Antikaufberatung: Moto G41 lädt nur am hauseigenen Ladegerät

elarei

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Hallo zusammen,

ich fahre seit zwei oder drei Gerätegenerationen sehr gut mit den Moto G Power-Geräten. Da es die nun nicht mehr gibt, wollte ich auf ein Moto G41 umsteigen, das auch einen vergleichbar großen Akku hat und einige neue Sachen mitbringt, die ich gerne wollte (vor allem NFC).

Das Gerät kam dann also daher und ich war wirklich sehr zufrieden damit, bis ich es zum ersten Mal aufladen wollte.

Das Moto G41 lud nämlich dann
  • am mitgelieferten Netzteil die vollen 30W - sehr schön und schnell,
  • an einer 100W USB-C-Ladestation mit 4W - wie bitte?,
  • an einer 60W-USB-C-Ladestation mit 4W - also wirklich?,
  • an einem 30W-USB-C-Ladegerät eines anderen Geräts mit 4W - okay.
Kurzum, anscheinend hat Lenovo/Motorola bei diesem Gerät ein nicht-standardkonformes Ladeprotokoll verwendet, das an sämtlichen "normalen" Ladegeräten auf den Minimalladestrom zurückfällt. Das mag damit zusammenhängen, dass das Gerät mit 30W Ladeleistung beworben wird - also wirklich auch sehr viel Leistung für ein Smartphone laden kann -, ist aber natürlich super-ärgerlich, wenn man in Haus und Büro eine Handvoll Ladestationen an zentralen Orten verteilt hat, die nun alle quasi nutzlos sind.

Das ist umso ärgerlicher, als USB-C ja gerade ein genialer Schritt in Richtung einer Vereinfachung der Ladegerät-Problematik war. Nun ist das Telefon zwar USB-C-ladefähig, aber halt nur am hauseigenen Kabel und sonst reicht der Ladestrom gerade so zur Erhaltungsladung. Das ist super dämlich! Musste ich nur mal loswerden, weil ich keinerlei Google-Treffer zum Thema gefunden habe (außer "putz mal deinen Port").

Viele Grüße
 
Das ist echt komisch. Habe gerade mal geschaut und Motorolas Schnellladetechnik ist wohl an sich kompatibel zu USB-PD und Quickcharge 4.0. Wie hast du denn die Ladeleistung gemessen? Zeigt dir dein Messgerät auch die Spannung an?
 
AccuBattery (App) zeigt den Ladestrom in mA an, mit dem besagten Ergebnis (geringe Leistung an allen Netzteilen außer am hauseigenen Ladegerät). Ich habe im Haus überall solche USB-C-Kabel mit Wattanzeige hängen, die zeigen am g41 die besagten 4W an. Und weil ich dann Angst hatte, dass es an diesen Kabeln liegen könnte, habe ich auch noch ein stinknormales Thunderbolt-3-Kabel benutzt, auch unverändert. Wäre auch komisch gewesen, da die Kabel an jedem anderen Gerät einwandfrei laufen (sogar an einem MacBook und solchen Sachen, die sonst immer ihr eigenes Ding machen).
 
Ich habe im Haus überall solche USB-C-Kabel mit Wattanzeige hängen, die zeigen am g41 die besagten 4W an.


Ja, aber die Angaben der USB-C-Kabel stimmen nicht. Die Kabel gehen von einer stabilen Spannung und einer stabilen Stromstärke aus, das ist hier nicht gegeben. Man braucht hier einen USB-Tester, der sowohl Spannung und als auch Stromstärke anzeigt, und die verändert sich ständig.

Das Verfahren heißt jetzt "Pump Express".

  • 3 - 6 V (geregelt, in 10-20 mV Schritten)
  • es fließen max. 5 A gleich max. 30 W
  • MediaTek-Standard; er ist USB PD 3 kompatibel

Mit USB-PD 3.0 werden die bisherigen Power-Profile mit der festen Zuordnung von Spannung und Maximalstrom durch flexible Power Rules abgelöst. Hierbei gilt, je höher die Nennleistung, desto mehr Kombinationen sind möglich.
Programmable Power Supply, PPS, erlaubt USB-Netzteilen nicht nur feste Stufen oberhalb von 5 Volt bereitzustellen, sondern dynamisch breite Spannungsintervalle zu durchlaufen. Dabei regelt das Netzteil die Spannung bedarfsgerecht in feinen Schritten. Im Smartphone sitzt hierfür ein vergleichsweise dummer Regler, der in einem fest vorgegebenen Verhältnis transformiert. Solche Regler sind günstig und arbeiten zudem immer effizient am optimalen Betriebspunkt. Das Netzteil ermittelt laufend, welche Spannung es bereitstellen soll.

