T5xx (T500-550 ohne "p") ThinkPad mit Minutenschlaf - ein thermisches Problem?

metterheck

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Hallo,

mein T510 mit einem Core i7 M620 2.66 MHz entwickelt eine Neigung zum Minutenschlaf: Immer wieder steigt laut Anzeige im Process Explorer für etwa eine Minute die CPU-Auslastung auf 100%. Im Windows Task Manager scheint die CPU-Last der aktuellen Prozesse sich aber nicht auf 100% zu summieren. In dieser Zeit reagiert das ThinkPad nicht auf Maus und Tastatur, laufende Programme scheinen eingefroren. Allerdings beobachte ich manchmal, dass während dieser Zeit Fenster verschwinden und langsam wieder aufgebaut werden.

Weil mein Verdacht war, es könne sich um ein thermisches Problem handeln, habe ich Core Temp installiert. Morgens liegt die Temperatur der Kerne im Leerlauf (z.B. jetzt) um die 50° C. Ist das ThinkPad länger im Betrieb, scheint sich dieser Wert bei 60° C einzupendeln. Bei rechenintensiven Arbeiten steigt die Temperatur dann auf 70° C und mehr. Eher selten sehe ich Werte über 90° C. Wenn der Rechner hängt, friert die Temperaturanzeige meist bei Werten um dir 75° C ein. Sind das normale Werte?

Bei einem Garantietausch der Systemplatine im Jahr 2012 hat der Techniker die Wärmeleitpaste nicht erneuert. Ist also vielleicht einfach mal neue Wärmeleitpaste fällig? Oder könnte es eine ganz andere Fehlerursache geben, z.B. ein Problem mit dem Grafiktreiber (wegen der wabernden Fenster)?

Ich betreibe das ThinkPad in einer Docking Station mit geschlossenem Deckel. Installiert ist Windows 10.

Ich wäre dankbar für jeden Hinweis dankbar!

Gruß, metterheck
 
Coretemp list aber nicht alle Sensoren ein, da könnte TPFanControl hilfreicher sein.
Treten die Freezes auch auf, wenn die Netzwerkverbindungen getrennt sind?
Sind alle Updates eingespielt?
Tritt das Problem auch bei geöffnetem Deckel auf?
Wie verhält sich der Rechner ungedockt mit/ohne Netzwerkverbindungen?

Ist also vielleicht einfach mal neue Wärmeleitpaste fällig?
Nicht zwingend! Sie wirkt ja noch, sonst lägen die Temperaturen höher. In Erwägung würde ich es aber dennoch ziehen.
 
In dieser Zeit reagiert das ThinkPad nicht auf Maus und Tastatur, laufende Programme scheinen eingefroren. Allerdings beobachte ich manchmal, dass während dieser Zeit Fenster verschwinden und langsam wieder aufgebaut werden.
Läßt sich das Mauszeiger dann überhaupt nicht mehr bewegen? Oder bewegt er sich noch aber Klicks werden nicht angenommen? Was passiert, wenn Du Alt-Tab versuchst?
Ich hatte kürzlich ein ähnliches Problem, wobei aber der Mauszeiger noch bewegbar war. Nach SFC /ScanNow, welches Fehler bereinigt hat und einem CHkDsk C: /F für den Neustart ist es seither zum Glück nicht mehr aufgetreten.
 
Coretemp list aber nicht alle Sensoren ein, da könnte TPFanControl hilfreicher sein.

Treten die Freezes auch auf, wenn die Netzwerkverbindungen getrennt sind?

Sind alle Updates eingespielt?

Tritt das Problem auch bei geöffnetem Deckel auf?

Wie verhält sich der Rechner ungedockt mit/ohne Netzwerkverbindungen?

Ich habe gerade TPFanControl installiert. Auf welche Werte sollte ich denn achten? Der Lüfter lief vorher kontinuierlich und relativ gleichmäßig, bei steigenden Temperaturen auch schneller, aber ohne auffälliges Aufjaulen vor sich hin. Mit TPFanControl wirkt er wesentlich "sensibler" und hat schon mehrmals sehr schnell und vernehmlich gearbeitet.

Die von dir genannten Szenarien werde ich durchspielen. "Leider" lässt sich das Phänomen nicht zuverlässig provozieren :-)

- - - Beitrag zusammengeführt - - -

Läßt sich das Mauszeiger dann überhaupt nicht mehr bewegen? Oder bewegt er sich noch aber Klicks werden nicht angenommen? Was passiert, wenn Du Alt-Tab versuchst?
Ich hatte kürzlich ein ähnliches Problem, wobei aber der Mauszeiger noch bewegbar war. Nach SFC /ScanNow, welches Fehler bereinigt hat und einem CHkDsk C: /F für den Neustart ist es seither zum Glück nicht mehr aufgetreten.

Gute Nachfrage, meine Beschreibung war nicht sehr präzise. Den Mauszeiger kann ich auch während der Ruhezeiten bewegen. Auch Klicks zeigen Wirkung, allerdings mit starker Verzögerung. Alt-Tab habe ich vermutlich nie ausprobiert.

An ein Problem mit der Festplatte (Samsung 850 Pro 1 TB) glaube ich eher nicht. Im Zuge des des Wechsels von Windows 7 auf Windows 10 habe ich Scans durchgeführt. Und den Minutenschlaft gab es schon unter Windows 7. Deshalb halte ich auch ein Problem im Betriebssystem für eher unwahrscheinlich. Aber ich kann mich natürlich täuschen.
 
An ein Problem mit der Festplatte (Samsung 850 Pro 1 TB) glaube ich eher nicht. Im Zuge des des Wechsels von Windows 7 auf Windows 10 habe ich Scans durchgeführt. Und den Minutenschlaft gab es schon unter Windows 7. Deshalb halte ich auch ein Problem im Betriebssystem für eher unwahrscheinlich. Aber ich kann mich natürlich täuschen.
Bei Windows kann die Platte durchaus völlig in Ordnung sein und das Dateisystem trotzdem fehlerhafte Zuordnungen enthalten, z.B. durch hartes Abschalten oder einen BSOD bevor alles geschrieben wurde. Schaden wird SFC und ChkDsk wohl nicht und besonders aufwendig ist der Versuch auch nicht :) Hier kannst Du mal die Symptome von mir nachlesen: Link zu #post2248790
 
Bei Windows kann die Platte durchaus völlig in Ordnung sein und das Dateisystem trotzdem fehlerhafte Zuordnungen enthalten, z.B. durch hartes Abschalten oder einen BSOD bevor alles geschrieben wurde. Schaden wird SFC und ChkDsk wohl nicht und besonders aufwendig ist der Versuch auch nicht :) Hier kannst Du mal die Symptome von mir nachlesen: Link zu #post2248790

Die letzten Überprüfungen mit sfc und chkdsk hatte ich im Mai bzw. Juli durchgeführt. Die Durchläufe heute haben keine Problem gefunden.
 
Was steht zum Fehlerzeitpunkt im Eventlog?

Leider habe ich bislang nicht notiert, wann genau das Problem aufgetreten ist. Das mache ich in Zukunft anders und schaue dann in die Ereignisanzeige. In welchem Bereich der Ereignisanzeige könnte ich denn fündig werden?

Erwähnenswert ist vermutlich noch, dass das Problem typischerweise in Wellen auftritt. D.h., nach einem ersten Minutenschlaf folgende meist weitere, mit jeweils ein paar Minuten Pause dazwischen. Und der Auslöser ist - so scheint es mir im Rückblick - ist eine rechenintensive Phase. Das hat mich mutmaßen lassen, es könne sich um ein thermisches Problem handeln.
 
Vielleicht weist das auf den richtigen Weg:
https://www.heise.de/ct/hotline/Prozessor-Auslastung-genau-anzeigen-2056701.html

In welchem Bereich der Ereignisanzeige könnte ich denn fündig werden?
Anwendungen und System

Wie steht es um die Aktualität und Vollständigkeit der Treiber?
"Beliebt" auch der AHCI-Treiber, der manchmal für seltsame Ereignisse sirgen kann.

Oder:
https://answers.microsoft.com/en-us...d/e0304c81-12d3-4d6c-8a3e-63691b278cc1?page=2
https://howtoremove.guide/computer-freezes-windows-10-fix/
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich klingt das nach Softwareproblem.

Ein Boot USB Stick ist ja schnell erstellt und würde Klarheit schaffen.

Hitzeproblem äußerte sich bei mir immer mit Lüfter am Anschlag und anschließender Notabschaltung.
 
Vielleicht weist das auf den richtigen Weg:

https://www.heise.de/ct/hotline/Prozessor-Auslastung-genau-anzeigen-2056701.html

...

Wie steht es um die Aktualität und Vollständigkeit der Treiber?

"Beliebt" auch der AHCI-Treiber, der manchmal für seltsame Ereignisse sirgen kann.

