Klassische Dock vs. USB-C-Dock

Rock Lobster

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Mal eine Frage zu den Dockingstations. Ich habe bislang nur die "klassischen" Docks verwendet. Mir ist aber nicht ganz klar, ob die modernen USB-C-Docks irgendwelche Nachteile (oder auch Vorteile) bieten. Rein praktisch gesehen gibts ja nicht viel Unterschied, in einem Fall muss ich das ThinkPad halt in die Dock einklipsen, im anderen Fall muss ich ein Kabel anstecken. Soweit sogut. Bei einer klassischen Dock habe ich zudem einen "festen Platz" fuer mein ThinkPad und es steht leicht erhoeht, vielleicht ist das ein Vorteil fuer die Lueftung? Bei einer modernen Dock hingegen haette ich den Vorteil, dass ich die frei auf dem Tisch plazieren kann, evtl. sogar an einen Monitor hinten dranmachen usw. Kensington Lock oder Schloss mit Schluessel brauche ich nicht, denn der Einsatz waere zuhause.

Gibt es sonstige Vor- und Nachteile? Eventuell auch was die Geschwindigkeit/Bandbreite angeht fuer die Ports? Oder den Stromverbrauch usw?
 
Die Unterschiede liegen absolut nur im Detail.

Beispielsweise bei den möglichen Display-"Konfigurationen" (also welche Anschlüsse sich mit welchen Auflösungen in welcher Kombination betreiben lassen). Siehe dazu hier: https://support.lenovo.com/th/en/solutions/pd029622

Ansonsten fällt mir so spontan ein:
- Docks, die USB-A und USB-C ("Hybrid") oder nur USB-A als Verbindungsmöglichkeit anbieten, setzen meist auf DisplayLink, also eine Art USB-Grafikkarte. Davon ist bei Bildinhalten mit größeren Änderungen (Video, Spiele, ...) eher abzuraten. Dafür funktionieren sich aber schon, sobald USB3 zur Verfügung steht.
- Thunderbolt-Docks erfordern einen Thunderbolt-Port (an AMD-basierten Geräten nicht vorhanden) und bieten nur HDMI 1.x, also kann HDMI keine UHD/4K-Inhalte mit 60Hz ausgeben, außerdem gibt's in der aktuellen Revision keinen VGA-Port. Dafür gehen aber bis zu drei Displays in der richtigen Kombination, sie haben in der aktuellen Version 2x HDMI und weitere Thunderbolt-Geräte sind am Thunderbolt-Port anschließbar. Außerdem brauchen die Thunderbolt-Docks eventuell zusätzliche Software im System (Thunderbolt-Treiber unter Windows, Thunderbolt-Software für die Autorisierung unter Linux).
- SideDocks haben auch VGA, sowie HDMI mit HDMI 2.0, dafür aber nur einen HDMI-Port und keinen Thunderbolt-Port. Dafür kommen sie aber größtenteils ohne zusätzliche Software aus (außer Treiber für die darin integrierte Soundkarte). AFAIK gibt's außerdem zwei zusätzliche USB-Anschlüsse in Form von USB-C.

Side-Docks passen natürlich auch nur für eine Serie (idR eine Generation), Thunderbolt-Docks für alle Geräte, die Thunderbolt können.

Daher muss man sich genau überlegen, was man anschließen möchte und welche Geräte mit der Dock genutzt werden. Ich habe mich bei meinem T480s für die Ultra-Dock (Side-Dock) entschieden, meine Chefin hat bei ihrem X1C die Thunderbolt Dock.
 
- Thunderbolt-Docks erfordern einen Thunderbolt-Port (an AMD-basierten Geräten nicht vorhanden) und bieten nur HDMI 1.x, also kann HDMI keine UHD/4K-Inhalte mit 60Hz ausgeben, außerdem gibt's in der aktuellen Revision keinen VGA-Port. Dafür gehen aber bis zu drei Displays in der richtigen Kombination, sie haben in der aktuellen Version 2x HDMI und weitere Thunderbolt-Geräte sind am Thunderbolt-Port anschließbar. Außerdem brauchen die Thunderbolt-Docks eventuell zusätzliche Software im System (Thunderbolt-Treiber unter Windows, Thunderbolt-Software für die Autorisierung unter Linux).

Dann sind die Daten in der von dir verlinkten Übersicht falsch? Dort steht, dass via HDMI bei den Thunderboltdocks [FONT=museo_sans300]DisplayPort or HDMI: 3840*2160@60Hz bereitstellen kann (z.B. 40AC, aber auch 40AV bw. 40AN). Bei der 40AC gibt es auch VGA ;).

