Telekom kündigt (ISDN-)Anschluss, kann aber kein All-IP liefern - Alternative SIP?

loennermo

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19 Apr. 2010
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Moin,

an einem unserer Standorte mitten in Berlin ist leider kein (!) DSL verfügbar. Auf Nachfrage heißt es zwar seit Jahren, dass ausgebaut wird, aber bislang ist noch nichts bestellbar.

Soweit ich herausgefunden habe liegt im Haus eine "Ostglasfaser" aus den frühen 90er Jahren.

Nachdem mir vor einem Jahr mitgeteilt wurde, dass DSL jetzt verfügbar sei wurde die Bestellung seitens der Telekom anschließend storniert.

Jetzt haben wir vor 2 Monaten die Kündigungsandrohung bekommen und die Bitte einen spezielle Rufnummer anzurufen. Aber auch dort kann man uns nicht helfen - man kann weder DSL liefern noch den ISDN Anschluss beibehalten. Letzte Woche kam dann die finale Kündigung.

Leider sind die an dieser Adresse vorhandenen Rufnummern in unseren Dokumenten überall verbreitet. Die Rufnummern werden derzeit zu einem Telefonservice weitergeleitet, der durch die ISDN Weiterleitung die Rufnummer des Anrufer sieht.

Mir stellt sich nun die Frage, ob wir die Rufnummern eventuell zu einem SIP-Anbieter (welchen?) portieren. Vermutlich kosten uns die Weiterleitungen dann in Zukunft Geld, aber das wäre ggf. noch zu verschmerzen. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass bedingt durch die Weiterleitung am Ziel der Weiterleitung nur noch unsere eigene Rufnummer zu sehen ist. Gibt es dazu einen "workaround"?

Es handelt sich hierbei um einen geschäftlichen Anschluss - somit zieht hier vermutlich die Argumentation nicht, dass die Telekom eine Verpflichtung zum Anschluss hat, oder?

Vodafone zeigt zwar Verfügbarkeit bis 1000Mbits/ aber in unseren Räumen gibt es keinen Kabel-Anschluss und Verlegearbeiten innerhalb des Gebäudes sollen vermieden werden. Versatel hat uns mal ein unmoralisches Angebot gemacht für nur 299€ netto im Monat und einmaligen 2999€ Baukosten...

Vielleicht hat jemand auch noch eine ganz andere / viel bessere Idee, was man jetzt machen könnte...?
 
So ganz verstehe ich die Problematik nicht. Aber der Reihe nach. Ich habe meine Haupt-Telefonnummer vor Jahren zu Sipgate(Tarif Sipgate Basic) portiert. Das kostet erst mal nichts und auch keine laufenden Kosten. Dann braucht man SIP-Clients. Zuhause ist das eine FritzBox an einem Vodafone Kabel Gigabit Anschluss. Unterwegs habe ich an einem Android Handy den Client Zoiper. Wenn nun ein Anruf kommt läuten beide Clients ohne jede Rufweiterschaltung und selbstverständlich werden die richtigen Anrufer Nummern angezeigt. Lediglich beim Raustelefonieren entstehen (günstige) Minuten-Kosten(1,79ct ins Festnetz). Es gibt auch Flat Pakete fürs Telefonieren und für die Weiterleitung wenn es nötig sein sollte.
 
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So ganz verstehe ich die Problematik nicht.

Telekom kündigt ISDN Anschluss mit Begründung "Umstellung auf All-IP" kann aber als Grundversorger keinen Telefonanschluss (auf IP Basis) bereitstellen.

und selbstverständlich werden die richtigen Anrufer Nummern angezeigt.

