Schlanke, stabile Linux Distribution gesucht

MaTo90

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28 Juni 2010
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Guten Tag,

ich bin derzeit am Überlegen mir ein T430s mit schlankem, stabilen Linux neu aufzusetzen.
Was ich damit mache? Überwiegend Office, Musik hören, Videos schauen und 50+ Tabs. Da ich für gewisse Dinge Windoof benötige (u.A. zur Kommunikation mit dem Auto via OBD2, EBike, etc.) soll dieses dann über VirtualBox laufen.

Lange Zeit habe ich Ubuntu genutzt und bin mittlerweile auf dem X230 auf LinuxMint mit Cinammon gewechselt, hier allerdings mit Win10 als Dualboot-System. Da es in diesem Zusammenhang immer wieder Probleme mit dem Ruhezustand gibt und die Kernelupdates auch gerne mal zu dem ein oder anderen Problem führten, möchte ich zukünftig ein weitaus stabileres System nutzen.
Cinammon ist zwar recht sexy, aber auch relativ ressourcenhungrig.

Am liebsten ist mir also eine Distri die stabil, schnell, ressourcenfreundlich und wenn möglich einfach upzugraden ist. Die neueste Software ist mir im Alltag absolut Schnuppe wie ich in den letzten Jahren der Nutzung gemerkt habe. Das Ding soll laufen, bzw. rennen und das möglichst schnell, ressourcenschond und ohne Probleme. Für alles Weitere würde ich dann eine entsprechende VM laufen lassen.

Welche Distributionen ich bisher ins Auge gefasst habe:

Linux Mint Debian Edition 3:
Basiert auf Debian, somit sollten die Anforderungen an ein stabiles System gegeben sein. Allerdings mit Cinammon doch recht ressourcenhungrig.

MX Linux:
Ebenfalls auf Debian basierend mit XFCE. Klingt interessant undh werde ich aufjedenfall testen.

Peppermint OS :
Mir gefällt das Konzept eines schlanken LXDE mit XFCE-Elementen. Allerdings auf Ubuntu aufbauend, sodass ich hier auch gleich wieder zu Linux Mint XFCE greifen könnte.

Das klassische Debian fällt für mich eigtl. raus, da ich keine Lust habe das System tagelang anzupassen.

Habt Ihr Empfehlungen für mich, oder ggbfls. noch eine weitere Distri die ich ins Auge fassen sollte?

Freundliche Gruß
MaTo90
 
Das klassische Debian fällt für mich eigtl. raus, da ich keine Lust habe das System tagelang anzupassen.

Sprichst du aus Erfahrung oder ist das der übliche Quatsch der über Debian erzählt wird (uralte Software, man muss alles per Hand auf der Konsole installieren und einrichten, usw.)?
Ganz ehrlich, das was bei Debian nachinstalliert werden muss, is echt überschaubar und weiß Gott kein Hexenwerk. Irgendwo beißt sich die Katze in den Schwanz: entweder du hast ein System was schnell und schlank ist oder du hast ein System was alle und jede Software installiert und bereits konfiguriert hat. Beides geht nicht.

Bei den Anforderungen würde ich dir ganz klar ein Debian Stable mit bspw. XFCE oder LXDE ans Herz legen. Einmal installieren alle zwei Jahre auf die nächste Version anheben und dazwischen einfach nur benutzen.
 
"Cent OS" ist immer einen Versuch wert.
"BSD" hat auch etwas
"open Solaris" kann ein gesunder mix aus beidem sein.
 
Solus OS.
sehr schnell und aktuell und dabei stabil trotz Rolling Release. Seit über einem Jahr ohne Probleme

gabor
 
@MaTo90, lt. Deiner Signatur hat Dein X230 einen i7, 16 GB und eine SSD. Damit sollte auch Mint mit Chinammon schnell laufen, trotz Ressourcenhunger.
 
Da mein Betrieb gerade das Hauptsystem, mit dem wir unsere Brötchen verdienen auf eine angepasste Debian-Version umstellt, bin ich nun auch bei Debian (testing), vorher hatte ich Manjaro und Arch. Also ich würde alle 3 eher als schlanke und schnelle Systeme beschreiben. Ich setze aber überwiegend auf Xfce, lässt sich sehr gut an meinen Geschmack anpassen :)

Ich habe ziemlich ähnlichen Backup-Rechner (X230 mit ähnlicher Ausstattung) und da merke ich keinen krassen Unterschied zwischen diversen Distris. Mein Hauptrechner (T440p) ist gerade noch im Aufbau, aber selbst mit der derzeitigen Konfig (i5 Dual-Core, 8GB und 250GB SSD), merke ich unter Linux praktisch keinen Unterschied zwischen meinen Distris. Vll lässt sich da was mit irgendwelchen Benchmarks messen, aber im Alltag spüre ich nichts davon.
 
