Ich bin da zwiegespalten, einerseits ist es fein, das ThinkPad an den Enduser zu bringen, andererseits kann das dazu führen, dass die Geräte zu Unrecht als "Müll" wirken, wenn in 1-2 Jahren der tolle Windows 11 Support nicht mehr gegeben ist oder es plötzlich einfach langsam ist, Fehlermeldungen wirft etc. und das obwohl der noch unterstütze Windows 10 Support deutlich bessere Performance bringen würde.
Da wäre es in meinen Augen fairer, bis zu 24 Monate Gewährleistung / Garantie zu geben mit Windows 10 Support und entsprechend die Kunden korrekt zu beraten, dass die Geräte halt nicht offiziell Windows 11 kompatibel sind.
Es wird irgendwelche Updates in Zukunft geben, die halt die alten Geräte stark einschränken, sei es in der Funktionalität, als auch in der Performance, dass dies nicht mehr sinnvoll nutzbar ist und dann ist der WIndows 11 taugliche Schrott-Celeron halt einfach die bessere Wahl im Vergleich.
Aber auf den Geräten wissentlich etwas zu installieren, das nicht unterstützt ist, das wäre ja vergleichbar mit einem Gebrauchtwagen, nennen wir ihn mal Opel Corsa mit Audi A8 Felgen, 19 Zoll und 245er Querschnitt, der von einer bekannten Autohändler Marke so vertrieben wird.
Spätestens wenn der TÜV kommt (und der kommt), ist das vorbei.
Ich erinnere mich da noch an die Zeit von vor wenigen Jahren, Windows 7 war gerade aus dem Extended Support raus, 8 und 8.1 noch drin, Windows 10 in aller Munde, mit jedem Windows 10 "Funktionsupdate" wurden die HDD/SSHD betriebenen Geräte egal welch andere Hardware verbaut wurde praktisch langsam bzw. nicht sinnvoll mehr nutzbar..
Eine SSD fürs OS oder mehrfache Boots von der SSHD haben die Performance (bis auf WIndows Updates) wieder deutlich erhöht.
Ich würde als Hersteller auch keine Rücksicht mehr auf die Altlasten nehmen.
Kleiner Exkurs in den Business Bereich:
Outlook 2013 ist seit 1-2 Jahren nicht mehr kompatibel mit Exchange Online offiziell, hat aber durch ich glaube 2020 oder 2021er Updates noch die OAuth2 (Modern Auth) bekommen, die man nachträglich manuell aktivieren kann. Das ist seit Ende 2022 eine Grundvoraussetzung für EXO.
Damit ist die Verbindung zu Exchange Online noch möglich, die Performance hierbei kann schlecht sein (Drosselung durch Microsoft z.B.), seit gestern, 11.04.2023 ist der Support für Office 2013 (und Exchange Server 2013) nicht mehr gegeben. Das bedeutet, dass ab jetzt keinerlei Sicherheitslücken mehr geschlossen werden.
Microsoft sagt also ganz klar: Nicht unterstützt, kann aber noch funktionieren
Ich als Dienstleister kann das nur wiederholen.
Parallel schaltet Microsoft mittlerweile nicht unterstütze Hybridstellungen zwischen Exchange Online und Exchange 2007 (Hybrid Supportende 2017) ab, erst werden die Mails pro Stunde für einige 5-Minuten Blöcke gedrosselt, später einige Stunden den Tag über geblockt, bis dies vollständig der Fall sein wird.
Das wird für Exchange 2010 (Supportende wurde von Januar auf Oktober 2020 verschoben) bald auch geschehen.
Natürlich auch für Exchange 2013, sowie alle nicht mehr sicheren Altversionen von unterstützen Exchange Major Releases (Derzeit 2016 und 2019).
Das ist alles auch eine Frage der Integrität, der Kosten und der IT-Sicherheit.
In dem Sinne: Wer jetzt noch Windows XP, Vista, 7. 8, 8.1, Server 2003 /R2, 2008 R2 einsetzt, ist selbst schuld. Bei älteren Systemen sollte die Sicherheit mittlerweile wieder gegeben sein, da aktuell unterstützte Betriebssysteme damit nicht, bzw. nur noch teilweise kommunizieren.
Windows 7 // Server 2008 / R2 musste man ja noch manuell befeuern, dass sie TLS 1.2 als derzeit (2023) noch sichere Verschlüsselungstechnologie sprechen. TLS 1.2 wurde 2008 veröffentlicht. Der Vorgänger TLS 1.1 ist seit 2021 offiziell in der breiten Welt als unsicher und überholt angesehen (in Umgebungen, die auf etwas IT Security gesetzt haben schon früher.. also so ab ~2010 an) und wurde auch erst 2022 von Microsoft komplett abgeschaltet in der Online Welt, wenngleich es schon 2018 als veraltet angesehen wurde (
https://learn.microsoft.com/de-de/m...eprecation-for-office-365?view=o365-worldwide).
TLS 1.0 und 1.1 waren in Windows 11 schon gar nicht mehr vorhanden und wurden in Windows 10 im September 2022 final deaktiviert.