Anhänger aus Bleilot - Gefahren?

lithograf

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Hallo Leuts.

Ein Kollege hat sich Anhänger selber gebastelt, trägt er jetzt mit einer Kette um den Hals.
Er hat Kupferlitzendraht mit viel Lötzinn getränkt, das dann plattgehämmert, glattgefeilt und ein Motiv reingestanzt.
Schaut eigentlich recht nett aus.

Nur leider hat er bei dem Lötzinn ein altes bleihaltiges erwischt. Diese Riesenbatzen Bleilot trägt er jetzt an der Kette auf der Haut.

Ist das Schädlich?
Wie hoch ist denn die Bleikonzentration?
 
Hallo,

denke, dies ist nicht weiter gesundheitlich schädlich. Die Bleikonzentration variiert, jedoch müsste er die Schwermetalle entweder perkutan (durch die Haut), oral oder respiratorisch (über die Atemwege) aufnehmen.

Also aus meiner Sicht Entwarnung.

LG Uwe
 
Wäre dies dermassen drastisch, dürfte auch kein Zinn getragen werden. Chemisch gesehen Hat Zinn respektive Zinnverbindungen ähnliche Eigenschaften wie Blei/Bleiverbindungen. Ein Restrisiko besteht natürlich immer.
 
Er könnte es ja auch einfach mit irgendwas beschichten lassen.
Sollte kein Vermögen kosten und die Sache etwas entschärfen. Gold, Silber, Nickel, Chrom, was es da nicht alles gibt...
 
ich glaub die erste wirkung, die er spüren wird, ist eine grünfärbung der haut, wenn der schweiß mit dem kupfer reagiert.

tuts nciht auch eine beschichtung mit hochwertigem lack? da wirds doch bestimmt irgendwas für diesen zweck brauchbares geben, oder?

btw:
nickel ist keine gute idee! dagegen kann man kontaktallergien entwickeln. das ist gar nicht mal so selten
silber muss man von zeit zu zeit reinigen, da es durch den schweiß allmählich schwarz wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn ich du wäre würde ich das auf der Arbeit einmal durch die Verchromung fahren lassen, aber ich glaub dazu hast du die Möglichkeit nicht oder?
Sollte zwar nicht ewig halten, aber besser als nix allemal...

Es gibt leider keinen mir bekannten guten Klarlack den man so direkt auf Metall spritzen kann der auch wirklich lange hält (zumindest nichts was so im Heimwerkerbedarf zu haben wäre)...
 
Ich interpretiere Helios Aussage bezüglich des Zinn so, dass er meint es sei im Prinzip egal ob es sich um bleihaltiges oder bleifreies Lot handelt, weil in jedem Fall immer noch das Zinn im Lot enthalten wäre.

Chemisch gesehen Hat Zinn respektive Zinnverbindungen ähnliche Eigenschaften wie Blei/Bleiverbindungen.

Dem möchte ich allerdings widersprechen.
Ich nehme an, diese Ableitung wurde gemacht, weil Zinn in der selben Gruppe eine Reihe über Blei im Periodensystem steht. Das ist unglücklich gewählt, da sich aufgrund relativistischer Effekte die Chemie zwischen Zinn und Blei doch schon unterscheidet (mit diesem "relativistischen Effekt" begründet sich unter anderem auch warum Gold seine Farbe hat und Quecksilber flüssig ist).
Als weiteren Punkt möchte ich daraufhinweisen, dass vom bloßem Betrachten von Strukturformeln nicht so einfach auf Toxizität geschlossen werden kann bzw. sollte. Hier gibt es selbst beim selben Element starke Unterschiede. Da kann man sich mal Chrom(IV) und Chrom(VI) angucken, hier am Beispiel der Oxide: Chrom(IV)-oxid (CrO_2) und Chrom(VI)-oxid (CrO_3).
Die Formeln unterscheiden sich lediglich um ein Sauerstoffatom. Guckt man bei den Sicherheitshinweisen hat steht bei CrO_2 jeweils ein Piktogramm, H-Satz und P-Satz, bei CrO_3 wiederum wird näherungsweise die Palette an Piktogrammen völlig ausgeschöpft und entsprechend sind auch die H- und P-Sätze zahlreicher und unerfreulicher.

Ich wünsche einen angenehmen Start in den Tag.
 
Hi,

habe mir jetzt mal die Eigenschaften von Zinn und Blei kurz genauer angeguckt. Zinn besitzt keine H- und P-Sätze. Der Hinweis mit der Toxizität ist richtig.

Noch ein kurzer Hinweis zu dem genannten "relativistischen Effekt". Dieser zeigt sich hinsichtlich der Aufhebung der Entartung der Energieniveaus. Physikalisch gedeutet ist er primär eine Folge der Dirac-Gleichung der relativistischen Quantenmechanik (Feinstrukturaufspaltung) sowie dem Lamb-Shift, der Hyperfeinstrukturaufspaltung und beteiligten Kernprozessen.

LG Uwe
 
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