Alternative Tastaturlayouts

cuco

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Hi

Da ich gerade versuche, mir "Neo2" beizubringen, wollte ich mal fragen, ob es hier noch andere Leute gibt, die alternative Tastaturlayouts ausprobiert haben bzw. benutzen.
- Wenn ihr kein QWERTZ benutzt - welches Layout dann?
- Was war der Grund für den Wechsel?
- Wie sind die Erfahrungen/Ergebnisse?
- Wie lange habt ihr für die Umtellung gebraucht?
- Wie oft bzw. wann und warum wechselt ihr manchmal noch auf QWERTZ zurück?

Das würde mich mal interessieren, ob es hier noch andere "Verrückte" mit anderen Layouts gibt.

Viele Grüße
 
Habe auf meinem Fedora immer per Windowstaste+Leertaste die Möglichkeit, zwischen US-, DE- und GR(polytonisches Griechisch)-Tastaturlayout zu wechseln. Hab mal eine Zeit bisschen was mit Altgriechisch gemacht, da war letztere unersätzlich. Das US-Layout ist für Latex und auch fürs Programmieren gut geeignet, weil viele Sonderzeichen angenehmer liegen. Naja und das deutsche Tastaturlayout brauche ich halt dann doch die meiste Zeit im deutschsprachigen Internet, um die Umlaute parat zu haben.

Umschulen ist bei altgriechisch schnell getan - so richtig schnell wird man da aber nie tippen können mit diesen ganzen "Verzierungen" auf (bzw. sogar unter) den Buchstaben. Die ganzen Positionen der Sonderzeichen im US-Layout reinzukriegen dauerte bei mir zugegebenermaßen ziemlich lange (ein paar Tage Latex). Aber es lohnt sich schon.

Mit dem Neo2 habe ich auch immer mal geliebäugelt, fand es dann aber doch zu abgefahren und konnte mich nicht überwinden, meine Zeit mit der doch recht aufwendigen Umschulung zu "verschwenden".
 
Ich habe mir ein Colemak-ähnliches Layout erstellt (siehe angehängtes Bild). Die Sonderzeichen sind wie im deutschen QWERTZ, nur die Buchstaben sind anders. Da sich die Buchstabenhäufigkeit und typische Buchstabenfolgen im Englischen und Deutschen an einigen Stellen signifikant unterscheidet, ist in meinen Augen eine Anpassung des originalen Colemak-Layouts auf die bevorzugte Schreibsprache sinnvoll. Wenn man sich eh schon einmal die Arbeit des Umlernens macht. Das Tastaturlayout kann man mit einem Microsoft Windows-Programm hinterlegen, das eine kleine Setup.exe erstellt. Die funktioniert auf Windows 2000, XP und Windows 7.

Das Tippen geht deutlich schneller von der Hand, es ist definitiv schonender für die Finger, weil die Last gleichmäßiger verteilt wird. Habe auch nach 8 Stunden keine Beschwerden mehr.
Empfehlen würde ich es trotzdem niemanden. Man verabschiedet sich von einem allgemein üblichen Standard. Mein Handy nutzt Qwertz, Laborrechner nutzen Qwertz und die Unternehmens-IT von diesem Tastaturlayout zu überzeugen ist eine "spezielle" Herausforderung. Zudem sind die Tastenkombinationen mit Strg + Buchstabe zum Teil dann auf den falschen Tasten, je nach Programm wird das neue Layout übernommen, oder auch nicht. Ich würde es nicht nochmal machen, nur ist der Umstieg zurück eben auch sehr schwer.
Ich plane z.B. mittelfristig auf Linux zu wechseln. Keine Ahnung wie ich dort das neue Layout hinterlege.


CoMa_DE41.jpg
 
Ich plane z.B. mittelfristig auf Linux zu wechseln. Keine Ahnung wie ich dort das neue Layout hinterlege.

Keine Sorge, das wird sehr machbar sein :) https://github.com/simos/keyboardlayouteditor oder http://askubuntu.com/a/511142 oder http://askubuntu.com/a/483026 oder http://askubuntu.com/a/276931

Aber echt interessante Perspektive, mal von jemandem zu hören, wie das so in der Praxis aussieht. Die Tatsache, dass man an allen Geräten, die einem nicht gehören, dieses Layout nicht hat, sich aber extrem stark auf das ungewöhnliche Layout "einschießt", ist ja gerade ein weit verbreiteter Vorbehalt. Ich merke schon immer, wenn ich lange Zeit mit Latex (und US-Layout) gearbeitet habe, dass ich anschließend nicht mehr die Sonderzeichen auf der deutschen Tastatur finde bzw. intuitiv erstmal auf die falschen Tasten drücke.
 
