Fritzbox startet ständig neu (1und1, IPv6)

qwali

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Sei gegrüsst,

ich habe seit ein paar Tagen ein sehr skurriles Problem. Und zwar startet meine Fritzbox 7412 (als Modem) an einer 1und1 VDSL100-Leitung mehrfach täglich neu.
Sie verliert nicht die Verbindung, sondern geht tatsächlich aus.
Nungut - Hardware hat ne Macke - Austausch gegen ein baugleiches Exemplar mit anderem Netzteil. Exakt das selbe wieder - nach circa anderthalb Stunden der erste Neustart.

Ich rief darauf hin 1und1 an - die Servicehotline meinte ich müsse zwingend IPv6 aktivieren damit diese "Verbindungsabbrüche" enden würden. Da es aber nun kein Abbruch sondern ein kompletter Neustart ist...

Verschwörungtheorie:

Google hat mich darauf hingewiesen, das 1und1 auch Bestandskunden auf DS Lite umstellt - ist es möglich, das diese mir den Router nun ständig zwangsneustarten um mich zum aktivieren von IPv6 zu bringen?
Jede andere Äußerung an der Hotline wurde mir damit beantwortet das ich zwingend IPv6 aktivieren müsste - Sie war da sehr spezifisch.

Ich weiß jedenfalls keinen richtigen Rat - IPv6 im Heimnetz möchte ich vermeiden da Google-Geräte dann nicht mehr den eingestellten DNS nutzen sondern einen anderen und entsprechend nicht mehr auf interne DNS-Adressen zugreifen können.

Verschwörungstheorie Ende.

Hatte schon einmal jemand ein ähnliches Verhalten? Viel mehr als Hardware tauschen geht ja bald nicht (wenn es seit 2 Jahren funktioniert)
 
Vor einigen Jahren (2013 oder 2014) hatten Speedportrouter das gleiche Symptom.
Ursache waren damals gezielte Attacken gegen diese Router, die jedesmal in einen Neustart endeten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade weil ich diese Theorie nicht für wahrscheinlich halte, was spricht denn dagegen den Rat vom Hotline testweise umzusetzen?

Nach nur 24 h hättest du ein reproduzierbares Ergebnis.

Falls die Aktivierung von IPv6 das Problem behebt kann man ja immer noch an einem Workaround arbeiten.
 
Gerade weil ich diese Theorie nicht für wahrscheinlich halte, was spricht denn dagegen den Rat vom Hotline testweise umzusetzen?

Nach nur 24 h hättest du ein reproduzierbares Ergebnis.

Falls die Aktivierung von IPv6 das Problem behebt kann man ja immer noch an einem Workaround arbeiten.

Die Idee hatte ich auch - allerdings scheint es so, das bei der Umstellung nach DS Lite kein Weg zurück führt - Anfragen nach echtem DS werden ignoriert. DS Lite ist für mich aber absolut keine Option da ich Dienste hoste welche bitte auch über IPv4 erreichbar bleiben sollen.
 
Hast Du noch einen Splitter übrig?
Und ja der geht auch noch an Anschlüssen ohne Splitter, kommt nur kein Telefon dran.
 
Auf eine Spannungsspitze oder ähnliches auf der Leitung. Ein Splitter wirkt da Wunder
 
Das erinnert mich an die VOIP Umstellung von Telekom. Eines Tages flatterte ein Kündigungsschreiben für ISDN ins Haus. Offenbar meint 1 und 1 auch für IPv6 wäre es Zeit für eine Umstellung...

Bei Vodafone habe ich auch auf Zuruf IPv4 aufgeschaltet bekommen aber da bin ich scheinbar ein Exot. Meine Fritzbox meldet ab und zu "keine Antwort von DHCP Server für IPv4 bekommen". Dann stehe ich verwundert da, dass scheinbar alles funktioniert aber einiges doch nicht. Meine Vermutung ist, bei Wartungsarbeiten wird die komische Kiste vergessen wieder hochzufahren auf welcher der DHCP Server für IPv4 läuft. Wenn ich dann durchklingele machen die Hotliner runde Augen was IPv4 ist und schicken mich durch die Schleife, stromlos, factory reset, AVM anrufen aber mit Glück bekomme ich jemanden an die Leitung der das Problem kennt und den Server hochfahren lässt. Dass ich nach Stunden der erste bin der sich beschwert spricht lauter als das Unwissen der Hotliner...

Kurzum, die Reise scheint in Richtung IPv6 zu gehen und wenn der Provider solche Steine in den Weg legt muss man sich wohl damit abfinden oder einen neuen finden.
 
