Akkuproblem

pengels

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Hallo zusammen,

ich habe einen physikalisch völlig intakten Akku, bei dem der Controller, aus welchen Gründen auch immer, völlig falsche Daten gespeichert hat: Derzeit meldet der Controller eine Kapazität von 97Wh (realistisch sind 50-60Wh). Das führt dazu, dass ich den Akku laut Anzeige nur zu etwa 50% laden kann. Anschließend bricht der Ladevorgang ab, weil die Ladeschlussspannung von 16,6V erreicht ist, die Anzeige springt dann aber nicht auf 100% und die LED leuchtet nach wie vor gelb, obwohl nicht mehr geladen wird. Der letzte Versuch der Tiefentladung un anschließendem Neuladen hat den Effekt nur von 75Wh auf 97Wh verschlimmert.

Externes Entladen mit Widerstand hilft auch nicht, weil trotzdem die angezeigte Ladekapazität des Akkus schrumpft. Weiß jemand, wie man dem Controller wieder auf die Füße helfen kann? Es muss die Akkukapazität nach unten korrigiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Engels
 
Willkommen im Forum.
Dies ist Aufgabe der Akku-Kalibrierung.

Entweder im Energiemanager unter "Akku" den Punkt "Akkuwartung"-"Akku kalibrieren" auswählen und den Anweisungen oder die Kalibrierung von Hand durchführen:
  • In Systemsteuerung - Energie - Alarme den unteren Punkt auf "Keine Alarmaktion" ändern bzw den Haken entfernen.
  • Im Energiemanager oder Systemsteuerung - Energie das Profil "Maximale Leistung" auswählen
  • Notebook laufen lassen, bis es wegen des leeren Akkus abschaltet
  • im ausgeschaltetem Zustand den Akku mindestens 8 Std. laden (Akku-LED leuchtet bei "Voll" Dauergrün - ohne Blinken)
  • den Vorgang einmal wiederholen
  • In Systemsteuerung - Energie - Alarme beim unteren Punkt die ursprüngliche Einstellung wiederherstellen
 
Hallo Mornsgrans,
Mornsgrans' schrieb:
Entweder im Energiemanager unter "Akku" den Punkt "Akkuwartung"-"Akku kalibrieren" auswählen
den Punkt finde ich nicht. Ich habe den Akku-Maximizer für das R40 installiert, der bietet das anscheinend nicht an. System R40-WinXP/SP3. Hast du einen Link zu dem Tool?

Die manuelle Kalibrierung habe ich schon versucht, bisher ohne Erfolg. Beim ersten Versuch schnellte die Kapazität von 65Wh auf 97Wh hoch(!) und der Akku wurde nur noch zu 50% geladen. Beim 2.ten Versuch hat er die Kapazität wieder auf 65WH reduziert, das ist aber immer noch zu viel. Realistisch sind 50Wh. Entsprechend kommt er beim Laden auf maximal 74%. Dann bricht die Ladung ab (Akku schaltet ab), die LED leuchtet aber nach wie vor gelb - nix grün/blinkend. Die Entladung beginnt jetzt natürlich mit dem Stand von 74% und passt dann insgesamt zur falschen Gesamtkapazität. Die erwartete Laufzeit stimmt ja auch. Anscheinend werden die Controllerdaten nur beim Entladen aktualisiert, nicht aber beim Laden. Es wird einfach der Zustand 100% nicht mehr erkannt, das Ding bleibt hartnäckig bei 74% hängen, obwohl der Akku rappelvoll ist.
 
Schon seltsam. Handelt es sich um einen Original -oder Nachbauakku ("Replaces FRU...")?
 
Es handelt sich um einen Nachbau aus China. Ich mache gerade Folgendes als letzten Versuch: Ich habe den Akku im Thinkpad voll geladen (73%) und entlade ihn gerade extern mit einem 10 Ohm Widerstand bis zur Abschaltung. Geschätzt dauert das noch etwa 2 Stunden. Dann werde ich mit einem 50 Ohm Widerstand versuchen den Rest noch herauszuholen, in der Hoffnung, dass er dann wirklich leer ist und so wieder bis auf 100% geladen werden kann. Ich bin gespannt und berichte wieder!
 
pengels' schrieb:
Dann werde ich mit einem 50 Ohm Widerstand versuchen den Rest noch herauszuholen, in der Hoffnung, dass er dann wirklich leer ist und so wieder bis auf 100% geladen werden kann.
Sind die Zellen unter einem bestimmten Wert entladen, taugt der Akku als Beigabe zum Sondermüll. Unter die Abschaltspannung zu gehen ist nicht ratsam. Ich vermute eher, dass der Chinese beim Programmieren des Akku-Chips ne Kopie verwendet hat :D
 
schon klar, aber die Abschaltung funktioniert ja. Meine Idee: Der 10 Ohm Widerstand zieht etwa 1,4A aus dem Akku und drückt damit die Zellenspannung frühzeitig in die Knie. Reaktiviere ich den Akku aus der Abschaltung durch einen kurzen Ladeimpuls und belaste ihn anschließend nur mit etwa 300mA bleibt die Zellenspannung länger hoch und man kann so das letzte Häppchen rausquetschen.

