[gelöst] T21 lässt sich nicht einschalten oder schaltet sich plötzlich aus

metterheck

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25 Juni 2007
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328
Hallo,

mein braves, altes T21 (2647 4BG) muckt zum erstem Mal richtig.

Gestern ließ es sich aus dem Standby nicht mehr einschalten. Beim Drücken auf die Power-Taste leuchtete die Festplatten-LED, dann war wieder Schluss. Ich habe daraufhin diverse Diskussionen hier im Forum gelesen und über Nacht Akku (ohnehin nur noch minimale Kapazität, TP wird mir Netzstrom betrieben), Festplatte und CMOS Batterie ausgebaut.

Heute, nach Wiedereinbau der CMOS Batterie und einer anderen Festplatte, lässt sich das TP manchmal starten. Aber nach spätestens 10 Minuten schaltet es sich ohne Vorwarnung aus. Danach ist sofortiges Wiedereinschalten nicht möglich; ein paar Minuten Ruhe scheinen für einige Sekunden Laufzeit zu reichen.

Ich vermute, dass Erwärmung eine Rolle spielt; die Ruhephase wäre dann zur Abkühlung erforderlich. Aufgrund anderer Diskussionen scheinen zumindest folgende Teile als Ursache in Betracht zu kommen: Lüfter, CMOS-Batterie, Motherboard. Was kann ich zur Diagnose tun?
- Vielleicht nur der Lüfter? Sollte der beim Einschlaten hochdrehen? Ein Test mit einem Stückchen Frischhaltefolie vor dem Lüftungsgitter zeigt keinen Luftstrom an.
- Die CMOS Batterie? Ist immer noch die erste. Aber wie kann eine alte CMOS Batterie die geschilderten Folgen haben; klingt für mich irgendwie nicht plausibel. Trotzdem: Liefert eine Messung mit einem Digitalvoltmeter eine nützliche Aussage? Mindestens 3 Volt?
- Motherboard? Wüsste nicht, wie ich das testen soll.
- Ganz was anderes?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen - und mir etwas Mut machen :)

Danke im Voraus,
metterheck

Letztlich war es wohl ein thermisches Problem. Für den, der die Spannung nicht ertragen kann und gleich nachschauen möchte, wie ich es lösen konnte: Aufgrund der Ratschläge habe ich zunächst den Lüfterbereich gereinigt. Als das Problem nach 2 Monaten wieder auftrat, habe ich außerdem dem CPU-Kühler neue Wärmeleitpaste spendiert. Danke an alle, die mir geholfen haben!
 
Hmmm, CMOS-Batterie halte ich auch fuer unwahrscheinlich, da sie nur die BIOS-Einstellungen speichert und nicht fuer den start des Systems unbedingt notwendig ist.
Bei meinem T23 dreht der Luefter am Anfang immer hoch, habe aber in Letzter zeit einen defekten Luefter, dann startet das TP aber und sagt FAN ERROR....
Kann also auch nicht der Fehler sein.

Vllt koennte es bei dir das beruehmte FLEXING sein, bei dem sich das Mainboard irgendwie durch Hitze verbiegt ud dann nicht richig lauft
 
[quote='T23-Besitzer',index.php?page=Thread&postID=626875#post626875]Hmmm, CMOS-Batterie halte ich auch fuer unwahrscheinlich, da sie nur die BIOS-Einstellungen speichert und nicht fuer den start des Systems unbedingt notwendig ist.[/quote]

Kann es! Bei T20-22 und A2* ist die BIOS-Batterie für einen einwandfreien Rechnerstart unabdingbar.
Ist die BIOS-Batterie (fast) leer, erkennbar an der Aufforderung, Datum und Uhrzeit zu stellen oder dem entsprechendem Error-Code, kann es passieren, dass beim Starten des Rechners ungültige Werte in den Atmel-Chip geschrieben werden, was letztendlich zum "0175, Bad CRC1" - Fehler führt.
Dies trifft hier aber eher nicht zu.

In diesem Fall rate ich, das Notebook zu öffnen und den Bereich des Lüfters vom Staub zu befreien (Staubsauger oder Druckluft - dabei das Lüfterrad blokieren) und ggf. das Wärmeleitpad zu erneuern bzw. durch Wärmeleitpaste zu ersetzen.
Die beschriebenen Symptome deuten auf eine Überhitzung hin.
Anleitung: http://www-307.ibm.com/pc/support/site.wss/document.do?sitestyle=lenovo&lndocid=MIGR-4UYM3F

Zur Temperaturanalyse kannst Du TPFanControl oder PFControl verwenden. Du musst dabei in der jeweiligen INI-Datei alle Temperatursensoren außer "CPU" deaktivieren.



