Funk-Thermostat für Heizung

cuco

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Gerade rege ich mich mal wieder über meine Heizung auf. Die Vorlauftemperatur an der Therme ist hoch, der Raum ist lausig kalt, aber der Heizkörper auch. Denn dieser ist unter dem Schreibtisch... Das ist eine Eigenkonstruktion vom Vormieter und aufgrund der Zimmergröße und -schnitt lässt sich das auch nicht viel anders lösen. Für die Heizung sind auch Lüftungsgitter im Schreibtisch, also kein wirkliches Problem. Nur genau beim Thermostat staut sich die Wärme, daher regelt der natürlich ab. Warm wird es also nur, wenn ich den Thermostat voll aufdrehe. Irgendwann wird es natürlich zu warm... Dann heißt es wieder unter den Schreibtisch krabbeln und zurückdrehen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Um mein Zimmer vernünftig warm zu bekommen, ohne die Heizung voll aufdrehen zu müssen (und rechtzeitig wieder zurückzudrehen), habe ich überlegt, mir einen Funk-Thermostat zu holen. Also sowas wie diese elektronischen Thermostate, die man statt den mechanischen draufbaut, aber mit externem Temperatursensor (Funk ist da natürlich nett, Kabel täte es aber auch).

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht und kann mal berichten? Hat jemand vielleicht auch einen Tipp für mich (suche eher was günstiges). Und muss ich irgendwas beachten beim Umbau? Ich bin eher der Technik-"Nerd" als der Heimwerker/Handwerker.
 
Ja, sowas suche ich. Nur ich hab keine Ahnung, worauf ich achten muss (woran erkenne ich z.B., ob das auf meinen Heizkörper passt?) und wie ich den Austausch des Thermostats durchführe. Und wenn ich eher in der günstigen Klasse schaue, ist eben auch die Frage, was was taugt und was nur Schrott ist. Hast du Erfahrungen mit dem Ding von Conrad?
 
Erfahrungen habe ich nicht, nur das Conrad nicht der günstigste Anbieter von Dingen aller Art ist...
Wenn du jetzt schon ein Thermostat an der Heizung hast, und das hast du ja, sollten die elektronischen Varianten passen.
Notfalls liegen da Adapter bei.
Zur Demontage das Thermostat auf 5 (oder max) stellen, die Schraube dahinter lösen und einfach abziehen.
Keine Angst, da kommt kein Wasser raus:pinch:
Die Montage ist bestimmt bei dem el. Thermostat beschrieben.

Kolja
 
Moin,

ich habe bei mir auch einige Heizkörper auf elektronische Thermostate umgebaut (allerdings ohne Funk). Ich habe verschiedene eher preiswerte Modelle im Einsatz, und alle machen ihren Job ganz zufriedenstellend. Schlecht bei den Sets sind die Adapter aus Kunststoff, z.T. musste ich die Adapter-Pöppel mit einem Messer kürzen, damit es auf unsere Ventile passt (Haus gebaut Anfang 90er), und wenn man dagegen stößt, gibt der weiche Adapter manchmal nach und der Thermostat löst sich oder fällt sogar ab. Und die Lautstärke der Stellgetriebe ist ziemlich unterschiedlich - zwei der Thermostate würde ich nicht so gern im Schlafzimmer verbauen.

Gruß & Viel Spaß,

Nom
 
Ich hole den Thread mal einmal wieder hoch:

Habe mich damals für die MAX!-Lösung von EQ-3 entschieden. Die schien alles zu bieten, was ich brauchte (erstmal nur getrenntes "Thermometer" und Stellglied) und war preislich fair. Kurzfristig habe ich dann die ganze Wohnung damit ausgerüstet und 5x Heizungsthermostat, 5x Wandthermostat+ und 5x Fensterkontakt gekauft, das ganze über den sog. "Cube" verbunden. Das ganze war schnell eingerichtet und montiert, obwohl an den 5 Heizkörpern 5x ein anderer Ventiltyp verbaut war. Lediglich bei einem Heizkörper (Vaillant-Ventil) musste ich noch kurz von Conrad einen Adapter kaufen. Von EQ-3 hätte es zwar auch einen Adapter gegeben, der war aber aus Plastik, teurer und hätte erst bestellt werden müssen als der Adapter von Conrad, den ich eben schnell rausholen konnte und der günstiger und aus Metall war. Eine billige Rohrzange habe ich noch gekauft, da die alten "Köpfe" doch recht fest saßen und ich sonst eher nur feinmechanisches Werkzeug besitze.

