Debian und neue Programmversionen, ein Widerspruch?

Volvo-Berti

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moin zusammen,

ich habe gestern Abend auf meinem x220 die LMDE, also Linux Mint Debian Edition, installiert. Danach habe ich dann gesehen, das zB der Firefox eine Version 68.xx ist, die aber wohl mit Sicherheitspatches etc versehen wird.
auch Libre Office war in einer 5er-Version. die habe ich nun runtergeworfen und die aktuellste 6.3 installiert...da ich nicht so super fit bin in Linux, musste ich ein wenig suchen, aber die Befehle findet man ja alle im Internet.

sind denn Debian und neue/aktuelle Versionen so ein Widerspruch? ich las davon schon, das Debian mehr Wert auf Stabilität legt, aber irgendwann sollten da doch mal aktuelle Versionen einfließen, finde ich.
wie handhabt ihr das? manuell neue Versionen installieren? es gibt ja nicht immer .deb-Pakete...

btw: die Installation von tlp lief ohne Probleme :)
 
Die Browser und Thunderbird sind schon "aktuell" ... (Thunderbird hängt schon wieder eine Version zurück)

Bei Chromium und Thunderbird dauert es aber manchmal mit den Sicherheitspatches (teilweise auch "zu" lange).

Firefox gibt es direkt von Mozilla (ich habe die Dev. Edition)
Statt Chromium nehme ich das Original von Google
Veracrypt auch direkt vom Hersteller
LibreOffice ist mir egal, da nehme ich die mitgelieferte Version.

Beim Rest verlasse ich mich auf Debian.
 
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Wie du selbst festgestellt hast ist das kein Widerspruch, wenn du bereit bist, entweder Risiken einzugehen (Testing/Sid), oder eben selbst Hand anzulegen (und dabei auch Risiken einzugehen :)).
Debian hat einen sehr langen Support-Zeitraum auf seine stables und verfolgt eben die klare Philosophie: Was stabil ist bekommt nur Sicherheitsupdates und keine Feature-Hubs mehr. An dem Tag, an dem testing zu stable wird ist also stable auch relativ aktuell (genauer: ca. 6 Monate alt, da es vorher einen Freeze gibt), ab da gibt es keine neuen Funktionen. Die Software im stable-Zweig ist also zwischen 0,5 und 3,5 Jahren alt (abgesehen von Sicherheitsfixes), danach kommt eine neue stable und die alte stable wird zu oldstable. Und dem Benutzer ist eben die Entscheidung überlassen: Brauche ich die neuen Features, dann muss ich eben schauen oder testing nehmen, brauche ich sie nicht tut mir die alte Version nicht weh.

https://de.wikipedia.org/wiki/Debian#Veröffentlichungszyklus
 
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Noch ein Hinweis: Linux Mint Debian Edition ist nicht gleich Debian... LMDE nimmt Debian als Basis, so wie das reguläre Linux Mint Ubuntu-basiert ist.

Ich wollte das eigentlich auch auf etlichen Rechnern installieren, bin aber umgeschwenkt, nachdem ich in der englischsprachigen LM-Community gelesen habe, dass LMDE nur der Notnagel ist, falls Canonical samt Ubuntu ausfallen. Wirklich aktiv entwickelt wird es wohl auch nicht, die aktuelle Version von LMDE, Version 3, basiert ja noch auf Stretch, Version 4 "Debbie" mit Basis Buster ist ja erst in Planung und Entwicklung ohne Zeitplan, wann es fertig wird.

Ich bin derzeit bei MX Linux gestrandet, das pure Debian war mir dann doch zu ... "puristisch" :)
 
Ganz viel OT: das hatte auch mit der Hardware zu tun: hat beim Installieren (und danach sporadisch auch) das Touchpad vom Acer Aspire One A110L nicht gefunden... bei MX Linux out-of-the-box, also: keine Ahnung. :)
 
Debian nutze ich eigentlich nur auf Server die rund um die Uhr ohne Aufsicht laufen. Da geht Stabilität über alles. Natürlich gilt nicht immer alt gleich gut aber man hat ein besseres Gefühl wenn man weiss etwas ist über viele Jahre gelaufen. Daher ist ja BTRFS nach den vielen Jahren immer noch "neumodisches Kram" das erst einmal reifen soll. :)

Auf Desktop sehe ich keinen Grund für solche Zuverlässigkeitswahn. Zum einen bekommt man sofort mit wenn etwas nicht funktioniert und zum anderen ist nur einer betroffen.

