Linux (Dummy)-Linux für (alte) langsame Kisten: Dummy Erfahrungsbericht

Linux Betriebssystem

schdrag

Active member
Themenstarter
Registriert
18 Aug. 2011
Beiträge
829
Für einen Bekannten (mittlere Windows-Kenntnisse) habe ich ein Linux gesucht, dass anstatt/zusätzlich zum installierten Windows Einsatz finden soll (steinalter core quad) mit dem Ziel, Familienfotos zu sichern. Rechner wird sonst nicht benutzt. "Taktik": neue Sicherungs-SSD einbauen, Linux installieren, Fotos auf SSD sichern, SSD ausbauen und mit USB 3 Gehäuse am Laptop, beamer... weiter bearbeiten bzw-.ausmisten und präsentieren. Oder via USB 2 Medion Anschlüssen fix fertige USB SSD oder -festplatte anschliessen.
Auswahlkritierien:
- look and feel, das für Windows Nutzer "machbar" ist, aber nicht überfrachtet
- flott bei der alten Medion Kiste mit 3GB
- Einbindung der gesamten Partitionen automatisch (eine Medion Festplatte extern, wird eingesteckt, kein USB)
- Dateiexplorer, der einen guten Überblick über die Fotos bietet.
- möglichst stabiles Linux, Debian stable oder Ubuntu LTS basiert (Bunsen mit openbox sowie Kanotix LXDE, LXQt wird nicht angeboten), keine eigenen Paketquellen
Hab das an einer SSD in einer separaten bay (SATA-CD Rom Einsatz) auf meinem Sandybridge Laptop simuliert

Kandidaten:
- Lubuntu LTS (24.04) mit LXQt
- Exprion LXQt Devuan (Debian ohne systemd) basiert (, keine Ahnung, ob das jetzt auf einem alten Debian stable basiert, lt. Bezeichnung wohl eher Debian testing, was für den Anwendungszweck aber auch ok sein sollte...
- Lubuntu: langsam, sehr hilfreiches Wiki, Installation problemlos (Auswahl CH Tastatur problemlos), wäre auch für einen super-dummy machbar. grub wird automatisch auf sda (die festverbaute SSD) geschrieben. Etwas blöd, wenn dadurch der Windows boot manager überschrieben wird... Zusätzliche Software ist mit Maus schnell zu erledigen.
- Expirion (soll quasi Devuan + lxqt sein, keine eigenen Paketquellen, wenn ich's richtig verstanden habe): Installation etwas trickreich, andere Partitiionen werden bei der grub-Installation nicht erkannt, keine Abfrage, ob grub auf sda oder sdb geschrieben werden soll, Optik gut, Dateimanager leicht anpassbar, um die Dateien mit zwei panels anzeigen zu können. Mehrere browser vorinstalliert
Hilfe via Devuan Forum, teilweise kann auch das debian wiki bzw. ubuntu wiki hinzu gezogen werden. Das Debian wiki finde ich schon kompliziert.
- Kanotix: Installation: jeder Schritt wird erklärt (incl. Abfrage, wo grub installiert werden soll), CH-Tastatur muss nachträglich (etwas versteckt) eingestellt werden.
Besonderheiten: u.a. sind die Sensoren auf der Taskleiste schon "vorinstalliert" incl. Lüftungssteuerung. Paketquellen Debian stable plus aktuelles Office plus Anpassung für bessere HW-Erkennung (wie auch immer das funktionieren soll...). Eigenes (sehr hilfreiches) Forum:
- Bunsenlabs: sehr spartanisch, sehr flott

Mit flott" bezeichne ich ein schnelles Aufstarten (lubuntu benötigt gefühlt 3x so lange wie Devuan), aber auch das Starten der Anwendungsprogramme (Dateimanager, browser, Lubuntu benötigt gefühlt 2x so lange wie devuan, wenn ich dieselben Seiten in devuan in firefox öffne, geht das - wiederum gefühlt - 30-50% schneller aus bei lubuntu.
Alles in Allem war ich überrascht, wie "benutzerfreundlich" und flott Kanotix lxde und Expirion sowie Bunsenlabs daher kommen.

