P70* Umbaubericht: P70 auf 4K umrüsten

TrueStory

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Hallo an alle,
im folgenden möchte ich kurz einmal schildern wie ich mein P70 für kleines Geld mit einem 4K-Panel ausgestattet habe und was es dabei zu beachten gibt. Ziel war es für mich, das ganze so preiswert wie möglich durchzuführen.
Durchgeführt habe ich den Umbau schon vor ein paar Wochen, habe aber bis jetzt gewartet um noch ein paar Langzeiteindrücke sammeln zu können.

Ausgangslage:
Als Panel habe ich ein Innolux N173DSE-G31 verwendet, da dieses zum Zeitpunkt des Umbaus preiswert erhältlich war (ich habe nur knapp 100€ für ein neues Panel in der Bucht bezahlt) und laut Datenblatt auch zu 100% den Adobe RGB Farbraum abdeckt. Zudem habe ich noch ein Original-4K Kabel von Lenovo verwendet, da ich dies neu auch recht günstig (knapp 20€) bekam. Grundsätzlich sollte aber jedes 40-Pin eDP-Kabel funktionieren. Beim Umbau darf man das Kabel allerdings nicht vergessen, da die HD-Panel nur ein 30-Pin eDP-Kabel verwenden. Mit HMM bewaffnet gings dann an den Umbau:

4K Kabel: Panel:
Anschluss.jpg panel.jpg

Umbau:

Zum Umbau des Displays mit nur das Frontbezel abgenommen werden. Um das Display-Kabel auszutauschen muss noch die Tastatur und das Palmrest entfernt werden. Hier sollte man sich bloß ggf. noch einmal merken wie das alte Kabel lag, das HMM gibt sonst aber auch Auskunft.
Ich würde empfehlen zunächst das Displaykabel auszutauschen, das Palmrest und die Tastatur wieder einzubauen und erst dann mit den Arbeiten am Displayteil zu beginnen.
Da es sich bei meinem Panel um ein generisches Panel handelt, welches nicht offiziell für den Einbau in ein P70 verwendet werden kann, musste ich noch kleine Anpassungen am Gehäuse und am Panel selber machen. Diese halten sich aber meines Erachtens nach in Grenzen.

Auf der Linken Seite des Display-Gehäuses muss eine Ecke für die Kabelführung abgeschnitten werden, damit das Kabel dann zusammen mit dem Display passt. Das Kabel wird dann einfach ein Stück weiter unten geführt:
Vorher: Nachher:
gehäuse_vorher.jpg gehäuse_nachher.jpg

Am Panel selber müssen auf beiden Seiten die Kanten der Leiterplatte auf beiden Seiten abgeschnitten werden, da diese ein Stück zu lang ist um in das Gehäuse zu passen. Hierzu muss die Isolierungsfolie ein Stück entfernt werden und Anschließend entlang der Schraubenlöcher das PCB abgeschnitten werden. Man sollte natürlich darauf achten das man nur dort abschneidet wo auch tatsächlich keine Komponenten oder Leitungen sind. Dies kann man aber, zumindest bei diesem Panel, ganz gut erkennen. Auf der rechten Seite ist es ausreichend eine kleine Ecke aus dem PCB zu schneiden, hier sind keine weiteren Anpassungen am Gehäuse notwendig.
Anschließend kann das Panel eingesetzt und verschraubt werden, um anschließend einen ersten Funktionstest durchzuführen.

Vorher: Nachher: Eingesetzt:
links_vorher.jpg links_nacher.jpg ecke_fertig.JPG

Zum Schluss habe ich dem Displaybezel noch einen neuen Streifen Doppelseitiges Klebeband spendiert, damit das Bezel auch mit dem neuen Panel wieder zu 100% abschließt. Das Entfernen der Kabelführung im Displaygehäuse hat überdies keinen Einfluss auf die Stabilität oder Haltefestigkeit des Bezels.
Nachdem alles wieder eingesetzt ist darf dann das Werk begutachtet werden:

display.jpg

Abschluss und Bemerkungen:

Das Ergebnis spricht hier eigentlich für sich. Das Bild ist natürlich gestochen scharf und die Farben sind absolut brillant. Da das Panel zudem Matt ist hat man natürlich auch nicht den Spiegeleffekt, den das FHD-Panel hatte.
Was ich allerdings dem Datenblatt des N173DSE-G31 nicht glaube ist die angegebenen Helligkeit von 300 cd. Gefühlt ist das Panel wesentlich heller, selbst auf zweiter Stufe ist das Display im Alltag noch hell genug. Die Helligkeitssteuerung über Windows funktioniert überdies ohne Probleme, man kann alle Stufen einfach über die Hotkeys ansteuern.
Beachten sollte man natürlich das dieses Display nicht mit dem bei manchen Modellen verbauten Farbkalibrierungssensor kompatibel ist. Da ich zufällig einen Sensor bekam habe ich einmal ausprobiert diesen zum Laufen zu bringen, allerdings ohne Erfolg. Selbst wenn man Windows und der Software vorgibt, das es sich bei dem Panel um ein Lenovo OEM Panel handelt gibt es nur Fehlermeldungen beim Versuch, das Display zu kalibrieren. Da ich allerdings vor dem Umbau auch keinen Sensor hatte kann ich nicht sagen ob es damit etwas zu tun hat. Ich weiß das Lenovo-Techniker noch ein spezielles Tool für den Display-Tausch benötigen, um den Sensor nach einem Tausch weiter betreiben zu können.
Das Panel selbst wird im Internet dafür kritisiert das es sehr starke Lichthöfe hat. Ich kann dies selbst nach längerer Benutzung allerdings nicht bestätigen, bis jetzt ist das Display für mich persönlich perfekt.

Fazit
:

Ein Fazit ist schnell gezogen. Der Umbau selbst geht schnell und unkompliziert und verbessert das Erscheinungsbild des P70 um einiges. Mit knapp 120€ und ca. 30 Minuten Umbauzeit ist es damit ein sehr zu empfehlendes Upgrade, welches entspannt am Küchentisch durchgeführt werden kann. Die Farben sind perfekt und wesentlich klarer, das Bild selber ist natürlich wesentlich schärfer und heller als das FHD-Panel ist es auch noch.
Wer mehr Geld für ein Original-Lenovo Panel ausgeben möchte kann sich natürlich die Umbauarbeiten am Gehäuse und PCB sparen, allerdings sind diese Panels um einiges teurer.
Ich kann den Umbau auf 4K auf jedem Fall jedem Besitzer eines P70 empfehlen.
 
Da bin ich ganz ehrlich, das ist - zumindest für mich - irrelevant. Der Akku hält ja real auch nicht länger als 90 Minuten wenn man mit dem Gerät arbeitet. Das P70 ist ja eher eine tragbare Workstation als ein mobiler Laptop.
Aber vom Gefühl her würde ich sagen das es jetzt nicht wesentlich mehr als das alte B173HAN01.0 (FHD) verbraucht.
 
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