Kaum ein paar Stunden nicht reingeschaut, schon so viele Antworten. Vielen Dank!
Kommende Woche werde ich eine lange Zugfahrt haben, sodass ich mir einige Distributionen zum Ausprobieren mitnehmen werde. MX Linux sollte darunter fallen.

Sprichst du aus Erfahrung oder ist das der übliche Quatsch der über Debian erzählt wird (uralte Software, man muss alles per Hand auf der Konsole installieren und einrichten, usw.)?
Ganz ehrlich, das was bei Debian nachinstalliert werden muss, is echt überschaubar und weiß Gott kein Hexenwerk. Irgendwo beißt sich die Katze in den Schwanz: entweder du hast ein System was schnell und schlank ist oder du hast ein System was alle und jede Software installiert und bereits konfiguriert hat. Beides geht nicht.
Bei den Anforderungen würde ich dir ganz klar ein Debian Stable mit bspw. XFCE oder LXDE ans Herz legen. Einmal installieren alle zwei Jahre auf die nächste Version anheben und dazwischen einfach nur benutzen.

Du hast Recht! Ich werde das Standard Debian auch mal ausprobieren. Ich hatte anfangs selber überlegt dieses zu installieren und anzupassen. Nach einigem Lesen wollte ich dann doch etwas Fertiges. Deine Argumentation ist allerdings gut nachzuvollziehen.

"Cent OS" ist immer einen Versuch wert.
"BSD" hat auch etwas
"open Solaris" kann ein gesunder mix aus beidem sein.
CentOS ist klingt interessant, allerdings bilde ich mir ein das Versuchskaninchen von RHEL zu spielen. Das würde ich lieber in einer VM ausprobieren. BSD ist für mich absolutes Neuland genauso wie OpenSolaris, bzw. deren Nachfolger. Ich sehe derzeit keine Vorteile gegenüber Linux was ich bereits seit Jahren nutze.

Bodhi linux ist ah exot halt
Ist halt wie Peppermint OS & Co. auch "nur" ein Ubuntu Derivat.
Solus OS.
sehr schnell und aktuell und dabei stabil trotz Rolling Release. Seit über einem Jahr ohne Probleme
gabor
Klingt interessant und ich mag das Konzept von einem Rolling Release. Doch was wenn es dann nach 1 Jahr und 1 Tag doch zu Problemen führt. Hmm... Wäre für mich auch eher was für eine VM.

@MaTo90, lt. Deiner Signatur hat Dein X230 einen i7, 16 GB und eine SSD. Damit sollte auch Mint mit Chinammon schnell laufen, trotz Ressourcenhunger.

So ist es. Auf dem läuft auch aktuell Mint mit Cinnamon im Dual Boot mit Win10. Das gute Stück will ich meine Freundin geben und ich möchte ein gebrauchtes T430s mit ausschließlich Linux nutzen. Ziel ist ein schlankes und schnelles System zu haben auf dem ich mittels VM Windoof laufen lasse, wenn ich es benötige. Cinammon ist zwar schick, allerdings möchte ich was pragmatischeres und ressourcenschonenderes.

Da das T430s bereits in die Jahre gekommen ist, es allerdings neben dem (dickeren T440p und T430) das letzte TP mit optisches Laufwerk ist soll das gute Stück auch in einigen Jahren einfach und gut funktionieren. Wenn es im Jahr 2025 angeschaltet wird, möchte ich mich noch erfreuen, dass diese alte Möhre noch Spaß macht und keine Probleme verursacht.
 
Da mein Betrieb gerade das Hauptsystem, mit dem wir unsere Brötchen verdienen auf eine angepasste Debian-Version umstellt, bin ich nun auch bei Debian (testing), vorher hatte ich Manjaro und Arch. Also ich würde alle 3 eher als schlanke und schnelle Systeme beschreiben. Ich setze aber überwiegend auf Xfce, lässt sich sehr gut an meinen Geschmack anpassen

Da lese ich auch etwas weiter.
 
Ich habe auf meinem T440p auch Manjaro Xfce am laufen. Damit arbeitet es sich sehr flott und Updates lassen sich einfach über den grafischen Paketmanager installieren.
 
Für mich klingt das, als ob MX Linux gut passen könnte. Stabil dank Debian und ein paar aktuellere Packete. Mit MX Linux 19 kommt auch XFCE 4.14. Mx Linux RC1 ist schon raus und kann man stabil benutzen. Würde das mal probieren.