Anbringen war dann also wie gesagt ein Kinderspiel, die Ventile selbst müssen ja nicht raus, nur neue Köpfe drauf. Soll heißen: Altes abschrauben, neues aufschrauben, fertig. Kein Wasserablassen o.ä. Das Anlernen der Geräte am Cube ging flott, wenn man die Fensterkontakte bei meinen Fenstern geschickt anbringt, überwachen sie auch immer gleich zwei Fenster zu gleich und das Einstellen der Heizprofile war auch intuitiv. Mit dem Webinterface kann ich auch von extern schauen, wie es zum die Temperaturen steht und ggf. nachregeln. Über diese App: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.eq_3.max_eq3 geht es auch von unterwegs vom Handy. Im lokalen Netz nehme ich lieber diese App: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.jutzig.max.remote.activity da sie ohne Zeitverzögerung arbeitet (die andere geht übers Webinterface, was dank Pull bis zu 5min zurück ist) und mehr Funktionen & Infos bietet.

Ziemlich bald war mein Bastelgeist geweckt und mit Hilfe des zum Teil im Internet schon reverse-engineerten Protokolls sowie der Hilfe von meinem Nachbarn beim weiteren Reverse-Engineering haben wir dann die Kommunikation zum Cube auch "geknackt" und ich habe mir eine kleine Anwendung in C# geschrieben, die die Daten vom Cube auswertet. Speziell die aktuellen Ventilstellungen. Die Anwendung lasse ich nun via Mono auf einem Raspberry Pi laufen und habe dort ein Relais angeschlossen. Die Anwendung auf dem Pi pollt nun alle 30s die aktuellen Ventilstellungen und wenn alle Ventile geschlossen sind, schaltet es das Relais ab, wenn die Summe aller Ventilstellungen bei >=10% liegt, schaltet es das Relais an. An das Relais hab ich dann die Heizungsfreigabe von meiner Therme angeschlossen. Ergebnis: Die Therme heizt auch den Heizkreislauf nicht mehr, wenn eh kein Heizkörper mehr Hitze anfordert.

Idee war noch, auch auf die analogen Eingänge der Therme zu gehen, um die Vorlauftemperatur zu regeln - da sich allerdings die Regelungen in den einzelnen Zimmern an die Vorlauftemperatur anpassen, wäre das ggf. kontraproduktiv. Man könnte nur die Veränderungen der Außentemperaturen etwas ausgleichen. In den "Zwischenzeiten" im Herbst und Frühling kann es nämlich sein, dass 60° Vorlauftemperatur schon so viel sind, dass die Regelungen schnell stark überschwingen und die Temperatur im Raum für eine Weile deutlich höher geht als eingestellt. Im Winter wie jetzt kann es sein, dass aber auch Vorlauftemperaturen von 70° und mehr nötig sind, um auf >18-19°C in den Zimmern zu kommen. Das könnte man eventuell nochmal integrieren.

Ein paar Macken und Eigenarten hat das System aber auch. Beispielsweise muss man wissen, dass eine manuell überschriebene Temperatur wieder auf die im Programm eingestellte zurückgesetzt wird, wenn man einmal das Fenster geöffnet hat. Oder auch um 24 Uhr, weil dann immer ein neues Programm beginnt quasi.
Unschön ist auch, dass ich in dem gut 1 Jahr Betriebszeit bisher 2x eine "Amnesie" des Cubes hatte, die Zentrale hat also einfach alle angeschlossenen Geräte vergessen. Zwar arbeiten die dann autark weiter, aber man kann eben über den Cube (und damit auch nicht über die App) keine Einstellungen mehr vornehmen. Da hilft nur alles zurücksetzen und neu anlernen. Dauert dann doch schnell 1-2 Std. Nervig. Nach dem zweiten Mal hatte ich außerdem das Problem, dass irgendwie zwei Räume plötzlich verknüpft waren. Wenn ich die Temperatur im Bad erhöht habe, ging sie wenige Minuten später auch in der Küche hoch. Und in einem Zimmer hielt es sich plötzlich nicht mehr an die Programme und entwickelte Eigenleben. Plötzliche Temperaturveränderungen oder die Ventile gehen zu obwohl noch weit unter der eingestellten Temperatur. Da half nur noch ein drittes Mal alles zurückzusetzen.

