[Gelöst] ThinkPad X13: Installiertes Ubuntu 20.04.2 bootet nicht

ck-two

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Liebe Foristen,

als ich gestern das mittlerweile eingetroffene ThinkPad X13 (20UGS00800, siehe https://thinkpad-forum.de/threads/2...m-Zusammenspiel-mit-Ubuntu-20-04-Erfahrungen) mit Ubuntu 20.04.2 installiert habe (ich habe bewusst auf den Kernel 5.8 im zweiten Pointrelease gewartet), zeigte sich, dass das installierte System nicht startet (nicht einmal GRUB2), sondern, nach einem kurzen Black Screen, gleich nochmal den Lenovo Splash zeigt und dann das BIOS startet.

Ich habe mich zunächst erst einmal im BIOS umgesehen, die in diversen Foren und Wikis benannten Stolpersteine waren bereits aus dem Weg geräumt (Secure Boot, OS Optimized Defaults beide auf "disabled"). Daraufhin habe ich versucht Ubuntu 20.10 zu installieren, ebenfalls ohne Erfolg (auch hier wird GRUB2 nicht geladen, sondern, nach einem kurzen Black Screen, gleich nochmal den Lenovo Splash gezeigt und dann das BIOS gestartet).

Ich vermute, dass es sich um ein Legacy Boot / UEFI-Problem handelt. Wenn ich das Live-System in Ubuntu 20.04.2 vom USB-Stick starte und

Code:
sudo dmidecode -t0 | grep -Ei "BIOS boot|UEFI"

ausführe, bekomme ich

Code:
BIOS boot specification is supported
UEFI is supported

zurück. Das ist wenigstens merkwürdig, da es den Legacy Boot bei dem Gerät wohl nicht mehr gibt (siehe https://thinkpad-forum.de/threads/227681-X13-AMD-Keine-Legacy-CSM-Boot-Optionen-mehr).

Kann es sein, dass Ubuntu einen Legacy-Boot-Mechanismus installiert hat? Und wenn ja, wie finde ich das heraus?


Ich bin für alle Anmerkungen und Vorschläge sehr dankbar und prüfe gerne alles und poste hier die Ergebnisse.

Meine Verzweiflung ist groß, das ist gefühlt das drölfzigste ThinkPad, was ich mit Ubuntu installiert habe (mal überlegen: R500, Edge E530, X220, X240, 13 (2017), L390, E565, ich hoffe, ich habe keines vergessen), aber sowas habe ich noch nie erlebt.
Vielen Dank schon einmal!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Versuch doch erstmal ob andere Distris booten, also z.B. Fedora. Dann könntest Du quasi über die Unterschiede das Problem besser eingrenzen.
 
Versuch doch erstmal ob andere Distris booten, also z.B. Fedora. Dann könntest Du quasi über die Unterschiede das Problem besser eingrenzen.


Danke für die gute Idee. Ich habe jetzt Fedora 33 Workstation (Fedora-Workstation-Live-x86_64-33-1.2.iso) mit den Defaults installiert, das bootet tadellos (was einen Hardwaredefekt als Ursache nach meinem bescheidenen Verständnis mit einiger Wahrscheinlichkeit ausschließt). Damit ist auch meine Horrorperspektive Windows 10 vom Tisch (zur Not nehme ich dann halt Fedora).

Die Frage bleibt aber: Warum kommt Ubuntu 20.04.2 noch nicht mal bis GRUB2? Hat jemand vielleicht schon mal was Ähnliches erlebt oder hat Prüfschritte, um das Problem einzugrenzen?
 
Da die 20.10er auch zickt, würde ich es mal in einer Ubuntu-Mailingliste probieren, denn die Qualität der Antworten auf IRC oder matrix ist nicht (mehr) so dolle.

Ich vermute mal es liegt am Ryzen. Falls Du noch irgendwo anders postest, solltest Du statt oder neben der Modell-Nr. auch auf den Ryzen hinweisen, denn nicht jeder mal einen Lookup ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da die 20.10er auch zickt, würde ich es mal in einer Ubuntu-Mailingliste probieren, denn die Qualität der Antworten auf IRC oder matrix ist nicht (mehr) so dolle.

Ich vermute mal es liegt am Ryzen. Falls Du noch irgendwo anders postest, solltest Du statt oder neben der Modell-Nr. auch auf den Ryzen hinweisen, denn nicht jeder mal einen Lookup ;)


Danke, das mit dem Hinweis auf den Ryzen werde ich beherzigen - auch wenn ich Zweifel habe, dass es daran liegt, denn sonst müsste ja der GRUB2 auf dem Live-Stick auch schon aus der Kurve fliegen. Ich hatte es bewusst zunächst hier versucht, weil das ThinkPad X13 mit AMD-Innenleben ein durchaus gängiges Gerät ist und wohl nicht von wenigen Benutzern mit Ubuntu betrieben wird. Was die Sache schräg macht: Das ThinkPad X13 mit AMD-Innenleben hat sogar eine Preinstall-Certification von Canonical für Ubuntu 20.04 (siehe https://certification.ubuntu.com/hardware/202006-27979). Da ist es schwer erklärlich, dass so etwas Fundamentales wie der Boot-Mechanismus nicht funktioniert.
 
