Anker Nano II 30Watt - No Load Power Consumption

Ambrosius

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Hai Leute, wie der Titel schon verrät geht es um eine elektrotechnische Frage, die mich ein wenig erstaunen ließ.

Ich habe mir für ein iphone 13p einen Anker 30 Watt Netzteil gekauft und ich wollte es mal genau wissen diesmal und hab mal mit einem Energiemessgerät geschaut, wieviel der Anker aus der Steckdose 'zieht ohne Last' und es sind mehr als ich erwartet hatte: Der Wert pendelt zwischen 0,1 und 0,2 Watt, was sich zuerst nicht so viel anhört, aber eigentlich nicht ohne ist. Zum Vergleich ein anderer 20W Anker zeigt durchgehend 0,0W an.

Sind nun die 10 Watt wirklich so krass, dass die den Unteschied machen? Und nochmal als wertvolle Info. Auf dem Produktblatt wird ein Wert von 0,04Watt angegeben. Es handelt sich ja um ein Gerät der Effizienzklasse VI, genau wie der andere 20W-Anker auch. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Geister sehe, aber auch meinen Recherchen zufolge hat es wohl sehr viel mit dem verbauten Inverter zu tun.

Hat jemand hierzu mal ähnliche Erfahrungen gemacht, eure Messungen würden mich gerne interessieren. Ich hab übrigens mit nem wirklich guten Energymessgerät gemessen.
 
Also erstens sind 0,1-0,2W immer noch quasi "nix". Wir reden hier von ~5 Cent pro Monat. Aber viel wichtiger: So ein Energiekostenmessgerät ist in dem Bereich extrem ungenau. So lange du da nicht mit professionellem Equipment nachmessen würdest, kann es auch einfach sein, dass du einfach nur Mist misst.
 
Mit Verlaub, da möchte ich widersprechen, klar sind das nur 30 Cent im Jahr, und es gibt sicher eine gewisse Unschärfe beim Messen. Allerdings habe ich ja wie bereits gesagt mehrere (bestimmt an die 12 Ladegeräte gemessen) und viele liefern konsistente Werte unter den gleichen Bedingungen.

Mich interessiert viel mehr der technische Aspekt unter dem Begriff "Stromverbrauch ohne Last" und was es mit den Herstellerangaben auf sich hat. Habe auch gerade mal geschaut und bei dem 20-Watt-PowerPort werden sogar 0,075 Watt unter Stromverbrauch im Produktblatt ohne Last angegeben, obwohl das Messgerät 0,0 Watt anzeigt. Ergo schlussfolgere ich, dass da auf der zweiten Nachkommastelle gerundet wird.

Das Messgerät ist von ELV, einem Fachbetrieb für Elektronikwaren, und nicht etwa ein 0185-Teil aus einem südamerikanischen Fluss. Insofern nehme ich die Angaben schon ernst, und nein es geht nicht um den entsprechenden Geldwert sondern rein um die technischen Aspekte von Ladegeräten und deren Effizienz.
 
ELV baut aber denke ich auch Geräte 'von bis'... Nenn doch mal den Typ, das entkräftet oder bestätigt die oben genannte Vermutung zum Messgerät...
 
Ich kann da cuco nur beipflichten. Viele Geräte sind bei solch geringen Leistungen sehr ungenau. Das ist was immer wieder bei Tests rauskam.
 
Die meisten der günstigen (aka unter 100-300€) Energiekostenmessgeräte haben Probleme mit schwankenden Lasten, Lasten ohne sinnvolle PFC und geringen Lasten - und Handyladegeräte im Leerlauf kombinieren alle drei. Ich denke, da trägt die arbeitsweise der PFC Stufe (sofern überhaupt vorhanden) mehr zum Ergebnis bei als der eigentliche Verbrauch.
 
es kann imho keine Netzteile mit 0,0.... Watt im Standby geben. Das Netzteil muss ja irgendwie auch feststellen, wann welcher Verbraucher angeschlossen wird. Und dafür brauchts halt Bauteile die wiederum Strom (ver)brauchen. Nicht umsonst gibt es immer noch mechanische Ein/Aus Schalter auch in Steckerleisten.
 