Ich hatte mich vor vielen Jahren allein schon wegen LaTeX und Shell-Scripting an das dafür sehr vorteilhafte US-Layout gewöhnt. Akzentuierte und sonstige Sonderzeichen erstelle ich einfach unter Mitwirkung der dauerhaft zur Compose-Taste umfunktionierten Caps Lock Taste. Seitdem habe ich eine ziemlich deutliche Abneigung gegen nationale Tastatur-Layouts jeglicher Sprachherkunft. An meinen eigenen Rechnern habe ich jedenfalls nur US-Tastaturen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit das immer möglich ist, bleibe ich bei meiner in deutscher Sprache und mit Standardtastatur erlernten 10-Finger-Eingabemethode. Der Versuch eines Umstiegs auf ein alternatives Layout für DE würde mir nach der langen Gewöhnung an "QWERTZ" alles wieder durcheinanderwürfeln, aber keinen Mehrwert bringen. Das ist jedenfalls das Fazit aus einer Auseinandersetzung mit der "Dvorak-Tastatur" und mit "transliterativen" Tastenbelegungen vor einigen Jahren.

Bei uns laufen in der Regel pro Arbeitsplatz drei ThinkPads gleichzeitig, zwei davon mit DE-, eines mit EN- oder JP/EN-Tastatur bestückt, dazu noch zwei externe Tastaturen: Eine, bei der alle Tasten mit physikalisch-technischen und sprachtypischen Sonderzeichen belegt und beschriftet sind und eine mit dem Sprachlayout, das gerade noch zusätzlich gebraucht wird.

Das erfordert zwar etwas Extra-Aufmerksamkeit und bedeutet ein gewisses Chaos auf dem Schreibtisch - mit bloßem Umschalten des Layouts im Betriebssystem käme ich dagegen gar nicht zurecht, da die dazu passende Tastenbeschriftung eben nicht vorhanden ist.

Das Neo2-Konzept ist wegen seinen 6 Ebenen zwar irgendwie reizvoll, aber: Wie soll man sich die Sonderzeichen, die davon öfter gebraucht werden, ohne gleich mehrere Spickzettel rumliegen zu haben, merken können?

Was so eine "alternative Belegung" aber wirklich praktikabel machen würde, wäre die passende Hardware dazu:
https://store.artlebedev.com/electronics/optimus-popularis/

So eine werde ich mir wohl irgendwann mal zulegen. :)
 
ich hab mich mal einige zeit mit colemak auseinandergesetzt, bin dann aber doch wieder davon weg, da ich probleme hatte mich dran zu gewöhnen und dadurch die ganze zeit über nur recht langsam tippen konnte. vor und nach colamak habe ich längere zeit das uk-layout in der variante "uk, extended winkeys" verwendet. damit lassen sich auch umlaute und ß tippen. vor einigen monaten bin ich dann auf us, variante "international altgr dead keys" (wegen umlauten und ß) umgestiegen und habe damit das für mich bislang beste layout gefunden. die arbeit auf der kommandozeile geht mir jetzt angenehmer und mit weniger vertippern von der hand.
die umgewöhnung auf uk und us ging recht fix, da die meisten buchstaben an denselben stellen liegen. ein umstieg auf auf colemak, dvorak, neo etc ist ungleich schwerer. ich fühlte mich eih wenig wie bei meiner ersten begegnung mit einer tastatur vor etlichen jahren.:pinch: adler-such-system lässt grüßen
 