Vorteil von den Thunderboltdocks ist es halt, dass sie weitaus variabler sind - nicht nur Lenovogeräte, sondern theoretisch fast alle müssten größtenteils damit funktionieren - und vllt. auch länger halten (falls TB3 tatsächlich quasi USB 4 werden soll), d.h. es ist nicht alle paar Generationen eine neue Dock notwendig. Außerdem könntest du deine Dock halt auch z.B. unterhalb des Tisches installieren oder am Bildschirm festmachen - dir sind da keine Grenzen gesetzt ;).

Ich würde bei den TB-Docks tatsächlich auch einen Pluspunkt sehen, was die Temperaturen angeht - schließlich sind Dock und Gerät physisch getrennt und es gibt keine Blockade bei den Lüfterauslässen wie bei den alten mechanischen Docks recht häufig.

Aber: Evtl. ist der USB-Stecker nicht ganz so stabil und tendenziell ist es halt insgesamt stabiler, die Notebooks einklipsen zu können, statt nen Stecker reinzustecken. Außerdem: Es sind keine "nativen" Ports in dem Sinne. Das kann bei besonderen Anwendungen ggf. theoretisch Probleme machen.[/FONT]
 
Stimmt. Laut Lenovo geht das... Ich hatte das anders in Erinnerung und bei Andy im Shop: https://ok1.de/ThinkPad-Zubehoer/Do...hunderbolt-3-Dock-Gen-2-40AN0135EU::1645.html steht es auch anders. Hmm, keine Ahnung, welche Angabe dann richtig ist. Wobei ich eher der Lenovo-Angabe trauen würde.

Die 40AC ist die alte Thunderbolt-Dock, die wohl nur noch als Restposten erhältlich sein dürfte. Daher auch mein Hinweis auf die "aktuelle Revision/Version".

Was die Installation der Thunderbolt-Dock "unterm Tisch" angeht: So einfach ist es nicht. Die ganz normalen passiven Thunderbolt-3-Kabel funktionieren nur bis maximal 50cm Länge. Aktive Kabel sind selten teuer (60€ für 2m) und auch dann ist bei 2m Schluss (außerdem geht dann wohl kein USB3?). Immerhin könnte man es mit zwei Metern schon schaffen, die Dock unter den Tisch zu verlegen. Theoretisch gibt es noch optische Kabel für längere Strecken, aber deren Verfügbarkeit ist miserabel, besonders für Thunderbolt 3 und die Preise sind sowieso extrem (300€ für ein 10m Thunderbolt 2 Kabel habe ich auf die schnelle entdecken können). Praktisch kommt man dann aber halt meist bei den klassischen 50cm-Kabel raus, und damit kann die Dock auch nicht weit vom Laptop weg wandern.

Ob der USB-Stecker bei Thunderbolt weniger stabil ist, dürfte inzwischen egal sein. Auch die Side-Docks docken ja am gleichen Port an.
 
Okay vielen Dank fuer eure Antworten. An die Sache mit der "Grafikkarte in der Dock" habe ich noch gar nicht gedacht, aber das duerfte ja dann bei moderneren weniger der Fall sein. Den Gedanken, dass die modernen Docks inzwischen ja auch am USB-C-Port andocken, hatte ich naemlich auch schon, das bedeutet ja dann auch, dass bei einer modernen USB-C-Dock dann das, was aus den Ports herauskommt, recht identisch sein duerfte zu dem, was aus einer aktuellen "Side-Dock", wie Du sie nennst (ist das der offizielle Begriff? nie gehoert), herauskommt. Oder?
 
An die Sache mit der "Grafikkarte in der Dock" habe ich noch gar nicht gedacht, aber das duerfte ja dann bei moderneren weniger der Fall sein.

So pauschal kann man es nicht sagen. Es kommt eher darauf an, was für ein Datenformat über den USB-C-Stecker gesprochen wird. Denn USB-C ist eben nur eine elektrische Verbindung, wie die Daten darüber übertragen werden, ist dabei nicht fix vorgegeben. Vereinfacht gesagt können für die Docking-Stationen USB, DisplayPort und Thunderbolt darüber gesprochen werden, sowie auch Kombinationen davon. Wird nur USB darüber gesprochen, muss die Dock eine eigene Grafikkarte haben. Das geschieht dann meist über DisplayLink, was für den Laien vielleicht ganz gut aussieht, aber technisch eher nicht so toll ist. Solche DockingStations erkennt man daran, dass sie ausschließlich oder alternativ per USB-A-Stecker mit dem Rechner verbunden werden können, außerdem tauchen sie auf der DisplayLink-Website auf. Sie haben also immer eine eigene (schlechte) Grafikkarte drin.

DockingStations, die sich Bild (zusätzliche) per DisplayPort "holen", sind z.B. die Side-Docks. Diese haben nie eine eigene Grafikkarte, aber eine Art "Splitter", der die DisplayPort-Daten auf mehrere Ausgänge quasi aufteilt. In der Regel erfordert das am wenigsten Software bzw. Betriebssystemkompatibilität, sondern "funktioniert einfach".