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[quote='Mornsgrans',index.php?page=Thread&postID=626988#post626988]In diesem Fall rate ich, das Notebook zu öffnen und den Bereich des Lüfters vom Staub zu befreien (Staubsauger oder Druckluft - dabei das Lüfterrad blokieren) und ggf. das Wärmeleitpad zu erneuern bzw. durch Wärmeleitpaste zu ersetzen.[/quote]

Das könnte genau der richtige Ratschlag gewesen sein. Danke!

Ich habe das Thinkpad gemäß HMM demontiert und insbesondere den Bereich des Lüfters gesäubert. Falls es Nachahmer interessiert: Zum einen mit einem Staubsauger mit Damenstrumpf über der Düse; so werden keine teuer bezahlten Kleinteile verschluckt und man kann sofort kontrollieren, wieviel Dreck man erwischt hat. Zum anderen mit einem Interdental Set; eigentlich zum Reinigen von Zahnzwischenräumen gedacht, aber der Halter mit auswechslbaren Miniaturbürsten eignet sich auch für andere schwer erreichbare Ritzen.

Insgesamt war der Lüfter viel sauberer, als ich befürchtet hatte. Aber trotzdem: Nach der Reinigung läuft das Thinkpad nun schon gut 2,5 Stunden ohne Probleme. Die CPU Temperatur liegt laut PFControl meist um die 50°C, mit Spitzen von ca. 70°C.

Übrigens hat die CMOS Batterie lt. meinem preiswerten Aldi-Digitalvoltmeter eine Spannung von 3,06 V. Wo kann ich herausfinden, was das zulässige Minimum ist?

Nochmals vielen Dank für eure Hilfe,
metterheck
 
Moin,
die CMOS-Zelle ist eine Lithiumzelle, die hier mit knapp ueber 3V noch vollkomen OK ist.

Lithiumzellen haben eine flache Entladekurve, spaetestens bei 2,5V wuerde ich sie wechseln wollen. Meine Erfahrung mit Geraeten, die mit Li-Zellen betrieben werden, zeigt aber, dass die Grenze eher schon bei 2,7V zu ziehen ist.

73
Peter
 
[quote='hf500',index.php?page=Thread&postID=627998#post627998]
die CMOS-Zelle ist eine Lithiumzelle, die hier mit knapp ueber 3V noch vollkomen OK ist.
[/quote]
Danke für die Auskunft. Ich bin immer noch überrascht, wie lange die hält. Das ThinkPad ist nun schon über 8,5 Jahre alt und wird intensiv genutzt. Vielleicht lebt die Pufferbatterie, weil das ThinkPad fast immer am Stromnetz hängt?

Gruß, metterheck
 
Sicher, dass die Batterie wirklich so alt ist? Nach meiner Erfahrung ist meistens nach 6-7 Jahren Schluss.


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Ja, ganz sicher. Ich habe das Kaufdatum vorhin extra nachgeschaut. Und die interessante Konstruktion mit Kunststofftablett, eingeschrumpfter Zelle und abgesetztem Pseudostecker habe ich vorgestern zum ersten Mal gesehen. Allenfalls könnte die Messung meines Voltmeters fehlerbehaftet sein. Doch Symptome, wie ich sie bei Rechnern kenne, deren CMOS Batterie am Ende war, hat mein ThinkPad bislang noch nicht gezeigt.

Apropos: Solch einen zweipoligen Ministecker (genaugenommen ja wohl eine Kupplung) mit Zuleitungen, wie er an der CR2032 dranhängt, könnte ich gut für einen anderen Zweck gebrauchen. Ich vermute nämlich, das er zum Stecker an einem IDE DOM passt, für den ich im Handel kein passendes Gegenstück gefunden habe. Falls also jemand dies lesen sollte, der gerade seine alte CMOS Batterie samt Halter entsorgen will...

Gruß, metterheck
 
Merke Dir für die Zukunft eines:
Sobald nach dem Einschalten der Error 260 oder 270 erscheint bzw. die Meldung erscheint, dass Datum und Uhrzeit gesetzt werden müssen, das Notebook ausschalten und erst wieder in Betrieb nehmen, wenn eine neue BIOS-Batterie eingebaut wurde (siehe mein Beitrag (Nr 3) oben).



