber vielleicht ist das auch nur ein trick, um nicht gegen eine gesetzliche vorschrift zu verstoßen.
unter umständen ist die einlagerung von "atommüll" aus einem anderen land nicht erlaubt. dieser vorschrift umgeht man mit der aussage, dass das ja kein müll sei, sondern nur ein zwischenlagern für spätere zeiten, weil das uran doch ganz normal für kraftwerke geeignet sei.
ich meine mal gelesen zu haben, dass atommüll nur in dem land endgelagert werden darf, in dem es entstanden ist.

gruß in't huus

gatasa
 
Hm. Interessanter Artikel. Ich habe mir ehrlich gesagt überhaupt keine Gedanken gemacht, wo genau die Castoren dort lagern. Ich ging davon aus, dass die halt "irgendwie sicher" verstaut werden.

Keine Ahnung, ob die derzeitige Lagermethode "sicher" ist, aber ich hätte die Dinger auch lieber unter der Erde.
 
Aviator' schrieb:
kann mir eigentlich mal einer erklären warum der Atommüll, den Deutschland jetzt nach Russland schicken will, vor der Einlagerung so behandelt wird, dass er in Kernkraftwerken verwendet werden könnte?

http://tagesthemen.de/inland/atommuell124.html

quote:

"Nun sollen die fast 1000 Brennelemente in Majak so behandelt werden, dass sie in Kernkraftwerken verwendet werden könnten. Danach sollen sie in Russland endgelagert werden."

?(
Die Russen haben Reaktoren anderer Bauart im Einsatz. Brennstäbe, die bei uns nicht mehr wirtschaftlich sind, werden dort noch weiter eingesetzt.
Verbrauchte deutsche Brennstäbe sind lediglich "Müll" im Sinne der deutschen Energiekonzerne. Aus technischer Sicht sind die alles andere als "Müll".
 
r.polli' schrieb:
Und ja, ich bin froh, daß die Dinger im Wendland sind und nicht in meiner Nähe.
Und nein, ich möchte die Dinger auf gar keinen Fall in meiner Nähe haben.
Dann solltest am besten umziehen, denn das Lager in Ahaus liegt schon deutlich näher an Duisburg. Und da sind ebenfalls solche "Dinger" drin. ;)
 
Gatasa liegt richtig. Wenn ich mich recht entsinne, darf Atommüll nicht exportiert werden und muss deshalb vorher (sinnloserweise) um die Gesetzte zumindest der Terminologie nach zu umgehen, veredelt werden und wird dann nach Russland geschafft.
 
nene, mom

die jetzt nach russland gehenden brennstäeb stammen ursprünglich von dort, das kraftwerk aus dem die stammen war noch zu ddr-zeiten gebaut worden udn bestückt von den russen...
daher solls auch zurück.
das ist kein bundes-deutscher atommüll
 
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