Ob man HDDs/SSDs in mehrere Partitionen aufteilen sollte, ist sicherlich ein Streitthema. Mehr als zwei Partitionen ergeben meiner Meinung nach nie Sinn, sofern sie nicht technisch bedingt sind (EFI-Partition, Boot-Partition für vollverschlüsselte Systeme, usw.). Einmal System, welche man bei Bedarf platt machen kann und einmal Daten. Es gibt einige, die die Datenpartition noch weiter unterteilen - eine Partition für Videos, eine für MP3s, eine für Dokumente, eine für Programme, ... Bringt nichts. Dafür ist die Ordnerstruktur da.
Ich bin sogar ein Fan davon, nur eine Partition einzurichten. So kann keine der Partitionen mal zu klein sein während die andere zu groß ist. Dafür muss ich bei einer Neuinstallation aber natürlich auch einmal alle nicht zu löschenden Daten wegsichern.
Aber ja, hier geht es ja darum, unpartitionierte Block-Devices direkt zu verwenden. Und mein Tipp ist: Tu es nicht. Ja, theoretisch geht das, zumindest unter Linux. Aber es bringt einige Nachteile mit sich:
- Andere Betriebssysteme kommen damit in der Regel nicht klar und melden eine nicht initalisierte Platte, die sie erst mal mit einer Partitionstabelle versehen wollen (was gleich deine Daten überschreiben würde)
- Du hast so wenig Einfluss auf korrektes Alignment, was Performanceverluste und Write Amplification mitbringen kann. In der Regel müsste es aber passen, da du ja bei Sektor 1 anfängst.
- Booten von solchen Medien ist nicht mehr möglich, da du keinen Platz mehr für einen Bootsektor hast - da liegen schon deine Daten. Die Installation eines Bootloaders würde schon Daten überschreiben.
- In einer Partitionstabelle stehen normalerweise auch noch Dinge wie die UUID der Partition und der Typ der Partition. Bei der UUID bin ich mir gerade nicht sicher, ob die nicht auch noch wo anders steht, aber zumindest der Partitionstyp dürfte dann nirgendwo mehr stehen, womit die udev-Regeln von Linux nicht mehr greifen können. Falls die UUID auch nirgendwo mehr steht, ist auch das automatische mounten unabhängig der vergebenen Buchstaben nicht mehr möglich
- In einem RAID hast du außerdem ein Problem, wenn eine HDD/SSD den Geist aufgibt. Eine neue hat eventuell nicht exakt genau so viele Bytes an Größe wie die alte. Normalerweise kein Problem, beim Einrichten der Partitionen bekommt man solche Ungenauigkeiten gar nicht mit, da hier eh an "gerade" Grenzen ausgerichtet wird, aber wenn du jetzt deine HDD/SSD ersetzt und sie hat nicht exakt die gleiche Größe, dann gibt's Stress im RAID, spezielle wenn das neue Speichermedium kleiner ist. BTRFS müsste das ganze zwar verkraften, aber grundsätzlich vermeidet man so einen Fall.
Da sind so die Nachteile, die mir auf die schnelle einfallen. Und das Ding ist: Vorteile gibt's eigentlich keine. Zumindest keine sinnvollen. Die 1-2MB mehr Speicher, die du so hast, machen bei heutigen Größen der Speichermedien wohl nichts aus.
TL;DR: Grundsätzlich kann man es so machen, es gibt aber eigentlich nur Nachteile, keine Vorteile, daher sollte man es eher vermeiden.