Hallo,
auch wenn das etwas übertrieben klingen mag, "leide" ich momentan mal wieder etwas unter einer kleinen Sinnkrise, was die Auswahl der richtigen Distribution für mich anbelangt.
Irgendwie symptomatisch für Linux ist ja das Problem, dass man sich eigentlich ständig für irgendwas und somit (meist) gegen etwas anderes entscheiden muss. Nehme ich z.B. Gnome oder KDE? Nehme ich z.B. Debian oder Ubuntu? Usw... Irgendwie erkauft man sich mit einer Entscheidung immer gewisse Vor- und Nachteile.
Mein aktuelles Problem ist eigentlich, dass 9.10 in einigen Punkten für mich wirklich ein totaler Reinfall war. Ich werde da nicht näher drauf eingehen, weil es irgendwie nichts zur Sache ansich beiträgt. Fakt ist, dass ich 9.10 sowohl auf meinem PC als auch meinem X31 wieder durch 9.04 ersetzt habe.
Jetzt bin ich auf der Suche nach Alternativen über folgenden Post von sylence gestolpert, den ich mal an einer Stelle zitieren möchte:
Ich habe mir häufig Gedanken darum gemacht, was OSX und meinetwegen auch Windows für mich eigentlich so attraktiv erscheinen lässt (wobei es natürlich auch gute Gründe dafür gibt, warum ich das eine (OSX) nicht mehr benutze und das andere (Window) nur zum daddeln):
sowohl mit OSX als auch Windows installiere ich mir eine Anwendungssoftware (z.B. Version 1.0), welche nicht durch Dritte modifiziert wurde. Ich nehme die Software also so, wie sie vom Entwickler geschrieben wurde. Findet der Entwickler einen Bug, so behebt er ihn und stellt eine aktualisierte Version zur Verfügung (Version 1.0-1). Wenn der Entwickler der Meinung ist, dass es Zeit wird, eine neue Version zur Verfügung zustellen, die mehr ist, als ein Bugfix, aber weniger als ein Major-Release, dann gibt er z.B. die Version 1.1 frei und stellt unter Umständen die Arbeit an 1.0 ein. Das funktioniert unter OSX und Windows wunderbar: der Anweder installiert sich einfach Version 1.1 und fertig. Mit anderen Worten: es gibt eine (mehr oder weniger) solide Basis, auf der man aufbaut.
Was aber passiert unter einem fixed release Linux? Manchmal genau das, was sylence beschreibt. Ein schönes Beispiel dafür ist, dass in 9.04 Gajim (ein Jabber-Client) ums verrecken nicht vernünftig mit GPG zusammen funktionieren will. Mit 9.04 wird aktuell die Version 0.12.1-0ubuntu5 ausgeliefert. Das heißt also, wenn ich das richtig verstehe, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme von Gajim in den Entwicklungsprozess gerade Version 0.12.1 aktuell war und diese seitdem 5x eine Veränderung durch Ubuntu erfuhr. Wohlgemerkt 5x eine Veränderung, an einer Version, die für mich wegen dieser GPG-Geschichte nicht wirklich funktioniert. Ist jetzt vielleicht fraglich, ob das nun an GPG oder Gajim liegt, aber es ist defintiv ein Problem, was nicht in den 6 Monaten gelöst wurde, in der 9.04 aktuell war. Ich muss dazu anmerken, dass man über ein PPA eine Version 0.12.5-0ubuntu1 bekommen kann, welche, soweit ich mich richtig erinnern kann, auch richtig funktioniert. Lege dafür aber nicht meine Hand ins Feuer
Ein Problem (es gab auch noch genügend andere) in 9.10 war, dass meine Graka im X31 (Radeon 7000) alles andere als optimal lief. Daran hat sich aber auch einen Monat nach Veröffentlichung nichts geändert und wird es wohl auch bis zum Release von 10.04 nicht mehr tun. Ähnliche Probleme hatten wohl auch alle mit Intel-Grakas in 9.04.
