Was sind eure Erfahrungen mit Linux auf neueren Thinkpads mit Nvidia Grafik?

Myon

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Hallo Gemeinde,

Ich nutze zwar Linux seit fast 10 Jahren, allerdings habe ich es bisher vermeiden können, mich mit der Problematik der proprietären Nvidia Treiber auseinanderzusetzen. Soll heißen, alle meine Thinkpads ( Z61m, X200, X201, X230, T460p) hatten bzw haben nur Intel Grafik, für die es ja bekanntlich ausgereifte Open Source Treiber gibt. Somit kann ich absolut problemlos zwischen verschiedenen Versionen von X11, Wayland, Mesa usw. wechseln, ohne dass es irgendwelche Probleme mit der grafischen Ausgabe gibt.

Inzwischen überlege ich mir aber die Anschaffung eines Thinkpads (z.B. X1 oder P1) mit dGPU, damit ich an die CPU-Leistung rankomme, die ich so brauche. Die Intel only Modelle haben ja mit Ausnahme
von T470p eher U-Prozessoren, die für meine Bedürfnisse (wissenschaftliche Berechnungen, vor allem multicore) nicht ausreichend sind. Daher würde ich gerne eure Erfahrungen zum Thema Linux und Nvidia hören. Ich selbst nutze Fedora, falls dies von Interesse ist. Von einer dGPU kann die von mir eingesetzte Software nicht profitieren, insofern wäre die Nvidia für mich eher ein nutzloses Anhängsel. Aber Thinkpads mit Hexacore und Intel Grafik gibt es ja so gut wie gar nicht, sodass ich hier praktisch keine andere Wahl habe.

Muss man sich denn viel mit dem Zeug wie Bumblebee, switcheroo usw. auseinandersetzen, oder läuft das alles mehr oder weniger automatisch? Wie häufig kommt es vor, dass man nach einem Kernelupdate plötzlich ohne grafische Ausgabe da steht? Wie sieht es mit der Akkulaufzeit aus, wenn man die Nvidia softwaremäßig abschaltet?

Eure Erfahrungsberichte würden mir bei der Anschaffung eines neuen Thinkpads sehr helfen. Denn im Netz findet man eher widersprüchliche Aussagen, die von "keinerlei Probleme" bis "unbenutzbar" reichen.

Ich bedanke mich bei euch schon mal im Voraus!
 
Also ich nutze auf meinem T470p die neuste Fedora ohne zusätzliche Treiber und das rennt einfach mit dGPU.
 
Ohne zusätzliche Treiber heißt mit Nouveau und ohne den proprietäre Treiber? D.h. die dGPU läuft bei dir quasi immer mit, oder kann Nouveau
inzwischen intelligent zwischen dGPU und der Intel Grafik umschalten?
 
Also meine Erfahrung war, dass es v.a. Probleme bei den externen Display-Anschlüssen geben kann, je nachdem wie das ganze verdrahtet ist.

Die dGPU mit dem nvidia treiber zu deaktivieren ging schon bei meinem alten T410 gut. Das Problem war nur, dass man dann keine externen Displays (ausgenommen VGA) ansteuern konnte.
Ab der T440 Serie waren aber die meisten Ausgänge auf die Intel verdrahtet und die Nvidia durfte eben die Berechnungen machen. Ausgenommen davon sind die Workstations (P5x, P1 und auch X1).
 
Habe kürzlich mein 'neues' W541 mit Quadro-Grafikkarte eingerichtet. Nicht wirklich ein aktuelles Modell, dürfte aber softwareseitig kein Unterschied machen - ist der selbe Treiberzweig. Habe nvidia-Treiber und Bumblebee auf Antergos (Arch-Derivat) auf X11 installiert. Automatisch hat es nicht funktioniert. Über ein paar Stöckchen musste ich springen, aber mit 10 Jahren Linux-Erfahrung und etwas Googlen war dann nach einer Stunde alles in Ordnung.