Das mit dem recht harten Umgewöhnungsaufwand stimmt schon, es ist schlimmer als vom sehr gute beherrschten zwei Fingersystem auf das Zehnfingerschreiben umzusteigen. Man braucht sehr viel Disziplin und am besten zwei Wochen Urlaub mit jeweils einer halben Abendstunde "Tippübung".
Das der Umstieg nichts bringt, würde ich jedoch bestreiten, wenngleich ich jetzt nur für ein Colemak-ähnliches Layout sprechen kann. Wenn man die Lernhürde genommen hat, ist es ein verdammt schnelles und schonendes Schreiben. Man schreibt sehr viele Buchstaben auf den 8 Ruhepositionen, für "Internetseite" muss man z.B. keinen Finger verrücken. Das macht es sehr effizient - sofern man viel vorm Rechner sitzen muss und dabei sehr viele Texte verfassen muss, ist es ein Vorteil. Da man es wirklich richtig üben muss, lernt man auch "sauberer" zu schreiben als ich es mit dem mehr oder weniger autodidaktisch gelernten Qwertz konnte. Ich liebe es z.B. jetzt beim Schreiben in der Bahn jetzt die vorbeiziehende Landschaft beobachten zu können - das ist total entspannend.

Diesen Vorteilen stehen einige Nachteile entgegen, wie oben dargelegt. Das muss dann jeder für sich abwägen. Das fiese ist wohl, dass man ein neues Layout nicht einfach mal ausprobieren kann. Entweder man macht es ganz oder gar nicht.
 
Na - zumindest bei den "Sondertasten" wie Bild Auf/Ab, Ende, Einfügen, ... hat die PC Industrie die Umstellung (als "Optimierung" verkauft) auf ein alternatives Keyboardlayout bei neuen Rechnern ja "vorgegeben"... :whistling:
 
Da ich gerade versuche, mir "Neo2" beizubringen, wollte ich mal fragen, ob es hier noch andere Leute gibt, die alternative Tastaturlayouts ausprobiert haben bzw. benutzen.
- Wenn ihr kein QWERTZ benutzt - welches Layout dann?
Meines. Ok,das ist "fast" QWERTZ. Nur, da wo Caps-Lock ist, ist Control, da wo Control ist, ist Caps Lock. Da wo "Grad" und ^ ist, ist ~ und '. Eckige Klammern gibt's mit Alt+Ü und Alt++. Geschweifte Klammen mit Shift+Alt+Ü+. Das ^ gibt's mit Alt+. Vielleicht noch einige Kleinigkeiten, die ich vergessen habe.

- Was war der Grund für den Wechsel?
Der Grund war, keinen Wechsel zu wollen. Meine Tastaturbelegung ist fast (im Rahmen des Möglichen) die Belegung vom Amiga. Ist zum Programmieren besser geeignet, da man an die Klammern und Hoch-Ticks schneller kommt.

- Wie sind die Erfahrungen/Ergebnisse?
Macht Kollegen wahnsinnig, sobald sie versuchen, bei mir was auf dem Computer einzugeben.


- Wie lange habt ihr für die Umtellung gebraucht?
Da's sich nicht so wesentlich unterscheidet, fast gar nicht.


- Wie oft bzw. wann und warum wechselt ihr manchmal noch auf QWERTZ zurück?
Auf der Linux-Konsole habe mich mein Layout noch nicht verankert.


Das würde mich mal interessieren, ob es hier noch andere "Verrückte" mit anderen Layouts gibt.
Hier.
 
Ich hab mich ja schon als Freak gefühlt, als ich die externe US-Tastatur in der Firma aus dem Container geholt habe und mein Chef einen Tag lang "so kann man doch nicht arbeiten" zu mir sagte, aber ihr schlägt das hier um Längen. :thumbup:
 
Diesen Beitrag schreibe ich nun mit Neo2. Ein bisschen klappt das Tippen damit inzwischen schon. Allerdings habe ich jetzt schon manchmal Probleme auf QWERTZ zurück zu wechseln... Mal gehts ohne Nachdenken, mal bin ich viel langsamer als normal und mache unglaublich viele Fehler. An die anderen non-QWERTZ/QWERTY-Nutzer: Geht euch das auch so? Eigentlich wollte ich QWERTZ nicht verlernen - man hat schließlich nicht immer NEO2 zur Verfügung...

P.S.: Dieser gesamte Beitrag dauerte 10min. Ich bin also mit Neo2 noch verdammt langsam.
 