Alles in allem bin ich zufrieden, es erfüllt seinen Zweck. Die Macken sagen mir aber leider auch, dass man ein wenig Zeit für Gefrickel überhaben muss, wenn es mal wieder zickt.

Da man als Ingenieur aber ja nie zufrieden ist, werde ich demnächst nochmal umstellen. Zunächst kommen die Heizungsthermostate raus und werden gegen Heizungsthermostat basic ersetzt, die sind wohl leiser, günstiger und für das, was ich vor habe genau so gut. Als nächstes kommt der Cube raus, ein alternativer "CUL"-Empfänger (siehe http://www.fhemwiki.de/wiki/CUL bzw. http://busware.de/tiki-index.php?page=CUL) ist schon bestellt. Dann werde ich mir mit FHEM eine eigene Lösung basteln. Als letztes fliegen dann früher oder später noch die Wandthermostate raus, die bei uns eigentlich eh nur als Thermometer arbeiten und dafür viel zu schade sind. Nur die Fensterkontakte bleiben denke ich da, der Rest kann weg. Mal schauen, ob ich die Lösung an der Therme mit dem Pi dann auch durch einen ganz einfachen Funkkontakt ersetze. Vielleicht gibt es hier über kurz oder lang ja dann mein fast komplettes Max!-System wieder zum Verkauf ;)

Ach ja, ich habe übrigens tatsächlich ca. 20% Heizkosten eingespart, seitdem ich das System habe!
 
Sind denn Fensterkontakte unbedingt notwendig?
Wenn das System die Außentemperatur kennt und die Temperatur am Heizkörper schnell auf einen Wert,
der knapp über der Außentemperatur liegt abfällt, kann es die Ventile doch schließen.
 
Ja, über die Fensterkontakte gibt es geteilte Meinungen... Die einen sagen: Absolut unnötig, die anderen sagen: Doch, hat Vorteile. Ich sehe da am ehesten letzteres.
Z.B. bei dem Heizkörper, bei dem das Ventil unterm Schreibtisch sitzt, da bezweifel ich, dass der Temperatursturz auch so direkt dort ankommt. Oder im Bad, wo der Heizkörper fernab vom Fenster sitzt. Auch hab ich oft gelesen, dass die Erkennung ziemlich unzuverlässig funktioniert. Entweder ist sie so unempfindlich, dass sie erst reagiert, wenn die Heizung schon mind. 15min "gegenanheizt". Oder so empfindlich, dass sie selbst eine geöffnete Tür zum kälteren Flur oft als "Fenster offen" erkennt. Ich hab's nun gar nicht ausprobiert ohne, aber mit Kontakten funktioniert es absolut zuverlässig.
 
Ich habe es auch noch nicht in der Praxis getestet,
daher ist alles Theorie.

Aber wenn die Thermostate doch schon auf die Temperaturänderung reagieren,
haben diese ja das offene Fenster schon erkannt.
Und gegen das "zu empfindlich" soll ja mit der Außentemperatur abgeglichen werden.

Und wenn das Heizkörperthermostat unglücklich liegt, sollte das doch egal sein,
solange dort auch die Temperatur gemessen wird.

Darf ich fragen, was du für das System insgesamt ausgegeben hast?
Hast du alle HK mit im System?

Interessant ist vor allem noch das integrieren der Heizungsanlage in das "smarte" und fernsteuerbare System.
Vllt. wäre es mal einen Versuch wert, den Temperaturfühler durch ein elektronisches Poti zu ersetzen.
Damit sollte dann eine Rücklauftemperaturregelung möglich sein.
(auch alles nur Theorie...)