- Die Aktivierung von IPv6 und die Umstellung auf DS-Lite sind unterschiedliche Dinge. Du kannst also auch IPv6 aktivieren, ohne dass dadurch DS-Lite aktiv wird. Oder wenn DS-Lite jetzt schon bei dir schon aktiv wäre, würde jetzt gar nichts mehr gehen. Eventuell daher tatsächlich die Probleme.

- Ich hab's jetzt nicht ausprobiert, aber müsste es nicht auch klappen, IPv6 auf der Internetverbindung zu aktivieren, im Heimnetz aber zu deaktivieren?

- Was die DNS-Problematik der Google-Geräte angeht: Sicher? Du müsstest den Geräten doch beliebige (auch eigene) DNS-Server zuweisen können.

- Du kannst in der Box auch mal den Fernzugang seitens des Anbieters (TR-069) testweise deaktivieren. Nicht, dass der Anbieter versucht, etwas an der Konfiguration zu verändern und dadurch die Neustarts auslöst?

- Zuletzt noch zu IPv6: Daran wird kein Weg vorbei führen. IPv4-Adressen gibt es zu wenige und die, die es gibt, sind restlos verteilt. Man kann halt dann auch keine mehr herbei zaubern. Das Ersetzen von IPv4 durch IPv6 ist nun schon seit mindestens 1995 in Arbeit, weil man das Problem schon lange kennt. Seit 2017 ist IPv6 ein offizieller Internetstandard (höchste Stufe), IPv4 wird dagegen inzwischen als "legacy" (veraltet/Altlast) geführt. Kurz: An IPv6 führt kein Weg vorbei.
 
Ich weiss nicht ob ich noch erlebe wie IPv4 obsolet wird. Für mich unverständlich, dass da versucht wurde ein 2^32 Problem durch 2^128 zu lösen. Hätte es nicht gereicht 2^40 oder 2^48 zu machen und die Adressen nicht mit vollen Händen rauszuschmeissen wie zu Anfangszeiten des Internets wo scheinbar mit A und B Netzen um sich geschmissen wurde wenn jemand eine handvoll Rechner vernetzen wollte?

Nun schmeisst man offenbar mit IPv6 Adressen um sich und einige witzeln schon, dass IPv6 eher erschöpft sein könnten als IPv4.

Zum Glück waren diese Herren nicht für Telefonnummern zuständig. Sonst würden wir Aktenordner mit Telefonnummern herumschleppen und zwei Minuten lang Ziffern in die Tasten hauen. Alternativ 128 GB SDXC in Handys nur für Kontakte...
 
2^40 oder 2^48 hätten halt noch weniger Sinn ergeben. Dann hätte man laufend unnötige Nullen durchs Netz geschickt. 2^64 hätte man noch machen können. Aber vermutlich hat man sich überlegt, dass man jetzt lieber Nägel mit Köpfen macht, als in ein paar Jahren/Jahrzehnten an die nächste Grenze zu stoßen. Und so kann man halt ohne schlechtes Gewissen auch mit großen Netzsegmenten um sich werfen, weil immer noch genügend da sind. Aus dem gleichen Grund hat man sich ja auch bei modernen Dateisystemen für 2^128 entschieden, wie z.B. bei ZFS oder btrfs.

Dass IPv6 schneller erschöpft sein wird als IPv4 ist da ein bisschen unwahrscheinlich. Eine Obergrenze von gut 4 Mrd. Endgeräten im Netz bei IPv4 erscheint einem nach heutigen Maßstäben erreichbar. Krücken wie NAT sind ja nur deshalb Standard, weil es sonst schon lange nicht mehr aufgehen würde mit 4 Mrd. Adressen - der "aus Versehen" dabei entstehende kleine Gewinn an Sicherheit ist da eher ein Nebeneffekt.
Bei etwa 8 Mrd. Menschen auf der Welt dürfte nur jeder zweite maximal ein internetfähiges Gerät haben. Aktive Komponenten wie Router, Server usw. mit eingeschlossen. Das geht nicht auf. Bei 340.282.366.920.938.463.463.374.607.431.768.211.456 Adressen, die IPv6 bereitstellt, geht das schon eher auf ;) Da kann jeder Erdbewohner etwa 42.000.000 Trilliarden IP-Adressen benutzen.

Der Vergleich mit den Telefonnummern hinkt. Schließlich haben Telefonnummern auch durchaus bis zu 17 Stellen, wenn ich das im Kopf gerade mal richtig überlegt habe (Länderkennung 5, Ortsvorwahl 4, Telefonnummer 8). Zählt man die führende Null nicht mit, bleiben trotzdem etwa 2.500.000x so viele Kombinationen übrig wie IPv4 bietet. Und das, obwohl eine Art NAT im Bereich der Telefonanschlüsse lange gängig war (ein Anschluss pro Haushalt, nicht pro Person - das ist ja erst seit Handyzeiten gängig geworden). Dass man sich Telefonnummern trotzdem gut merken kann, liegt daran, dass man sie abkürzen darf (Länderkennung weglassen wenn innerhalb des Landes, Ortsvorwahl weglassen wenn innerhalb des Ortes) - aber das geht bei IPv6 auch. Die darfst du auch abkürzen. Dadurch sind IPv6-Adressen teilweise sogar kürzer als ihre IPv4-Äquivalente. 127.0.0.1 (Loopback) ist z.B. ::1 in IPv6, 0.0.0.0 (Routing des gesamten Netzes) ist ::, stateless-IPs aus dem Bereich 169.254.0.0 werden zu fe80::
Wenn ich die Daten von hier gerade richtig interpretiere, hat das "Adressbuch" des Internets, die Full-Table für BGP, bei IPv6 aktuell nur 10% der Größe der IPv4-Full-Table.
Selbst wenn man es umrechnen würde - IPv6-Adressen sind nur 4x so groß wie IPv4-Adressen. Wenn du 128GB für dein Adressbuch bräuchtest, wären es vorher auch schon 32GB gewesen für deine Kontakte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Derzeit habe ich einen Dual-Stack - spricht ohne IPv6 funktioniert es trotzdem. Bei Der Fritzbox lässt sich IPv6 nicht getrennt aktivieren - es gibt nur einen Haken, du kannst aber danach entscheiden was bei DS (ohne Lite) die primäre Verbindung ist.

Bzgl. Google. Eventuell ist es möglich es pro Gerät zu machen - ich habe sowohl in der Fritzbox als auch auf der nachgeschalteten Firewall eigene DNS definiert. Die Googlegeräte nutzen dann dennoch IPv6 über die Fritzbox und einen nicht konfigurierten IPv6 DNS Server, sprich können die gewünschten Inhalte nicht auflösen bzw. erreichen Inhalte die sie nicht sollen.

TR-069 ist aus (Ferndiagnose) - dieses Protokoll hatte ich halt im Verdacht das die die Neustarts forcieren um IPv6 selber zu aktivieren.

Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen IPv6, aber es muss dann auch überall funktionieren. Und wenn viel nicht so läuft oder nicht möglich ist nützt mir das halt nichts.
 
Derzeit habe ich einen Dual-Stack - spricht ohne IPv6 funktioniert es trotzdem. Bei Der Fritzbox lässt sich IPv6 nicht getrennt aktivieren - es gibt nur einen Haken, du kannst aber danach entscheiden was bei DS (ohne Lite) die primäre Verbindung ist.
Ein echter Dual-Stack ist meiner Meinung nach auch die derzeit beste Variante für IPv4 und IPv6 zusammen.
Die 7412 ist leider nicht ganz so mächtig bei manchen Funktionen. Daher kann es sein, dass nicht alles konfigurierbar ist - aber das hier müsste eigentlich schon noch getrennt gehen. IPv6 auf dem Internetanschluss konfigurierst du unter Internet | Zugangsdaten | IPv6. Bei meiner 7590 ist IPv6 im Heimnetz dann unter Heimnetz | Netzwerk | Netzwerkeinstellungen | IP-Adressen: IPv6-Konfiguration. Da lässt sich noch einiges einstellen, aber insgesamt sind die Optionen halt schon begrenzt.


Bzgl. Google. Eventuell ist es möglich es pro Gerät zu machen - ich habe sowohl in der Fritzbox als auch auf der nachgeschalteten Firewall eigene DNS definiert. Die Googlegeräte nutzen dann dennoch IPv6 über die Fritzbox und einen nicht konfigurierten IPv6 DNS Server, sprich können die gewünschten Inhalte nicht auflösen bzw. erreichen Inhalte die sie nicht sollen.
Hmm, dann ist da entweder noch irgendwo in der Konfiguration der Wurm drin oder Google macht Dinge auf seinen Smartphones, die sie so nicht tun sollten.

TR-069 ist aus (Ferndiagnose) - dieses Protokoll hatte ich halt im Verdacht das die die Neustarts forcieren um IPv6 selber zu aktivieren.
Gut.

Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen IPv6, aber es muss dann auch überall funktionieren. Und wenn viel nicht so läuft oder nicht möglich ist nützt mir das halt nichts.
Da hast du Recht. Es pauschal zu deaktivieren, selbst wenn der Anbieter einem sagt, dass es die Problemlösung sein könnte, bringt aber natürlich auch wenig.
 
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