Die Kabel mit ihren Watt-Angaben sind also zu einfach gestrickt, um Spannungsschwankungen zu berechnen.
 
Naja, ob die Angabe in dieser Form exakt ist, ist doch wurscht. Solange das Smartphone an einem "normalen" USB-C-PD-Gerät und -Kabel nur 10% in einer halben Stunde lädt und am hauseigenen Kabel 50% in einer halben Stunde, brauche ich den Ladestrom nicht auf die Nachkommastelle messen. Und so ist es halt.

(Ich habe bisher eigentlich den Eindruck, dass die Kabel sehr präzise Angaben machen. Zumindest sind sie beim X1C 2018, MacBook Air M1, Moto G 7 Power und Galaxy S20 FE überall fast exakt gleich zu den Angaben des jeweiligen Gerätes. Die Fluktuationen mögen praktisch vorhanden sein, aber über eine halbe Stunde sind sie mir als Benutzer doch egal, ich will ja die gemittelte Ladegeschwindigkeit sehen.)
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich habe das ganze jetzt nochmal wissenschaftlich* getestet.

Mitgeliefert ist ein Netzteil mit USB-A-Anschluss und ein passendes Kabel USB-A-to-USB-C.
Je nachdem, wie man nun auflädt, bekommt man
  • 30W PD Ladestation mit USB-C-to-USB-C-Kabel: 3-4W (850mA)
  • 30W PD Ladestation mit USB-A-to-USB-C-Kabel: 9W (2000mA)
  • mitgeliefertes USB-A-Ladegerät mit USB-A-to-USB-C-Kabel: 16W (3800mA)
D.h. "im Prinzip" lädt das Smartphone auch über USB-C, in Wahrheit aber nur an USB-A-Ports (QuickCharge?) vernünftig, an USB-C-Ports dagegen extrem langsam. So ein Quark.

Startzeit​
Start %​
Kabelangabe​
Appangabe​
Endzeit​
Ende %​
real geladen​
Typ​
Kabel​
11:29:00​
67​
4W​
3,4 W / 850 mA / 4.0 V​
11:33:00​
68​
63 mAh​
random USB-C-PD 30W​
USB-C-to-USB-C​
11:34:00​
68​
16W / 3800mA / 4.4V​
11:38:00​
74​
278mAh​
mitgeliefertes Ladegerät​
USB-A-to-USB-C​
11:39:00​
74​
9W / 2000mA / 4.3V​
11:44:00​
78​
172mAh​
random USB-C-PD 30W​
USB-A-to-USB-C​
 
Zuletzt bearbeitet:
Je nachdem, wie man nun auflädt, bekommt man
  • 30W PD Ladestation mit USB-C-to-USB-C-Kabel: 3-4W (850mA)
  • 30W PD Ladestation mit USB-A-to-USB-C-Kabel: 9W (2000mA)
  • mitgeliefertes USB-A-Ladegerät mit USB-A-to-USB-C-Kabel: 16W (3800mA)

Das heißt....
  • bei 5 Volt etwa 0,8 Ampere = 4 Watt---> das ist der klassische USB 3.0 Standard. Das kann also jede "USB 3.0-" aka "USB 3.2-Gen 2-"Buchse.
  • bei 5 Volt genau 2 Ampere = 10 Watt ---> das ist der klassische USB 2.0-Ladestrom-Standard: Kann jede gelbe Power-On-Buchse und jedes Autoradio mit einer Ladebuchse
  • bei 5 Volt etwa 3.6 Ampere = 18 Watt ---> "Pump Express", MediaTek-Standard, 3-6 V (geregelt, in 10-20 mV Schritten), es fließen max. 5 A gleich max. 30 W
Fazit: Dein Smartphone kann nur QuickCharge und dieses proprietäre "Pump Express", aber kein PD-Protokoll.

Lösung: Um dieses Smartphone ohne mitgeliefertes Netzteil zu laden, brauchst Du ein PD-Netzteil, dass sowohl QC3 als auch PD kann. Die sind teuer, aber es gibt sie.
 
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