Du hast aber einen Disput daraus gemacht, indem du polemisierend eine rechtssichere Rechtfertigung für die Darstellung meiner persönlichen Meinung gefordert, und einen Vergleich zu verbauter Hardware gezogen hast.Ich will da jetzt keinen Disput daraus machen,
Dass du dich jetzt mit dem "Argument" aus der Affäre ziehen willst, ja gar keinen Disput erzeugen zu wollen finde ich da schon recht schwach, denn ein letzter Beitrag war eindeutig darauf ausgelegt, meine Darstellung ins Lächerliche zu ziehen. Wie auch immer, ich nehme hiermit den (hoffentlich im weiteren Verlauf konstruktiven) Disput auf, den du angeblich nicht wolltest.
Den Punkt gestehe ich dir gern zu. Es war eben die Darstellung meiner persönlichen Meinung.das geht mir auch allzusehr durcheinander zwischen (schein-)rechtlichen, moralisierenden und die eigene Haltung verabsolutierenden Aussagen.
1. Wie bereits dargestellt, halte ich die 20000 Euro nicht für das Entscheidende an dem Urteil. Dass Lenovo die aus der Portokasse zahlt ist mir klar. Das Entscheidende ist, dass (meines Wissens nach) nach langer Zeit mal wieder ein Gerichtsurteil gefallen ist, das die Zwangsbündelung von Hardware und Betriebssystem als unrechtmäßig einstuft.Aus meiner Sicht wird die Freie-Software-Szene mit einer solchen manichäistischen Sichtweise auf die (Computer-)Welt kaum jemals aus dem Ghetto herauskommen, in dem man sich über erstrittene 20.000 € aus der Portokasse von Lenovo freut, obwohl man ja eigentlich gegen das grundböse Prinzip aus Redmond zu Felde zieht.
2. Du magst Recht haben, dass die Sichtweise von FS zu radikal ist um jemals mehrheitsfähig zu werden. Ich glaube aber, dass es einen Akteur braucht, der so radikal auftritt, um die Schwere des Problems darstellen zu können. Dass dieser Radikalität nicht jeder folgen möchte ist mir bewusst. Ich sehe mich als Freie-Software-Anhänger (aber nicht unbedingt als Anhänger von FSF oder FSFE). Wer es nicht so radikal mag, der könnte vielleicht eher in der Open-Source-Szene heimisch werden. Die Motive unterscheiden sich, aber das angestrebte Ziel ist das gleiche. Und im Endeffekt wäre es mir egal, warum sich FLOSS durchsetzt, wenn es denn nur geschehen würde.
Dass FLOSS als Feldzug gegen Microsoft wahrgenommen wird ist eine historisch bedingte, aber inzwischen überholte Sichtweise von außerhalb der Szene, denn das Problem ist heute viel größer als nur Microsoft.
Wie bereits erwähnt, stimme ich auch dem zu. Das ändert aber nichts daran, dass auch die Zwangsbündelung von klassischen Computern mit bestimmten Betriebssystemen ein massives Problem darstellt.Aus meiner Sicht ist es hingegen tatsächlich ein eigenes, sehr viel größeres und für die Realwelt bedeutenderes Problem, wenn Abermillionen von elektronischen Geräten aus der Verwendung fallen, weil man das darauf laufende Betriebssystem überhaupt nicht durch ein anderes ersetzen kann.
Und es ist auch völlig ok, dass es das Angebot an Kunden gibt, Computer mit vorinstalliertem Betriebssystem zu kaufen. Das Problem ist, dass es praktisch nur noch diese Option mit einem einzigen Betriebssystem gibt und das nicht aus technischer Notwendigkeit sondern wegen Ausnutzung der Marktstellung einzelner Akteuere. Mir ist völlig schleierhaft wie ein Missstand dieses Ausmaßes z.B. am Kartellamt vorbei gehen kann, der sogar schon eigentlich marktferne Bereiche wie z.B. den IT-Unterricht in der Schule dermaßen verzerrt, dass "Informatikunterricht" zur Microsoft-Schulung verkommt.Die allermeisten Käufer sind aber froh und glücklich darüber, dass ein Betriebssystem inkl. Treiber installiert ist. Ansonsten müssten sie nämlich ein OS von einem "Fachmann" installieren lassen oder würden selbst scheitern und wieder im Laden des Verkäufers aufschlagen.
Na und? Dann wären die Preise pro Gerät eben 50 oder 100 Euro höher. Für die allermeisten Kunden wäre das überhaupt kein Problem. Und für diejenigen für die es ein Problem darstellt liegt die Lösung sicher nicht im Festhalten am Preisdumping, sondern an gesellschaftlich ganz anderer Stelle.Ich bin auch nicht glücklich damit, wie Windows in den Markt gedrückt wird, aber wenn die Hersteller jede Hardwarekonfiguration in verschiedenen Softwarekonfigurationen (z.B. mit Windows / clean) ausliefern würde, dann würde das die Preise der Geräte wahrscheinlich in die Höhe treiben. Windows- und Cleanversion wären dann jeweils über dem Preis der aktuellen Windowsversion.