Backup-Strategie als Heimanwender

Crs711

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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich jetzt schon seit einiger Zeit mit der Frage der richtigen Backup-Strategie. Dazu muss ich sagen, qualmt mir vor lauter Literatur schon der Kopf :-(

Jahrelang habe ich Familienfotos auf einem kleinen NAS gespeichert. Bis ich irgendwann gemerkt habe, dass ein paar Bilder Artefakte hatten, diese konnte ich durch Sicherungen auf BluRay-DVDs wiederherstellen. Damit war aber das Vertrauen in ein NAS gebrochen.

Habe zwar jetzt eine WD MyCloud EX2 Ultra aber so ganz traue ich diesen Geräten nicht mehr über den Weg. Ich verwende dieses nun nur noch für Projekte und Dateien die ich auf verschiedenen Rechnern benötige. Ein Datengrab, das die ganze Zeit im Netzwerk hängt und jeder User aus Versehen die Daten löschen kann, ist mit Sicherheit nicht zielführend.

Also zurück zu der Methode, die ich früher immer betrieben habe. Im UltraBay steckt eine HDD mit den Bildern, externe Festplatte per USB3.0 anstöpseln und alles per Software sichern (derzeit mit Personal Backup von Herrn Dr. Rathlev). Jeweils eine Festplatte liegt bei Mutter und Schwiegermutter, also räumlich von meinem Zuhause getrennt. Die UltraBay-Platte verschwindet nach der Aktion wieder im Schrank.

Jetzt habe ich angefangen mit Prüfsummen zu arbeiten. Wie aber verhält sich das in der Praxis? Ich habe mit fciv Prüfsummen vom gesamten Bilder-Ordner auf der WD MyCloud gemacht, dann den gesamten Bestand per USB3.0 wieder auf die Platte gezogen, die jetzt im UltaBay steckt, die Dateien konnten erfolgreich verifiziert werden. Das ganze dauerte etwas mehr als eine Stunde. Beim sichern der neu hinzugekommenen Bilder kann ich ja mit Personal Backup die kopierten Dateien prüfen lassen, das sollte ja genügen.

Wie weit soll ich das Spielchen treiben mit Prüfsummen? Sollte ich schon beim Import von der Kamera Prüfsummen erzeugen oder ist das vollkommen paranoid? Wie sichert ihr über Jahre gewachsene Datenbestände und stellt sicher, das sie vollständig und lesbar sind?

EDIT: OS ist Windows 7 Professional, Laptop ist ein Thinkpad T430.
 
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Das gemeine mit Prüfsummen ist, daß du zwar weißt das die Datei kaputt ist aber nix mehr gegen tun kannst :-(
Dateifehler können an vielen Orten entstehen - während der Übertragung zum NAS, im RAM, auf Festplatte. Und logischerweise bereits auf deinem Rechner.
RAM kannst du über ECC-Speicher mitigieren, HDD über redundante Dateisysteme mit Prüfsumme (ZFS, btrfs, snapraid). Erfahrungsgemäß sind DVDs aber empfindlicher.
Ich denke du bist auf "sicherer" Seite wenn du bereits auf der SD die erste Prüfsumme erstellst und nochmal prüfst wenn du das BackupZiel erreicht hast. Dann ist der Weg sicher. "Silent Bitrot" dann halt regelmäßig prüfen (lassen - ZFS scrub bspw.)
 
Guten Morgen,

kann ich in mein ThinkPad ECC-RAM einbauen? Wenn ich Prüfsummen habe, diese Prüfsummen sind auf allen 3 Sicherungsdatenträgern gleich und mir die "Master"-Festplatte stirbt, dann kopiere ich doch einfach von einem der Backups auf eine neue "Master"-Platte. Dann ist die Welt doch in Ordnung, oder?

Was mich halt noch interessieren würde, wie ihr und andere User ihre Daten sichern. Sicherlich kann ich diese Disk Scrubs durchführen aber ist das für daheim wirklich notwendig? Wenn ich so manchen ct-Bericht sehe, bzw. lese oder mir Profi-Fotografen bei YouTube anschaue, machen die sich weit weniger Mühe. Die machen Copy&Paste auf zwei oder drei Platten (ohne die Daten danach prüfen zu lassen) und dann sind die fertig. Nichts Prüfsumme oder Generationenprinzip :thumbsup:
 
youtube....
seriöse Kameragehäuse verfügen über 2 Speicherkartenplätze welche auch gleichzeitig beschrieben werden können. Somit beginnt hier die Redundanz. Gleich nach dem Kopieren werden daher idealerweise die gespeicherten Ergebnisse verglichen. Das ist der workflow den ich bei wichtigen und unwiderbringlichen Motiven anwende.

Über Backuplösungen und -strategien gibt tatsächlich für alle Anwedungsfälle (vor Ort/auf Reisen/beim processing etc.) erschöpfende Möglichkeiten.
Auch für den privaten Bereich sind da wirklich günstige Lösungen dabei. Allerdings ist meine Erfahrung: es nutzt das beste Backup in mehrfacher Ausführung gar nichts wenn eben die Wiederherstellung nicht geübt ist und reibungslos funktioniert.
 
