Ausschreibung / Unternehmen fordert Lebenslauf + Zeugnisse aller Mitarbeiter des Bieters

phil83

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Ausschreibung / Unternehmen fordert Lebenslauf + Zeugnisse aller Mitarbeiter des Bieters

Ich habe mal eine Frage an die alten Hasen, die schon etwas länger im Projekt-Geschäft sind:

Ein Unternehmen macht eine Ausschreibung, z.B. für die Neuerrichtung einer Produktionsanlage an einem weiteren Firmenstandort. Von den Bietern/Angebotsabgebern fordert das Unternehmen nun, dass es Zeugnisse + Lebensläufe aller (projektbeteiligten) Mitarbeiter abgibt.

Ist so ein Vorgehen üblich?
Verständlich ist es schon, denn das ausschreibende Unternehmen möchte sicher gehen, dass die ausführende Firma nur qualifiziertes Personal mit dem Projekt betraut und nicht irgendwelche Stümper ohne Ahnung von der Materie einsetzt.
Aber auf der anderen Seite: Was geht es das fremde Unternehmen und deren Mitarbeiter an, welchen Lebenslauf und welchen persönlichen Hintergrund die ganzen Mitarbeiter des Bieters haben? ?( Welche Rechte habe ich hier als Mitarbeiter, dass meine Daten sicher sind? Darf ich irgendwas in meinen Unterlagen, Zeugnissen und Lebenslauf schwärzen, bevor ich sie meiner Firma und damit auch x-beliebigen anderen Unternehmen zur Verfügung stelle?

Im Grunde bleibt mir ja nichts anderes übrig, als meiner Firma meine Unterlagen zu überlassen. Denn kommt sie der Aufforderung in der Ausschreibung/Leistungsbeschreibung nicht nach, erhält sie auch nicht den Zuschlag. :huh: Das will ich ja auch nicht.
 
Ich kenne es nur, dass ein Fuehrungszeugnis verlangt wird. So ein Vorgehen halte ich fuer etwas ueberzogen, die Daten gehen sie auch nichts an. Ist es sicher, dass damit nicht Bieter abgeschreckt werden sollen, weil schon klar ist, wer den Job uebernehmen soll?
 
Aus meiner Firma (Auftraggeberseite) kenne ich es so, daß wir bei der Auswahl von externen Mitarbeitern/Beratern (IT) einen kurzen Lebenslauf bekommen: Ausbildung, beruflicher Werdegang, Auflistung von Kenntnissen, Abschlüssen und Zertifizierungen. Zeugnisse ist doch Blödsinn bzw. völlig überzogen.

EDITH: imho darf dein Arbeitgeber Unterlagen aus der Personalakte (Zeugnisse) nicht an Dritte weitergeben. Schon gar nicht ohne deine Einwilligung.
 
Je nachdem was für eine Produktionsanlage gebaut wird, kann es natürlch auch sein, dass man die beauftragten Projektmitarbeiter prüft ob sie vertrauenswürdig sind um Wirtschaftsspionage vorzubeugen usw. Das Verhalten ist daher schon nachvollziehbar.
 
Wenn der Auftraggeber die öffentliche Hand ist, kommt das nach meiner Erfahrung häufig vor. Zumindest die Option, auf Verlangen die Qualifikationsnachweise der beteiligten Mitarbeiter des Bieters zu erhalten, ist in diesen Ausschreibungen oft enthalten.
Gruss, maculae
 
Ich kenne es auch nur so, dass der ausschreibenden Firma jeweils Kurzlebensläufe der mit dem Projekt betrauten MA übergeben werden. Da steht dann der höchste erreichte Abschluss, wichtige weitere Qualifikationen, die Position in der eigenen Firma, ein tolles Foto und vor allem die absolvierten Projekte drauf. Der besuchte Kindergarten und die Hobbies interessieren da eher weniger. :-)

Um welche Branche gehts denn?
 
Das kann ich kein Stück nachvollziehen und hab ich so noch nie mitbekommen. Für die Anforderungen des Auftraggebers gibts ein Pflichtenheft und ne QS.

Die rechtliche Seite der Weitergabe persönlicher Daten würde mich mal interessieren.
 
Was üblich ist, oder nicht, was man mochte, oder bereit ist zu tun ist an sich zweitrangig, denn die Furma, die den Suftrag vergibt, sitzt zweifelfrei am längeren Hebel...

Ich würde alles verlangte so schnell und so gut wie möglich einreichen...- dh, wenn man wirklich den Auftrag möchte...!
 
Glaube auch an die Theorie mit der Spionage. Oder es wird auf heißem Terrain gearbeitet (Chemiewerk Labore etc.) da hält die GefstoffVerordnung/ChemGesetzt so manchen Knüller bereit. Persönliche Eignung wird vom Amt festgestellt etc...
 
Ich kenne das auch von einem Auftraggeber. Dabei handelt es sich um ein Forschungszentrum, da kommt halt noch lange nicht jeder rein.
 
Lebenslaeufe Zeugnisse

Gemaess Datenschutzgesetz ist ein Arbeitgeber nicht berechtigt ohne Zustimmung des MA keine Zeugnisse weitergeben (mein Kenntnisstand und meine Auslegung!! des BDG), Informationen ueber die generelle Qualifikation sind davon nicht betroffen, wenn die abgeforderten Informationen ueber die Qualifikation in direktem Zusammenhang mit dem Einsatz und der notwendigen Qualifikation hierfuer zusammenhaengt und ggfs. von einander Abhaengig sind.
Eine unruehmliche Ausnahme ist das C-TPAT - siehe link
http://de.wikipedia.org/wiki/Customs-Trade_Partnership_Against_Terrorism

Leider -wie ich finde- da hier um Handel mit den USA taetigen zu duerfen, eine Freiwillige Pflichtmitgliedschaft erzwungen wird, das finde ich mal wieder sehr zweifelhaft....aehnlich wie der Umstand, das amerikanische Zoellner in HH und Bremerhaven solche Container ungefragt oeffnen duerfen, die nach USA gehen und Ihnen irgendwie komisch vorkommen oder wenn Sie Bock haben :cursing: ... stellt euch das mal in Amerika vor.... Deutsche Zoellner, die einfach so amerikanische Container auf amerikansiche Boden oeffnen :thumbsup: ... da waeren wir wieder Nazis, oder? The steriotyp goes on.....
 
Ok, vielen Dank für eure Antworten.
Das mit den Zeugnissen/Lebenslauf ist mir jetzt innerhalb kurzer Zeit schon mehrmals untergekommen, daher wundert mich das ein wenig. Nicht, dass sich das Prozedere herumspricht und zum allgemein akzeptierten Standard wird.

Letztenendes sitze ich eh am kürzesten Hebel und werde tun, was mein Arbeitgeber von mir verlangt.
 
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