Die Rufnummern werdem an einen professionellen Telefonservice weitergeleitet werden. Dieser nimmt die (angezeigte) Rufnummer sowie weitere Informationen auf und sendet dies dann an den entsprechenden Mitarbeiter, der dann den Anrufer zurück ruft. Blöd nur, wenn der Telefonservice nun immer unsere eigene Rufnummer angezeigt bekommt. Bei ISDN kann man das so konfigurieren, dass die Weiterleitung in der Vermittlungsstelle unter Beibehaltung der originalen Rufnummer erfolgt.

Daher die Frage, ob man das so hin bekommt, dass bei der Weiterleitung die ursprüngliche Rufnummer weiterhin sichtbar ist.
 
Normalerweise wird nichts weitergeleitet. Der Telefonservice müsste einen SIP CLient haben. Das sollte heute Standard sein, da für All IP nötig. Und in diesem wird die Anrufernummer angezeigt.
 
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Also bei einer Anrufumleitung am SIP kann man (zumindest nach meinem bisherigen Kenntnisstand) nicht die Rufnummer des Anrufers sehen. Das hat auch schon einige Bekannte inklusive mir angekotzt. Man sieht nur noch, daß es ein umgeleiteter Anruf ist (meine eigene Nummer ruft sonst eher nicht auf dem Handy an).

Bzgl. des Anschlusses würde ich mal bei der BNetzA vorstellig werden. Es kann ja nicht sein, daß der ISDN ausgeknipst und nichts neues zur Verfügung gestellt werden kann.

Um die Rufnummern erstmal zu retten, empfiehlt es sich aber tatsächlich, diese zu einem SIP-Anbieter zu portieren, um da erstmal den Fuß aus der Schlinge zu bekommen.
 
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Wie ist denn Internet realisiert?

IP Telefonie ohne Internet wird nicht funktionieren und wenn ihr einen anderen Internetprovider habt, könnt ihr die nicht anfragen ob sie auch Telefonie im Angebot haben? Dann kann man die Nummern entsprechend portieren?

Bei Büroimmobilien wusste Vodafone gut Bescheid. Wenn man die Adresse nannte fanden sich in ihrer Datenbank alle notwendige Informationen über den Standort. Hausmeister, Immobilienverwaltung, Verfügbarkeit und Kabelsitutation im Gebäude.

Ich habe mal auf gut Glück einen Auftrag erteilt auch wenn in unseren Räumlichkeiten keine Kabeldosen lagen. Beim ersten Besuch von zwei Technikern im Auftrag von Vodafone rannten ratlos im Gebäude rauf und runter und zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Einige Tage später kamen noch einmal zwei Techniker und waren kurz davor aufzugeben aber dann haben sie doch eine Dose legen können. Die Kosten dafür hat Vodafone übernommen. Natürlich gab es einige unschöne Flecken an den Wänden aber insgesamt hielt sich das doch in Grenzen die man in einem Büro noch tolerabel findet.
 
Wie ist denn Internet realisiert?

Wovon sprichst Du? Neuland? Im Ernst - es gibt dort nur bei Bedarf Internet per LTE

Wenn ich nicht knapp 500km von dem Standort weg sitzen würde, dann würde ich ggf. auch mal einen Auftrag bei Vodafone platzieren. Da ich aber zu jedem Termin extra anreisen muss wäre mir am liebsten, ich bekomme die Telekom dazu den Anschluss wie gehabt fortzuführen oder mir etwas anderes anzubieten.
 
Was sagt euer Vermieter dazu? Haben die anderen gewerblichen Mieter nicht das gleiche Problem?
 
