T4xx (T400-450 ohne "T440s/T450s") 3D/Stereoskopie auf "normalem" Thinkpad?

cwitte

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6 Mai 2008
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114
Hi,

mal eine ungewöhnliche Frage: Kann man mit einer 3D(-Shutter-)Brille dreidimensionale Inhalte (stereoskopisch) auf einem handelsüblichen Thinkpad darstellen - oder braucht man dazu Laptop mit einem speziellen 3D-Bildschirm?

Unser Kunde hat tausende normale Thinkpads im Einsatz, und da wäre es natürlich super, wenn man additiv lediglich eine 3D-Brille bräuchte.

Danke für Info + Grüße, C.
 
Höchstens mit den alten Blau/Rot-Brillen, ansonsten braucht man da eine Folie vor dem Display.
 
Hallo!

Danton: Meinst Du diese Pic3D-Folie? Dem Ding traue ich keinen Meter, zumal ich weder einen Test noch eine rechte Bezugsquelle gefunden habe ...

cwitte: Ich denke nicht, daß das funktioniert. Erstens braucht die Shuttertechnik sehr hohe Bildwiederholungsraten (ab 2ooHz, wenn ich mich recht erinnere), und das dürfte das Display nicht leisten. Und zweitens braucht es ja auch eine Synchronisierungstechnik zwischen Monitor und Brille per IR oder Funk, die m.W. auch noch herstellerspezifisch ist und daher wohl kaum als Zubehör für Notebooks verfügbar.

Gruß

Quichote
 
Das würde mich auch mal interessieren. Theoretisch braucht das menschliche Auge ja nur ca. 20 Bilder pro Sekunde, ab dann verschwindet der Eindruck von Einzelbildern und das ganze wirkt fließend. Bei 24-25 Bildern ist der Effekt der Einzelbilder dann spätestens weg. Deswegen werden ja auch in allen Filmtechniken 24-30 Bilder pro Sekunde eingesetzt. Dort, wo die Rede von 50-60 Bildern pro Sekunde ist (PAL und NTSC z.B. oder 720i/1080i), werden in Wirklichkeit die Bilder halbiert und es werden nicht 50-60 Bilder pro Sekunde übertragen/dargestellt, sondern 50-60 HALBE Bilder. Was wiederum 25-30 ganze Bilder pro Sekunde ergibt. Für 3D braucht man daher auch keine 200Hz. Mit 120 Hz wird ja (wie hier schon gesagt wurde) auch schon gearbeitet. In der Theorie müssten 60Hz - und damit ein normales Thinkpad-Display - schon in Kombination mit einer Shutterbrille ausreichen. Warum es das nicht gibt oder ob es das doch gibt, fände ich interessant! Das gilt aber wie gesagt alles nur für Shutter-Technik.

Bei den Farbfilterbrillen hat man das Problem der Farbverfälschung, die Farben sehen dann hässlich aus. Außerdem hat man den besten 3D-Effekt, wenn man die Farben ganz rausnimmt. Aber das will man sich ja eigentlich auch nicht wirklich antun. Und der Effekt funktioniert nicht bei jedem, bei mir z.B. bleiben das fast immer 2 Einzelbilder anstatt zu einem Bild mit Tiefe zu werden. Und das ganze funktioniert natürlich auch nur, wenn die dargestellten Farben mit den Farben der Filter in der Brille übereinstimmen. Stichwort Farbkalibrierung des Bildschirms :) Sonst wird der Effekt nochmal schlechter. Kann man also eigentlich vergessen. Immerhin bräuchte man nichts außer der spottbilligen Farbfilterbrille. Kein spezielles Display, keine Filter vorm Display, keine Synchronisation mit der Brille, ...

Methode 3 wäre dann die Polfiltertechnik. Dafür wird ebenfalls keine erhöhte Bildwiederholrate gebraucht und die Brille kann auch sehr günstig ausfallen. Allerdings müssen ja irgendwie 2 Bilder (für beide Augen halt) gleichzeitig dargestellt werden. Dafür wird der Bildschirm aufgeteilt. Z.B. jede gerade Pixelreihe wird in eine Richtung polarisiert, jede ungerade in die andere Richtung. Das heißt aber, dass sich die Auflösung vom Bildschirm halbiert. Ich glaube, dafür muss der Polfilter vor dem Display aber sehr exakt positioniert werden und eine Reihe im Polfilter muss halt exakt so breit sein wie eine echte Pixelreihe. Das ganze wird man also in meinen Augen nie wirklich nachrüsten können, dafür ist zu viel Präzision nötig. Außerdem ist der 3D-Effekt stark Blickwinkelabhängig und wenn lineare Polarisation benutzt wird, darf man nicht mal den Kopf schief legen. Das funktioniert nur bei zirkularer Polarisation, die im Kino angewendet wird.

Die letzte Methode wäre die Autostereoskopie. Also 3D ohne Brille. Dafür werden aber Mikrolinsen vor jedem Pixel gebraucht -> Präzisionsproblem wie beim Polfilter. Und es müssen wieder zwei Bilder gleichzeitig dargestellt werden -> Auflösungshalbierung wie beim Polfilter. Außerdem müssen die Linsen entweder nachgeführt werden oder man muss eine exakte Position einnehmen und darf sich von dort nicht wegbewegen. Und es funktioniert nur für eine Person. Für mehr Personen werden noch mehr Pixel und noch mehr Linsen benötigt und dann müssen noch mehr Ansichten (2 reichen dann nicht) generiert werden. Das Frauenhofer Institut hat da eine Technik, um 8 Ansichten aus einem normalen Stereo-Bild mit 2 Ansichten für autostereoskopische Displays zu generieren, die eben auch aus mehr als einem Betrachtungswinkel 3D-Effekte bieten. Aber die Umwandlung eines Filmes von 2 auf 8 Ansichten dauert wohl so 12-24 Std. für einen normalen Film. Nichts zum live nutzen. Ganz abgesehen von der fehlenden Nachrüstmöglichkeit.

Also in Frage kommen eh nur Farbfilterbrille - und das will man nicht freiwillig - oder die Shuttertechnik. Die müsste aber - wie oben schon gesagt - eigentlich ab 20-30 Bildern je Auge funktionieren, also ab 40-60 Hz müsste das möglich sein. Weiß da jemand mehr, warum es dann trotzdem erst so ab 120Hz angeboten wird?

Dann wurde hier ja noch die 3D-Brille mit zwei eingebauten Minidisplays erwähnt. Abgesehen von den meist sehr hohen Preisen stört mich daran die sehr geringe Auflösung von gerade einmal 640x480 Pixel. Bei einem Full-HD-Film würden dann also 85% des Bildinhalts bzw. der Details verloren gehen. Ich weiß nicht, ob mir das der 3D-Effekt wert ist oder ob ich dann nicht lieber den Film mit vollen Details in 2D schaue...
 
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