Ach ja, ein Tipp noch für das künftige Holodeck: vorkonfektionierte Glasfaserkabel sind deutlich "dicker". Also nicht das Kabel selbst, sondern der Stecker. Besonders SC-Duplex ist ziemlich "fett" im Vergleich zu einem RJ-45-Stecker und braucht daher entsprechend dicke Leerrohre. Auch 2x ST bekommt man nicht so ohne weiteres durch. Immerhin sind inzwischen LC-Stecker ziemlich verbreitet, die ähnlich SC-Duplex, aber deutlich kleiner sind. Aber auch die sind noch deutlich dicker als RJ-45 und Verlegekabel zieht man ja sogar ganz ohne Stecker durch. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn du planst, irgendwann mal Glasfaser einzuziehen, brauchst du echt dicke Leerrohre. Ansonsten kannst du nur unkonfektionierte (=ohne Stecker) Glasfaserkabel durch die Leerrohre ziehen. Die sind dann sogar dünner als Cat-7-Kabel, aber Stecker auf Glasfaser zu konfektionieren ist nichts, was man mit einfachem Werkzeug machen kann. Das hat kein Standard-Elektriker (egal ob Dorf oder Stadt) auf Lager.
Ja, Mindest-Biegeradien werden für Kabel vorgegeben. Für das genannte Digitus-Kabel ist das
laut Datenblatt z.B. 4x Außendurchmesser, daher solltest du einen Radius von 30mm. Wenn man mit 2*pi*r den Außendurchmesser nimmt und davon 1/4 für eine "Standard"-90°-Ecke, dann heißt das, dass 90° auf 47mm Kabellänge verteilt werden müssen, um diesen Mindest-Biegeradius einzuhalten. Das ist nicht übermäßig viel, aber direkt um die Ecke knicken ist dementsprechend auch nicht erlaubt. Wie man das z.B. beim Architekten vordefiniert, weiß ich aber auch nicht.
Was den Check des Kabels angeht: Ja, zumindest eine einfache Durchgangsprüfung der Adern und ein Test der richtigen Reihenfolge sollte erfolgen. Besser wäre auch ein genauer Test, aber da ists dann langsam fraglich, ob der normale Elektriker das noch für dich macht und ob er das passende Equipment dafür hat. Messgeräte, die den Frequenzgang des Kabels checken, kosten dann schnell vier- oder gar fünfstellige Summen. In der Regel würde ich das aber auch als nicht unbedingt nötig ansehen - so lange ein Kabel keine Probleme macht.
Was den Dorf-Elektriker angeht: Wenn du ihm einfach nur Cat.7 vorgibst, bekommst du schon mal vernünftiges Kabel. Vermutlich aber nur bis maximal 600 MHz geeignetes. Wenn du ihm die 1200 MHz noch mit gibst, bekommst du was wirklich auch für die Zukunft geeignetes. Wenn der Elektriker allerdings versucht, mit einem Schraubendreher die Kabel in den Dosen oder im Patchpanel anzuschließen, dann wirf' ihn bitte wieder raus. Zumindest ein LSA-Auflegewerkzeug für die Klemmleisten sollte er schon besitzen und benutzen. Ich habe zum Beispiel dieses hier:
https://www.reichelt.de/lsa-plus-anlegewerkzeug-mit-sensor-lsa-tool-krone-p66626.html Das soll jetzt keine Werbung sein, sondern einfach nur mal zeigen, wie so etwas aussieht. Das spart erstens massig Zeit (die du sonst bezahlen musst) und zweitens wird es eigentlich auch nur so vernünftig, alles andere ist Pfusch.
LWL macht bei dir wirklich keinen Sinn. Ich bin auch ein Fan von LWL, es hat viele Vorteile (aber auch ein paar Nachteile, wie Steckerkonfektion und kein PoE), aber in deinem Fall macht es einfach keinen Sinn.