Wer das neueste will, GCC installieren. :)

Dann kann man anfangen /usr/local zu füllen. :)
 
Stabilität & systemd ist aber ein kleiner Widerspruch. Untersuche mal dein Logfile auf unregelmäßige Sprünge im Zeitablauf ...
 
Zum Glück musste ich nie so weit rein in das System, um mich an systemd zu reiben.

Wie daraus ein Glaubenskrieg werden konnte inkl. Devuan ist mir ein Rätsel.

Schwerer tue ich mich mit dem Wechsel von ifconfig/route auf ip aber das wird sicher noch...

Oder sollte ich etwa Deifconfbian forken? :)
 
Mich machen im Moment "breaking changes wahnsinnig" Firefox ist ja letztlich gut ausgegangen. Was mit Tunderbird und enigmal, bzw. den Add-ons wird? Der Wechsel auf Tb 68 war schon unerträglich ...

- systemd & UEFI erschließen sich mir nicht <-> ich erkenne keinerlei Nutzen und ursprünglich sollte ja alles einfacher werden ...

- - - Beitrag zusammengeführt - - -

https://devuan.org/

ist dort non-free gl. integriert ?
 
also werde ich mal die Tage mal eben fix wieder LM Ubuntu installieren, dann bin ich zumindest bei Libre Office und Firefox etc. deckungsgleich auf meinen Maschinen und im Büro
 
Wenn du LM buntu schon kennst ist das bestimmt nicht verkehrt.
 
Es gibt halt verschiedene Ansätze...

Wer immer den "heißesten/neuesten Scheiß" haben möchte, nimmt z.B. Arch oder auch Arch basierende Varianten. Vorteil: Immer den neuesten Funktionsumfang und schnell die allerletzten Security-Patches. Nachteil: Nicht selten fliegt einem das auch mal um die Ohren, weil halt nicht "abgehangen".

Wer es etwas abgehangener und stabiler mag, nimmt LTS-Versionen von Ubuntu oder Ubuntu-Derivaten. Vorteil: Immer noch recht neu, aber natürlich deutlich älter als bei Arch, dafür aber ziemlich stabil und trotzdem einigermaßen langer Support. Nachteil: Updates dauern etwas länger, neue Versionen kommen entsprechend später. Braucht man mal irgendeine brandneue Funktion, muss man schon mal etwas länger warten.

Wer es noch abgehangener mag, nimmt Debian. Vorteil: Sehr stabil, langer Support. Nachteil: Insbesondere neue Funktionen und neue Features kann man sich erst einmal abschminken ;) Das dauert.

Und wer kompromisslos auf Stabilität und Langzeit-Support setzt, nimmt Red-Hat-basiertes (RHEL, CentOS). Vorteil: Super stabil, unglaublich langer Support (10 Jahre und mehr) - so wird auch RHEL 5, erschienen Anfang 2007, noch bis ca. Ende des Jahres supportet, basierend auf dem 2003 erschienenen 2.6er Linux-Kernel. Nachteil: Die Unterstützung für moderne Hardware ist oft nicht so gut, weil der Kernel halt elendig alt ist. Das äußert sich dann z.B. in schlechterer Grafikperformance oder höherem Stromverbrauch im Leerlauf. Von teilweise museumsreifen Softwarepaketen müssen wir dann gar nicht reden ;)

Hat alles seinen Anwendungsfall. Für einen brandaktuellen Desktop kann Arch das richtige sein (mehr Ruhe hat man aber vielleicht mit Ubuntu oder Debian). Auf einem Produktivsystem/-server nimmt man eher kein Arch und für richtig lang laufende Dinge ist dann vielleicht CentOS das einzig richtige. Kommt halt immer drauf an.