Zustand ist jetzt, dass man Programme mit einem expliziten Befehl mit dee dGPU starten kann. Das funktioniert gut.
 
Ich bin erstaunt, dass Bumblebee immer noch läuft. Wird das nicht schon schon seit Jahren nicht mehr weiter entwickelt?
 
Ich bin erstaunt, dass Bumblebee immer noch läuft. Wird das nicht schon schon seit Jahren nicht mehr weiter entwickelt?

Genau, da kam vor mehr als 5 Jahren das letzte Mal was, das Projekt ist seitdem tot. Sollte man daher auch aus Sicherheitsgründen lieber nicht mehr einsetzten. Prime funktioniert da als Alternative auch sehr gut, hat nur leider den Komfort-Nachteil, dass man sich bei Verwendung der proprietären Nvidia-Treiber immer Ab- und wieder Anmelden muss, um die Karte und den Treiber zu wechseln und nicht einfach nur aus dem laufenden System heraus einfach bestimmte Anwendungen mit der Nvidia starten kann.
 
hat nur leider den Komfort-Nachteil, dass man sich bei Verwendung der proprietären Nvidia-Treiber immer Ab- und wieder Anmelden muss, um die Karte und den Treiber zu wechseln
Bei meinem Dell Precision 7530 mit (leider notwendigem) altem Ubuntu 16.04 muss ich sogar den ganzen Rechner neu starten.

Bumblebee war mir immer etwas suspekt mit dem zweiten X-Server im Hintergrund für das Rendering auf der Grafikkarte. Habe den HDMI-Ausgang mit reiner Intel-Grafik auch noch nicht zum Laufen gebracht (obwohl laut Dell alle Ports auch für die Intel zur Verfügung stehen sollen, vielleicht über Hardware-Muxer oder so).
 
Bei meinem Dell Precision 7530 mit (leider notwendigem) altem Ubuntu 16.04 muss ich sogar den ganzen Rechner neu starten.

Ist bei mir mit 18.04 auch so. Unter 16.04 reichte noch Ab- und Anmelden. Liegt dann wohl an einer neueren Nvidia-Treiber- oder Primeversion, die es damals noch nicht für 16.04 gab, inzwischen aber schon.

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Ha! Ich muss mich korrigieren: Gerade wieder ausprobiert und das Wechseln von Graka und Treiber funktioniert wieder mittels Ab- und Anmelden ohne kompletten Neustart. Irgendein Nvidia-, Prime- oder Kernelupdate muss es wohl wieder gerichtet haben. :)
Mir reicht das auch vollkommen so, da ich die dedizierte Grafik unter Linux sehr selten bis gar nicht benötige.
 
Vielen lieben Dank für die zahlreichen Rückmeldungen, damit bin ich schon mal weiter und weiß so ungefähr, was mich da erwartet.

So wie ich das verstehe, wird das so oder so auf eine Bastelei hinauslaufen, aber wenn man nicht zu oft zwischen dGPU und der Intel Grafik umschaltet, sollte der Betrieb schon erträglich sein.
Das mit den Videoausgängen, die bei den Workstations mit der Nvidia verdrahtet sind, ist natürlich ärgerlich. Wenn man z.B. einen Vortrag halten möchte und dabei vergessen hat, davor auf die dGPU
umzuschalten, hat man dann natürlich ein Problem. Aber gut, da muss man wohl die Kröte schlucken, wenn man die Leistung eines Hexacores mit 32/64 GB RAM braucht.

Noch eine Frage: Wenn man nur die Intel Grafik nutzt, ist die dedizierte Grafik dann wirklich abgeschaltet? Oder läuft sie im Hintergrund irgendwie mit, mit den entsprechenden
Auswirkungen auf die Akkulaufzeit? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass es z.B. beim T440p nicht so einfach klappt, die NVidia wirklich abzuschalten...
 
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