(gelöst): Manjaro auf Sandy Bridge TPs - Erste Erfahrung ernüchternd?

Harry_W

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edit:
Bevor jemand hier unnötig Zeit verschwendet - die Probleme lagen an einer defekten HDD. Weiterlesen also nicht nötig.


Auf meinen Sandy Bridge Thinkpads läuft eigentlich überall Debian Stretch und ich bin grundsätzlich damit vollauf zufrieden. Eine Installation dauert inzwischen keine Stunde, bis das System komplett läuft (incl. Wifi, tlp, externen Monitoren & Software). Danach habe ich ein komplett rund laufendes Linux und kann mit dem Rechner loslegen.

Da ich Lust auf eine aktuellere Distribution (Rolling Release) hätte und auch bei der Software mal aktueller unterwegs sein möchte, fiel mein Blick auf Manjaro, das eigentlich sehr interessant klingt. Reines Arch from the scratch ist mir zuviel Aufwand, den ich aktuell nicht in eine Distribution stecken kann. Da ich unter Debian auf meinem W520 eh nie erfolgreich Bumblebee zum Laufen bringen konnte, schien mir Manjaro eine gute Wahl.
Also die aktuellen Stable Versionen (Gnome & XFCE) gezogen und mal probeweise installiert.

Die bisherigen Erfahrungen nach einem Wochenende sind leider sehr durchwachsen. Das System bootet von HDD nicht unter 4-6 Minuten (reihenweise Fehlermeldungen beim Booten), selbst dann hängt der Desktop noch mind. 2 weitere Minuten lang ständig komplett, bis das System einigermaßen normal läuft. Aber selbst dann fühlt sich alles irgendwie zäh an. Bei einem alten Rechner wie dem W520 hätte ich unter einem aktuellen Linux eigentlich eine andere Erfahrung erwartet, selbst das ach so konservative und schon fast muffige Debian schafft das ja out of the box schon deutlich besser. Ja, schön, die Wifi Treiber hat Manjaro problemlos eingebunden und ich musste keine nonfree Firmware nachinstallieren. Aber das ist bei Debian in 1 Minute erledigt und dann rennt das System bis auf Optimierungen von tlp (weitere 2 Minuten Aufwand) sofort rund.

Nach all den positiven Meldungen von Manjaro Usern hätte ich etwas anderes erwartet. Auch hier im Forum gehört Arch zu den beliebteren Distributionen. Wie sind eure Erfahrungen mit Manjaro und was muss man alles nach der Installation noch an Handarbeit investieren, damit ein Sandy Bridge Thinkpad damit rund läuft?
 
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Hi,

ich hatte bis vor kurzem ein W520 auf dem ich auch mit Manjaro gearbeitet habe (jetzt ein W530)
Aktuell habe ich immer noch ein X220 mit Manjaro (hat nur den i5-2520M) und tippe gerade damit diesen Beitrag.
Allerdings hat das X220 eine SSD und ich nutze den Cinnamon Desktop. Dennoch kann ich mich über zu wenig Leistung und langsames booten nicht beschweren, ich musste letztens von einer HDD booten, auch das ging in einer normalen zeit von statten und ganz klar keine 4-6 Minuten, vielleicht 1 Min und anschließend nochmal 30 Sekunden, bis ich Programme laden konnte. Mit der SSD kann ich sofort nach dem Start los legen.


Hast Du eine SSD zur Verfügung, die Du mal testen könntest?
 
Mein X220 mit Arch und SSD braucht rund 3-5 Sekunden, bis es fertig gebootet ist. Wenn man sich eine experimentelle Distribution installiert, muss man sich mit den Fehlern auch auseinander setzen und nach Lösungen suchen.
 
@Megalodon:
Eine SSD für das W520 habe ich nicht über, die stecken in den drei TPs, die ich regelmäßig nutze und daher nur mit Debian benutze. Debian Stretch ist bei den TPs per SSD in ca. 6-7 Sekunden vom Bootloader am Anmeldebildschirm. Beim W520 mit HDD dauert es ca. 1 Minute. Da kommt Manjaro nicht annähernd ran, weil bei den Fehlermeldungen beim Booten sehr viel Wartezeit drauf geht (die genauen Meldungen kann ich später posten, das W520 ist gerade nicht zur Hand). Es sind auch nicht nur die Fehlermeldungen beim Booten, sondern auch das Gefühl, dass der Rechner mit Manjaro sich nicht wirklich so flüssig wie gewohnt anfühlt. Dazu kommen diverse Fehler und Abbrüche beim Installieren von Paketen, die ich von Debian und davor Ubuntu auch kaum kenne. Bei Manjaro XFCE hat sich z.B. der Paketmanager wiederholt beim Versuch, Dropbox zu installieren, aufgehängt. Unter Manjaro Gnome hat es dann funktioniert. Auch schien mir der Stromverbrauch trotz tlp unter Manjaro ziemlich hoch. Prozessorlast, Taktfrequenz und Temperatur waren aber unauffällig. Mag sein, dass ich tlp nicht sauber installiert habe, auch da gab es bei der Installation Fehlermeldungen.
Insgesamt fühlt sich Manjaro sehr experimentell an, obwohl es immer als Musterbeispiel für ein unproblematisches Arch-Derivat empfohlen wird, das den Spagat zwischen Aktualität und Stabilität gut hinbekommen soll. Im Vergleich zu meinen Erinnerungen an LMDE Rolling Release läuft es aber um einiges hakeliger, wobei meine letzte LMDE Installation inzwischen auch ein paar Jahre her ist.

@SammysHP:
Debian Stretch ist beim heute mittag frisch installierten T520 mit Debian Stretch (Minimal Image) auch ca. 6 Sekunden nach dem Bootloader auf dem Anmeldebildschirm. In wie weit Manjaro experimentell ist, kann man unterschiedlich sehen. Unter den rolling release Distributionen hatte ich bisher den Eindruck, dass es eher als eine der stabileren und unproblematischeren gilt. LMDE Rolling Release lief schon vor Jahren deutlich unproblematischer auf meinem damaligen TP (X121e Intel). Bei betagter Hardware wie einem W520 hatte ich bei Manjaro auf weniger Probleme gehofft.
 
Bei auf Debian basierenden Distributionen gibt es kein echtes Rolling Release!
 
Zuletzt bearbeitet:
Darum ja die Idee, mal etwas anderes zu versuchen. Nur fehlt mir momentan die Zeit, mich wirklich tief in eine neue Distro einzuarbeiten. Nach all den positiven Berichten zu Manjaro hatte ich eine andere Erfahrung erwartet. Mag auch sein, dass Thinkpads da aus dem Rahmen fallen. Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich Manjaro auch mal auf dem PC ausprobieren.

Übrigens lief LMDE anfangs auf der offiziellen Seite als (semi) rolling release:
Linux Mint Debian Edition (LMDE) is a semi-rolling distribution based on Debian Testing.
Link
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach all den positiven Berichten zu Manjaro hatte ich eine andere Erfahrung erwartet. Mag auch sein, dass Thinkpads da aus dem Rahmen fallen.
So wie du das beschreibst ist das sicher nicht normal. Ich gehe nicht davon aus, daß das ein grundsätzliches Problem von Manjaro mit Thinkpads ist. Da gibt es vermutlich eine spezielle Ursache.

Du hast ja geschrieben, daß das Syslog voll von Fehlermeldungen ist. Hast du denn ma geschaut, was diese Fehlermeldungen verursacht? Wenn sie alle/überwiegend durch dieselbe Komponente verursacht werden, ist eine Behebung möglicherweise schnell erledigt.
 
Manjaro lief bzw laeuft auf meinen X220/230/T430 absolut problemlos. Ich hatte 2015-2016 durchgehend auf meinem produktiven Geraet (X230) laufen, es war damals mein einziger Rechner, es gab nur ein Mal ein bloedes Prob nach einem Update, konnte es aber nach 15-20Min beheben. Sonst ist mir Manjaro bis heute nicht negativ aufgefallen. Dein Problem solltest vll Mal genauer anschauen, evtl. hast dir schon bei der Installation etwas zerschossen, normal ist es nicht, was da auf deinem System ablaeuft.
 
Danke für die Antworten. Ich werde morgen mal testweise Debian auf dem Gerät installieren und sehen, ob das normal läuft. Dann scheidet ein Hardwarefehler (z.B. HDD) aus. Danach versuche ich es nochmal mit Manjaro und poste hier die Fehlermeldungen und sonstigen Probleme.
 
Ohne Fehlermeldungen ist dieser Thread absolut sinnfrei.
 
Wenn es dir primär um aktuellere Software geht, was spricht in dem Fall gegen Debian testing / sid? Da solltest du dir im Fehlerfall auch schneller helfen können als bei einer völlig anderen Distri.
Ging mir früher auch so als ich mal eine zeit lang bei Fedora war. Unter Debian/Ubuntu wusste ich mir zu helfen, unter Fedora mit seinen Eigenheiten, anderem Paketmanager sowie Paketen hab ich mich schwerer getan. Es liegt halt nicht jedem jede Distribution.
 
Darum ja die Idee, mal etwas anderes zu versuchen. Nur fehlt mir momentan die Zeit, mich wirklich tief in eine neue Distro einzuarbeiten. Nach all den positiven Berichten zu Manjaro hatte ich eine andere Erfahrung erwartet. Mag auch sein, dass Thinkpads da aus dem Rahmen fallen. Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich Manjaro auch mal auf dem PC ausprobieren.

Übrigens lief LMDE anfangs auf der offiziellen Seite als (semi) rolling release:

Link

Hallo, durch die Freeze Fenster bei Debian ist es kein "echtes" Rolling Release.
Ist das Freeze zu ende, gibt es immer einen großen Schwung neuer Pakete.

Debian (LMDE basiert auf Debian) ist zu stabil, zu konservativ für ein Rolling Release.

Manjaro untestützt keine AUR Pakete, das sehe ich als Nachteil an.

https://wiki.manjaro.org/index.php?title=Arch_User_Repository

Warning: Use the AUR at your own risk!

No support will be provided by the Manjaro team for any issues that may arise relating to software installations from the AUR.
With Manjaro updates, AUR packages might stop working. This is not a Manjaro issue.


Nur fehlt mir momentan die Zeit, mich wirklich tief in eine neue Distro einzuarbeiten.

Schau dir mal Kubuntu 18.04, Lubuntu 18.10 (qt5 basierend) an, die sind ausgewogen zwischen Aktualität und Stabilität und haben eine große Community.

Jede Distribution hat ihre Vor- und Nachteile, es kommt auf die persönlichen Ansprüche an, womit der User glücklich wird.

Bei Archlinux kommen ab und zu kleine Probleme, die aber schnell behoben sind, Bugs werden sehr schnell, rasend schnell behoben.
 
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Wenn es dir primär um aktuellere Software geht, was spricht in dem Fall gegen Debian testing / sid? Da solltest du dir im Fehlerfall auch schneller helfen können als bei einer völlig anderen Distri.
Ging mir früher auch so als ich mal eine zeit lang bei Fedora war. Unter Debian/Ubuntu wusste ich mir zu helfen, unter Fedora mit seinen Eigenheiten, anderem Paketmanager sowie Paketen hab ich mich schwerer getan. Es liegt halt nicht jedem jede Distribution.
Ich bin seit ~2006 mit Ubuntu und seit 2016 mit Debian unterwegs. Aber ich dachte, es schadet nicht, mal über den Tellerrand zu schauen. Habe einiges zu Manjaro gelesen und Videos gesehen und fand die Distribution interessant. Debian Testing wäre aber sicher ein Kandidat, falls das mit Manjaro nicht funktionieren sollte.

Hallo, durch die Freeze Fenster bei Debian ist es kein "echtes" Rolling Release.
Als ich seinerzeit mal bei Debian rein schnuppern wollte, Debian selbst aber noch recht altbacken war (noch vor Release von Jessie), schien LMDE eine interessante Alternative, zumal ich mit Mint schon gute Erfahrungen gemacht hatte. Ein "moderneres" Debian Derivat war mir seinerzeit auch nicht bekannt.

Debian (LMDE basiert auf Debian) ist zu stabil, zu konservativ für ein Rolling Release.
s.o. Als ich es ausprobiert habe, war es die bekannteste Distro auf Debian Basis mit aktuelleren Paketen und guter Community.

