Sooo,
mal ein chemisches Wort zum Thema Akku
1.)
"Meide die oberen und unteren 10%" ist die Quintessenz bei Li-Ionen und Li-Polymer Akkus, Hintergrund ist das bei hohen Ladeständen der Elektrolyt quasi an den Elektroden knabbert, die Kapazität einer Zelle nimmt dabei stetig ab. Je höher der Ladestand, umso stärker dieser Effekt. Bei extrem tiefen Ladeständen kann es hingegen passieren dass sich Material an den Elektroden absetzen, sprich die Batterie bläht sich auf und es kann zur Kurzschlüssen kommen.
Meist liegen die 2 Probleme immer irgendwie gekoppelt zusammen, gelöstes Material wird irgendwann auch wieder auf den Elektroden abgeschieden etc..
Was nun genau für den Akku am schlimmsten ist, hängt von der Bauart des Akkus ab, sprich Aufbau, Elektrolyt etc..
Auch wenn Handyakkus und Laptopakkus die gleiche Technologie verwenden, der Aufbau kann sich drastisch unterscheiden. Ein Handyakku ist in Leistung (max. Stromabgabe) sehr stark limitiert, dafür können Handyakkus z.B. eher die 100% verkraften als <10%.
Laptopakkus können dank der höheren Spannung dafür mit weniger Strom geladen werden, was die Akkus natürlich deutlich schont aber technisch bedingt mehr Platz benötigt (Isolation)
2.)
Zyklenzahl ist, zumindest bei Notebookakkus kann man bedenklos nur mit den vollen Zyklen rechnen (1x 0-100 ist wie 2x0-50). Es ist zwar nicht ganz richtig da es schon einen Unterschied macht ob man von 20-70% lädt oder von 40-90%. Die Abweichung wenn man die Rand-10% außen vorlässt ist gering, ich glaube Panasonic hatte dazu eine Publikation geschrieben wo es mit unter 5% Abweichung dieser Regelung betitelt wurde. Generell sind häufige, aber dafür kurze Zyklen schonender für den Akku als wenige, lange Zyklen.
3.)
Temperatur: Kalte Akkus wirklich niemals laden, das ist pures Gift. Allerdings 20° ist wirklich noch etwas kühl. Zumindest bei Testzellen haben sich 25-30° als deutlich schonender erwiesen. Je höher der Ladestrom war umso höher sollte die Temperatur sein (zum Vergleich: Tesla lädt die Batterien bei bis zu 40°C und deren Akkus sind das Maß der Dinge was Haltbarkeit angeht). Für die Entladung/Nutzung gilt: Der Temperaturbereich in dem Mensch sich wohl fühlt, also 20-25° ist das Optimum.
Ein Lagerrungstipp für nicht genutzte Akkus (von Eneloop/Panasonic selbst): bei 50-70% Ladestand und 10-15°C trocken lagern (einige Freaks schwören auf den Kühlschrank, aber der ist mir zu feucht)
Quellen sind die offiziellen Stellen von Eneloop (Teil von Panasonic) sowie deren Publikationen bei RSC, ACS und elektrochemische Journale (Nicht mein Hauptforschungsgebiet, da gucke ich nur aus privatem Interesse rum). Wenn es um die reine Technologie geht und wie man aus Sicht der Forschung die Akkus am besten handhabt, der sollte mal nach "John Goodenough" von der Austin University in Texas gucken, er ist der Erfinder der Li-Ionen Akkus und hat 2017 einen neuen Akkutypen vorgestellt der extrem schnelles Laden ermöglichen wird.
Genug der Werbung und mit einem Zitat verabschiede ich mich:
"Softwaresch****, Hardware besser"