[gelöst] Restaurierung eines (defekten) A31

sme

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Moin allerseits,

bei mir ist so zu sagen als neue Freizeitbeschäftigung ein defektes A31 (2652-BWG) zur Reparatur und Restaurierung auf dem Schreibtisch gelandet. Die originale Beschreibung des "Fehlers" war relativ aussagekräftig ... "Er geht nicht an."

Äußerlich ist es in einem relativ gutem Zustand. Ausnahmen sind einige herausgebrochene Streben im Plastik-Gitter / Gehäuse vor dem Lüfter links sowie ein kleines Stück fehlende Plastik vor dem linken Scharnier. Die von IBM beschrieben Komponenten sind vollständig vorhanden, der RAM wurde von 128MB um weitere 256MB erweitert. Für sein hohes Alter ist sein Innenleben erstaunlich sauber, selbst der Lüfter hat nur eine leichte "Kruste", funktioniert aber ansonsten ausgezeichnet. Die Schrauben um die Scharniere herum (jeweils 3 Stück) waren ungewöhnlich locker, ließen sich aber problemlos nachziehen. Bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft, einen Blick auf das ganze Main-Board zu werfen. Ich habe bis jetzt nur die Tastatur entfernt und von da aus einen diagonalen Blick aufs Board geworfen. Bis dahin ist mir nichts auffälliges begegnet. Der Akku scheint leer zu sein. Ob er sich laden lässt, habe ich nicht probiert.

Zum eigentlichen Problem - die Kiste geht (wirklich) nicht an. Obwohl, ganz so einfach ist es auch nicht. Bei meinem ersten Versuch, die Kiste am Netz anzuschmeißen, leuchteten kurz alle LEDs auf, danach leuchtete nur noch das "Z" (Indikator, dass er am Netz hängt). Die Hintergrundbeleuchtung des Displays ging an, sonst blieb der Bildschirm aber schwarz. Danach habe ich angefangen, die Kiste Schritt für Schritt auszuweiden. Akku raus, Diskettenlaufwerk raus, CD-Laufwerk raus, Festplatte raus. Nach jedem Schritt habe ich der Kiste wieder Strom gegeben und getestet, keine Änderung. Erst nachdem die Festplatte raus war, regte sich was. Ich bekam ein großes IBM-Logo zu sehen, zusammen mit einer Option, den Boot-Setup zu ändern. Also habe ich die Platte wieder eingebaut, nichts passierte. Platte wieder raus, jetzt passiert auf einmal in dieser Konfiguration auch nichts mehr. Nach ein paar weiteren Anläufen schien es so, dass der Rechner möglichst lange vom Netz getrennt sein muss - dann bekam ich (ohne Festplatte) immerhin das Logo wieder zu sehen. Dann habe ich probiert, noch den RAM zu entfernen. Nachdem beide DIMMs entfernt waren und die Kiste wieder eine ausreichend lange Pause hatte, bekam ich einen Beep-Code zu hören: 1x länger, 3x kurz, 3x kurz, 1x länger. Alles in allem bringt das aber auch nichts. Je nach dem, wie lang die Pause / Trennung vom Netz ist, habe ich verschiedene Variationen. Eine längere Pause bringt mir einen richtig schnell laufenden Lüfter, Hintergrundbeleuchtung und gelegentlich ein IBM-Logo. Kurze oder keine Pausen einen langsamen oder keinen Lüfter sowie auch hin und wieder keine Hintergrundbeleuchtung. Interessant finde ich, dass der Rechner den Empfang meines FM-Radios leicht stört, wenn er doch mal wenigstens den Lüfter richtig anschmeißt.

Ich habe einige Erfahrung mit der Wartung einer Flotte an verschiedenen R60 sammeln können. Ein A31 ist jedoch Neuland für mich. Noch bin ich dabei, mich in die Materie einzuarbeiten. Falls jemand trotzdem fürs erste sinnvolle Ideen hat, wäre ich sehr dankbar. Vor größeren Umbauarbeiten oder Löten am Board schrecke ich nicht zurück, falls ich halbwegs genau weiß, was ich da tue.