Richtig, die gemessenen 0,0W bei tatsächlichen ~0,1W Verbrauch laut Datenblatt sind ungefähr genau so weit von der Realität entfernt wie die gemessenen 0,2W bei ~0,05W tatsächlichem Verbrauch laut Datenblatt. Ich empfehle dazu auch mal folgenden Artikel zu lesen: https://www.heise.de/tests/Acht-Ene...-fuer-den-Hausgebrauch-4614351.html?seite=all Der erklärt ganz gut, dass und auch warum Energiekostenmessgeräte in diesen Bereichen und bei solchen Verbrauchern oft nur noch Mist messen.
Übrigens hatte ich sogar schon mal ein Energiekostenmessgerät hier, dass bei einem AppleTV immer 0,0W anzeigte. Mein Nachbar, dem das Ding gehört, meinte nur: jaaa, der verbraucht halt weniger als 0,1W und daher zeigt das Gerät nichts mehr an. Richtig ist, dass der AppleTV etwa 2-3W verbraucht, aber das Messgerät mit dem nicht-sinusförmigen Stromverbrauch nicht klar kommt und daher Mist misst. Wieder ein Beispiel dafür, dass die Energiekostenmessgeräte mit geringen Lasten nicht klar kommen - erst Recht nicht, wenn der Verbrauch nicht der Sinuswelle folgt.
 
Zwischenstecker mit Shuntwiderstand bauen und ein Oszilloskop ranhängen?
 
Ich verstehe, dass es natürlich auch immer genauer geht.
danke auch für den sehr guten heise-Artikel, wirklich sehr aufschlussreich.

Auch bei dem..
ELV baut aber denke ich auch Geräte 'von bis'... Nenn doch mal den Typ, das entkräftet oder bestätigt die oben genannte Vermutung zum Messgerät...
.. Energy Master Basic-2 wurde gerade in einschlägigen Reviews und Ratgerben die Messgenauigkeit im Vergleich zu Konkurrierenden Geräten gelobt. Hier gerne mal ein Auszug aus dem Prdouktblatt bzgl den technischen eigenschaften:
 

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Auflösung von 0,1W und Genauigkeit von 1% +-1 Digit. Das heißt, dass alle Lasten von 49mW bis 151mW eine Anzeige von 0,0W, 0,1W oder 0,2W auf dem Display erzeugen können - ohne, dass du sicher sagen kannst, wie groß die Last wirklich ist und welche Last jetzt größer ist als eine andere. Alle deine gemessenen Lasten liegen in diesem Bereich. Kurz: Deine Messwerte haben leider keinerlei Aussagekraft. Und diese Aussage gilt schon nur für Lasten, die rein sinusförmig Leistung aus dem Netz ziehen. Das ist bei deinen Netzteilen nicht der Fall. Damit wird die Ungenauigkeit noch größer.
 
es kann imho keine Netzteile mit 0,0.... Watt im Standby geben. Das Netzteil muss ja irgendwie auch feststellen, wann welcher Verbraucher angeschlossen wird. Und dafür brauchts halt Bauteile die wiederum Strom (ver)brauchen. Nicht umsonst gibt es immer noch mechanische Ein/Aus Schalter auch in Steckerleisten.
das stimmt, deswegen auch der Hinweis auf gerundete Nachkommastellen.

Ich hatte ja auch andere Ladegeräte gemessen und die Anzeige war da auch durchgehend bei 0,0W Verbrauch ohne Last (auch wenn dennoch ein bisschen Strom immer fließt), warum also bei dem 30W-Anker Teil nicht? der 20W-Anker schafft das doch auch.

Alles in Allem interessiert mich halt nur die Frage ob die 10 Watt schon den Unterschied machen. Schwer zu glauben, wenn man bedenkt, dass auch ein 45-Watt-Lenovo Netzteil (Effizienslevel aber nur V) beispielsweise die gleiche no load Power Consumption abbildet.


Auflösung von 0,1W und Genauigkeit von 1% +-1 Digit. Das heißt, dass alle Lasten von 49mW bis 151mW eine Anzeige von 0,0W, 0,1W oder 0,2W auf dem Display erzeugen können - ohne, dass du sicher sagen kannst, wie groß die Last wirklich ist und welche Last jetzt größer ist als eine andere. Alle deine gemessenen Lasten liegen in diesem Bereich. Kurz: Deine Messwerte haben leider keinerlei Aussagekraft. Und diese Aussage gilt schon nur für Lasten, die rein sinusförmig Leistung aus dem Netz ziehen. Das ist bei deinen Netzteilen nicht der Fall. Damit wird die Ungenauigkeit noch größer.

Vermutlich hast du recht und ich sehe eben Geister. Was kann man dann für ein Resümee ziehen? Gerade vor dem Hintergrund dass andere Netzteile dann doch konsequent 0,0W anzeigen? Vielleicht, dass umso größer die Wattangaben, umso unschärfer die Messung?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

[... ] aber das Messgerät mit dem nicht-sinusförmigen Stromverbrauch nicht klar kommt und daher Mist misst. Wieder ein Beispiel dafür, dass die Energiekostenmessgeräte mit geringen Lasten nicht klar kommen - erst Recht nicht, wenn der Verbrauch nicht der Sinuswelle folgt.
Ich glaube auch, dass das eine entscheidende Info ist die dem Stromkonsumenten bzw. Käufer des Messgeräts vorenthalten wird. Das könnte man ruhig auch wenn nur als Hinweis in dem Produktblatt hineinschreiben. Leute, die solche Geräte kaufen, neigen ja auch in der Regel dazu das Kleingedruckte zu lesen, es dreht sich ja hier nicht um die Zustimmungsaufforderung einer Bank und ihren aktualisierten AGB's. :unsure:

Schade, dann kann man das eben auch halt getrost abheften mit dem Vermerk, Birnen und Äpfel. Danke trotzdem für eure wertvollen Beigaben. Wieder was gelernt
 
Zuletzt bearbeitet:
0,1W Auflösung und 0,04W messen wollen ist nicht so toll.
Du misst im am Ende des Messbereichs des Wattmeters mit nicht ohmscher Last. Das hat zwar TrueRMS aber bis welcher Frequenz und man weiß nicht ob die Genauigkeit des Messbereichs nur für ohmsche Last gilt.
Das Ding kostet 40€, für denn Einsatz kann es sein das es nicht gut genug ist.


Schreib Anker eine Mail Du hast mit dem ELV einen höheren Standbystrom gemessen als angegeben.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das neue Anker Netzteil muss nur eine höhere Frequenz nutzen die über der Grenzfrequenz von TrueRMS liegt, dann kann man die Genauigkeitsangabe vergessen.
Wenn man es genau haben will Rhode&Schwarz Testequipment kaufen. Aber für das Geld kann man viel Standbystrom verbraten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schreib Anker eine Mail Du hast mit dem ELV einen höheren Standbystrom gemessen als angegeben.

Haha, hab ich bereits, aber der Support ist nicht wirklich technikaffin, ich poste gerne mal die Anwort wenn was bei rumkommt


Das neue Anker Netzteil muss nur eine höhere Frequenz nutzen die über der Grenzfrequenz von TrueRMS liegt, dann kann man die Genauigkeitsangabe vergessen.
Wenn man es genau haben will Rhode&Schwarz Testequipment kaufen. Aber für das Geld kann man viel Standbystrom verbraten.

Danke für den Tipp, das geht mir dann zu tief in die Materie und so richtig einen Nutzen werd ich davon auch nicht ziehen können, vielleicht aber interessant für den einen oder anderen Mitleser hier...
 
Zwischenstecker mit Shuntwiderstand bauen und ein Oszilloskop ranhängen?
Wenn differentielle Tastköpfe nicht so abartig teuer wären...
Gibt aber recht bezahlbare current clamp probes fürs Oszi die bis 20 kHz hoch messen können. Wollte ich schon länger mal eine kaufen.
 
alles in allem eine sicherlich interessante Diskussion.
Aber ich glaube nach dem was ich hier im Thread gelesen habe, dass man eher das Messgerät als "fehlerhaft", zumindeste für die AUfgabe als ungeeignet bezeichnen sollte.

Und was wir Pfarrerstöchter hier schon an Strom nur für das recherchieren und schreiben verbraten haben ... vermutlich mehr als der Standbystrom des Netzteils über 5 Jahre :p
 
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