Ersatzlüfter für 600X/E möglich?

uniter

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Hallo,

Seit ewigen Zeiten läuft der Lüfter in meinem 600X (FRU 08K5909) ziemlich laut, im Gegensatz zum 600E. Wenn man mit PFControl die Zwischenstufen aktiviert, dann rasselt und klackert es unangenehm, obwohl die eigentliche Lautstärke des Luftstroms leise ist. Die Biossteuerung kennt anscheinend nur zwei Stufen aus und maximal, möglicherweise wegen den Problemen mit den Zwischenstufen. Man bekommt ja auch kein Neuteile mehr, so dass wohl die Mehrheit der gebrauchten Lüfter ausgelutscht ist. Ich habe ein Ersatzteil gekauft mit genau den gleichen Problemen... also Bastelstunde!

Kennt jemand einen halbwegs passenden Ersatzlüfter oder Bezugsquelle? Die Maße sollten ca. 35x5 mm für den Rotor sein, er braucht DC5V bei ca. 0,21A und die drei üblichen Anschlusskabel. Der Aufbau des Kühlkörpers ist ja denkbar einfach, man müsste den neuen Lüfter nur festkleben.

Bilder:

 
Also einfach nur zum reinkleben kenne ich jetzt keinen, ich kann dir nur ne "etwas aufwändigere Lösung" präsentieren.

Ich habe mir nen T22-Lüfter geholt (T20/T21 geht auch, selber Lüfter, nur der Kühlkörper ist anders). Den kann man mit einiger Bastelei da reinbauen. Dadurch, dass der Lüfter komplett kugelgelagert ist (wie der 600E-Lüfter übrigens auch), hast du danach aber auch kein Klackern und Rattern mehr wie beim ausgenudelten Gleitlager des 600X-Kühlers.

Dazu vom T22-Lüfter den Aufkleber mit der FRU entfernen und dann mit nem kleinen Uhrmacherschraubenzieher (Schlitz) und ner Nadel den kleinen Plastikring, der den Lüfter festhält rausoperieren (mit der Schraubenzieherfläche seitlich gegen den Ring pressen an der Stelle, an der dieser den Schlitz hat, dann mit der Nadel in den entstehenden Spalt). Darauf achten, dass der Ring weder verloren geht noch großartig beschädigt wird (halt so, dass er nach erneutem Aufclipsen noch gut hält). Dann den Lüfter abziehen und sämtliche Kugellager aus dem Messinghalter entfernen und zusammen mit dem Plastikring und dem Lüfter samt Feder auf der Achse in einem Plastiktütchen mit Verschluss beiseite legen (am besten ganz woanders hin). Jetzt die Platine vom Messinghalter abhebeln (vorsicht, dass sie nicht zerbricht, geht schwer, man muss Gewalt anwenden). Dann den Messinghalter aus dem Alu pressen (mit einem Schraubstock und geeignetem Material zum Gegenhalten). Dann oben am Rand, wo die Platine aufgesteckt war die Kanten entgraten und etwas abschrägen, so dass man die Platine leicht in der Position aufstecken kann, in der sie vorher war und sie dabei gerade sitzt. Jetzt aus ner 1mm dicken Platte, z. B. Epoxy nen Steg mit ca. 9 bis 10 mm Breite und 40mm Länge ausschneiden und in die Mitte ein Loch bohren mit Durchmesser 7mm. Dort das Messingteil einstecken und mit Sekundenkleber fixieren. Die Kabel von der alten Lüfterplatine ablöten und an die neue dran (Farben sind gleich, Lötpadbelegung kann man aus den Farben herleiten). Jetzt die Platine auf das Messingteil stecken, so dass sie gerade sitzt und am Rand mit Sekundenkleber fixieren. Dann die Kugellager wieder einbauen und den Lüfter aufstecken (auf keinen Fall ölen!), zum Schluss den Plastikring wieder aufclipsen. Nochmal, wenn du den verlierst oder er bricht, war alles umsonst.
Jetzt den alten Lüfterhalter aus dem Lüftergehäuse des 600X-Kühlers rausdremeln und mit dem Boden plan schleifen. Zusätzlich die Erhöhung an der Heatpipe im Bereich des Lüfters fast bis zum Boden wegschleifen. Die Heatpipe schließt bündig mit dem Bodenniveau ab, da passiert also nichts, solange du nicht tiefer als das Bodenniveau gehst. Ich habe erst grob mit dem Dremel abgetragen und zum Schluss dann mit Schleifpapier bis zur Heatpipe runtergeschliffen. Dann die Abdeckplatte aufstecken und an die beiden Enden des Steges mit dem neuen T22-Lüfter Sekundenkleber auftragen. Den Steg mit Lüfter ins Gehäuse ragend auflegen, so dass der Lüfter im freigedremelten 600X-Kühlergehäuse frei drehen kann und warten, bis der Kleber trocken ist (gut fixieren bis dahin). Nach dem Kleben nochmal prüfen, ob der Lüfter frei drehen kann (die Kabel etwas wegbiegen von den Lüfterblättern), modifizierten Kühler einbauen und sich über die Ruhe freuen. Wobei Ruhe vielleicht das falsche Wort ist, man hört den Lüfter natürlich, bloß ist das Geräusch nicht mehr so nervig.

Das ganze geht eventuell auch deutlich einfacher, indem man statt den ganzen T22-Lüfter zu demontieren nur den "Deckel" mit den drei Stegen aussägt und auf den 600X-Lüfter klebt. Das wird aber dann ziemlich eng mit der Höhe, auf jeden Fall vorsichtshalber mit Klebeband isoieren, falls das Aluminium mal die Bauteile auf dem Board berührt.
 

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Danke für die ausführliche Beschreibung, anscheinend ist nichts so einfach wie man es gerne hätte.

Dadurch, dass der Lüfter komplett kugelgelagert ist (wie der 600E-Lüfter übrigens auch), hast du danach aber auch kein Klackern und Rattern mehr wie beim ausgenudelten Gleitlager des 600X-Kühlers.

Mein 600E Lüfter läuft wesentlich leiser (und die Biossteuerung schaltet ihn auch wieder aus bei Bedarf!). Zufall oder hat der 600E auch einen anderen, leiseren Lüfter? Der Kühlkörper scheint ja ähnlich zu sein, wenn auch etwas kleiner über der CPU-Platine. Eventuell kann man so schnell die Situation verbessern. Der 600X-650 MHz hat anscheinen noch mal eine andere FRU, ist der Lüfter dort wieder anders?

Einen passenden neuen Minilüfter zu finden, ist erstaunlich problematisch, insbesondere 5V und das notwendige Drehzahlsignal (sollte hoffentlich kompatibel sein mit dem alten 440BX Chipsatz) sind eine seltene Kombination.

Mit Anpassung könnte gehen:
Papst 405 F (oder F/2H?) 40x10mm Link
Papst 205 N oder H 25x8mm Link
SEPA 35x7.5mm, aber ohne Drehzahlsignal Link
Nunon 40x6 mm, auch ohne Drehzahlsignal Link
...

Kommt ohne Drehzahlsignal gleich Fan-error beim Hochfahren?
 
Bis auf den SEPA sind das alles Axiallüfter, die kannst für diesen Anwendungsfall komplett vergessen. Du brauchst einen Radiallüfter, also einen, der die Luft zur Seite wegfächert. Ich gehe jede Wette ein, dass der SEPA ein Radaubruder ist, der hat sehr kleine Blätter, muss also hoch drehen um anständig Luft zu bewegen. Oder er ist leise, verursacht dafür dann aber auch nur ein laues Lüftchen.

Ohne Tachosignal kommt sofort ein Fan-Error. Zusätzlich besteht von meiner Seite der Verdacht, dass auch noch der Drehzahlbereich grob abgeprüft wird, ich hatte nämlich mal nen sehr schnell drehenden Lüfter dran, der trotz Tachosignal nen Fan-Error produzierte. Habe die Sache aber nicht so weit ausgetestet, als dass die Vermutung wirklich bewiesen wäre.

Der 600E-Lüfter ist kugelgelagert, der vom 600X nicht. Beim 600E-Kühler ist nur eine kleine (lächerliche) Heatpipe eingelassen, beim 600X-Kühle ist immer eine größere Heatpipe eingelassen. Der 600X-Kühler für 650 MHz hat ein anderes Lüfterrad als der Kühler bis 500 MHz (Kühlkörper ist gleich), ist aber ebenfalls mit Gleitlager und hat darum auch die selben Probleme. Der würde dein Problem nicht lösen.
 
Hier gibt es ein Bild vom 600E Lüfter, der Unterschied mit den größeren Lüfterschaufeln ist schnell erkennbar, zudem scheint er nur 0,15A zu haben im Gegensatz zu 0,21A beim 600X Lüfter. Du hast nicht zufällig die Werte für den T2x Lüfter?
Bild.

Man könnte versuchen, einen 600E Lüfter im 600X zu verbauen, die kleine Heatpipe ist das eine Problem, die geringe Masse des Körpers das andere. Eventuell kann man dünnes Kupferblech 0,5mm oben auf die Heatpipe löten zur besseren Wärmeübertragung, zudem einen zusätzlichen Kühlkörper Richtung zweiter Chip auf den MMC2 Platine verbinden. Wäre eventuell einfacher als der T2x Lüfter Mod, da man nur grob-mechanisch vorgehen muss.
 
Von oben noch was drauf machen würde zwar gehen, aber dann ist vermutlich die Tastatur an der Stelle zu hoch, müsste man ausprobieren.
Der T2x-Lüfter hat 5V 2A.
 
el-sahef' schrieb:
Der 600E-Lüfter ist kugelgelagert, der vom 600X nicht. Beim 600E-Kühler ist nur eine kleine (lächerliche) Heatpipe eingelassen, beim 600X-Kühle ist immer eine größere Heatpipe eingelassen. Der 600X-Kühler für 650 MHz hat ein anderes Lüfterrad als der Kühler bis 500 MHz (Kühlkörper ist gleich), ist aber ebenfalls mit Gleitlager und hat darum auch die selben Probleme. Der würde dein Problem nicht lösen.
Das Lüftergeräusch vom 650MHz-Lüfter erscheint mit deutl. angenehmer... zischelt nicht so hochfrequent.

Ich hab' damals bei einem 600x/500MHz einen 600e-Kühler, 600x/500-Kühler und 600x/650-Kühler getestet. 600e+600x/500 hatten dieselbe Kühlwirkung, sprich, die Temps waren gleich. Der Kühler vom 600x war minimal besser von der Leistung her, "klang" aber weniger nervig.
 
Ein 600E Lüfter ist angekommen, laut ebay-Verkäufer sogar ein Neuteil - zumindest war er oberflächlich völlig sauber. Gleich angeschlossen und etwas enttäuscht, denn er ist lauter als in meinem alten 600E, zudem laufen die Zwischenstufen mit einem leichten Rasseln/Klingeln. Scheint wohl Glück oder Pech zu sein mit den alten Bauteilen. Dennoch ist die Maximallautstärke geringer als beim 600X und zudem angenehmer in der Art des Geräusches. Beim Einbau müssen die beiden äußeren dünnen Plaste-Lamellen am Basecover dezent mit einem Messer eingeschnitten werden, sonst passt der 600E Lüfter nicht. Der 600E Kühlkörper ist bei der Auflagefläche über der CPU wesentlich weniger voluminös, dies merkt man auch bei den CPU-Temperaturen, die beim P-III relativ schnell in die Höhe schießen. Was tun - Bastelstunde mit Altteilen.

Zunächst habe ich zwei alte Grafikarten Speicherkühler abgefeilt (Bild 1) und als Lamellenersatz in den Luftstrom rein gezwängt (Bild 2). Dadurch wird der Luftstrom etwas behindert, der Lüfter läuft langsamer und somit ruhiger, aber der Windstrom kann den gesamten Kühlkörper besser kühlen. Warum man damals ab Werk völlig auf Kühllamellen verzichtet hat, ist mir nicht klar.

Zweitens habe ich einen zusätzlichen, alten Kühlkörper über die Northbridge neben der CPU (Bild 3) geklebt, damit diese mitgekühlt werden kann und sich die Oberfläche des gesamten Kühlkörpers erhöht. Die Schnur dient nur als Notfallsicherung, falls sich der Kühlkörper ablöst, dies sollte aber kaum geschehen, da die Tastatur direkt draufdrückt. Auch dies hätte ab Werk schon so sein sollen.

Ergebnis: 1/2 bis 2/3 der Lautstärke, aber fast identisches Kühlergebnis ggü dem Vorzustand. Temperaturen im idle liegen bei ca. 35-45°C, bei Belastung bis ca. 65°C möglich. Die Zwischenstufen sind so leise wie die Festplatte, rasseln aber gering und können eh nur von Hand per Software aktiviert werden. Nicht optimal, aber ich habe jetzt erstmal genug von der Sache.

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