Foto auf strukturiertem Fotopapier - wie scannen?

cunni

Erklär-Bär
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Hallo zusammen,

ich würde gern ein paar Bilder scannen, die jedoch - und hier kommt das Problem - auf strukuriertem Fotopapier vorliegen.

Hat jemand eine Idee, wie ich dieses störende Muster auf der Bilddatei wegbekomme? Irgendeine Freeware, die das kann?

Danke schon einmal im Voraus für Tipps,

Cunni
 
was verstehst Du unter strukturiertem Fotopapier? Wenn es dieses matte, also leicht körnig wirkende Papier der 80er und 90er Jahre sein sollte, sollte man das problemlos scannen können. Unter Umständen auch mal die Einstellung "moire entfernen" oder "Rasterung entfernen" der Scansoftware probieren.
 
einposter' schrieb:
was verstehst Du unter strukturiertem Fotopapier? Wenn es dieses matte, also leicht körnig wirkende Papier der 80er und 90er Jahre sein sollte, sollte man das problemlos scannen können. Unter Umständen auch mal die Einstellung "moire entfernen" oder "Rasterung entfernen" der Scansoftware probieren.

Nein, nicht matt. Es ist so ein wirklich strukturierte Oberfläche, wie kleine Noppen.

Kann mir jemand eine gute kostenlose Scannsoftware empfehlen, die das kann?
 
Noppen?? Die habe ich zuweilen ganz woanders drauf ;)

Ok, back to topic: meines Wissens gibt es keine kostenlose Scansoftware, denn die entsprecehnden Treiber und Funktionen bringt das mit dem Gerät mitgelieferte Programm mit. Du könntest höchstens versuchen, das Foto so plan wie möglich auf das Vorlagenglas zu legen, um die Noppen "unsichtbar" zu machen. Unetr Umständen muß noch mittels eines Bildverarbeitungsprogrammes nachgearbeitet werden. Allerdings kenne ich mich damit nicht aus. Kostenlos sind m.W. The Gimp und Paint.Net
 
Die Oberfläche ist dazu da, dass Scannen zu verhindern (und damit die Vervielfältigung). Du kannst versuchen zu entrastern oder dir selber ein Muster erstellen und überlagern.
 
So, danke für die Hinweise!

Ich habe nun eine ganz passable Lösung gefunden:

1. Mit 600 DPI einscannen
2. Mit "The Gimp 2" auf Filter-Weichzeichnen-Gaußfilter (Voreinstellung)
3. noch mal mit "Selektiver Gaußfilter" (Voreinstellung)
4. Skalieren auf 70%

Damit bekomme ich eine schöne Oberfläche bei nur minimalem Schärfenverlust.

Oder hat noch jemand einen Tipp zum "Nachschärfen"?
 
einen Tipp hätte ich noch, das Bild nochmals um 180° verdreht scannen und dann in der Bildbearbeitung überlagern... so bekommt man evtl. die Lichtreflektionen etwas eliminiert.
 
tbd' schrieb:
einen Tipp hätte ich noch, das Bild nochmals um 180° verdreht scannen und dann in der Bildbearbeitung überlagern... so bekommt man evtl. die Lichtreflektionen etwas eliminiert.

Hm, das ist mir dann doch etwas zu aufwändig. Danke trotzdem für den Tipp!
 
Ich habe zufällig vor einiger hierzu einen Forenbeitrag (auf fotocommunity.de) gelesen. Demnach hilft hier ein Moiree-Filter nicht wirklich, da er für Muster, die aus Farbpunkten (gerastertes Drucken) entstehen, gedacht ist. Diese Noppen sind im Prinzip zwar auch riesengroße Punkte, aber eben ene ganz andere Größenordnung, die kein Moire-Filter beherrscht. Und selbst wenn, dann hätte das entstehende Bild eine Auflösung von der Noppengröße und ist somit eiegntlich u nbrauchbar.
Genannt wurden FFT-Filter, die es als Plugin-Filter für die gängigen Programme (Gimp, Photoshop & Consorten) gibt (wahrscheinlich nicht kostenlos)...

Grüße Thomas
 
mectst' schrieb:
Genannt wurden FFT-Filter, die es als Plugin-Filter für die gängigen Programme (Gimp, Photoshop & Consorten) gibt (wahrscheinlich nicht kostenlos)...
Die gibt es sehr wohl kostenlos, mit GIMP habe ich das selbst schon gemacht. Es funktioniert gut und lässt sich für so gut wie jedes sich wiederholende Muster in einem Bild verwenden (denn dieses macht die Fouriertransformation - FFT steht für Fast Fourier Transform - sichtbar, wodurch es sich dann gezielt entfernen lässt).
Meistens bekommt man das Muster nicht komplett entfernt, hier kann man dann gegebenenfalls mit Weichzeichnern nacharbeiten. Der Vorteil der FFT gegenüber Weichzeichnern liegt darin, dass das Bild nicht unscharf und die effektive Auflösung damit kleiner wird. Stattdessen werden lediglich die Informationen im Bild die das Muster enthalten entfernt, die übrige Information bleibt weitestgehend erhalten.

Die Methode mittels FFT ist jedoch einigermaßen aufwändig. Wenn es cunni schon zu viel Arbeit ist, das Bild einmal umzudrehen, ist diese Lösung wohl eher nichts für ihn.
Falls sich jedoch jemand dafür interessiert, kann ich gern mal ein paar Links posten, und das Vorgehen kurz beschreiben.
 
Du hast bestimmt diese unsäglichen Schul- oder Kiga-Fotos, die von diesen Fotografen gemacht werden, die einem so eine dämliche Portfolio-Mappe für xx Euro in die Hand drücken wollen....

Ich war's leid und hab die Bilder gekauft :thumbdown:
 
Ede_123' schrieb:
Die Methode mittels FFT ist jedoch einigermaßen aufwändig. Wenn es cunni schon zu viel Arbeit ist, das Bild einmal umzudrehen, ist diese Lösung wohl eher nichts für ihn.
Falls sich jedoch jemand dafür interessiert, kann ich gern mal ein paar Links posten, und das Vorgehen kurz beschreiben.


Ja, das stimmt. Es ist mir tatsächlich etwas zu aufwändig, denn es sind ein paar mehr Bilder, die ich zu digitalisieren habe. Vielleicht kannst du das Vorgehen aber doch einmal kurz posten, vielleicht mache ich mir dann doch irgendwann die Mühe. Wenn möglich, wie es mit GIMP funktioniert (das nutze ich).

Danke und Grüße,
Cunni

PS: @ Goonie: Nee, keine Kiga-Bilder (auf denen sah ich eh.... äh... toll aus ;))
 
Na gut. Im Prinzip ist es ganz einfach.

Zunächst lädst du dir das Fourier Plugin für GIMP runter und installierst es (einfach in den Plugin-Ordner kopieren).

Ich beschreib den Arbeitsablauf im Folgenden mal anhand eines Beispiels.
  1. Zunächst öffnest du dein Photo (Im Beispiel Bild_a.png)
  2. Dann wählst du "Filter -> Allgemein -> FFT Forward" (Resultat: Fourier_a.png)
  3. Mit Grau (Grauwert=50% bzw. R=G=B=128 bzw. hex=808080) übermalst du dann die auffälligen "Kreuze", den Punkt in der Mitte lässt du dabei aus (Fourier_b.png)
  4. Dann wählst du "Filter -> Allgemein -> FFT Inverse" (Bild_b.png), das Meiste vom Raster sollte dann schon weg sein.
  5. Als letztes kannst du noch mit einem Gaußschen Weichzeichner bzw. dem selektiven Gaußschen Weichzeichner etwas nachbessern. (Im Beispiel habe ich zunächst den Gaußschen Weichzeichner mit Radius 1 fürs grobe und dann nochmal den selektiven Gaußschen Weichzeichner mit Radius 2 und max. Delta 20 angewendet.) (Bild_c.png)

Anhang anzeigen 40390 Anhang anzeigen 40391 Anhang anzeigen 40392 Anhang anzeigen 40393 Anhang anzeigen 40394
 

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Ich habe noch ein Bild ohne FFT, sondern nur mit Weichzeichnen versucht. Das Ergebnis ist deutlich verwaschener und zeigt weniger Details (Bild_d.png)

Anhang anzeigen 40396

Soweit mal zu meinem kleinen Beispiel. Wenn man es ein Bisschen gründlicher macht und ein wenig ausprobiert, lassen sich sicher auch noch bessere Ergebnisse erziehlen.


Edit: Es gibt auch ein alternatives Plugin für GIMP, welches neben vielen anderen nützlichen Filtern auch einen FFT-Filter mitbringt: G'MIC
Der FFT-Filter von G'MIC ist jedoch deutlich langsamer und benötigt viel mehr RAM als der in meinem ersten Post von mir erwähnte. Ein Tutorial für diesen speziellen Filter mit einem Beispiel findet sich auch nochmal hier.
 

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Super, vielen Dank für die Anleitung und den Vergleich. Werde ich mich in einer ruhigen Stunde mal dranmachen und ausprobieren...
 
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