Grüße, ~
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher, durchaus möglich. Aber welche Komponenten "flext" es bei diesem Modell bzw. bei dieser Serie üblicherweise "weg"?
 
Hast Du das Gerät mal probeweise mit nur jeweils einem Riegel probiert zu starten? Wenn nicht, probier das mal. Jeden Riegel in jede Ram Bank probieren.
 
@ji.qiu: Schon geschehen. Ich habe alle Permutationen aus einem bzw. zwei Riegeln in beiden Bänken durchprobiert ... Das bringt nichts aufregendes neues.

@fb1996: Gibt es Erfahrungen mit Reparatur-Versuchen ... Ofen / Heißluft ... ? (Ich hab viel gegooglet und viel gefunden, viel Plunder, viel Brauchbares für A2x-Modelle, wenig für A3x.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ofen und der normale Heissluftfön bringen wenn überhaupt, nur temporäre Erfolge. Reflowen ist eine Möglichkeit, dabei wird das Lötzinn nochmals verflüssigt und eventuelle Brüche schliessen sich wieder. Ist aber nicht immer von Erfolg gekrönt. Reballen wär die zweite Möglichkeit, dabei wird der Chip entfernt, Lötzinn von Chip und PCB entfernt, neue Lötbälle auf dem Chip aufgebracht und die Einheit wieder auf das PCB gelötet. Beide Möglichkeiten klappen nur, wenn die Lötpunkte das Problem waren. Bei defektem Chip (z.B Nvidia Bug diverser GPU Serien) hilft nur der Austausch.

Wenn aus der Nähe kommst kannst mit dem Board hier vorbeischauen, ich hab passendes Lötgerät zur Verfügung.
 
Reballen wär die zweite Möglichkeit, dabei wird der Chip entfernt, Lötzinn von Chip und PCB entfernt, neue Lötbälle auf dem Chip aufgebracht und die Einheit wieder auf das PCB gelötet.

Und das ist um dem Flexing entgegenzuwirken? Wenn das alles richtig gemacht wurde ist das Fexing dann ganz behoben? Ich meine gelesen zu haben, Flexing tritt nur auf weil was "billig" verlötet wurde. Schließlich flexen GPU's Heutztage ja auch nicht mehr.
 
@ji.qiu: Danke für das Angebot (ich treibe mich in Sachsen rum). An der Ausrüstung soll es hier an sich auch nicht mangeln, ich suche ehr nach einem Ansatzpunkt, einem bekannten Fehler, der zu dieser Beschreibung passt. Gestorbene GPUs passen irgendwie nicht so ganz zu dem, was nach langen Pausen ohne Strom (doch noch) passiert, oder? Zumindest der NVidia-Bug scheidet relativ sicher aus - in der Kiste sollte ein "ATI Mobility Radeon 7500" Chip verbaut sein, wenn ich mich nicht total vergooglet habe.

@Aurora: Flexing gibt es auch noch bei modernen Boards, keine Sorge ... An sich ist es immer eine Frage, wie stabil ein Board verbaut ist (wie stark es mechanisch z.B. beim Klappen des Laptops beansprucht wird) und wie sehr es thermisch belastet wird (ausdehnen und zusammenziehen von Chips tötet meiner Erfahrung nach irgendwann auch die beste Lötverbindung).
 
@R.M.B.: Naive Gegenfrage ... Wie mache ich das bei der Kiste am schlausten? Ich sehe bei der Konstruktion keine Chance, durch das Gehäuse von oben genügend Druck auszuüben ... Tastatur raus und dann versuchen, irgendwie auf den Kühlkörper zu drücken ... ?
 
