Ich hole den Thread mal einmal wieder hoch:
Habe mich damals für die MAX!-Lösung von EQ-3 entschieden. Die schien alles zu bieten, was ich brauchte (erstmal nur getrenntes "Thermometer" und Stellglied) und war preislich fair. Kurzfristig habe ich dann die ganze Wohnung damit ausgerüstet und 5x Heizungsthermostat, 5x Wandthermostat+ und 5x Fensterkontakt gekauft, das ganze über den sog. "Cube" verbunden. Das ganze war schnell eingerichtet und montiert, obwohl an den 5 Heizkörpern 5x ein anderer Ventiltyp verbaut war. Lediglich bei einem Heizkörper (Vaillant-Ventil) musste ich noch kurz von Conrad einen Adapter kaufen. Von EQ-3 hätte es zwar auch einen Adapter gegeben, der war aber aus Plastik, teurer und hätte erst bestellt werden müssen als der Adapter von Conrad, den ich eben schnell rausholen konnte und der günstiger und aus Metall war. Eine billige Rohrzange habe ich noch gekauft, da die alten "Köpfe" doch recht fest saßen und ich sonst eher nur feinmechanisches Werkzeug besitze.
Anbringen war dann also wie gesagt ein Kinderspiel, die Ventile selbst müssen ja nicht raus, nur neue Köpfe drauf. Soll heißen: Altes abschrauben, neues aufschrauben, fertig. Kein Wasserablassen o.ä. Das Anlernen der Geräte am Cube ging flott, wenn man die Fensterkontakte bei meinen Fenstern geschickt anbringt, überwachen sie auch immer gleich zwei Fenster zu gleich und das Einstellen der Heizprofile war auch intuitiv. Mit dem Webinterface kann ich auch von extern schauen, wie es zum die Temperaturen steht und ggf. nachregeln. Über diese App:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.eq_3.max_eq3 geht es auch von unterwegs vom Handy. Im lokalen Netz nehme ich lieber diese App:
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.jutzig.max.remote.activity da sie ohne Zeitverzögerung arbeitet (die andere geht übers Webinterface, was dank Pull bis zu 5min zurück ist) und mehr Funktionen & Infos bietet.
Ziemlich bald war mein Bastelgeist geweckt und mit Hilfe des zum Teil im Internet schon reverse-engineerten Protokolls sowie der Hilfe von meinem Nachbarn beim weiteren Reverse-Engineering haben wir dann die Kommunikation zum Cube auch "geknackt" und ich habe mir eine kleine Anwendung in C# geschrieben, die die Daten vom Cube auswertet. Speziell die aktuellen Ventilstellungen. Die Anwendung lasse ich nun via Mono auf einem Raspberry Pi laufen und habe dort ein Relais angeschlossen. Die Anwendung auf dem Pi pollt nun alle 30s die aktuellen Ventilstellungen und wenn alle Ventile geschlossen sind, schaltet es das Relais ab, wenn die Summe aller Ventilstellungen bei >=10% liegt, schaltet es das Relais an. An das Relais hab ich dann die Heizungsfreigabe von meiner Therme angeschlossen. Ergebnis: Die Therme heizt auch den Heizkreislauf nicht mehr, wenn eh kein Heizkörper mehr Hitze anfordert.
Idee war noch, auch auf die analogen Eingänge der Therme zu gehen, um die Vorlauftemperatur zu regeln - da sich allerdings die Regelungen in den einzelnen Zimmern an die Vorlauftemperatur anpassen, wäre das ggf. kontraproduktiv. Man könnte nur die Veränderungen der Außentemperaturen etwas ausgleichen. In den "Zwischenzeiten" im Herbst und Frühling kann es nämlich sein, dass 60° Vorlauftemperatur schon so viel sind, dass die Regelungen schnell stark überschwingen und die Temperatur im Raum für eine Weile deutlich höher geht als eingestellt. Im Winter wie jetzt kann es sein, dass aber auch Vorlauftemperaturen von 70° und mehr nötig sind, um auf >18-19°C in den Zimmern zu kommen. Das könnte man eventuell nochmal integrieren.
Ein paar Macken und Eigenarten hat das System aber auch. Beispielsweise muss man wissen, dass eine manuell überschriebene Temperatur wieder auf die im Programm eingestellte zurückgesetzt wird, wenn man einmal das Fenster geöffnet hat. Oder auch um 24 Uhr, weil dann immer ein neues Programm beginnt quasi.
Unschön ist auch, dass ich in dem gut 1 Jahr Betriebszeit bisher 2x eine "Amnesie" des Cubes hatte, die Zentrale hat also einfach alle angeschlossenen Geräte vergessen. Zwar arbeiten die dann autark weiter, aber man kann eben über den Cube (und damit auch nicht über die App) keine Einstellungen mehr vornehmen. Da hilft nur alles zurücksetzen und neu anlernen. Dauert dann doch schnell 1-2 Std. Nervig. Nach dem zweiten Mal hatte ich außerdem das Problem, dass irgendwie zwei Räume plötzlich verknüpft waren. Wenn ich die Temperatur im Bad erhöht habe, ging sie wenige Minuten später auch in der Küche hoch. Und in einem Zimmer hielt es sich plötzlich nicht mehr an die Programme und entwickelte Eigenleben. Plötzliche Temperaturveränderungen oder die Ventile gehen zu obwohl noch weit unter der eingestellten Temperatur. Da half nur noch ein drittes Mal alles zurückzusetzen.
Alles in allem bin ich zufrieden, es erfüllt seinen Zweck. Die Macken sagen mir aber leider auch, dass man ein wenig Zeit für Gefrickel überhaben muss, wenn es mal wieder zickt.
Da man als Ingenieur aber ja nie zufrieden ist, werde ich demnächst nochmal umstellen. Zunächst kommen die Heizungsthermostate raus und werden gegen Heizungsthermostat basic ersetzt, die sind wohl leiser, günstiger und für das, was ich vor habe genau so gut. Als nächstes kommt der Cube raus, ein alternativer "CUL"-Empfänger (siehe
http://www.fhemwiki.de/wiki/CUL bzw.
http://busware.de/tiki-index.php?page=CUL) ist schon bestellt. Dann werde ich mir mit FHEM eine eigene Lösung basteln. Als letztes fliegen dann früher oder später noch die Wandthermostate raus, die bei uns eigentlich eh nur als Thermometer arbeiten und dafür viel zu schade sind. Nur die Fensterkontakte bleiben denke ich da, der Rest kann weg. Mal schauen, ob ich die Lösung an der Therme mit dem Pi dann auch durch einen ganz einfachen Funkkontakt ersetze. Vielleicht gibt es hier über kurz oder lang ja dann mein fast komplettes Max!-System wieder zum Verkauf
Ach ja, ich habe übrigens tatsächlich ca. 20% Heizkosten eingespart, seitdem ich das System habe!