Flüssige Wärmeleitpaste, Temperaturwunder? Heat Pipe ausbauen

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Hallole,
bin gerade auf eine coole Sache gestoßen, flüssige Wärmeleitpaste aus Metall, z.B. Thermal Grizzly.
Ich bin über ein Video von Linus´ Tech Tips darauf gekommen: https://www.youtube.com/watch?v=hdTsra-uLBI

Das scheint mir eine tolle Sache zu sein. Thermal Grizzly darf aber nicht mit Alu Kühlkörpern benutzt werden.
Weiß jemand, aus welchem Metall die Thinkpad Kühler sind? Entscheidend ist wohl nur der Teil, der die CPU berührt, der Rest kann ja vielleicht Alu sein.

Wer hat schon mal seine heat pipe ausgebaut?
Ich hab ein E585 in Betrieb, bei dem würd ich das gern mal probieren.
PS: wenn es jemand auch probiert, unbedingt dazu Kapton Band bestellen, um das Areal um die CPU zu isolieren, weil diese Paste elektr. leitend ist. Kapton ist hitzebeständig im Gegensatz zu normalem Isoliertape!
 
Ich hab hier noch einige Spritzen von div. Herstellern und habe Liquid Metall auch schon oft genutzt....nur ich würde es sie in keinem Fall in einem Notebook anwenden.
Ja nicht mal für einen Alltags-Dauerbetrieb.


Es gibt zahlreiche nicht-metallische Wärmeleitpasten und Pads mit sehr guter Wärmeleitfähigkeit, mit weit weniger Problemen.
Es besteht überwiegend aus Gallium, dazu sind dann noch ein paar andere Metalle mit drin...was die Probleme aber nicht minimiert. Gallium hat einen SChmelzpunnkt von etwa 30 Grad und kriecht im Gegensatz zu Wasser,
da es keinerlei Adhäsion zu Oberflächen hat.
Es reagiert bei weitem nicht nur mit Alluminium sondern auch mit Kupfer. Die Heatpipes, Kontaktplatten bzw Vaporchambers in Notebooks sind in der regel nicht veredelt, sondern haben pure Kupferoberflächen.

In einem "schaun mer mal was passiert"-Test hatte es bei mir keine 48 STunden gedauert bis eine Aluminiumplatte mit dem Zeug durchsetzt war....die war dann spröde wie Balsaholz.

Was tatsächlich relativ "beliebt" ist, bei Intel-cpus mit minderwertiger Paste zwischen DIE und Heatspreader diese mit Liquid Metall ersetzen. Hier ist die Auflagefläche klein und man kann mit etwas Vorbereitung auch ein
Austreten verhindern. Weiterhin sind die Heatspreader veredelt, beschichtet und nehmen kaum Gallium auf.

Bei einem Notebook haben wir andere Situationen...relativ große Kühlaufbauten. Diese sitzen auch nie perfekt auf der CPU, leben von einer gewissen Toleranz durch Wärmeleitpads.

1. Problem : Liquidmetall setzt Anpressdruck und wenig Distanz zwischen CPU und Kühlkörper voraus.....ohne diese kriecht das Zeug raus, der Wärmeübergang wäre entsprechend bei größeren Lücken sowieso schlechter sein als bei einem Pad

2. Problem: Achja es kriecht raus....also am besten alle Bauteile auf dem Board drumherum mit Nagellack o.ä. versiegeln sonst bilden sich Kontakte und/oder Lötstellen werden zerfressen. Kaptonband ist nicht geeignet, viel zu unflexibel ..wirklich besser lackieren.

3. Problem: Gallium dringt eben nicht in Alu ein sondern auch ín Kupfer...dauert nur viel länger....zurück bleibt eine spröde Ansammlung an Restmetallen. Das Tempo der Degeneration im VGL zu normalen Pasten ist deutlich höher.

4. Problem: siehe 1...ein Notebook wird bewegt, verwindet sich usw....keine gute Umgebung für das Zeug


Wenn Du über das Thema erst bei einer Seite wie LTT gestossen bist und bisher noch nie etwas gehört hast....dann hoffe ich zumindest Du siehst dein Vorhaben als Experiment....
Ich arbeite mit solchen und anderen alternativen Stoffen schon seit Jahren....nur für den Alltagsbetrieb nehme ich davon großen Abstand.
 
Ich kann den Ausführungen von tbd zustimmen und von LM in Notebooks abraten!

Wenn Du aber interesse hast, setze ich Dich mal mit diesem lustigem Zeug auseinande
Zeug 1
Zeug 2

"Zeug 2" soll wohl immerhin an die besten WLPs reichen und das "Zeug 1" soll wohl zwischen LM und den besten WLPs liegen.

In den Thread zu "Zeug 2" gibt es noch mehr informationen und wohl auch die ersten, die es schon zum testen bestellt haben.
 
Ich hab hier noch einige Spritzen von div. Herstellern und habe Liquid Metall auch schon oft genutzt....nur ich würde es sie in keinem Fall in einem Notebook anwenden.
Ja nicht mal für einen Alltags-Dauerbetrieb.(....)

