Ich will Euch nicht den Spass verderben, nur unterschätzt das Thema nicht. Mein Beamerkauf ist zwar schon zwei Jahre her, aber vielleicht hilft's Euch trotzdem. Ich habe damals auch nach einer preiswerten Lösung gesucht und bim beim Optoma HD700x gelandet, mit dem ich sehr zufrieden bin. Das ist wirklich die Einstiegslösung und es gibt Einschränkungen (Lautstärke, Umgebungshelligkeit, minimal Bildqualität), aber insgesamt ist das Filmvergnügen gewährleistet.
@Rieper: Die native Auflösung ist die Auflösung des LCDs oder DLPs, d.h. die physikalischen Bildpunkte. Unterstützte Auflösung heißt, dass der Beamer dieses Signal entgegennehmen kann. Das wird dann auf die native Auflösung runtergerechnet. Wenn man Pech hat, hat man dann nicht nur eine schlechte Auflösung, sondern das Bild ist zusätzlich durch die Interpolation verwaschen (ähnlich wie bei falscher Einstellung der Auflösung auf einem TFT). Für die Wii kann sowas evtl. gerade noch gehen. Für Filme würde ich nicht unter nativ 1280x720 anfangen.
@Thomebau: Sorry, aber ich denke neu sind Deine Anforderungen zu dem Preis nicht zu machen.
- günstig (300-400€, gerne weniger wenn möglich)
Ich behaupte mal, günstige Geräte wirst Du nicht viel unter 500€ bekommen. Die "billigen" Angebote bei Ebay sind Schrott. Ich hab sowas mal bei einem Bekannten von mir gesehen: 1. niedrige native Auflösung 2, laut wie ein Güterzug 3. grauenhafte Optik - nicht wirklich scharf zu bekommen. Ich empfehle auf jedenfall einen Markenhersteller.
- Auflösung SXGA (1280x1024) oder WXGA (1280x800)
für Filme würde ich direkt 16:9 empfehlen. WXGA ist auch ok, hast dann aber einen "schwarzen" Streifen (das Schwarz des Beamers ist immer noch geringfügig heller als die (Lein-)Wand daneben. Am besten Leinwand in passendem Fomat dazu nehmen. SXGA ist meist ein Präsentationsprojektor (i.d.R. heller, schlechtere Farbwiedergabe, schlechterer Schwarzwert, ggf. Lauter als entsprechende Geräte fürs Heimkino).
- leise:
mein HD700x hat 29dbA im ECO-Modus. Das ist in leisen Szenen sehr deutlich hörbar und für mich gerade noch nicht störend. Ich schätze mich da als mittelempfindlich ein.
- evtl. LED Beamer:
ich hab das Thema in letzter Zeit nicht mehr verfolgt, aber die billigen LED Beamer sind ziemlich lichtschwach.
- großes Bild auch auf kleinen Abstand zur Wand (2,5m) trotzdem relativ große Projektionsweite möglich (~10m)
Die meisten günstigen Beamer haben keinen oder nur minimalen Zoom. D.h. man bestimmt mit der Distanz direkt die Bildgröße. Vierfacher Abstand bedeutet dann direkt 16fache Fläche und damit nur 1/16 der Lichtintensität. Mein Beamer hat 1300 ANSI Lumen und hängt ca. 3,2m von der Leinwand (100x175cm). Abends kann man noch gut eine kleine Lampe im Raum anhaben. Bei Tageslicht machts keinen Spass (aber da habe ich auch anderes zu tun). Auf 10m kann ichs mir selbst bei vollständiger Abdunklung nur schwer vorstellen.
Weitere Punkte, die es zu beachten gibt:
- Wände eignen sich nur eingeschränkt als Projektionsfläche. Rauhfaser ist ganz schlecht, weißer Putz geht einigermaßen. Nach verschiedenen Basteleien bin ich schließlich bei einer Leinwand gelandet. Es ist einfach ein riesen Qualitätsunterschied. Für 60-100€ bekommt man ein einfaches Rollo (keine besonders hochwertige Mechanik und man hört häufig, dass die Leinwand mit der Zeit leichte Wellen bekommt. Das ist bei mir auch der Fall, stört aber kaum.
- Der Aufstellort ist bei günstigen Geräten stark eingeschrängt: Kaum Zoom (Abstand legt Bildgröße fest). Zusätzlich muss das Gerät mittig vor der Leinwand aufgestellt werden. Ab ca. 800€ gibts breiteren Zoom und Lens-Shift (seitliche Bildverschiebung ohne Verzerrung).
- DLP hat einen besseren Kontrast als LCD, kann aber manchmal einen leichten
http://de.wikipedia.org/wiki/Regenbogeneffekt zeigen (seh's bei mir vielleicht 1x pro Film) - ist auch personen- und modellabhängig.
- Denkt daran, dass der Beamer an der Decke auch noch verkabelt werden will.
- Es muss vergleichsweise dunkel im Raum sein (das Schwarz im Film ist das Weiß der Leinwand).
- Ob Gebrauchtgeräte was taugen, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls haben die Lampen endliche Lebensdauern (ob die Herstellerangaben realistisch sind sei mal dahingestellt - jedenfalls gibt kaum einer eine Garantie auf die Lampe). Und Ersatzlampen kosten ab 100€ aufwärts.
Wer möglichst günstig mit einem Beamer einsteigen will, dem würde ich folgendes empfehlen:
- z.B. Optoma HD600x (ab 480€)
- einfache Rolloleinwand (ab ca. 60€)
- Deckenhalterung (ca. 20€) gewinnt keinen Designpreis, aber funktionell
plus Kabel und Versand ist man da schnell bei 600€
Drunter rate ich stark ab. Da gibt man immer noch relativ viel Geld aus und ärgert sich am Ende. Ein Fernseher ist dann wohl die bessere Lösung - oder ganz klassisch sparen bis das Geld da ist (Leinwand notfalls auch später).