Ich bin mal von QWERT auf QWERTY gewechselt und wieder zurück. War mir persönlich Abenteuer genug - schreibe 10-Finger-QWERTZ seit der 2. Klasse Grundschule und hab' nie wirklich erkannt, warum ich daran was ändern sollte. Zugegebenermaßen machen mir da doch etwaige Layoutwechsel der PC-Hersteller (Thinkpad R400 -> S440, klassische TP-Tastatur hin zu 6 Reihen beim S440) mehr zu schaffen, gerade weil Funktionstasten wie PrtScr plötzlich ganz wo anders sind. Die schiere Anzahl an Screenshots die ich mit meinem S440 in den letzten Wochen schon gemacht habe ist jedenfalls signifikant höher, als in 2 Jahren zuvor am R400 (welches ich ein klein wenig vermisse.. war ein unzerstörbares Monstergerät. Leider etwas schwachbrüstig..)
 
Ich schreibe normalerweise auf meinem T60 Frankenpad mit einer "vollwertigen" NMB Tastatur. Das geht meist recht fix, solange ich nicht darüber nachdenke wo die Tasten sind (kann eigentlich kein 10 Finger System). Im Büro habe ich einen Dell mit der "optimierten" 7 Row-Tastatur und vertüddel mich schon da immer mit "Ende", "Entf", ...
Insofern Hochachtung vor allen, die sich 2 völlig unterschiedliche Layouts anlernen und dann beherrschen wollen...
 
Diesen Beitrag schreibe ich nun mit Neo2. Ein bisschen klappt das Tippen damit inzwischen schon. Allerdings habe ich jetzt schon manchmal Probleme auf QWERTZ zurück zu wechseln... Mal gehts ohne Nachdenken, mal bin ich viel langsamer als normal und mache unglaublich viele Fehler. An die anderen non-QWERTZ/QWERTY-Nutzer: Geht euch das auch so? Eigentlich wollte ich QWERTZ nicht verlernen - man hat schließlich nicht immer NEO2 zur Verfügung...

P.S.: Dieser gesamte Beitrag dauerte 10min. Ich bin also mit Neo2 noch verdammt langsam.
Langsam ist am Anfang normal. Wie oben geschrieben, ein paar Wochen jeden Abend vorm Zubettgehen eine halbe Stunde Tipptraining sollten reichen.
Man kann jetzt nicht einfach sagen, es wäre unmöglich sowohl QWERTZ als auch ein anderes Layout gleichzeitig zu beherrschen. Ich selbst, kann aber QWERTZ auch nicht mehr im Zehnfingersystem. Und man sollte die Zehnfinger-Nutzung von Qwertz unbedingt vermeiden, wenn man umlernen will. Das verhakt sich ganz schnell wieder im Gehirn.
Ich nutze jetzt meine Colemak im Zehnfingersystem und Qwertz im Zweifingersystem, damit scheint mein Kopf zurecht zu kommen. Damit kann man kurze Texte zur Not immer noch tippen.
 
Ich wechsele zwischen drei Layouts. Deutsch, Englisch und Koreanisch. :)

Während ersteren auch ohne Wechsel gingen muss bei Non-Latin Eingaben zwangsweise gewechselt werden.

Aber ich denke der OP meinte wohl eher Layouts wie Dvorak oder etwas anderes als das was nach Urban Legend nicht so konzipiert wurde um die Tippgeschwindigkeit zu bremsen damit die ersten mechanischen Schreibmaschinen nicht kaputt gingen. Soweit ich weiss haben/hatten? die Gerichtsschreiber irgendeine Maschine mit weniger als zehn?? Tasten??? Israelische Armee soll auch mit Tastaturen die nur vier Tasten hatten in ihren Panzern erprobt haben. Ich selbst? Bin froh, dass ich jetzt einigermaßen schreiben kann und da Eingaben per Tastatur in naher Zukunft ohnehin zum Kuriosum wie jetzt schon Steno haben werden, wozu die Mühe? :)

Swypen bzw. Wischen ist die Zukunft! :)
 
....
Ich nutze jetzt meine Colemak im Zehnfingersystem und Qwertz im Zweifingersystem, damit scheint mein Kopf zurecht zu kommen. Damit kann man kurze Texte zur Not immer noch tippen.

Ich denke, sowas ist normal. Ein Layout geht "im Schlaf", das andere halt nur noch mühsam. Allerdings dürfte das je nach Berufsbild per se bedeuten, daß man sich dem normalen QWERTZ "anpassen" muß. Ich sehe in meinem Umfeld bspw. kein anderes Tastaturlayout als QWERTZ; aber ich muß auch an der Tastatur in Besprechungsräumen schreiben können (die Rechner sind nicht auf "non - QWERTZ" einstellbar)...
 
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