Das mit den zwei Speicherplätzen habe ich gestern auch in einem dieser Videos gesehen. Bin nicht so ambitioniert und habe nur eine kleine Nikon D3100. Aber auf der SD-Karte schon Prüfsummen zu erstellen und diese mit dem Ziel zu vergleichen, das werde ich mir mal angewöhnen, geht ja recht schnell.

In meinem Fall wäre eine Wiederherstellung der Ersatz einer Festplatte, heißt von einem Backup mit Prüfsumme auf die neue Platte kopieren und da auch wieder prüfen, quasi wie bei der SD-Karte der Kamera. Du redest eher von der Wiederherstellung von Betriebssystemen oder Datenbanken, oder?
 
Ich rede von kaputten Bilddateien. Wie immer/wo immer die jetzt entstanden sind.

Entscheidend meiner Meinung und Erfahrung nach ist es einfach zu begreifen das Speicherkarten wie ein rohes Ei behandelt werden müssen. CF zusätzlich noch beim Einsetzen und Entnehmen besondere Sorgfalt (die Kontaktpins sind sehr verletzlich) verlangen. Statische Aufladung ist leider auch ein Thema bei den heutzutage üblichen Bekleidungsmaterialien.

Und die beste Strategie ist so wenig wie möglich aufzuheben. Da krankt es bei den allermeisten Fotographen. Sofort nach dem Import zu sieben bewährt sich ungemein, verringert den Speicherplatz und erhöht die Übersichtlichkeit. Selbiges aussieben nach dem Abschluss eines Projektes erhöht nochmals die Übersichtlichkeit.
 
Das stimmt, es sind unheimlich viele Bilder, die man eigentlich niemals für ein Projekt verwenden wird. Nur bei mir sind es die Bilder vom Nachwuchs. Dennoch werde ich jetzt anfangen zu sieben, es geht nicht mehr anders. Alleine wegen der Übersichtlichkeit.
 
Jetzt habe ich angefangen mit Prüfsummen zu arbeiten. Wie aber verhält sich das in der Praxis? Ich habe mit fciv Prüfsummen vom gesamten Bilder-Ordner auf der WD MyCloud gemacht, dann den gesamten Bestand per USB3.0 wieder auf die Platte gezogen, die jetzt im UltaBay steckt, die Dateien konnten erfolgreich verifiziert werden. Das ganze dauerte etwas mehr als eine Stunde. Beim sichern der neu hinzugekommenen Bilder kann ich ja mit Personal Backup die kopierten Dateien prüfen lassen, das sollte ja genügen.
Schau dir mal PAR2 an.
 
Deswegen traue ich so einer automatischen Datensicherung oder synchronisierung nicht über den Weg. Mein Archiv wird mit BeyondCompare wöchentlich auf mindestens 5 HDDs synchrnonisiert und das stoße ich selber an, sprich die Unterschiede kopiere ich von Hand mit dem Programm und hinterher wird Bit für Bit verglichen.
Dem ganzen Raid und und und traue ich nicht über den Weg. Kostet zwar jede Woche ca. 30min. Aufwand aber das ist es mir wert.

Und von der Cam oder Karte kopiere ich auch mit diesem Programm und vergleiche hinterher Bit für Bit da sind mir auch schon krasse Sachen untergekommen. Was ich auch noch kontrolliere bevor ich einen Datenträger auswerfen lasse ist das Ereignißprotokoll auf Controllerfehler.
 
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Mein Archiv wird mit BeyondCompare wöchentlich auf mindestens 5 HDDs synchrnonisiert und das stoße ich selber an, sprich die Unterschiede kopiere ich von Hand mit dem Programm und hinterher wird Bit für Bit verglichen.

Und wenn Du, ohne es zu merken, versehentlich einen Ordner im Archiv gelöscht hast, dann synchronisierst Du die Löschung mit 5 Platten?
 
Guten Morgen zusammen,

PAR2 werde ich mir mal anschauen. Ich habe gestern mein NAS so eingestellt, das es nur noch intern erreichbar ist, kein Internetzugriff mehr. Übertragen wird vom Laptop via LAN per ftp. Dazu eine externe HDD per USB3.0 offsite gelagert und ich dürfte die 321-Strategie befolgen.

Automatismen mag ich auch ungerne, ich weiß schon zwei Wochen später nicht mehr, was genau ich da eingestellt habe. Ich stoße die Jobs lieber per Hand an, dann mache ich das ganze bewusst. Jetzt muss halt nur noch die Routine und Disziplin Einzug halten :-)

Wenn du doch Prüfsummen vergleichst, bzw. vergleichen würdest, wären dann Controllerfehler nicht ausgeschlossen? Wie vergleichst du Bit für Bit?
 
Und wenn Du, ohne es zu merken, versehentlich einen Ordner im Archiv gelöscht hast, dann synchronisierst Du die Löschung mit 5 Platten?

Genau das umgehe ich ja in dem ich selber in die Ordner mich klicke und dann auf die andere Seite kopiere. Mit BeyondCompare kannst sogar eine Seite sperren damit da nichts überschrieben oder reinkopiert werden kann.
 
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