Manjaro untestützt keine AUR Pakete, das sehe ich als Nachteil an.
Man kann AUR ja verwenden, aber ohne Gewähr auf Erfolg. Da ich keine besonders exotische Software brauche, ist das meißte in den Manjaro Paketquellen vorhanden.

Schau dir mal Kubuntu 18.04, Lubuntu 18.10 (qt5 basierend) an, die sind ausgewogen zwischen Aktualität und Stabilität und haben eine große Community.
Ich habe mit Ubuntu 2006 den Umstieg (3. Umstiegversuch auf Linux) auf Linux gemacht und war lange damit zufrieden. Aber die zunehmenden Alleingänge von Canonical haben mich irgendwann gestört, weshalb ich zunächst auf Mint und 2016 dann auf Debian (zunächst Jessie, jetzt Stretch) umgestiegen bin.

Jede Distribution hat ihre Vor- und Nachteile, es kommt auf die persönlichen Ansprüche an, womit der User glücklich wird.
Im Großen und Ganzen bin ich mit Debian sehr zufrieden. Nur die z.T. sehr alten Pakete stören mich von Zeit zu Zeit. Darum wollte ich mal etwas neues nersuchen. Manjaro schien ein interessanter Kandidat zu sein, weil ich Arch zwar neben Debian sehr interessant finde, aber meine Distro nicht selbst from the scratch basteln will. Gerade die vielen "It simply works" Berichte von Usern fand ich vielversprechend. Wenn möglich möchte ich nicht allzuviel basteln müssen, bis der Rechner läuft. Debian Stretch ist da inzwischen richtig gut. Bis auf die beiden Firmware Dateien und tlp braucht man eigentlich nichts mehr, solange man keine Optimus Hardware hat.
Bei Manjaro funktioniert dagegen nicht einmal das Power Management. Ich kann den Rechner zwar in den Standby Modus schicken, danach bietet er mir aber auch nur noch Standy an (alle anderen Schalter fehlen). Ist aber auch egal, weil der Rechner unter Manjaro eh nicht runter fährt oder neu startet. Er hängt sich beim Versuch einfach auf. Lustigerweise fährt das Live System vom USB Stick aber sauber runter. Solche Probleme hatte ich nicht erwartet.

Aber dazu wie gesagt später gerne mehr, wenn ich am W520 sitze und mit Debian die Funktion nochmal gecheckt habe. Das Ding lag ein paar Monate als Ersatzgerät im Schrank.

- - - Beitrag zusammengeführt - - -

Vorläufiges Update:
Nachdem Debian zuerst normal lief, fing beim Kopieren meiner Home Sicherung das Gezicke an. Sieht momentan nach defekten Sektoren auf der (eigentlich vor 1/2 Jahr neu gekauften und nur kurz benutzten) 1TB HDD aus. Momentan beißt sich SeaTools die Zähne an dem Ding aus. Zwei Reperaturversuche endeten 1x mit abgeschaltetem Rechner und 1x mit Fehlermeldung. Aktuell versuche ich noch einen Low Level Format (Schätzung aktuell bei ~22h).

Wenn SeaTools mit der Platte fertig ist (oder eher die Platte mit SeaTools, wie es momentan aussieht), werde ich Manjaro nochmal mit einer anderen HDD versuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nötig, die HDD ist definitiv defekt. Auf den ersten ~100GB massenhaft defekte Sektoren. Momentan überschreibe ich das Ding, bevor es in die Tonne wandert, oder ich partitioniere die letzten 900GB und benutze sie als Schrott-Laufwerk.
Ich hatte Manjaro Gnome inzwischen ein paar Stunden lang auf einem T420 und es lief soweit gut. Zwei kleine (vermutlich unkritische) Fehlermeldungen beim Booten (aber ohne Zeitverlust, Bootzeit war ok), tlp läuft noch nicht rund und die Lüfter schalten auch bei 35° CPU Temp nicht ab. Ansonsten alles problemlos wie von Linux gewohnt. Um die Problemchen kümmere ich mich, wenn eine neue HDD im W520 steckt. Dafür werde ich dann einen neuen Thread aufmachen, die ursprünglichen Probleme lagen ja nicht an der Distro.
 
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