Wie dem auch sei: es gibt vermutlich unendlich viele Beispiele, wo User 6 Monate darauf gewartet haben, dass irgendein Teil ihres Systems wieder richtig funktioniert. Ich kann mich nicht mehr an 8.04 erinnern (die aktuelle LTS), aber falls es da auch ähnliche Probleme gegeben haben sollte, müssen die Anwender also gut 2 Jahre in der Hoffnung leben, dass die nächste LTS wieder funktioniert und nicht neue Fehler mitsichbringt, bei denen die Anwender wieder 2 Jahre warten, bis es dann evtl. wieder funktioniert, oder sich jmd. erbarmt, eine funktionierende Version bereitzustellen.
Zu einem rolling release kann ich mangels Erfahrung nicht wirklich was sagen. Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus Vorteile gibt und momentan tendiere ich dazu, z.B. Arch einfach mal auszuprobieren. Muss nur irgendwie mal Zeit finden.
Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr wohl Einsatzgebiete für einen fixed release gibt... z.B. auf Servern oder Bürorechnern. Und sei es auch einfach nur die leichtere Adminstrierbarkeit wegen.
Insgesamt bin ich allerdings der Meinung, dass ein fixed release Modell irgendwie so garnicht der Natur von Linux entspricht, welches sich nunmal ständig weiterentwickelt.
Ok... irgendwie ist das insgesamt vielleicht etwas verworren, aber vielleicht hat ja der ein oder andere mal Lust, mal seine Meinung mitzuteilen... vielleicht gibt es ja auch gute ALternativen zu beiden Systemen?
Munter. Grimsrud
Ps: gibt es eigentlich wesentliche Unterschiede zwischen den Distributionen, was die Veränderung von Paketen anbelangt? Also ich mein z.B. sowas wie laptop-mode-tools. Da schreibt der Autor auf seiner Seite z.B.:
auch wenn das etwas übertrieben klingen mag, "leide" ich momentan mal wieder etwas unter einer kleinen Sinnkrise, was die Auswahl der richtigen Distribution für mich anbelangt.
Irgendwie symptomatisch für Linux ist ja das Problem, dass man sich eigentlich ständig für irgendwas und somit (meist) gegen etwas anderes entscheiden muss. Nehme ich z.B. Gnome oder KDE? Nehme ich z.B. Debian oder Ubuntu? Usw... Irgendwie erkauft man sich mit einer Entscheidung immer gewisse Vor- und Nachteile.
Mein aktuelles Problem ist eigentlich, dass 9.10 in einigen Punkten für mich wirklich ein totaler Reinfall war. Ich werde da nicht näher drauf eingehen, weil es irgendwie nichts zur Sache ansich beiträgt. Fakt ist, dass ich 9.10 sowohl auf meinem PC als auch meinem X31 wieder durch 9.04 ersetzt habe.
Jetzt bin ich auf der Suche nach Alternativen über folgenden Post von sylence gestolpert, den ich mal an einer Stelle zitieren möchte:
Das hat mich irgendwie etwas ins Grübeln gebracht, da er in meinen Augen einen recht validen Punkt getroffen hat.Mich persönlich kotzt diese von vielen Ubuntujüngern (und anderen schon bei Release veralteten Distributionen) gepflegte "na möglicherweise funktioniert xy ja im nächsten Release in einem halben Jahr"-Haltung, obwohl beispielsweise eine neue Version der Software, um die es sich handelt, verfügbar ist, ziemlich an.
Ich habe mir häufig Gedanken darum gemacht, was OSX und meinetwegen auch Windows für mich eigentlich so attraktiv erscheinen lässt (wobei es natürlich auch gute Gründe dafür gibt, warum ich das eine (OSX) nicht mehr benutze und das andere (Window) nur zum daddeln):
sowohl mit OSX als auch Windows installiere ich mir eine Anwendungssoftware (z.B. Version 1.0), welche nicht durch Dritte modifiziert wurde. Ich nehme die Software also so, wie sie vom Entwickler geschrieben wurde. Findet der Entwickler einen Bug, so behebt er ihn und stellt eine aktualisierte Version zur Verfügung (Version 1.0-1). Wenn der Entwickler der Meinung ist, dass es Zeit wird, eine neue Version zur Verfügung zustellen, die mehr ist, als ein Bugfix, aber weniger als ein Major-Release, dann gibt er z.B. die Version 1.1 frei und stellt unter Umständen die Arbeit an 1.0 ein. Das funktioniert unter OSX und Windows wunderbar: der Anweder installiert sich einfach Version 1.1 und fertig. Mit anderen Worten: es gibt eine (mehr oder weniger) solide Basis, auf der man aufbaut.
Was aber passiert unter einem fixed release Linux? Manchmal genau das, was sylence beschreibt. Ein schönes Beispiel dafür ist, dass in 9.04 Gajim (ein Jabber-Client) ums verrecken nicht vernünftig mit GPG zusammen funktionieren will. Mit 9.04 wird aktuell die Version 0.12.1-0ubuntu5 ausgeliefert. Das heißt also, wenn ich das richtig verstehe, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme von Gajim in den Entwicklungsprozess gerade Version 0.12.1 aktuell war und diese seitdem 5x eine Veränderung durch Ubuntu erfuhr. Wohlgemerkt 5x eine Veränderung, an einer Version, die für mich wegen dieser GPG-Geschichte nicht wirklich funktioniert. Ist jetzt vielleicht fraglich, ob das nun an GPG oder Gajim liegt, aber es ist defintiv ein Problem, was nicht in den 6 Monaten gelöst wurde, in der 9.04 aktuell war. Ich muss dazu anmerken, dass man über ein PPA eine Version 0.12.5-0ubuntu1 bekommen kann, welche, soweit ich mich richtig erinnern kann, auch richtig funktioniert. Lege dafür aber nicht meine Hand ins Feuer

Ein Problem (es gab auch noch genügend andere) in 9.10 war, dass meine Graka im X31 (Radeon 7000) alles andere als optimal lief. Daran hat sich aber auch einen Monat nach Veröffentlichung nichts geändert und wird es wohl auch bis zum Release von 10.04 nicht mehr tun. Ähnliche Probleme hatten wohl auch alle mit Intel-Grakas in 9.04.
Wie dem auch sei: es gibt vermutlich unendlich viele Beispiele, wo User 6 Monate darauf gewartet haben, dass irgendein Teil ihres Systems wieder richtig funktioniert. Ich kann mich nicht mehr an 8.04 erinnern (die aktuelle LTS), aber falls es da auch ähnliche Probleme gegeben haben sollte, müssen die Anwender also gut 2 Jahre in der Hoffnung leben, dass die nächste LTS wieder funktioniert und nicht neue Fehler mitsichbringt, bei denen die Anwender wieder 2 Jahre warten, bis es dann evtl. wieder funktioniert, oder sich jmd. erbarmt, eine funktionierende Version bereitzustellen.
Zu einem rolling release kann ich mangels Erfahrung nicht wirklich was sagen. Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus Vorteile gibt und momentan tendiere ich dazu, z.B. Arch einfach mal auszuprobieren. Muss nur irgendwie mal Zeit finden.
Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr wohl Einsatzgebiete für einen fixed release gibt... z.B. auf Servern oder Bürorechnern. Und sei es auch einfach nur die leichtere Adminstrierbarkeit wegen.
Insgesamt bin ich allerdings der Meinung, dass ein fixed release Modell irgendwie so garnicht der Natur von Linux entspricht, welches sich nunmal ständig weiterentwickelt.
Ok... irgendwie ist das insgesamt vielleicht etwas verworren, aber vielleicht hat ja der ein oder andere mal Lust, mal seine Meinung mitzuteilen... vielleicht gibt es ja auch gute ALternativen zu beiden Systemen?
Munter. Grimsrud
Ps: gibt es eigentlich wesentliche Unterschiede zwischen den Distributionen, was die Veränderung von Paketen anbelangt? Also ich mein z.B. sowas wie laptop-mode-tools. Da schreibt der Autor auf seiner Seite z.B.:
Werden die Pakete bei z.B. Arch weniger verkrüppelt?If you want to use the latest version of laptop mode tools, you can use the Debian packages, they are compatible enough to work out-of-the-box on Ubuntu. In fact, I would definitely advise using these packages -- the Ubuntu packages are crippled so that some options don't work, the most notable of which are ENABLE_LAPTOP_MODE_ON_AC, ENABLE_LAPTOP_MODE_WHEN_LID_CLOSED and DISABLE_LAPTOP_MODE_ON_CRITICAL_BATTERY_LEVEL.