AMD-CPUs sind Exoten, daum ist es immer gut, auf diese Tatsache hinzuweisen.
 
Das ThinkPad X13 mit AMD-Innenleben hat sogar eine Preinstall-Certification von Canonical für Ubuntu 20.04 (siehe https://certification.ubuntu.com/hardware/202006-27979). Da ist es schwer erklärlich, dass so etwas Fundamentales wie der Boot-Mechanismus nicht funktioniert.
Vermutlich hat sich Lenovo mal wieder in den Schritt gefasst:

Die von Dir verlinkte Seite bezieht sich auf BIOS 1.24 - lt. https://pcsupport.lenovo.com/hr/de/...800/downloads/driver-list/component?name=BIOS ist 1.30 aktuell...
 
Vermutlich hat sich Lenovo mal wieder in den Schritt gefasst:

Ich hatte auch schon mit dem/diesem X1 "liebäugelt" . Aber: "Dieses System wurde mit 20.04 LTS getestet, auf dem der Kernel 5.6.0-1027-oem ausgeführt wurde", und BIOS LENOVO: R1CET55T (1.24) notwendig lassen mich jetzt so langsam aber sicher nach einem Laptop einer anderen Marke suchen.

Soll mal einer verstehen; gerade die preiswerteren Rechner ohne Betriebssystem könnten auch von Studenten/Schülern gekauft werden :facepalm:
 
Hallo,

bezüglich Legacy / UEFI-Problematik hilft evtl. dieser Artikel: http://blog.getreu.net/projects/legacy-to-uefi-boot/

Da geht es darum, ein Legacy-Boot-Debian auf ein UEFI-Boot-Debian umzustellen - müsste auch für Ubuntu funktionieren ... zumindest kannst du indirekt rauslesen, welche Pakete / Partitionen und Dateien vorhanden sein müssten.

Viel Erfolg, pepun.
 
Danke, das ist ein guter Hinweis. Ich installiere nochmal Ubuntu 20.04.2 (habe im Augenblick noch Fedora) und mounte mir die Laufwerke mal in's Live System. Dann kann ich mir anschauen, ob was grob auffällig ist.
 
Liebe Foristen,

vielen Dank nochmals für die guten Anregungen und Hinweise. Zunächst war das alles aber fruchtlos (es konnte auch nicht funktionieren, wie ich jetzt weiß), ich hatte bereits aufgesteckt und Fedora 33 Workstation installiert (denn das lief ja).

Ich bin heute morgen eher zufällig (weil ich eine VM für eine abgeschlossene Programmierumgebung mit Ubuntu 20.04.2 aufsetzen wollte) darauf gestoßen, dass es ein Hotfix-Release 20.04.2.0 gibt (sehr aufschlussreich dazu ist auch der Bug-Report unter dem zweiten Link):


https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-announce/2021-February/000265.html


https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/ubiquity/+bug/1915114


Der beschriebene Fehler kam mit arg bekannt vor und tatsächlich: Ubuntu 20.04.2.0 ließ sich auf dem ThinkPad X13 tadellos installieren.

In anderen Worten: Ich war wohl einer der Pechvögel, auf deren Geräte die Regression auftrat, die zur Folge hatte, dass das Installationsprogramm zwar Kernels installierte (5.6.0 und 5.8.0, man konnte das auch in den Meldungen nachvollziehen) diese aber beide zum Abschluss wieder löschte und somit kein Kernel mehr da war, den GRUB2 hätte booten können.

Ich bin jetzt happy, dass ich doch noch mein Ubuntu auf dem ThinkPad X13 bekommen habe (dass das nicht ging, hat mich ganz schön angekäst) und möchte die Admins bitten, das Problem als "erledigt" zu markieren (sofern möglich).

Gruß
ck-two

@fishmac: Ich hatte auch Lenovo im Verdacht, hier Sch#### gebaut zu haben. Aber man muss sie hier frei sprechen.
 
Ich habe so ein ähnliches Problem gehabt. Allerdings bootete das System nach dem ersten Start, jedoch schlägt der Systemstart fehl, sobald man einen neuen Kernel (oder Patches?) installiert hat. Nach einem Reboot war dann nur das Lenovo-Bootmenü zu sehen. Auch mehrmalige Neustarts haben nicht geholfen. Man muss das Notebook in diesem Fall hart abschalten (3 Sekunden Powerbutton) und anschleßend klappt auch das Laden des Systems. Das hat mich wirklich sehr verwirrt und etliche Stunden gekostet.
 
Kurzer Wasserstand nach einigen Tagen intensiver dienstlicher Nutzung: Ubuntu 20.04.2.0 ist auf dem ThinkPad X13 schon ein Träumchen. Das Einzige, was mir unangehm auffällt, ist das funzelige Tastatur-Backlight, das liegt aber vermutlich am Gerät und nicht an Ubuntu. Die Akkulaufzeit kann man sich (dank tlp) echt anschauen, das Gerät zieht im Officebetrieb gerade mal um 6,5 W Leistung (schwankt zwischen 5 und 8 W).
 
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