...

Die Leistungsüberwachung muss ich mir genauer anschauen. Temperaturwerte habe ich unter den Leistungsindikatoren bislang allerdings nicht gefunden.

Das System halte ich so gut es geht auf dem aktuellen Stand. Was meinst du mit dem Hinweis auf den AHCI-Treiber?

Für mich klingt das nach Softwareproblem.

Ein Boot USB Stick ist ja schnell erstellt und würde Klarheit schaffen.

...

Tja, es kann natürlich auch ein Software-Problem sein. Aber das gleiche Phänomen habe ich schon unter Windows 7 beobachtet. Und ich habe keinen Upgrade von Windows 7 auf Windows 10 durchgeführt sondern Windows 10 neu installiert.

Ein Linux, z.B. SystemRescueCD, zu booten, wäre kein Problem. Da müsste ich dann irgendeinen Lasttest laufen lassen. Habt ihr einen Vorschlag?

Ein Treiber, der unter Windows 10 der gleiche wie unter Windows 7 sein dürfte, ist der Graphiktreiber: Das Funktionsupdate auf Windows 10 2004 ist für meinen Rechner bislang von Microsoft zurückgehalten worden, weil es ein Problem mit der NVS 3100M und alten Treibern gab. Verfügbar und installiert ist bei mir bislang Version 342.01. Angeblich ist das Problem mittlerweile behoben und das Update soll zur Monatsmitte zur Verfügung stehen. Ich will abwarten, ob dann auch ein neuer Graphiktreiber installiert.

Seit der Installation von TPFanControl ist der Minutenschlaf noch nicht wieder aufgetreten. Aber ein paar Mal hat der Lüfter kräftig hochgedreht, was mir vorher zumindest nie aufgefallen ist. Der von TPFanControl angezeigte Temperaturwert liegt meist etwas über denen, die Core Temp anzeigt, aber manchmal auch deutlich. Könnte der Minutenschlaf so etwas wie Thermal Throttling sein, d.h. ein Runtertakten der CPU um sie vor Überhitzung zu schützen? Das würde vielleicht erklären, warum die Aussetzer immer eine Minute dauern. Und der extrem langsame (Neu)aufbau der Fenster wäre dann vielleicht nur ein Phänomen, das sich sonst nicht bemerke, weil es so viel schneller abläuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich habe keinen Upgrade von Windows 7 auf Windows 10 durchgeführt sondern Windows 10 neu installiert.
Muss nichts heißen, wenn z.B. der AHCI-Treiber nicht sauber läuft. Besonders die AHCI-Treiber bis T420 sind teilweise buggy.
Der von TPFanControl angezeigte Temperaturwert liegt meist etwas über denen, die Core Temp anzeigt, aber manchmal auch deutlich.
Da ist interessant, welcher Sensor die Temperatur meldet. Coretemp misst m.E. nur die CPU, TPFanControl aber bis zu einem Dutzend (je nach Modell).
 
Muss nichts heißen, wenn z.B. der AHCI-Treiber nicht sauber läuft. Besonders die AHCI-Treiber bis T420 sind teilweise buggy.
Da ist interessant, welcher Sensor die Temperatur meldet. Coretemp misst m.E. nur die CPU, TPFanControl aber bis zu einem Dutzend (je nach Modell).

Laut Geräte-Manager werkelt bei mir ein "Standardmäßiger SATA AHCI-Controller" in Version 10.0.18362.693 von Microsoft.

Die von TPFanControl im Infobereich angezeigte Temperatur ist bislang immer die der CPU.
 
Nachdem der "Minutenschlaf" immer häufiger auftrat und sich mit HWiNFO als Folge von Thermal Throttling identifizieren ließ, habe ich mich entschlossen, die Kühleinheit (Thermal Module) auszubauen und es mit neuer Wärmeleitpaste zu versuchen. Das scheint sich gelohnt zu haben. Bei einem ersten Test mit 100% Last über 5 Minuten betrug die Temperatur beider Kerne knapp über 80° C (Intel Core i7-M620). Ich weiß zwar nicht, ob das ein guter Wert ist, bin aber ziemlich sicher, dass vor der Reparatur die Drosseltemperatur schon längst erreicht worden wäre.

Ziemlich überrascht hat mich, was ich bei der Demontage vorfand:

210407 CPU und GPU.jpg

210407 Kühlpads.jpg

Ist das nicht ziemlich viel Wärmeleitpaste?
 
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