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[quote='Mornsgrans',index.php?page=Thread&postID=628055#post628055]
Merke Dir für die Zukunft eines:
Sobald nach dem Einschalten der Error 260 oder 270 erscheint bzw. die Meldung erscheint, dass Datum und Uhrzeit gesetzt werden müssen, das Notebook ausschalten und erst wieder in Betrieb nehmen, wenn eine neue BIOS-Batterie eingebaut wurde (siehe mein Beitrag (Nr 3) oben).
[/quote]
Das klingt ja sehr sehr streng :) Aber versprochen: Ich werde den Rat befolgen.

Es scheint, jeder Rechner reagiert anders auf eine leere CMOS Batterie. Bei manchen merkt man es nur an Datum und Uhrzeit (und selbst das nicht einmal, fall NTP läuft), andere haben "unerklärliche" Probleme, überhaupt die Systempartition zu finden. Wie verhalten sich denn ThinkPads über die von Dir genannten Fehlermeldungen hinaus?

Gruß, metterheck
 
Die Thinkpads verhalten sich normalerweise bei leerer BIOS-Batterie unproblematisch - wenn keine BIOS-Passwörter gesetzt sind. Die T20-22 und A20-22(p) reagieren hingegen recht empfindlich, wenn man nicht aufpasst. Hier kann es zu dem gefürchteten "Error 0175, Bad CRC1" kommen. Dieser Schaden lässt sich nur durch Neubeschreiben des Atmel-Chips mit speziellem Equipment oder Austausch desselben beheben.

P.S.: Es sollte nicht "streng" klingen, sondern lediglich nicht vergessen werden ;)


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Danke für die Erläuterung. Ich werde aufpassen.

Und keine Sorge ob der "strengen" Formulierung :). Ich war ja schon vorher beeindruckt ob Deiner fachlichen Kompetenz. Der Rat, den Lüfterbereich zu reinigen, war genau richtig. Und wenn der "Support" abends um 22 Uhr genauso verfügbar ist wie morgens um 8 Uhr - was will man mehr. Also nochmals vielen Dank!
 
Falls es Nachahmer interessiert: Zum einen mit einem Staubsauger mit Damenstrumpf über der Düse; so werden keine teuer bezahlten Kleinteile verschluckt...
Verflucht guter Vorschlag! Man muß nur auf die Idee kommen - Danke!
 
Der Vollständigkeit halber ein kleiner Nachtrag für Leidensgenossen und Interessierte.

Etwa 2 Monate nach der erfolgreichen Problembeseitigung durch das Reinigen des Lüfterbereichs traten die Abstürze wieder. Zum ersten Mal in der technischen Wüste. Da half es noch, den am Urlaubsort vorhanden Staubsauger zwecks Reinigung am Lüftungsgitter anzusetzen. Doch letztlich ließ sich der Rechner durch Staubsaugen nicht mehr beeindrucken. Auch der Austausch der CMOS-Batterie, die immer noch 3,08 V aufwieß, blieb ohne Wirkung. Das war eigentlich keine Überraschung, doch vor dem Ausbau des Kühlers wollte ich mich möglichst drücken. Erst der brachte schließlich aber den erhofften Erfolg. Es schien mir, dass sich die Wärmeleitpaste von der Kontaktfläche "verdrückt" hatte; am Außenrand saß dafür ein dicker Wulst. Also habe ich den gesamtem Bereich mit Isopropylalkohol (2-Propanol) aus der Apotheke gereinigt und eine kleine Perle Arctic Silver 5 aufgetragen und verteilt. Seit dem Zusammenbau läuft der Rechner wieder problemlos. Aber bald endet die nächste 2-Monats-Frist...

Noch eine Anmerkung zum Batterietausch. Als Ersatz diente letztlich eine Knopfzelle CR 2032 für stehende Printmontage (Segor: CR 2032 SP) mit drei Lötfahnen. Das Anlöten der Leitungen direkt an einer Knopfzelle kann diese angeblich beschädigen. Die an der Originalbatterie mit Schweißpunkten befestigten Kontakte ließen sich zwar ablösen, doch ist es mir nicht gelungen, sie mit Klebeband so zu fixieren (wie an anderer Stelle im Forum vorgeschlagen), dass ein dauerhafter elektrischer Kontakt gewährleistet war. Der Stecker und die zugehörigen Crimp-Kontakte sind im Handel verfügbar (Segor: FL 2T-1,25 und FL K-1,25). Das Crimpen solcher kleiner Kontakte ist jedoch ziemlich pusselig. Der Außendurchmesser der Originallitze beträgt lediglich 0,85 mm; dickere Litzen passen kaum in die Führung. Deshalb habe ich die Kontaktfahnen von der Originalleitung abgetrennt und diese mit den Lötfahnen der der Knopfzelle verlötet. Die neue Knopfzelle hält ohne Ummantelung in der Batteriehalterung.
 
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