Dass bei einer Weiterleitung die "falsche" Rufnummer signalisiert wird, ist nicht ungewöhnlich.Deshalb habe ich ja vorgeschlagen, nicht weiterzuleiten, sondern die Rufnummer zu einer SIP / VoIP Gesellschaft zu portieren. Das sollte immer möglich sein. Lediglich bei ISDN-Trunk Anschlüssen wird es kompliziert. Ich habe die Fragestellung so verstanden, dass zumindestens die extern bekannten Nummern im "Neuland" nicht abgefragt werden, sondern immer weitergeleitet werden. Wenn die Nummern beim SIP Provider sind, spielt sich lokal im Neuland nichts mehr ab. Spielt also keine Rolle, ob der Standort Glasfaser (Opal?), Analog, oder per Brieftaube angebunden ist.
Wenn nun der "professionelle Telefonservice" im Jahr 15 nach VoIP und nachdem fast alle Telefongesellschaften nur noch VoIP egal über welches Medium anbieten, tatsächlich nur weitergeleitete Anschlüsse (wie ist denn der Zielanschluss implementiert?) und nicht über VoIP akzeptieren, so würde mich das doch sehr wundern und ich würde das mal hinterfragen. Und wenn er VoIP annimmt, dann normalerweise auch Multi-Line fähig, d.h. ein zusätzlicher Eingang für den gewünschten SIP Account.
Meine alten VoIP Telefone "Openstage" von Unify (früher Siemens) waren auch schon Mult-Line fähig und diese Geräte Generation ist inzwischen durch Nachfolge Produkte abgelöst worden.
 
Soweit ich herausgefunden habe liegt im Haus eine "Ostglasfaser" aus den frühen 90er Jahren.
Diese Bezeichnung ist quatsch. Es handelt sich dabei um das OPAL-Netz, welches im Zuge des Aufbau-Ost nach der Wende aufgebaut wurde. Leider ist das System in der Tat bis heute nicht DSL-fähig und soll mittlerweile auch abgeschaltet werden. Fast alle dieser Gebiete wurden mittlerweile mit VDSL oder FTTH überbaut. Leider weiß hier wohl wieder die eine Hand nicht, was die andere tut und die Anschlüsse werden wohl gekündigt, obwohl eine Ersatztechnik noch nicht fertig aufgebaut wurde.

Wende Dich am besten mal dorthin und schildere Dein Anliegen:
https://www.telekom.de/kontakt/e-mail-kontakt/telekom-hilft-team?samChecked=true
 
So, hier noch das Ende der Geschichte:

Bei einem Ortstermin stellte sich heraus, dass unsere TAE Dose aus dem Keller des Nachbarhauses versorgt wird. Dort ist eine Opal-Anlage mit den bekannten Einschränkungen. An diesem Standort (nennen wir ihn #1) ist allerdings auch eine nigelnagelneu Glasfaser vorhanden. Der Telekomtechniker fand aber heraus, dass es auch in unserem Keller eine Leitung geben müsste. Und an Standort #2 fanden wir sowohl eine alte Kupferzuleitung als auch eine neue Glasfaser. Leider gibt es keine Kupferverbindung zwischen den beiden Standorten.

Die Telekom bot dann allerdings nur Kupfer an, man wollte sogar die Leitungsverlegung vom Keller in unsere Räume (exakt oben drüber) übernehmen. Hat der Techniker dann natürlich nicht gemacht und wir haben dann das Kabel kurzerhand selbst verlegt. Eine Woche später nächster Termin und man hat uns jetzt erfolgreich DSL-50 geschaltet. Im Keller kommen wohl rund 105 Mbit an, bei uns dann aber nur noch 75 MBit. Hätten wir vielleicht doch CAT7 ziehen sollen und kein J(Y)St Y...

Ende gut, alles gut. Hat aber viel Zeit und Nerven gekostet.
 
Hätten wir vielleicht doch CAT7 ziehen sollen und kein J(Y)St Y...

http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/impedanz.html#Daempfung
Zitat:
"J-Y(St)Y - Das schlechteste Telefonkabel, das in Deutschland für Geld erhältlich ist"
:D

Aber immerhin 75 Mbit/s, das ist ja schon ganz ordentlich.

Ich habe J-2Y(St)Y verlegt und damit geht's super, bekomme die vollen ~250 Mbit/s. Parallel liegt aber auch noch CAT 7, das habe ich gleich mit reingezogen.
 
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