In die Luft schießen

Toscana

Member
Registriert
12 Nov. 2012
Beiträge
687
Hömma, im Krimi schießen die Kommissare immer in die Luft, damit der Verbrecher stehen bleibt. Nach meiner Rechnung kommt die Kugel aber mit gleicher Geschwindigkeit wieder runter - abzüglich Luftreibung. Ist das nicht ein völlig unkontrollierbares tödliches Geschoss - gerade in dichtbesiedelten Städten?
 
Mir hat mal ein Grieche von Kreta erzählt, dass es dort bei Hochzeiten Brauch ist, in die Luft zu schießen - und einmal hats den Bräutigam erwischt, der Bruder der Frau war im Knast und die Hochzeit war vorbei^^. Aber wie kommst darauf in nem Technikforum? :D
 
Moinsen!

Interessante Frage, gute Antwort(en). Da kann man doch froh sein, dass hierzulande "eigentlich"™ nicht jeder mit Bleispritzen hantieren darf.


Gruß,

Kai
 
10 Gramm Bleiklumpen mit 200 km/h. Dürfte kaum tödlich sein.

Das sind mal ein paar Zahlen die mir in den Kopf kommen: Pistolenkugel wiegen wohl 5 bis 10 Gramm und sind mit etwa Schallgeschwindigkeit unterwegs. Setzt man terminal velocity mit 200 km/h in der Atmosphäre an, dann gibt es dermaßen eingebremst maximal einen blauen Fleck.

Ähnliche Mythen gibt es auch von Münzen die von Empire State Building fallengelassen die Fußgänger auf der Straße komplett durchschlagen. :)
 
"Wissen vor 8" hat in einem Versuch Spezialmunition verwendet, die eineWärmespur hinterlässt. Diese kann man zunächst per Infrarotkamera etwa 2 Sekunden lang sehen, danach erkennt man die Bahn immer noch im Radar. Die Kugel steigt zunächst immer höher und wird dabei langsamer. Nach etwa 13 Sekunden hat sie eine Höhe von 1,1 Kilometer erreicht und für den Bruchteil einer Sekunde steht sie am höchsten Punkt. Dann folgt der freie Fall nach unten. Dabei wird die Kugel natürlich immer schneller. Doch aufgrund der Luftreibung erreicht sie nie ihre Anfangsgeschwindigkeit. Nach 42 Sekunden schlägt sie mit 350km/h am Boden auf.
Bei herabfallenden Geschossen bietet unser Schädel die größte Angriffsfläche. Mit einer Spezialmunition mit verringerter Treibladung kann man die Wirkung testen. Aufschlagsgeschwindigkeit hier, wie bei der fallenden Kugel: 350km/h. Ein Gelatine-Block mit künstlicher Knochenplatte beweist es: Die Kugel würde immer noch die Schädeldecke durchschlagen.
Quelle
Und: Quelle2
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der ganzen Physik vergesst ihr hier zwei wichtige Dinge.

1. Der Schütze wird ja wohl kaum stehenbleiben und warten, bis das Ding wieder runterkommt.
2. Da der Schütze eher nicht in großen Menschenmengen in die Luft schießt (wäre schön blöd) ist die Wahrscheinlichkeit, dass grad einer unter die Kugel läuft, dann doch eher gering. Wie gering, dürfen gerne die mathematisch mehr beschlagenen User ausrechnen.
 
Bei der ganzen Physik vergesst ihr hier zwei wichtige Dinge.

1. Der Schütze wird ja wohl kaum stehenbleiben und warten, bis das Ding wieder runterkommt.
2. Da der Schütze eher nicht in großen Menschenmengen in die Luft schießt (wäre schön blöd) ist die Wahrscheinlichkeit, dass grad einer unter die Kugel läuft, dann doch eher gering. Wie gering, dürfen gerne die mathematisch mehr beschlagenen User ausrechnen.

Nun das gilt vielleicht für das im Eingangsthread beschriebene Szenario mit den Filmkommisaren. Wenn man aber in den Nachrichten Bilder vom Siegesjubel nach Kämpfen im nahen Osten oder anderswo sieht, wo die Typen mit ihren automatischen Waffen in Menschenmengen und Wohngebieten beherzt Dauerfeuer in die Luft abgeben, fragt man sich schon nach den Kollateralschäden!

Und außerdem: in dem Video der Quelle 2 aus Morns Post ist ja einem Passanten hierzulande genau das passiert: hatte nochmal Glück gehabt, dass ihn der "Sylvesterschuss" "nur" an der Schulter traf und nicht auf den Schädel!
 
Da der Schütze eher nicht in großen Menschenmengen in die Luft schießt (wäre schön blöd) ist die Wahrscheinlichkeit, dass grad einer unter die Kugel läuft, dann doch eher gering.
Der Schütze muss ja nicht in der Menschenmenge stehen, es reicht ja, dass er einen Schuss abgibt, dessen Flugbahn in einer solchen endet, wobei jemand anderes zu Schaden kommt. Würde der Schütze selbst getroffen, hätte er zumindest die gerechte Strafe für sein geistloses Handeln erhalten.
Der Schütze ist jedoch immer "fein raus", weil er ja mehrere 100m entfernt - vielleicht sogar durch Gebäude vom Aufschlagpunkt getrennt - den Schuss abgegeben hat und das Geschoss in eben dieser Menge einschlagen kann.
Fußball-Feiern auf der Straße, große Hochzeitsgesellschaften, Silvester sind gar nicht so selten, als dass es hier nicht passieren könnte.
 
Ebent! In den seltensten Fällen schießt einer genau senkrecht in die Luft. Der Einwand ist völlig irrelevant.
 
Die Mythbusters hatten das auch mal untersucht:
https://www.dailymotion.com/video/x5vmt7z

Laut deren Untersuchungen ist eine exakt senkrecht abgeschossene Kugel nicht tödlich. Die oben gezeigten Schüsse können tödlich sein, da der Schuss nicht senkrecht abgegeben wurde.
 
Fußball-Feiern auf der Straße, große Hochzeitsgesellschaften, Silvester sind gar nicht so selten, als dass es hier nicht passieren könnte.

Ebent. ;) Hier in der Hauptstadt hört man es bei derart und anderen Gelegenheiten alle Nase lang ballern. Gefühlt alle paar Wochen. Und ich fürchte, dass das nicht immer nur Schreckschusswaffen sind!
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben