Elektronikfachmarkt vertreibt T470 refurbished mit Windows 11

Herr Moehre

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Moin,

da habe ich heute in meiner geistigen Umnachtung mal mein Altpapier gesichtet und in einem Elektronikhändler in meiner Nähe ein T470 mit Windows 11 gefunden.

i5-6200, normale T470 Ausstattung und Windows 11 Support passen doch überhaupt nicht zusammen oder?

Da der Webcode nicht geklappt hat, bin ich schlussendlich einfach mal eben dahin... es steht in der Tat dort, lt. Flyer mit Windows 11, laut Bildschirmanzeige "Entdecken Sie Windows 10".

Dürfen die sowas? Wie sähe das aus, wenn MS sich jetzt in Zukunft mal denkt "Yo, den alten Schrott versorgen wir nicht mehr mit Updates, sollen bei Windows 10 bleiben oder was Neues kaufen"?.

Den Ansatz der breiten Masse Refurbished Geräte schmackhaft zu machen finde ich aus Nachhaltigkeitsgründen natürlich fantastisch.

"Pics or it didn't happen" hier, bidde, steht bei EXPERT in Soest (NRW).
 

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Ist doch (im Sinne der Nachhaltigkeit) positiv, dass man dort als Alternative zu Yoghurtbechern auch Refurbished ThinkPads anbietet. Wenn das W11 klemmt, werden die Käufer dann einfach hier geholfen
 
Dürfen die sowas? Wie sähe das aus, wenn MS sich jetzt in Zukunft mal denkt "Yo, den alten Schrott versorgen wir nicht mehr mit Updates, sollen bei Windows 10 bleiben oder was Neues kaufen"?.
Sie kalkulieren damit, dass "in Zukunft" nach Ablauf des Garantiedatums liegt.
 
Das ist wirklich was feines. Lieber kauft man sich so ein Thinkpad für 279€ als einen Acer mit Celeron CPU :D

Microsoft kann ja nicht einfach den Support für Geräte "cutten" die Windows 11 schon installiert haben (egal wie), oder? Demnach sollte das ja alles einwandfrei funktionieren.
 
Wieso sollte Microsoft das nicht können? Das ist das unternehmerische Risiko des Händlers oder Großhändlers.
 
Ich bin da zwiegespalten, einerseits ist es fein, das ThinkPad an den Enduser zu bringen, andererseits kann das dazu führen, dass die Geräte zu Unrecht als "Müll" wirken, wenn in 1-2 Jahren der tolle Windows 11 Support nicht mehr gegeben ist oder es plötzlich einfach langsam ist, Fehlermeldungen wirft etc. und das obwohl der noch unterstütze Windows 10 Support deutlich bessere Performance bringen würde.

Da wäre es in meinen Augen fairer, bis zu 24 Monate Gewährleistung / Garantie zu geben mit Windows 10 Support und entsprechend die Kunden korrekt zu beraten, dass die Geräte halt nicht offiziell Windows 11 kompatibel sind.

Es wird irgendwelche Updates in Zukunft geben, die halt die alten Geräte stark einschränken, sei es in der Funktionalität, als auch in der Performance, dass dies nicht mehr sinnvoll nutzbar ist und dann ist der WIndows 11 taugliche Schrott-Celeron halt einfach die bessere Wahl im Vergleich.

Aber auf den Geräten wissentlich etwas zu installieren, das nicht unterstützt ist, das wäre ja vergleichbar mit einem Gebrauchtwagen, nennen wir ihn mal Opel Corsa mit Audi A8 Felgen, 19 Zoll und 245er Querschnitt, der von einer bekannten Autohändler Marke so vertrieben wird.
Spätestens wenn der TÜV kommt (und der kommt), ist das vorbei.

Ich erinnere mich da noch an die Zeit von vor wenigen Jahren, Windows 7 war gerade aus dem Extended Support raus, 8 und 8.1 noch drin, Windows 10 in aller Munde, mit jedem Windows 10 "Funktionsupdate" wurden die HDD/SSHD betriebenen Geräte egal welch andere Hardware verbaut wurde praktisch langsam bzw. nicht sinnvoll mehr nutzbar..
Eine SSD fürs OS oder mehrfache Boots von der SSHD haben die Performance (bis auf WIndows Updates) wieder deutlich erhöht.

Ich würde als Hersteller auch keine Rücksicht mehr auf die Altlasten nehmen.

Kleiner Exkurs in den Business Bereich:
Outlook 2013 ist seit 1-2 Jahren nicht mehr kompatibel mit Exchange Online offiziell, hat aber durch ich glaube 2020 oder 2021er Updates noch die OAuth2 (Modern Auth) bekommen, die man nachträglich manuell aktivieren kann. Das ist seit Ende 2022 eine Grundvoraussetzung für EXO.
Damit ist die Verbindung zu Exchange Online noch möglich, die Performance hierbei kann schlecht sein (Drosselung durch Microsoft z.B.), seit gestern, 11.04.2023 ist der Support für Office 2013 (und Exchange Server 2013) nicht mehr gegeben. Das bedeutet, dass ab jetzt keinerlei Sicherheitslücken mehr geschlossen werden.

Microsoft sagt also ganz klar: Nicht unterstützt, kann aber noch funktionieren
Ich als Dienstleister kann das nur wiederholen.

Parallel schaltet Microsoft mittlerweile nicht unterstütze Hybridstellungen zwischen Exchange Online und Exchange 2007 (Hybrid Supportende 2017) ab, erst werden die Mails pro Stunde für einige 5-Minuten Blöcke gedrosselt, später einige Stunden den Tag über geblockt, bis dies vollständig der Fall sein wird.
Das wird für Exchange 2010 (Supportende wurde von Januar auf Oktober 2020 verschoben) bald auch geschehen.
Natürlich auch für Exchange 2013, sowie alle nicht mehr sicheren Altversionen von unterstützen Exchange Major Releases (Derzeit 2016 und 2019).

Das ist alles auch eine Frage der Integrität, der Kosten und der IT-Sicherheit.

In dem Sinne: Wer jetzt noch Windows XP, Vista, 7. 8, 8.1, Server 2003 /R2, 2008 R2 einsetzt, ist selbst schuld. Bei älteren Systemen sollte die Sicherheit mittlerweile wieder gegeben sein, da aktuell unterstützte Betriebssysteme damit nicht, bzw. nur noch teilweise kommunizieren. :D

Windows 7 // Server 2008 / R2 musste man ja noch manuell befeuern, dass sie TLS 1.2 als derzeit (2023) noch sichere Verschlüsselungstechnologie sprechen. TLS 1.2 wurde 2008 veröffentlicht. Der Vorgänger TLS 1.1 ist seit 2021 offiziell in der breiten Welt als unsicher und überholt angesehen (in Umgebungen, die auf etwas IT Security gesetzt haben schon früher.. also so ab ~2010 an) und wurde auch erst 2022 von Microsoft komplett abgeschaltet in der Online Welt, wenngleich es schon 2018 als veraltet angesehen wurde (https://learn.microsoft.com/de-de/m...eprecation-for-office-365?view=o365-worldwide).

TLS 1.0 und 1.1 waren in Windows 11 schon gar nicht mehr vorhanden und wurden in Windows 10 im September 2022 final deaktiviert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Tendenz ist doch positiv. Klar, beim T470 könnte es theoretisch zu Problemen kommen. Es ist aber auch die letzte Modellreihe bei der das so ist. Zukünftig wird da wohl eher mind. ein Gerät der neueren Generationen stehen und dann hat sich das kleine Manko mit Windows sowieso erledigt.
 
So, wie das T470 (wie in diesem Fall) Skylake CPUs haben kann kann das Xx8x Kaby Lake haben. Aber danach sollte dann tatsächlich allmählich Schluss damit sein, ja.
 
Die großen Wiederverwerter stehen mit dem Rücken zu Wand. Die hervorragenden und noch auf lange Sicht nutzbaren Firmenrückläufer werden durch die Microsoft Vorgaben für Windows 11 eben zu Elektroschrott, der sich nicht mehr verkaufen lässt. Und die Kunden wollen nun einmal das aktuellste Windows aller Zeiten und sind weder bereit, Windows 10 noch zwei Jahre zu nutzen oder gar ein Linux auch nur anzuschauen. Unser Wiederverkäufer in der Region verkauft diese Geräte mit Ubuntu. So soll es sein. Damit lässt sich aber die breite Masse nicht erreichen, weshalb unser Anbieter über Kleinanzeigen agiert und sich an ein versiertes Publikum richtet.

Dieses Angebot finde hier ich ausgesprochen grenzwertig. Auch bei Sachmängelhaftung mit Beweislastumkehr nach einem Jahr, wenn ich richtig informiert bin, kann sogar nach zwei Jahren noch zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass der Mangel bereits zum Kaufzeitpunkt bestand. Die Frage ist, ob hier eine arglistige Täuschung vorliegt.
 