@ji.qiu: Danke für das Angebot (ich treibe mich in Sachsen rum). An der Ausrüstung soll es hier an sich auch nicht mangeln, ich suche ehr nach einem Ansatzpunkt, einem bekannten Fehler, der zu dieser Beschreibung passt. Gestorbene GPUs passen irgendwie nicht so ganz zu dem, was nach langen Pausen ohne Strom (doch noch) passiert, oder? Zumindest der NVidia-Bug scheidet relativ sicher aus - in der Kiste sollte ein "ATI Mobility Radeon 7500" Chip verbaut sein, wenn ich mich nicht total vergooglet habe. ....

Das mit der gestorbenen GPU könnte schon passen, aber ohne selbst zu gucken mag ich da keine wirklichen Aussagen treffen. Es besteht auch die Möglichkeit das bei geflexten Board, in Verbindung mit Hitze, irgendwo ein Kurzschluss zwischen den Lötbällen verursacht wird. Kühlt der Kasten wieder ab, könnte der Kontakt wieder geöffnet sein und das Gerät läuft bis es warm wird. Wenn Du doch die nötige Ausrüstung hast, dann leg doch einfach los. GPU und Chipsatz mal fix nachgelötet und entweder geht der Kasten wieder, oder es bleibt beim alten. Außer einer Stunde Zeit kostet das doch nichts.

Und das ist um dem Flexing entgegenzuwirken? Wenn das alles richtig gemacht wurde ist das Fexing dann ganz behoben? Ich meine gelesen zu haben, Flexing tritt nur auf weil was "billig" verlötet wurde. Schließlich flexen GPU's Heutztage ja auch nicht mehr.

Heute flexen weniger GPU´s :D Früher war einfach das Problem die Umstellung auf Bleifrei Lot. Bleifrei Zeugs hat nen höheren Schmelzpunkt und das löten ist damit nicht so einfach. Lötautomaten brauchten neue Lötprofile. Das größte Problem beim flexing sitzt aber vor der Tastatur. Wenn es nicht gerade nen Nvidia Chip ist der schon von Haus einen an der Mütze hatte, so ist es oft einfach nur mangelnde Wartung (Lüfter nicht sauber, dadurch zuviel hitze) oder falsche Handhabung die dazu führt das die Lötpunkte reissen. (Laptop an einer Ecke mal eben anheben und umstellen)
 
Zuletzt bearbeitet:
@sme

sorry,ich bin durch Deine Angaben davon ausgegangen,Du weist Bescheid.
Üblicher Weise kann man schon durch drücken auf die Tastatur oder an einer der vorderen Kante
einen Bleistift unterlegen.
 
Beim A3x(p) gibt es definitiv keine zerschossenen GPU's wie bei NVidia. Falls Druck auf die GPU keine Auffälligkeiten zutage fördert, drücke mal leicht auf die RAM-Riegel. Auch hier können kalte Lötstellen auftreten durch mechanische Belastung. Die A3x(p) hatten noch keinen Structure Frame und sind aufgrund der Packdichte der Bauteile und der einfach zu schwachen Belüftung sehr anfällig für Flexing. Daher ist es auch ein Muss, bei tadellosen Maschinen ständig den Lüfter bei etwa 3000 rpm laufen zu lassen. Dann steigt die Temperatur selbst bei Volllast selten über 70°C und Flexing tritt praktisch nicht mehr auf, wenn man nach dem Abschalten das Gerät abkühlen lässt vor dem Schließen des Deckels. Die A3x(p) hatten nämlich wie alle Geräte der 30-er Serien sehr fest sitzende Scharniere, um die Wackelei wie bei den 20-er Serien nach einer gewissen Dauer zu vermeiden. Man findet daher selbst heute kaum Maschinen der 30-er Serien, die Spiel haben bei den Scharnieren.

Gruß
enrico65
 
Ich sollte den Thread mal würdig abschließen ...

Drücken an allen möglichen Stellen hat nichts erkennbares gebracht. Ich habe mir letzten Endes ein "neues" gebrauchtes Board für diese Maschine besorgt und eingebaut, was das Problem gelöst hat. Falls es jemanden interessiert, das "neue" Board stammte aus einem A31 2652-DG6.
 
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