Ich nutze mein Thinkpad auch wie du. Mail, Surfen und ein bisschen Office
 
Schlank & stabil beschreibt Debian.

Kann nicht verstehen wie hier Arch oder Derivate oder Nischendistros empfohlen werden als stabile Distros. Die laufen dann meinetwegen ein Jahr lang und eine Woche später zerschiesst dir ein Update trotzdem das System.
 
CentOS ist klingt interessant, allerdings bilde ich mir ein das Versuchskaninchen von RHEL zu spielen.
CentOS ist die kostenfreie Variante des stabilen / "fertig entwickelten" Enterprise-Linux von RedHat. Versuchskaninchen wärest Du mit Fedora, in welchem die Neuerungen erst ausgiebig getestet werden, bevor sie in CentOS/RHEL übernnommen werden.
 
Das verstehe ich nicht wirklich. Manjaro als Arch Derivat hält sich mit Updates etwas länger zurück, um ein stabiles System zu gewährleisten. Womit man das System instabil bekommt sind höchstens Pakete aus der AUR.
Auch neue Kernel werden erst empfohlen, wenn sie als stabil gelten.

MX Linux habe ich auch noch auf einem Uralt-Rechner installiert. Auch das läuft sehr zuverlässig annähernd 24/7.
 
Das klingt mir nach Debian Buster -> das benötigt gar keine Resourcen auf meinem T440s, trotz Gnome ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nimmst Du nicht einfach ein Ubuntu oder Kubuntu in der LTS-Ausführung?

Habe auch ein T430. Darauf läuft total flüssig Kubuntu 18.04 LTS. Das ist zwar keine "schlanke" Distri, aber es läuft alles rund und es gibt eine große Community, in der dir auch problemlos geholfen wird.
Ich verwende mein T430 (2TB-Festplatte, 8GB Hauptspeicher, Dual-Boot m. Win10-64) zum surfen, Office, Mail, Bildbearbeitung und alles gerne auch gleichzeitig. Da kommt nix ins straucheln, auch habe ich keine Dauer-Sanduhr. Alles läuft flüssig.
 
Schlank & stabil beschreibt Debian.

Kann nicht verstehen wie hier Arch oder Derivate oder Nischendistros empfohlen werden als stabile Distros. Die laufen dann meinetwegen ein Jahr lang und eine Woche später zerschiesst dir ein Update trotzdem das System.

Eines der grössten Missverständnisse in der Linux-Welt gilt wohl der Definition von stabil! Aus Sicht eines Entwicklers oder Administrators bedeutet stabil eigentlich etwas völlig anderes als aus der Perspektive eines Benutzers.
Stabil aus dem Blickwinkel des Benutzers meint in der Regel, das System stürzt nicht ab, friert nicht ein, Updates legen das System nicht lahm oder zwingen ihn Änderungen an Konfigurationsdateien vorzunehmen, damit das System oder Anwendungen weiterhin wie gewünscht oder konfiguriert laufen.

Stabil aus Administrator/Entwicklersicht bedeutet aber etwas völlig anderes, nämlich die Kontinuität von Schnittellen und API's und elementaren Software-Revisionen wie Beispielsweise Kernel, Init-System, PHP, Perl, Apache etc..
Anwendungen laufen dann auf solchen Systemen ohne Anpassungen oder Neukompilieren, da die API's gleich bleiben, sodass eine Anwendung welche beispielsweise auf Perl setzt nicht gegen eine neue Version kompiliert werden muss. Das Init-System ändert sich nicht und verlangt keine Änderung der Start-Skripte etc.pp

Die Anforderung der Stabilität aus Benutzersicht erfüllen Rolling-Release Distributionen wie Arch und seine Derivate oft besser als Distributionen welche mit fixen Release-Versionen veröffentlicht werden, da sie Bugs, welche zum Release durch Upstream noch nicht gefixt sind, oft über die Dauer der Lebenszeit mitschleppen, da Upstream die Fehler mit einer neuen Revision fixt, die aber durch die erzwungene API-Kontinuität in der Distribution nie ankommen.
Prägnant zeigt sich das bei der Unterstützung neuerer Hardware. Ein Debian auf älterer Hardware läuft meist hervorragend, je neuer die Hardware, desto mehr Probleme und Instabilitäten zeigen sich, bis hin zu nicht bootbaren Systemen...
Ubuntu versucht durch die LTS Enablement Stacks dabei etwas Abhilfe zu schaffen.

Rolling-Releases sind diesbezüglich deutlich einfacher zu händeln, da hier Treiber, Kernel, Xorg und Mesa immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Ein Hardware-Upgrade kann oft durch den Einbau (oder cloning) der alten Festplatte/SSD in das neue Gerät erledigt werden... (schon selber oft praktiziert)
Der Nachteil dabei ist, dass sich das System eben laufend ändert und sich der Benutzer mit seinem System beschäftigen muss.