Nach etwas Recherche habe ich von LM auch Abstand genommen.
Wie ist das, bei den meisten Notebook CPUs ist kein heat spreader verbaut, sehe ich das richtig?
Ich habe nun die Thermal Grizzly Kryonaut bestellt, laut Link von Megalodon unten ist die aber wohl auch sehr flüssig.
Wenn ich mir so die Videos auf YT ansehe und die den Kühlkörper abnehmen, sehe ich oft eine arge Schmiererei, das erweckt bei mir den Eindruck, die Hersteller klatschen viel Paste da drauf und zu viel ist ja auch wiederum schlecht. Alleine schon eine korrekte Dosierung der Paste dürfte ein paar Grad ausmachen.
Der Link von Megalodon mit den industriellen Wärmeleitpads sieht interessant aus, aber nun hab ich schon die Kryonaut geordert, bin mal gespannt....
Ich erhoffe mir davon, das der Lüfter nicht so früh anspringt, bzw. dass im Hochsommer die Temps nicht zu hoch klettern.

GRüße
 
Ja, die CPUs in Notebooks haben keinen HS, da schmiert man die WLP sofort auf den DIE von der CPU.
Ist aber alles klein Problem :)

Ja, vom Werk aus ist das in der Regel eine ziemliche Schmiererei, dass kann man mit etwas liebe zum Detail besser machen :)
Mit der Kryonaut wirst Du gut bedient sein.
Darf man fragen, um was für ein Notebook es sich handelt?


Zum verteilen der WLP, dass kommt immer sehr darauf an ;)
Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Anpressdruck von dem Lüfter sehr hoch ist, so dass in der Regel 90-95% der WLP dadurch verdrängt werden.


Wie ich die WLP immer verteile:
Dazu nehme ich die WLP (in diesem Fall Arctic MX-4), am besten ein teil von einer alten Plastikkarte, um etwas zu haben, um die WLP zu verteilen. (wenn mich nicht alles täuscht, ist der Kryonaut etwas zum verteilen beigelegt, dass dies für Dich in diesem Fall weg fällt).
Nun noch ein Klex WLP auf den DIE der CPU, die WLP gleichmäßig verteilen und Kühler drauf

Dazu hatte vor ein paar Tagen ein paar Bilder mit einem i5-2520M gemacht:
Anhang anzeigen 145541Anhang anzeigen 145542Anhang anzeigen 145543

Bis jetzt bin ich mit dieser Methode gut gefahren und hatte damit noch keine Probleme
 
Ganz wichtig bei Wärmeleitpaste, genau die richtige Menge nehmen nicht zu viel....nicht zu wenig. Die dann kreuzförmig auftragen und in den leeren Feldern noch ein paar Punkte machen.....


ok war nicht ernst gemeint. Im Grunde einfach gut bedecken, den Rest presst es raus und das ist evtl. nicht schön...aber bei normaler WLP egal...stört die Komponenten nicht und sollte ja auch nur auf der Keramik der CPU rumsauen.


Ob sich jetzt mit der bessern WLP die Sommerprobleme wirklich lösen lassen......schwierig schwierig. So alt ist das Gerät bei Dir ja nicht, daß man eine alte Paste oder ein altes Pad ersetzen muß.
Je nach verbauten Pad (ich weiß nicht welches da drin ist) könnte es schon gut so sein...und der eigene WLP-Auftrag am Ende sogar schlechter....who knows.

Erfahrungsgemäß ist der Faktor Kühlkörper wesentlich entscheidender...und der ist bei Notebook naturgemäß bescheiden. Die Heatpipes sind zwar großzügig dimensoniert und können viel Energie wegschaffen, aber am Ende ist da ein Lüfterchen und eine Kühlerfläche die überfordert sind. Bei Desktop CPUs hat man selbst bei 0815-Kühlern oft mehr als die 10fache Oberfläche bei grad mal der 2-3 fachen Verlustleistung. Das ist der Preis den wir mit diesen super-flachen-Mickey-Mouse-Gehäusen zahlen und "TDP"-Angaben die....sagen wir mal optimistisch sind ;-)
 
Die beste Paste und am besten aufgebrachte WLP bringt nichts, wenn die Heatpipe schon ihre maximale Hitzeförderleistung erreicht hat. Wenn die Wärme Übertragung vom DIE auf den kühlerboden verbessert wird, aber die Heatpipe eben nicht schneller die Hitze zu den kühlrippen befördert, bringt auch die beste Paste nichts. Und wenn es zwei Pipes gibt und die Kühlrippen minimal ausfallen, gäbe es die nächste Hürde. Im PC Sektor sieht’s da anders aus. Gute kühler haben mehr Ressourcen und können von besserer WLP profitieren.
 
Ja, vom Werk aus ist das in der Regel eine ziemliche Schmiererei, dass kann man mit etwas liebe zum Detail besser machen :)
Mit der Kryonaut wirst Du gut bedient sein.
Darf man fragen, um was für ein Notebook es sich handelt?

Ist ein E585, mit AMD Ryzen5.
Mit der Grizzly Kryonaut hab ich bei Idle so 45C-49C, bei moderater Last, Web surfen, so 50C-52C. Hohe Last habe ich noch nicht getestet.
Meine Hoffnung war bei Idle vielleicht unter 42/43C zu kommen. Also Wunder darf man wohl keine erwarten und wie die anderen schon schrieben, der limitierende Faktor ist am Ende wohl doch die heatpipe.
Aber vielleicht pendelt sich das noch ein, wenn sich die Paste durch die Wärme besser verteilt, habe den Rechner eben erst neu geschmiert.

Gruß
 
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