Thunderbolt-Docks erkennt man u.A. daran, dass sie selbst einen Thunderbolt-Ausgang bieten und in der Regel per Kabel verbunden werden, auf dem entsprechenden Anschluss ist der Thunderbolt-Blitz abgebildet. Die Bilddaten werden auch hier quasi per DisplayPort übertragen und eben in Thunderbolt "getunnelt", in der Dock dann "aufgesplittet", ähnlich den SideDocks, erfordern ggf. aber Thunderbolt-Software im Betriebssystem. Eine eigene Grafikkarte ist hier in der Regel auch nicht vorhanden - es gibt aber durchaus Modelle, die die Möglichkeit von Thunderbolt, PCIe-Lanes durchzuleiten, nutzen, um so eine "echte" externe Grafikkarte anzubinden. Vorteil: Mehr Grafikleistung als die Grafikkarte im Laptop, außerdem vernünftige Anbindung, daher keine Einbußen bei der Qualität des Grafiksignals wie bei DisplayLink. Nachteil: Selten, teuer, stromhungrig. In der Regel haben die Thunderbolt-Docks aber keine eigene Grafikkarte.

Den Gedanken, dass die modernen Docks inzwischen ja auch am USB-C-Port andocken, hatte ich naemlich auch schon, das bedeutet ja dann auch, dass bei einer modernen USB-C-Dock dann das, was aus den Ports herauskommt, recht identisch sein duerfte zu dem, was aus einer aktuellen "Side-Dock", wie Du sie nennst (ist das der offizielle Begriff? nie gehoert), herauskommt. Oder?
Ja, kann man denke ich so sagen. "reine" USB-C-Docks ohne DisplayLink haben also in der Regel wenig Unterschiede zu den Thunderbolt-Docks, weil eben das, was aus den (gleichen) Ports kommt, recht identisch ist. Thunderbolt ist halt das noch eine Stufe "bessere"/schnellere Protokoll, aber es wird nur ein Port genutzt. Die Side-Docks nutzen zwar die Thunderbolt-Vorteile nicht, dafür aber zwei Ports (+ den propietären LAN-Anschluss). Die praktischen Unterschiede am Ende liegen dann wie gesagt in absoluten Detailpunkten und beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, bei denen es dann auf den jeweiligen Einsatzzweck ankommt.

Ob "Side-Dock" der offizielle Begriff ist, ist eine gute Frage :D Ich habe ihn jedenfalls häufiger gelesen und so in meinen persönlichen Wortschatz übernommen. Aufgrund des Andockens von der Seite (gegenüber dem alten Docking-Anschluss "früher" von unten) ist das denke ich auch eine schöne bildliche Umschreibung.
 
Nochn Unterschied: Bei klassischen Docks werden die Netzwerkleitungen weitergereicht, bei USB/Thunderbolt steckt ein USB-Netzwerkadapter drinne, der u.U. andere Fähigkeiten hat (VLAN, Jumbo-Pakete etc.) Wenn das Übertragen der MAC-Adresse nicht funktioniert haben beide Karten auch unterschiedliche MAC- Adressen, was sehr nervig sein kann.
 
Auch die ThinkPad USB-C Dock / TB 3 Dock unterstützt die "Enterprise" Features wie PXE Boot, MAC Adressen weiterleitung etc.
Warum habe ich ThinkPad fett geschrieben ? Naja die anderen günstigeren Docks unterstützen eben so etwas halt nicht...
 
Meiner Erfahrung nach funktioniert das eben _nicht_ immer zuverlässig, auch bei den originalen Lenovo-Teilen. Und z.B. VMWare ESXI ist es nicht egal, ob das eine Intel Netzwerkkarte oder ein USB Teil ist - letzteres funktionieren dann schlicht nicht, weil ESXI keine Treiber für sowas hat.
 
Och, als kleine mobile Entwicklungsumgebung ;-) Haben wir z.B. mehrere, und sind genau über solche Probleme gestolpert.
 
Denen ist das ziemlich wurscht, nur dass sie USB Geräte wohl eher weniger unterstützen... Auch weil die üblichen USB-Netzwerkchips auch so einige andere Schwächen haben - ich sag nur HW-Offloading, mehrere Warteschlangen, Virtualisierungsunterstützung (Intel-Chips können partitioniert und an Gästen weitergereicht werden, was in manchen Szenarien einen deutlichen Geschwindigkeitsschub gibt) und ähnliches. Deswegen sind diese USB Teile ggüber den Intel Netzwerkchips ein deutlicher Rückschritt.
 
Es gibt auch noch andere Quellen.
Außerdem steckt in einem USB Adapter auch nichts besonderes drin. Die meisten laufen mit Realtek Chipsatz. Und zumindest der wird bei mir im ESX 6.7 über USB korrekt erkannt. Wüsste nicht warum das bei Intel ein Problem sein sollte.

Aber für viel mehr wie als HomeLab würde ich das kaum so einsetzen wollen...
 
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