Vermutlich ist das ein Deal, bei dem sich der unbekannte Refurbisher und der jeweilige Markt einen Vorteil von der Aktion versprechen. Wenn so ein Teil massenmarktfreundlich angeboten wird, wird der Absatz sicher höher sein als beim Direktverkauf über Internet. Gleichzeitig hat man halt Stangenware und das Gewährleistungsrisiko liegt beim jeweiligen Markt.

Wie das Bestücken eines nach Specs inkompatiblen Geräts mit W11 zu werten ist, weiss ich nicht so recht. Grundsätzlich würde ich das aber auch eher locker sehen und die Treiberarchitektur ist ja quasi identisch. Vermutlich ist der Fokus hier mehr auf etwas "Wertigeres" als auf das eigentlich nicht kompatible Betriebssystem gerichtet. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Markt für Plastik-Notebooks ziemlich durch ist und da selbst bei den großen Ketten der Absatz nicht mehr so prall ist. Da macht sich der Name Thinkpad also schon gut als Verkaufsargument. Solche Dinge liegen ja sowieso eher auf der unterbewussten Ebene.
 
Also auf dem T470s auf dem ich hier tippe ist auch Windows 11 drauf. Wurde vom Händler so geliefert. Hat aber einen I7 der 7. Generation drin.
 
Also auf dem T470s auf dem ich hier tippe ist auch Windows 11 drauf. Wurde vom Händler so geliefert. Hat aber einen I7 der 7. Generation drin.
Was würdest Du denn machen, wenn Microsoft ab Mai dafür keine Updates mehr ausliefert? (Ich gehe davon aus, dass es keine solchen Probleme geben wird, aber um diese Updatefrage dreht sich der Thread).
 
Soweit ich weiss differenziert MS nur nach den Richtlinien die auch für's Update gelten, also TPM-Version, SecureBoot usw. Jede Art von weiterer Gängelung würde mich so sehr nerven dass ich direkt auf Linux wechseln würde wenn sich das abzeichnet.
 
Na ja ist ja auch irgendwie logisch: Corona mit HomeOffice und Panikkäufen ist schon längst durch. Viele Firmen haben jetzt plötzlich zu viel Hardware rumstehen die aktuell einfach nicht gebraucht wird. Da kaufen die natürlich nicht neu, sondern neue Mitarbeiter bekommen die Geräte die jetzt im Schrank liegen nach der HO Zeit. Ist jedenfalls bei unseren Kunden meist so.
HO hat halt die Stückzahlen übernatürlich nach oben gezogen und jetzt bereinigt sich das wieder auf das übliche Maß.


Der große Schwung wird wohl erst im nächsten Jahr folgen wenn wir (und alle anderen) die Kunden auf W11 bringen und alte nicht nativ W11 fähige HW ersetzen müssen. Genau so wird es bestimmt bei vielen Firmen ebenfalls passieren.
 
... nach Kenntnis meines Lieferanten (grosses Systemhaus und MS-Partner) sind lediglich TPM2.0 und SecureBoot relevant.
 
lediglich TPM2.0 und SecureBoot
Zufällig habe ich fast das oben beschriebene T470 da...

Klar kann man das Umgehen, aber die Frage ist eben die der zukünftigen Updates nach dem Ende vom Support von Windows 10...
 

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Grenzwertig.
Ich nehme an, daß Windows 11 22H2 mit Secure boot und TPM installiert ist: Supportende 8. Okt. 2024.

Stand heute: monatliche Updates werden automatisch installiert, es gibt kein automatisches Upgrade.
Innnerhalb der nächsten zwei Jahren läuft der Support aus.
Risiko für den Händer: Der Kunde beschwert sich 2024, Antwort: mach ein manuelles Upgrade.
Annahme: das manuelles Upgrade ist dann möglich. Windows 11 ist wieder unterstützt.

Kristallkugel: mit vom Betriebssystemhersteller dokumentiertem Registryeintrag, Secure boot und TPM wird das automatische Upgrade im September/Oktober 2024 freigeschaltet. 2025 gibt es ein gepflegtes Windows 11 auf dem T470. Meine Kristallkugel irrt nie, nur der Anwender liesst machmal falsch ab :)
Der Händler kann Glück haben, keine Rückfrage vom Kunden 2024.
 
oder dem Nutzer fällt nicht mal auf, dass es sich um ein unsicheres, veraltetes Windows 11 handelt..?
Ich habe Fragen.. aber ich wollte jetzt nicht im Elektronikmarkt die Verkäuferinnen damit belästigen. :D
So gemein bin ich nicht.
 
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