[gelöst] Boot- und Kernel-Problem mit Produktivsystem OpenSuSE 10.2

Mornsgrans

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Gleich vorweg:
Ja, das System ist steinalt, aber es muss noch einige Monate durchhalten, bis das neue System soweit ist. - Die entsprechenden Sicherheitsprobleme sind mir durchaus bekannt.
Erschwerend kommt hinzu, dass es ein Mailgateway ist, das nicht einfach abgeschaltet werden kann.

Nun zu meinem Problem:

Irgend etwas habe ich vor einiger Zeit wohl falsch gemacht, aber beim Reboot nach 160 Tagen Dauerbetrieb erschien lediglich die Meldung "no operating system"
Google ist da auch nicht sehr auskunftsfreudig, drum habe ich mal etwas gebuddelt:

Ich kann das System über die OpenSuse Installations-DVD boten. Es laufen "einige" Fehlermeldungen durch, die wohl durch den unpassenden Kernel (fehlende Kernelmodule) entstanden.

Das Verzeichnis von /boot sieht so aus:
seitzweb:/boot # ll
total 14304
-rw-r--r-- 1 root root 745145 Jun 22 2007 System.map-2.6.18.8-0.5-default
-rw------- 1 root root 446 Apr 14 14:52 backup_mbr
lrwxrwxrwx 1 root root 1 Dec 14 2010 boot -> .
-rw-r--r-- 1 root root 72739 Jun 22 2007 config-2.6.18.8-0.5-default
drwxr-xr-x 2 root root 4096 Apr 14 14:52 grub
lrwxrwxrwx 1 root root 27 Dec 14 2010 initrd -> initrd-2.6.18.8-0.5-default
-rw-r--r-- 1 root root 6297220 Dec 14 2010 initrd-2.6.18.8-0.5-default
-rw-r--r-- 1 root root 3281957 Dec 14 2010 initrd-2.6.18.8-0.5-default.old.0
-rw-r--r-- 1 root root 385536 Apr 14 14:52 message
-rw-r--r-- 1 root root 87858 Jun 22 2007 symsets-2.6.18.8-0.5-default.tar.gz
-rw-r--r-- 1 root root 344114 Jun 22 2007 symtypes-2.6.18.8-0.5-default.gz
-rw-r--r-- 1 root root 100632 Jun 22 2007 symvers-2.6.18.8-0.5-default.gz
drwxr-xr-x 2 root root 4096 May 17 2007 uxlog
-rwxr-xr-x 1 root root 1766667 Jun 22 2007 vmlinux-2.6.18.8-0.5-default.gz
lrwxrwxrwx 1 root root 28 Dec 14 2010 vmlinuz -> vmlinuz-2.6.18.8-0.5-default
-rw-r--r-- 1 root root 1480201 Jun 22 2007 vmlinuz-2.6.18.8-0.5-default

Offenbar habe ich bei einer der Wartungsarbeiten (Deinstallation von VMWare Tools) den entsprechenden Kernel mit deinstalliert.

uname -a:
computer:/boot # uname -a
Linux computer 2.6.18.2-34-default #1 SMP Mon Nov 27 11:46:27 UTC 2006 i686 i686 i386 GNU/Linux


hier die /boot/grub/menu.lst:
# Modified by YaST2. Last modification on Di Apr 14 14:52:33 CEST 2015
default 0
timeout 8
##YaST - generic_mbr
gfxmenu (hd0,1)/boot/message
##YaST - activate

###Don't change this comment - YaST2 identifier: Original name: linux###
title openSUSE 10.2
root (hd0,1)
kernel /boot/vmlinuz root=/dev/sda2 vga=0x317 resume=/dev/sda1 splash=silent showopts
initrd /boot/initrd

###Don't change this comment - YaST2 identifier: Original name: floppy###
title Diskette
rootnoverify (hd0,0)
chainloader (fd0)+1

###Don't change this comment - YaST2 identifier: Original name: failsafe###
title Failsafe -- openSUSE 10.2
root (hd0,1)
kernel /boot/vmlinuz root=/dev/sda2 vga=normal showopts ide=nodma apm=off acpi=off noresume nosmp noapic maxcpus=0 edd=off 3
initrd /boot/initrd
(letzte Modification-Datum stammt von einem vergeblichen Reparaturversuch)

Die entsprechenden Kernelmodule zum Kernel 2.6.18.2-34 sind wohl der Deinstallation zum Opfer gefallen.

Das System sucht natürlich nach den passenden Modulen:
computer:/boot # iptables -L INPUT
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.18.2-34-default/modules.dep: No such file or directory
iptables v1.3.6: can't initialize iptables table `filter': iptables who? (do you need to insmod?)
Perhaps iptables or your kernel needs to be upgraded.
computer:/boot # ll /lib/modules/
total 4
drwxr-xr-x 3 root root 4096 Oct 8 2012 2.6.18.8-0.5-default

Meine Frage:
Wie bekomme ich den passenden Kernel mit der zugehörigen initrd und Kernelmodulen zusammen und zum Booten? - Eine detaillierte Anleitung wäre wünschenswert, da meine tiefergehenden Linux-Kenntnisse mittlerweile argt verblasst sind.
Von extremer Wichtigkeit ist vor Allem iptables mit "angeschlossenen Kernelmodulen", um unerwünschte IP-Adressen wieder blockieren zu können.

Zum Testen kann ich auf einen Klon des Systems zurückgreifen, das natürlich das gleiche Problem hat.