Die praktische Erfahrung zeigt aber, dass das nicht funktioniert hat. Der Akku war auch dann relativ schnell wieder weg. Im Moment steckt der Akku wieder im Thinkpad und lädt - mal sehen wie weit er diesmal kommt, vielleicht auf 75% :-(

Passiert ist das Ganze wahrscheinlich, als ich im Ruhemodus(!) den eingebauten defekten Akku mit nur 20Wh gegen diesen Akku ausgetauscht habe. Das Thinkpad wird dann Murks in den Akku geschrieben haben. Auch das Datum der Erstverwendung steht mittlerweile auf 11.2010 - völliger Quatsch!

Es müsste irgendein Tool geben, mit dem man die Akkudaten des Controllers überschreiben könnte! Das Thinkpad kann das ja irgendwie auch. Wenn das alles nichts hilft, muss ein neuer her - damit ärgere ich mich nicht länger rum.
 
So ein Tool gibt es, nur benötigst Du dafür eine ganze Elektronik-Werkstatt. Ob der Austauschvorgang ursächlich für das Problem war, möchte ich jetzt weder bestätigen noch widerlegen.

Du kannst ja mal "nur so zu Spaß" den BatteryMaximizer deinstallieren und den Energiemanager sowie ggf. den letzten ACPI Powermanagementreiber des T43 installieren.
http://www-307.ibm.com/pc/support/site.wss/document.do?lndocid=MIGR-4GXPEG
http://www-307.ibm.com/pc/support/site.wss/document.do?lndocid=MIGR-70602
 
Danke für die Links! Der Powermanagementtreiber war schon installiert, den Energiemanager habe ich jetzt installiert. Sieht hübscher aus, bietet mir allerdings nicht die erhofften Funktionen an. Soetwas wie "Akkuwartung" kann ich nirgend finden. Das kann damit zu tun haben, dass der Akkuzustand als "gut" eingeschätzt wird - dabei ist er völlig vermurkst. Ich bin es jetzt leid und kauf einen neuen...
 
Der Energiemanager neuerer Thinkpadgenerationen blendet (soweit er auf denen älterer Generationen läuft) die Funktionen automatisch aus, die auf dem System nicht lauffähig sind. Darunter auch die "Akkuwartung". Bleibt also nur die Kalibrierung von Hand.
 
Danke für dein Mitdenken! Ich habe einen Schlussstrich unter das Problem gezogen und bei eBay gerade einen neuen Akku gekauft. Das Problem mit dem alten ist mir mittlerweile auch klar: Nachdem ich den uralten Original-Akku von IBM (2003, Kapazität nur noch 20Wh) zeigte sich, dass der sich trotz allem noch bis 16,82V laden lässt. Der vermurkste Akku schaltet sich aber schon bei etwa 16,4V ab! Und dann ist er nur zu etwa 70% geladen. Das heißt, neben dem Erstverwendungsdatum hat es auch die obere Ladeschwelle im Controller erwischt. Die muss eigentlich auch bei 16,8V liegen. Solange ich die nicht ändern kann, ist der Akku Schrott, obwohl die Zellen selbst fast neu und in bester Verfassung sind.

Ich habe jetzt nochmals auf einen preiswerten China-Nachbau gesetzt, allerdings mit 4,4Ah und nicht mit den überzogenen 5,2Ah. Ansonsten ziehe ich mir den Schuh wegen unbedachten Akkutauschs im laufenden Betrieb erst einmal selbst an.

PS: Den 7 Jahre alten Original-Akku hat es übrigens fast zeitgleich mit der Installation des Powermanagementtreibers 1.60 zerlegt. Absturz von etwa 45Wh auf 20Wh! Ich bin jetzt vorsichtshalber mal wieder auf 1.52 zurück, der Power-Manager läuft damit auch noch. Da er hübscher ist, werde ich den wohl behalten und den Akku-Maximizer nicht wieder installieren. RMClock ist hier eigentlich für das Powermanagement zuständig, vielleicht war auch das der Übeltäter. Keine Ahnung. Neues Spiel, neues Glück ;-)
 
Akus sind Verschleißteile. Ein jahrelanger fast konstanter maximaler Ladewert sagt nichts über die tatsächliche Leistungsfähigkeit aus. Irgendwann wundert man sich nur, dass der Akku schon nach 2 statt 3 Std. fast leer ist. Nach einer Kalibrierung kommt dann die Wahrheit ans Licht und der Akku wechselt plötzlich von "Condition geen" auf "Condition red". Da erliegt man leicht der Versuchung, es auf neue Software, das "blöde" rekalibrieren oder sonst etwas zu schieben.

Die eBay-Akkus sind meistens Schrott. Es gibt nur wenige Händler, die gute Nachbauakkus verkaufen. Bisher haben viele im Forum sehr gute Erfahrungen mit den Nachbauakkus von Ralf Scharbert gemacht (ralf-scharbert.de), der auch über einen ebay-Shop anbietet.
 
Mornsgrans' schrieb:
sehr gute Erfahrungen mit den Nachbauakkus von Ralf Scharbert gemacht
wenn ich nichts übersehen habe, bietet er für das R40 nichts an. Dann habe ich wohl erst einmal noch nichts falsch gemacht ;-)
 
Akku ist heute per Post eingetroffen. Voll geladen, LED grün-blinkend, dann grün: Kapazität 100% (angeblich aber auch 65Wh - wir werden sehen). Jetzt ist die Welt (im Moment) wieder in Ordnung! Blöd ist das aber schon: ein völlig intakter Akku, den man wegen fehlerhafter Controllerdaten nicht mehr zu 100% laden kann. Nun denn, sei's drum...

Ich werde jedenfalls NIE wieder den Akku im Ruhemodus wechseln.
 
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