Weitere mögliche Kandidaten, die ich kurz angeschaut habe (nicht erschöpfend, aber die Auswahlmöglichkeitenerschöpfen...):
- avmultimedia (basiert auf devuan, Teilinstallation)
"Da AVMultimedia komplett im Hauptspeicher arbeitet, wird die bestehende Installation noch nicht einmal geändert. Wer zudem nicht will, dass Daten auf die lokale Festplatte gesichert werden können, wählt beim ersten Boot-Menü die Option «Ohne Festplatte». Ansonsten wird die grösste Partition der ersten Festplatte zum Speichern der Daten automatisch eingebunden. Um AVMultimedia parallel zu einem anderen Betriebssystem einsetzen zu können, muss das primäre System sauber heruntergefahren werden (Deaktivieren des Hybernate-Modus unter Windows)." AVmultimedia ist ebenfalls flott und sehr übersichtlich.
- Distris wie q4os, artix... bodhilinux lt. https://www.pcwelt.de/article/1156998/linux-distributionen-fuer-alte-hardware.html#
q4os und bodhi hab ich vor längerer Zeit 'mal angeschaut, finde ich auch interessant, bodhi nutzt enlighted, q4os ein altes KDE bzw. eine Abspaltung eines alten KDE (wenn ich's richtig vestanden habe).
- linuxlite, entgegen der Reklame auf xubuntu basierend (k.A., ob eigene Paketquellen...), deutlich langsamer als lubuntu (konnte ich aber nur in der live-Version beurteilen), "benutzerfreundlicher" Mausklick-Installer, der bei mir aber abgestürzt ist, hab das daher nicht weiter verfolgt. Wg. speed nicht weiter angeschaut
- artix lxqt runit: ebenfalls sehr flott, Installation problemlos bis auf grub-Installation automatisch auf sda... wg. rolling release kurz installiert, aber nicht weiter verfolgt.
- artix plasma: ebenfalls sehr flott (wobei ich auch schon 16GB Arbeitsspeicher habe), vorinstallierte Programme und Menübaum erschlagen
meiner Meinung nach einen "dummy".
Artix ist ein Arch aber ohne systemd (was da Vor- und Nachteile sind, kann ich nicht beurteilen, Standard bei allen grösseren Distributionen ist systemd:
lxqt bzw. lxde Version unter stable iso:
- wubuntu: basiert auf kubuntu, langsam, sehr fragwürdiges Bezahlmodell, Benutzerdaten werden geschnüffelt.
- siduction: basiert auf Debian unstable. Alle von mir erwähnten Distris können via live-usb stick problemlos angetestet werden (z.B. darauf hin, ob das look and feel passt).

Es gibt noch) kein Devuan wiki:
Das Devuan Forum ist etwas versteckt...
Unter https://dev1galaxy.org/viewforum.php?id=9
könnte Kontakt zum Ersteller (1-man show...) aufgenommen werden.

Fazit: Kanotix lxde oder Expirion bzw. devuan plus integriertes lxqt sind durchaus interessante Alternativen zu lubuntu und dürften auch für Windows Nutzer wg. "ähnlicher" Oberfläche machbar sein. Kanotix bietet bessere Unterstützung als Expirion via eigenes Forum; ein eigenes Kanotix wiki existiert, es ist aber ziemlich rudimentär und veraltet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würd grundsätzlich zwei Dinge hier in Erwägung ziehen und getrennt voneinander betrachten:

DE = was man gemeinhin unter look.n.feel versteht, ist Geschmackssache und auch os_unabhängig, meist sehr gut durch Erweiterungen anpassbar.

