Akku der Tausendste, ein Erfahrungsbericht

JT23

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Hallo miteinander,
dies wird wohl der 1000. Thread über Akkus sein. Eigentlich bin ich es ja selber leid, da für mich der Akku ein Verbrauchsgegenstand ist. Aber........ auch ich kann es nicht sein lassen, bei der Anzahl von div. Akku-Typen hier im Haus, immer wieder zu versuchen, alte oder „defekte“ Akkus zum leben zu bringen.
Der Thread von Walter (http://www.thinkpad-forum.de/thread.php?threadid=29734&hilight=akku) und dem Tip von Twisted Mind (http://www.systemengineers.de/ibm/t40/akku-auffrischen-battery-rekonditionieren) haben mich dazu verleitet den Versuch zu starten. Hier der Erfahrungsbericht.

Der Akku lief bei mir im T23 rund 10 min, dann verlangte dieser wieder aufgeladen zu werden. Meldung zum Laden ist bei mir bei 5 bzw 3% eingestellt.
Daten vom Akku (T23, FRU P/N 02K7026, 10,8V/4,0 AH) als dieser „voll“ geladen war:

Rechner hochgefahren, Batteriemixer geöffnet, ansonsten keine Aktivitäten!
43,20 Wh Design /10,8V
15,61 Wh voll
15,52 Wh tatsächlich
Laufzeit 51 Min (auf diese Zeit komme ich noch)
Ladezyklen 314
Datum: März 2003

Nach 10min von 12,50 Wh auf 0,75 Wh runter
Im 10 Sekundentakt auf 0,00 Wh (also nach rund 10,5 Min hätte der Rechner ausgeschaltet werden müssen, bzw. Netzgerät angeschlossen werden müssen)
Nach rund 55 Min ist der Rechner „aus“ gegangen.

Multimeter am Akku angeschlossen
Leerlaufspannung gemessen: 11,53 Volt.
2 x je 12V/5Watt Autobirne angeschlossen.
Warten !!
Die Spannung fällt sehr langsam ab, nach einer Stunde liegt sie bei 10,20 Volt (2 Birnen)
Wo und wann ist die Entladespannung erreicht?
Jede Zelle hat 3,6 Volt, bei einem T23-Akku sind es 3 in Reihe und 3 Parallel
- 3 x 3,6 = 10,8 Volt > 2/3 = 7,2 Volt Entladegrenze
- 3 x 2,4 = 7,2 Volt > alles was unter 2,4 (2,5) Volt entladen wird, ist nicht mehr zu retten
- 3 x 4,2 = 12,6 Volt > 2/3 = 8,4 Volt Leerlaufspannung/Ladespannung, voll geladen!
- 3 x 3,0 = 9,0 Volt > Abschaltpunkt nach unten
Unter Last (2 Birnen) ist eine Messung um auf 8,4 Volt Leerlaufspannung zu kommen nicht möglich. Es sei den man klemmt alle nasslang die Birnen ab und misst.
Unter Last ist es auch nicht möglich genau auf ca. 7,2 Volt Entladegrenze zu kommen um den Akku nicht kaputt zu machen. Deswegen habe ich mich entschlossen, einen Mittelweg zwischen 7,2 und 8,4 Volt zu wählen.
Nach gut 1,5 h hat der Akku eine Spannung von 9,40 Volt, 2 Birnen
Bei 1h u. 45 min steht die Spannung bei 0,00 Volt !!!
Was war passiert?
Eine Erklärung findet man hier: http://www.batteryuniversity.com/partone-16-german.htm
Der Eingebaute Abschaltpunkt des Herstellers ist erreicht. Dies ist bei 3,00 Volt pro Zelle.
Wie geht es weiter?
Warten und erst mal ein Kaffee trinken und Frühstück für die Kinder machen! Ich gehe davon aus dass der Akku wenn er nicht unter Last steht sich wieder erholt und seine gewohnte Spannung von über 9,00 Volt anzeigt. In knapp 10 min zeigte das Multimeter wieder 10,80 Volt an. Beide Birnen wieder angeschlossen, Spannung 10,16 Volt.
Nach weiteren 12 min wurde diesmal bei 8,47 Volt automatisch abgeschaltet (Abschaltpunkt).
Nach 10 min war die Spannung wieder bei 10,80 Volt.

Den Akku habe ich anschließend dann wieder in den T23 zum aufladen gelegt. Nach 2h und 55 min von gelb auf grün.

Hier das Ergebnis bzw. Vergleich Vorher/Nachher nach 5h u. 15min:

43,20 Wh Design /10,8V / wie vor
15,61 Wh voll / 15,61 voll
15,52 Wh tatsächlich / 15,52
Laufzeit 51 min / 1h und 4min
Ladezyklen 314 / 317 !!! (1 x Rechnerabschaltung, 2x Lampenabschaltung)
- Im Gegensatz zu vorher (10 min) kam die erste Meldung zum Laden nach 32 Minuten
- Rechnerabschaltung nach 1h und 15 min, vorher nach 55 Minuten
- Rechnerabschaltung genau bei 8,99 Volt.
Gewinn: rund 20 Minuten länger bis zur 1. Warnmeldung, nicht schlecht
rund 20 Minuten längere Gesamtlaufzeit.

Fazit: Den Akku auf eine Entladespannung zu bringen hat nicht funktioniert, da die automatische Abschaltung des Akkus bei 9,00 Volt liegt. Nichts anderes passiert wenn der Akku im Rechner liegt und bis zum „Absturz“ sein Dienst tut. Warum ich vorher die gewonnene 20 Minuten durch mehrere Entladungen (Absturz) nicht erreicht habe, weis ich nicht ?(. 20 Minuten mehr ist nicht schlecht aber überzeugt mich nicht sehr. Ich wollt es einfach mal wissen und begreifen.
Ich bin in meiner Meinung teilweise bestätigt. Ein Akku ist ein Verbrauchsgegenstand, wenn dieser defekt oder „ausgelutscht“ ist, dann muss man sich halt einen Neuen kaufen. Das ist wie mit der Autobatterie (Akku), wenn hier eine Zelle defekt ist, aus welchen Gründen auch immer und das spezifische Säuregewicht (1,26 ?) nicht mehr vorhanden ist, knickt die Batterie beim ersten Startversuch zusammen. Spätestens im Winter wenn es kalt ist.
Wer jedoch nach kurzer Zeit die Warnmeldung vom Rechner ignoriert und ein unerwartetes Abschalten des Rechners in Kauf nimmt, bitte schön. Ich nicht. Ein guter Kompromiss sind für mich die Nachbauten.
Ich hoffe ich konnte einigen hier helfen und würde mich über weitere Versuchserfahrungen freuen. Ich beobachte den Akku weiterhin wie sich dieser weiter verhält und werde darüber berichten. Außerdem möchte ich allen, die Interesse haben, noch einmal einen Link (http://www.batteryuniversity.com/index-german.htm) ans Herz legen.
Mit freundlichen Grüßen, Jan
 
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