Und noch zum Schluss:
Kommentare über das Alter des Systems könnt Ihr Euch ersparen, sie helfen nicht weiter. Mir ist selbst nicht wohl in meiner haut, mit dem alten System zu arbeiten, aber wie gesagt, es muss noch eine Weile durchhalten. Dementsprechend rigoros sperre ich auch IP-Adressen auf die Sperrliste, die aber derzeit nicht funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den 2.6.18.2 Kernel solltest du wie folgt installieren können:

Code:
zypper in kernel-default=2.6.18.2-34

oder manuell:

Code:
# Paket holen
#  (Anm.: es gibt keine Kernelpakete im i686-Verz., daher Annahme, dass i586 hier zu verwenden ist)
wget  -O /var/tmp/kernel-default-2.6.18.2-34.i586.rpm  http://ftp5.gwdg.de/pub/linux/suse/opensuse/discontinued/distribution/10.2/repo/oss/suse/i586/kernel-default-2.6.18.2-34.i586.rpm

# und dann installieren:
zypper  in  /var/tmp/kernel-default-2.6.18.2-34.i586.rpm
# oder
rpm -i  /var/tmp/kernel-default-2.6.18.2-34.i586.rpm


Aber: Das System sucht nur deswegen nach den 2.6.18.2-Modulen, weil du den .2 Kernel der Live-CD und nicht den .8er aus /boot nutzt. Bei dem gegebenen Fehlerbild würde ich eher darauf tippen, dass die Grub-Installation kaputt ist - erscheint denn das Grub-Menü beim Booten ohne Live-Medium?

vg,
dywi
 
Dann bist Du von der Installdisk aus per chroot im System unterwegs? Wenn Pakete installiert werden sollen, unbedingt darauf achten, dass alles wichtige gemountet ist: /, /boot, /usr (falls vorhanden).
 
@linrunner:
Gestartet habe ich das System über die OpenSuSE 10.2 Installations-DVD, indem ich "Installieren" - "Erweiterte Optionen" - "Installiertes System starten" aufgerufen habe. - Nicht über das Rescue-System und chroot. - Da funktioniert nicht einmal das Mounten der Partitionen.

Pakete habe ich nicht vor, auf diesem instabilen System zu installieren, sprich, solange nicht der richtige Kernel läuft - den passenden Kernel mal ausgenommen.

@dyvi:
Die Grub-Installation dürfte zumindest beschädigt sein.
Zypper will ich mal versuchen.
Du liegst richtig - ich habe die i586-Version installiert.

@all:
Was mir noch zu schaffen macht, ist die Meldung "no operating system".
Mir stellt sich die Frage, warum diese Meldung erscheint. - Hat der Rechner Grub nicht gefunden? Hat es den MBR zerlegt?
Laut YaST ist Grub auf /dev/sda2 und nicht im MBR installiert. Ene Neuinstallation des Grub über YaST scheiterte zumindest mal, ohne die Konfiguration anzutasten. Da ich auch nicht weiß, was YaST hierbei macht, habe ich auch lieber die Finger davon gelassen.

Also geht es in den nächsten Schritten erst einmal darum, den Kernel mit zypper herunterzuladen. Anschließend wird wohl Grub neu installiert werden müssen. Eventuell werde ich da noch einmal diesbezüglich auf Euch zukommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem geklonten System hat die Reparatur geklappt.
Wie das immer so ist, musste natürlich das root-Dateisystem mit fsck repariert werden. Anschließend existierte nur noch der Ordner /root.
Also Klon gelöscht und den laufenden Produktivrechner erneut geklont, danach das Rescue-System von DVD gebootet, fsck auf allen Partitionen durchgeführt, anschließend von der erneut gebooteten DVD die Installations-Option "Manuell Reparieren" ausgewählt, alle Paketprüfungen deaktiviert und die Tests und reparaturen laufen lassen.
Beim Abschnitt "Grub" gab es Fehler wegen fehlender Module - war ja klar (siehe oben).
Danach Setup-DVD gebootet - "Installieren" - "Erweiterte Optionen" - "Installiertes System starten" und Linux fuhr hoch bis auf die KDE-Oberfläche.
Nach Anmeldung in YaST den Punkt "System" -"Bootloader" einmal durchgegangen ohne Änderungen, hierauf konnte ich wieder von Platte booten.

Ich habe jedoch nicht den von dyvi vorgeschlagenen kernel-default-2.6.18.2-34.i586 verwendet, weil er älter, als der bereits installierte ist.
Heute klappte im Klon die Neu-Installation des Grub und schon lief er wieder. - Mal sehen, ob ich es heute Abend schaffe, diese Schritte erfolgreich auf dem Produktivrechner anzuwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön dass es geklappt hat, weiterhin viel Erfolg.

Schade für den geneigten Mitleser ist nur, dass man aufgrund Reparaturtools und Yast nichts dazulernen kann ...
 
Aber immerhin, dass der geneigte OpenSuse-Nutzer mit YaST auch derartige Reparaturmaßnahmen ergreifen kann. Darum habe ich die einzelnen Schritte in YaST detailliert beschrieben, auch wenn dessen Benutzerführung sich inzwischen etwas geändert hat.
 
Epilog:
Heute am Produktivsystem die gleichen Schritte, wie am Klon durchgeführt und nach dem zweiten Herunterfahren ein Einschalten lief wieder alles, wie es sein sollte.
 
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