Wobei ich zu den Ausführungen von cuco noch gerne ergänzen würde, dass die Anlageform (100% Aktien durch ETF oder Beimischung von Anleihen/Tagesgeld/Renten/usw..) von der jeweiligen Risikoakzeptanz des Anlegers abhängt. Ich hab nen sehr langen Anlagehorizont, kann sehr gut mit Volatilität leben und habe daher eine Aktienquote von ca. 90%. Die restlichen 10% sogar noch riskanter investiert. Parallel dazu habe ich natürlich Geld auf Tagesgeldkonten für den kurzfristigen Bedarf (kein Investment, daher rechne ich das nicht richtig dazu).
Klar, wenn du bereits "abgesichert" bist (ausreichend Geld in einer sicheren Anlageform wie hier das Tagesgeldkonto vorhanden), dann kann man den Rest in "unsicherere" Formen stecken. Hat man keine größere Investition in nächster Zeit vor, geht das. Hat man eventuell größeres vor, muss man halt immer damit rechnen, dass der Aktienanteil derzeit nicht direkt verfügbar ist bzw. nur mit mittelfristig starken Verlusten bei einem Einbruch an den Märkten. Der Betrag, der in leicht verfügbaren sicheren Formen liegt, sollte also jede Anschaffung abdecken können, die mittelfristig dringend anliegen kann und nicht verschoben werden kann. In sofern hast du aber Recht: Wenn der Betrag auf dem Tagesgeldkonto o.ä. ausreicht, kann man den Sparplan in der Richtung stoppen und den gesamten Betrag mit höherer Rendite in andere Anlageformen stecken. Das hängt aber eben, wie du schon sagst, von der Risikobereitschaft ab - und eben wie von mir erwähnt auch von dem Betrag, den man dort für Sicherheit liegen haben möchte. Wer lieber auf Nummer sicher geht, zahlt auch weiterhin in den Faktor mit der höheren Sicherheit ein.
Nur bringt einem das Tagesgeld leider nichts, angesichts der aktuellen Zinssituation. Aktuell sehe ich in Sachen Anlageformen nur Extreme - hohes Risiko (und hohe Rendite) auf der einen Seite und auf der anderen Seite lauter Anlageformen bei denen die Rendite nicht mal die Inflation abdeckt, wegen Gebühren etc.
Nein, so darfst du nicht denken. Tagesgeld bringt sehr wohl sehr viel: Sicherheit. Zwar kaum oder gar keine Zinsen, aber dafür extrem hohe Sicherheit. Der Betrag kann nicht schwanken, er fällt (abgesehen von Negativzinsen) nicht unter den Einzahlbetrag und sollte daher unbedingt ausreichend gefüllt sein, um kurzfristig seine Rechnungen bezahlen zu können. Stell' dir vor, dein Auto geht kaputt, deine Waschmaschine gibt den Geist auf und der Kühlschrank fällt auch noch aus. Dann ist es wichtig, dass du weder Probleme hast, diese Beträge zu bezahlen, noch dafür z.B. wie in der aktuellen Lage deine risikoreichen Anlageformen mit 15-30% Verlust (oder noch mehr) kurzfristig verkaufen musst. Wie groß der Puffer sein muss, hängt von deinem Lebensstil ab. Reicht dir im Notfall die Waschmaschine vom Discounter oder soll es dann wieder die Miele sein? Rechnest du nur mit einem größeren Betrag auf mal, oder kann Murphys Law eintreten, bei dem Waschmaschine, Trockner und Auto gleichzeitig kaputt gehen? Und rechnest du nur mit solchen "kleineren" Dingen, oder kann auch das ganz große auftreten wie eine ungeplante Anschaffung eines neuen Autos, eine ungeplante Reparatur deines Hauses? Dann können aus 2.000€ Puffer schnell 20.000€ oder mehr werden, aber das hängt halt vom Lebensstil und den Lebensumständen ab, sowie von der Risikobereitschaft. Lässt sich pauschal so nicht sagen (außer, wenn man einfach dauerhaft auch das Tagesgeldkonto z.B. zu 50% weiter mit bespart).
Schon mal was von Nachranganleihen gehört? Wenn man sich da den richtigen Herausgeber raussucht und drauf achtet, dass sie täglich handelbar sind. Ich habe da aktuell eine, die noch 4% Zinsen bringt und alles andere als Volatil ist. Man muss sich halt nur den richtigen Emittenten raussuchen, denn wenn er Pleite geht, ist Deine Kohle komplett futsch. In meinem Fall handelt es sich um eine Systemrelevante Bank, bei der man davon ausgehen kann, dass selbst, wenn sie Mist bauen der Staat sie nicht Pleite gehen lassen wird...
Vorher noch nie davon gehört (ich bin aber auch kein Anlageexperte
), aber wenn man der kurzen Google-Recherche so trauen kann, dann steht und fällt das Konzept absolut mit der Sicherheit dessen, worein man investiert. Die Zinssätze sind relativ hoch und relativ sicher, bei einer Insolvenz wird man aber wohl fast immer von einem Totalverlust ausgehen können, das Risiko ist also auch nicht gering. Bei einer systemrelevanten Bank könnte man hoffentlich davon ausgehen, dass sie gerettet wird, trotzdem bleibt ein Restrisiko da. Und dann gilt wieder, was ich anfangs schon sagte: hohe Renditemöglichkeiten heißen auch immer hohes Risiko. Meine persönliche Meinung daher: Sicherlich keine schlechte Idee, so lange man niemals sein gesamtes Geld da rein pumpt und auch niemals auf nur eine Anleihe von einem einzigen Emittenten setzt. Aber auch so etwas hängt natürlich wieder von der persönlichen Risikobereitschaft ab.
Meine Investition heisst erstmal noch die nächsten 13 Jahre "Wohnung"
Auch eine gute Form der Investition. Auf lange Sicht lohnt es sich fast immer, wenn man jetzt nicht gerade in eine Blase investiert hat
Ansonsten ist die Rendite zwar in anderer Form vorhanden (nicht als Geld auf dem Konto, sondern in Form von Besitz), aber bei den steigenden Immobilienpreisen ist die Rendite trotzdem nicht schlecht. Außerdem sehr krisensicher, denn gewohnt wird immer und selbst mit Hyperinflation und Einführung einer neuen Währung behält man seinen eigenen Wert, der selbst dann recht stabil ist. Abgesehen davon ist eine hohe Inflation für Schuldner immer gut, für's Guthaben dagegen schlecht.