Den Kampf gegen SystemD verstehe ich auch nicht so ganz. Das Init-System ist in den letzten Jahren/Jahrzehnten ja doch gelegentlich gewechselt worden, die Syntax zum Ansprechen ebenfalls. Von "/etc/init.d/[Name] start" über "service start [Name]" zu "systemctl [Name] start", entsprechend auch die entsprechenden "Service"-Files (jetzt halt SystemD-Unit-Files). Klar haben auch die verschiedenen Init-Systeme ihre Vor- und Nachteile, aber man kann sich an alle gewöhnen. Und wem das eine nicht gefällt, der nimmt halt das andere, bei Linux ja kein großes Problem, sich eine Alternative zu suchen. Dann braucht man nicht auf dem System, welches man nicht mag, rum-"haten". Kann ja jeder das benutzen, welches er gut findet.
 
Das ist ja das Tolle an GNU OS ist für jeden Mensch was Dabei. Hab Früher auch immer das neuste von neusten benutzt zum Lernen ist das toll da die Kiste dauernt wegfliegt ;-).
Aber wenn das OS Funktionieren soll nimmt man halt was Langweiliges wie Ubuntu LTS oder Debian Stable. *lach*
 
Wenn man so wie ich alte Schätzchen hat, dann brauchts "leider" mittlerweile etwas mit 32-bit Unterstützung... und die ist bei den ganzen *buntu-Derivaten weg, nicht mal mehr Lubuntu hat da was. Da bleibt dann nur mehr Debian oder was halt so auf Debian aufsetzt...
 
Den Kampf gegen SystemD verstehe ich auch nicht so ganz. Das Init-System ist in den letzten Jahren/Jahrzehnten ja doch gelegentlich gewechselt worden, die Syntax zum Ansprechen ebenfalls. Von "/etc/init.d/[Name] start" über "service start [Name]" zu "systemctl [Name] start", entsprechend auch die entsprechenden "Service"-Files (jetzt halt SystemD-Unit-Files). Klar haben auch die verschiedenen Init-Systeme ihre Vor- und Nachteile, aber man kann sich an alle gewöhnen. Und wem das eine nicht gefällt, der nimmt halt das andere, bei Linux ja kein großes Problem, sich eine Alternative zu suchen. Dann braucht man nicht auf dem System, welches man nicht mag, rum-"haten". Kann ja jeder das benutzen, welches er gut findet.
Das ist ja genau das Problem, die Wahl gibt es nicht und systemd wird einem egal wo aufgezwungen. Wer schonmal Probleme mit diesem Init-System im Produktiv-Umfeld hatte weiß davon sicher ein Lied zu singen...
Im Gegensatz dazu läuft ein Devuan mit SysVinit in der Tat erstaunlich gut, selbst halbwegs aktuelle Software bekommt man damit ans Rennen. Muss man halt auf Gnome verzichten, wobei das seit der 3'er Version eh' nur noch Schrott ist.
 
die Wahl gibt es nicht und systemd wird einem egal wo aufgezwungen. [...] Im Gegensatz dazu läuft ein Devuan mit SysVinit in der Tat erstaunlich gut

Offenbar wird es einem ja doch nicht aufgezwungen, wenn man Alternativen wählen kann :)
 
Den Kampf gegen SystemD verstehe ich auch nicht so ganz. Das Init-System ist in den letzten Jahren/Jahrzehnten ja doch gelegentlich gewechselt worden, die Syntax zum Ansprechen ebenfalls.
Hä?
Offenbar wird es einem ja doch nicht aufgezwungen, wenn man Alternativen wählen kann :)
Na dann schnapp dir ein debian, installier' sysv und dann mach' "aptitutude purge libsystemd0" - wo ist denn da die tolle Alternative?
 
Ubuntu hat z.B. von SysVinit zu Upstart gewechselt, jetzt zu SystemD. Und wer weiß, was in ein paar Jahren oder einem Jahrzehnt als nächstes kommt. Das Init-System war schließlich nie "fix".

Na dann schnapp dir ein debian, installier' sysv und dann mach' "aptitutude purge libsystemd0" - wo ist denn da die tolle Alternative?
Warum basteln, wenn es das in fertig gibt? -> Devuan.
 
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