Gruß ins veerschneite Hannover

Kolja
 
Aber wenn die Thermostate doch schon auf die Temperaturänderung reagieren,
haben diese ja das offene Fenster schon erkannt.
Das machst du es dir zu einfach. Nicht jede Temperaturänderung ist ein offenes Fenster. Die Regelung arbeitet auf sich ändernde Temperaturen hin, aber das kann passieren durch: Fenster geöffnet, Tür geöffnet, allgemein Luftzug im Raum (Lüfter? Bettdecke schütteln? ...) wenn es zum Teil doch noch kalt ist im Raum, Temperatursturz draußen oder eben allgemein weil es einfach kalt ist draußen. Das ist für die Temperaturregelung alles egal, die regelt einfach dagegen. Für die Fenster offen Erkennung muss man aber das "Muster" darin erkennen, was nur auf diesen einen Fall zutrifft und eben nicht auch auf die anderen. Und da die Dinger Massenfertigungen sind, muss das dann in jedem Fall funktionieren. Aber jedes Zimmer ist unterschiedlich. Das ist also gar nicht sooo einfach, wie man denken könnte.

Und gegen das "zu empfindlich" soll ja mit der Außentemperatur abgeglichen werden.
Vorausgesetzt die Dinger haben die Außentemperatur. Standardmäßig ist das in dem System nicht der Fall, aber ich denke, das ließe sich einfach machen (konfigurierbarer Standort, denn orten können sie sich wohl nicht und dann Abfrage einer beliebigen Wetterdatenbank). Trotzdem ist das ganze aber noch nicht viel einfacher. Immer noch muss das Ding auch dann funktionieren, wenn der Sturz nur leicht ankommt, da der Heizkörper z.B. nicht unterm Fenster sitzt aber trotzdem nicht auf eine geöffnete Tür reagieren. Wie gesagt, das ganze klingt so einfach in der Theorie, in der Praxis steckt zumindest bei Massenprodukten extrem viel Know-How da drin und man geht immer einen Kompromiss ein.

Und wenn das Heizkörperthermostat unglücklich liegt, sollte das doch egal sein,
solange dort auch die Temperatur gemessen wird.
Das macht doch wenig Sinn, immerhin wird genau dort ja gemessen, wenn man keinen zusätzlichen Raumthermostat hat (und die meisten setzen das System genau so ein - also ohne zusätzlichen Raumthermostat und Messung daher nur am Heizkörperthermostat).

Darf ich fragen, was du für das System insgesamt ausgegeben hast?
Hmm jetzt muss ich überlegen. War nicht ganz ohne, glaube ca. 380€ für 1x Zentrale, 5x Heizkörper, 5x Raumthermostat, 5x Fensterkontakt. Dazu dann später noch Pi + Netzteil + Speicherkarte + Gehäuse + WLAN-Stick. Das hatte ich eh noch rumliegen, hab ich aber glaube ich mal für 50€ auf ZackZack gekauft. Und dann meine eigene Erweiterung für den Pi, mit Relais und Ansteuerung. Da bei Conrad die Einzelteile gekauft, waren das glaube ich nochmal ca. 15€.
Ach ja, ich glaube, das ganze habe ich in unter 2 Jahren an Heizkosten wieder eingespart, wenn es so bleibt. Vom Komfortgewinn durch das System mal ganz zu schweigen.

Hast du alle HK mit im System?
Jap, alle Räume, alle Heizkörper und alle Fenster bis auf eines (in meinem Zimmer nur eins von zwei) sind integriert.

Interessant ist vor allem noch das integrieren der Heizungsanlage in das "smarte" und fernsteuerbare System.
Vllt. wäre es mal einen Versuch wert, den Temperaturfühler durch ein elektronisches Poti zu ersetzen.
Damit sollte dann eine Rücklauftemperaturregelung möglich sein.
(auch alles nur Theorie...)
Wie genau meinst du das? Also meine Heizungsanalge (=Therme) habe ich ja über den Pi eingebunden. Aber eben nur An/Aus. Keine Regelung. Was wie gesagt eben kritisch ist, da sich auf der einen Seite die jeweiligen Regler in den Räumen auf die Vorlauftemperatur einstellen, auf der anderen Seite die Außentemperatur aber auch ziemlich was ausmacht.

Oder was meinst du damit? Was meinst du mit dem elektronischen Poti und der Rücklauftemperaturregelung?

Gruß ins veerschneite Hannover
Grüße auch nach Kassel :)
 
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