OS = die Distrobution selbst, entscheidend für die Wartbarkeit und Paketverfügbarkeit. Wichtig ist halt die Langlebigkeit des IST Zustands, wie Systemupgrades vonstatten gehrn, rolling release Modell vielleicht (un)erwünscht
 
was man gemeinhin unter look.n.feel versteht, ist Geschmackssache
sehr wichtiger Punkt, evtl. gefällt dem Anwender als desktop environment (musste erst 'mal googeln..., schätze da ist so 'was wie xfce, enlightended... gemeint) besser als lxde, lxqt oder.... Wobei für "alte Kisten" etwas Schlankeres (damit meine ich, das das System schnell hoch startet, aber inbesondere wie schnell die genutzten Programme starten und wie flott sie arbeiten, z.B. Seitenaufbau beim browser, je nach dem 'was der Nutzer damit macht) schon wichtig ist, finde ich. Wobei "alte Kisten" etwas schmwammig ist, etwas zusätzlicher Speicher oder eine SSD statt einer HDD wirkt da oft schon Wunder.

Wartbarkeit und Paketverfügbarkeit. Wichtig ist halt die Langlebigkeit des IST Zustands, wie Systemupgrades vonstatten gehrn,
danke für das in eine Struktur fassen!
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast halt auch nicht 'alte Kisten' genauer spezifiziert. Die integrierte Grafik sorgt für eine smoothe UI Oberfläche. Umso älter sie ist desto mehr von diesen Mikrostottern hat man letztlich. Gut zu beobachten bei schnellen Fensterwechseln, minimieren und Arbeitsflächenwechsel. Ein schlankes DE ist daher ratsam. Ich würd da ein Ventoystick mit mehren ISOs und DEs packen und mal ausprobieren, installiert sind die DEs nochmal spürbar flotter und responsiver.

oder direkt zu Puppy Linux, Bubsenlabs und Co greifen. Die sind für ältere Maschinen konzipiert und von Grund auf so gebaut mit wenig Ressourcen auszukommen
 
Es sollte mal definiert werden, was "die alte Kiste" denn ist/kann. Ich selber nutze ja auch einen "steinalten Quad-Core" als Hauptrechner für alles und ich habe keinen Grund den gegen etwas Moderneres auszutauschen. Mein dienstl. X13 G2 ist natürlich etwas geschmeidiger unterwegs, aber das sind gefühlt nur Nuancen, nichts weswegen man aufrüsten müsste.
So Krücken wie Puppy Linux und Co. würde ich links liegen lassen, das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Lieber auf eine der großen Distris setzen die auch vernünftig gewartet werden und wo man ein Wiki hat bzw. hier Hilfe findet. Sprich ein Debian + XFCE oder Xubuntu. Wenn der Rechner aus der Core2Quad-Generation ist, kommt er damit locker klar. Mehr RAM schadet natürlich nie, aber mit den 3GB kommt man bei nicht allzu anspruchsvollen Sachen auch noch hin.
 
Du hast halt auch nicht 'alte Kisten' genauer spezifiziert.
Es sollte mal definiert werden, was "die alte Kiste" denn ist/kann. I

könnte die Fortführung aus diesem Thread sein. Die "alte Kiste" war glaub dort genauer genannt

 
Du hast halt auch nicht 'alte Kisten' genauer spezifiziert.
alt ist für michgrundsätzlich alles ab dualcore. Mein thinkpad X40 (denn ich nur deshalb nicht verschrottet habe, weil der mit einer dazu passenden SCSI Karte als Scanstation mit einem Nikon Diascanner (hoffentlich) noch irgendwann gebraucht wird) wäre dann steinalt
"steinalten Quad-Core"
wäre für mich auch alt, aber für meine Ansprüche nicht wirklich langsam. Mein Asus X200 hat einen Intel Celeron N2830, "nur" ca. 9 Jahre alt, ist für mich trotzdem eine "alte Kiste", da relativ langsam (lahme Festplatte...). Auch wenn uefi schon voll unterstützt wird. Also alt ist - für mich - relativ.
Es gibt übrigens auch ein wiki (von 2013):
https://thinkwiki.de/Linux_Distributionen_für_ältere_Thinkpads

und u.a. (auch nicht mehr ganz taufrisch)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben