Interessant finde ich, dass es offenbar noch/wieder möglich ist, die Zwangsbündelung von Betriebssystemen vor europäischen Gerichten erfolgreich anzufechten. Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden, aber ich glaube das ist seit 2009 der erste dolkumentierte Fall. Traurig finde ich, dass das immer noch nötig ist.
Diese Zwangsbündelung ist einer der Hauptgründe, warum ich seit einem Jahrzehnt keinen neuen Komplettrechner mehr gekauft habe. Mein letzter neuer Komplettrechner war ein Dell Precision M6500 (Pendant zum W701). Damals war der Dell-Konfigurator noch (ein bisschen) was wert. Und weil ich keinen Bock auf Gerichte hatte, habe ich vor dem Kauf mit dem Telefonsupport versucht, eine Konfiguration ohne Windowslizenz zusammenzustellen. Das war schon damals nicht einfach, weil es die Konfigurationssoftware des Supporters (der sich übrigens den Allerwertesten für mein Anliegen aufgerissen hat) nicht vorsah, das Windows rauszukonfigurieren.
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Oder man kauft ein Gerät ohne Windows...
Hast du das schon mal probiert? Klar, gibt es $irgendwelche_Geräte ohne Windows. Ich will aber nicht $irgendein_Gerät (Hauptsache ohne Windows) haben, sondern habe sehr genaue Vorstellungen von dem was ich möchte. Und meist sind das nur irgendwelche Möhren die ohne Zwangsbündelung angeboten werden.
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Daß Lenovo nur 4,20 € zahlt, halte ich für unwahrscheinlich. Ein bisschen was will Microsoft damit schon verdienen.
Der Dell-Supporter von damals hat mir erzählt, dass Dell praktisch gar nichts für Windows zahlt (Volumenvertrag, auf alle Geräte umgelegt irgendein symbolischer Cent-Betrag pro Gerät). Das Geld macht(e?) MS mit Zusatzsoftware (z.B. MS Office) und Endkundenverträgen. Die Zwangsbündelung dient nur der Sicherung der Marktstellung.
Demnach geht es bei der Entbündelung auch nicht um Preisnachlässe, sondern um die persönliche Freiheit, nicht dazu gezwungen zu werden ein erpresserisches System (für Kunden und Hersteller) zu unterstützen.