Ich habe auf meinem T440p auch Manjaro Xfce am laufen. Damit arbeitet es sich sehr flott und Updates lassen sich einfach über den grafischen Paketmanager installieren.

...und genau das ist leider keine gute Idee, da die meisten Änderungen, welche der Benutzer selbst vornehmen muss, während eines Updates über Pacman im Terminal bzw. auf der Kommandozeile angezeigt werden. Veraltete Konfigurationsdateien werden Beispielsweise bei einem Update erst mal unangetastet gelassen und die neuen als xxxx.pacnew gespeichert. Ein Merge (pacdiff) muss der Benutzer selber vornehmen, leider sieht er diesen Vorgang aber nie wenn er das über einen grafischen Paketmanager erledigt.
Die Folge ist eine immer grösser werdende Diskrepanz zwischen den Programmen und deren Konfigurations-Dateien, was über kurz oder lang zu erheblichen Problemen führen kann.
Weiterhin werden Pakete manchmal orphaned und durch andere ersetzt, benötigen neue (optionale) Abhängigkeiten etc. Alles das zeigt mir der grafischen Paketmanager nicht an.
Ein pacdiff ;pacman -Rcns $(pacman -Qtdq) ;pacman -Rcns $(pacman -Qmq) schafft hier abhilfe...
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ich würde aktuell für deinen Anwendungsfall ein Debian stable empfehlen. Das gute ist eben, dass es einfach sorgenfrei läuft, sobald man die vielleicht ein oder zwei Kleinigkeiten angepasst hat. Ich nutze übrigens manchmal auch ein "schwaches" T430 (i5, 4GB, SSD) mit Debian10 und das läuft selbst mit KDE flott und ohne Probleme. Wenn du es noch leichtgewichtiger magst wäre vielleicht XFCE, LXQt (beide bei Debian dabei) oder Trinity (muss über externe Paketquellen installiert werden) eine Option.

Ich finde übrigens, dass ein X230 oder T430s nicht gerade nicht low-end ist. Das wäre für mich eher ein Centrino oder Pentium 4 mit 512MB RAM, denn für sowas braucht man in der Tat eine leichtgewichtigere Distro. Aber sicher nicht auf einem so schnellen Gerät mit massig Arbeitsspeicher.
 
Die Anforderung der Stabilität aus Benutzersicht erfüllen Rolling-Release Distributionen wie Arch und seine Derivate oft besser als Distributionen welche mit fixen Release-Versionen veröffentlicht werden, da sie Bugs, welche zum Release durch Upstream noch nicht gefixt sind, oft über die Dauer der Lebenszeit mitschleppen, da Upstream die Fehler mit einer neuen Revision fixt, die aber durch die erzwungene API-Kontinuität in der Distribution nie ankommen.
Prägnant zeigt sich das bei der Unterstützung neuerer Hardware. Ein Debian auf älterer Hardware läuft meist hervorragend, je neuer die Hardware, desto mehr Probleme und Instabilitäten zeigen sich, bis hin zu nicht bootbaren Systemen...
Ubuntu versucht durch die LTS Enablement Stacks dabei etwas Abhilfe zu schaffen.

Rolling-Releases sind diesbezüglich deutlich einfacher zu händeln, da hier Treiber, Kernel, Xorg und Mesa immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Ein Hardware-Upgrade kann oft durch den Einbau (oder cloning) der alten Festplatte/SSD in das neue Gerät erledigt werden... (schon selber oft praktiziert)
Der Nachteil dabei ist, dass sich das System eben laufend ändert und sich der Benutzer mit seinem System beschäftigen muss.

Mag alles richtig sein, nur hat sich bei mir in der Praxis gezeigt, dass Rolling Releases, in meinem Fall Manjaro und Arch, eben doch wichtige Teile des Systems zerballern können und nur die Beschäftigung damit a la Arch Linux Frontpage nicht ausreicht um das System bootbar und alle wichtigen Komponenten in Funktion zu halten. Zum einen passieren hier Änderungen in der Architektur u. Ordnerstruktur des Systems häufig, zum Anderen bedeutet bleeding edge natürlich auch mehr Bugs.

Ich fand Arch und Manjaro auch immer toll, aber nochmal so ein System mit der Erwartung, es über Jahre lauffähig zu halten? Nichts für mich.

Debian 10 ist auf dem Stand von Juli 2019. Kann mir kaum vorstellen, was hier nicht laufen sollte.
 
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