T440p Thinkpad mit Liquid Metal kühlen

elarei

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Hallo zusammen,

ich habe hier ein T440p mit einem i7-4800MQ. Diese CPU wird unter hoher Last so heiß, dass sie throttelt. Genauso ist die GPU - eine Nvidia GT 730 - unter Maximallast nicht in der Lage, dauerhaft zu arbeiten, ohne das Tempo zu reduzieren (gelegentlich kommt es dabei sogar zu Abstürzen).

Nun habe ich vor einiger Zeit die Wärmeleitpaste gegen die meistverbreitete Marken-WLP namens Arctic MX-4 getauscht, was die Sache zwar etwas verbessert, aber nicht behoben hat. Dann sah ich neulich auf Youtube, dass man Laptops recht einfach mit Liquid Metal kühlen kann, weil Liquid Metal ja nur direkt zwischen Kupfer-Kühlkörper und Chip, aber nicht auf einen CPU-Heatspreader montiert werden darf - und tatsächlich sind GPU und CPU in meinem T440p ja nackte Chips. Also habe ich gleich eine Tüte Thermal Grizzly Conductonaut geordert. Die Verarbeitung ist etwas fummelig, da das Zeug keine "Paste", sondern halt ein flüssiges Metall ist und sich gern in Kügelchen zusammenrollt, aber sie möglich.

Die Ergebnisse sind der Wahnsinn. Von CPU-Temperaturen bei 100°C und Throttling bin ich auf 75°C ohne Throttling heruntergekommen. Die GPU läuft bei 80°C durch. Kurzum: Unfassbar!

Nun hat Liquid Metal nicht nur Vorteile. Es ist eher mies zu verarbeiten, nur schlecht wieder entfernbar und die Gefahr eines kurzgeschlossenen Mainboards, wenn man deutlich zuviel aufträgt, auch nicht ganz ohne. Die thermischen Eigenschaften sind aber wirklich der Hammer. Jedem, der mit Throttling oder lauten Lüftern kämpft, würde ich ans Herz legen, es auszuprobieren - sofern man sich sicher ist, denn die Entfernung macht vermutlich ganz wenig Spaß.
 
Also wenn du vorher 100°C + Throttling und jetzt 75°C ohne Throttling hast, dann liegt das garantiert nicht an der Wärmeleitpaste bzw. am Flüssigmetall. Das bringt normalerweise maximal so 1-2°C und daher lohnen sich Aufwand und Kosten selten, von den Nachteilen mal abgesehen. Eigentlich ist das nur für (extremes) Übertakten, bei dem man dann halt noch ein paar letzte MHz mehr rausholen kann.

Wenn du 25°C und mehr damit rausholst, dann liegt es eher an was anderem: Wärmeleitpaste war schon ausgetrocknet, zu wenig Wärmeleitpaste aufgetragen (Luftspalt oder da musste eigentlich ein Pad hin), zu viel Wärmeleitpaste aufgetragen (WLP leitet - auch wenn der Name das suggeriert - gar nicht mal soo gut die Wärme, daher ist zu dick aufgetragen immer schlecht), falsch aufgetragen (ungleichmäßig und daher an einigen Stellen zu dünn, an anderen zu dick, Luft mit eingeschlossen, ...), Kühlkörper mit fettigen Fingern angefasst so dass dort eine Art Isolierschicht drauf entstand, ...
 
Hallo zusammen,
Also habe ich gleich eine Tüte Thermal Grizzly Conductonaut geordert.

Dann wünsche Ich Dir in etwa 6 Monaten mit nicht mehr flüssigen Liquid Metall und noch schlechteren Temperaturwerten viel Spaß.

Meine Erfahrung mit dem Zeug sind sehr enttäuschend, ja die Kühlleistung ist am Anfang erhaben. Allerdings reagiert das Zeug mit dem Kupfer, so dass es am Ende nicht mehr Flüssig ist und die Wärme letztlich schlechter abgeleitet wird, als mit guter WLP

Mein Tipp: Gelid Solutions Extreme
Und Thermals Grizzly Conductonaut so schnell wie es geht von CPU, GPU und Kühlkörper entfernen, wie es nur geht, außer Du kannst damit leben, ca. alle 6 Monate als alte Zeug weg zu schleifen und neues Liquid Metal aufzutragen.

Solltest Dich dafür entscheiden, würde mich interessieren, ob Du mit Thermal Grizzly COnductonaut die gleichen (schlechten) Erfahrungen machst wie ich.

PS: andere Liquid Metal habe ich nicht getestet.
 
Ich benutze Windows, vielleicht wirkt die Paste da stärker als bei Linux? :thumbup:

Das ist richtig für normale Desktop-Prozessoren, die einen halbwegs dicken Kühler und einen Heatspreader haben. In Laptops mit ihrem Kühlkörper-direkt-auf-Chip und ihrem Mini-Kühlsystem scheint der Effekt aber größer zu sein. Ist ja auch kein Wunder. Im Desktop ist der Effekt von Liquid Metal beim "Köpfungs"-Einsatz zwischen DIE und Heatspreader viel größer (eben richtung 20° unter Last) als der Effekt zwischen Heatspreader und Kühler; da beträgt er dann wirklich ein paar Grad (kein Wunder, weil die thermische Bremse dann die WLP zwischen DIE und Heatspreader ist). Weil nun moderne Laptops auf der CPU keinen Heatspreader haben, sondern der Kühler direkt auf dem DIE liegt, ist hier der Effekt des Liquid Metal unmittelbar spürbar. Zumindest ist das meine Beobachtung (die MX-4 war nicht gerade alt und ich bilde mir eigentlich ein, ganz gut in der Verarbeitung zu sein...) und auch die vieler anderer Berichte im Netz.

Oder anders gedreht: Im Forum findet man zahllose Berichte, dass der 4800MQ im T440p unter Dauerlast nicht vernünftig zu kühlen ist. Bei mir geht's aber jetzt plötzlich prima. :)

Und Thermals Grizzly Conductonaut so schnell wie es geht von CPU, GPU und Kühlkörper entfernen, wie es nur geht, außer Du kannst damit leben, ca. alle 6 Monate als alte Zeug weg zu schleifen und neues Liquid Metal aufzutragen.
Hu, das klingt ja wirklich heiß. Ich lasse das Zeug jetzt erstmal drauf und beobachte die Kühlleistung - und melde mich in ein paar Monaten mit der Langzeiterfahrung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du inzwischen Erfahrungswerte durch den Langzeittest, mich würde interessieren wie es inzwischen bei Dir aussieht
 
cuco, ich kann aus eigener erfahrung elarei zustimmen.

habe vor 4 wochen die WLP an meinem X270 i7 gegen LiquidMetal getauscht, und mich hat es echt von der Tischkante gehauen.

Bei einem "Stresstest" mit Intels XTU war nach 20 sec. der thermische Limit erreicht, bei maximal eingestellter Kühlung.....
Mit LiquidMetal komm ich unter Volllast kaum über 70°, mit 0,1V Undervolting wird es noch besser, der Akku hält länger, und die Kiste ist insgesamt "reaktiver"
 
@ Bodenanker.

Hast Du auch Erfahrungen mit guter neuer WLP im Direktvergleich zu LM?

Dass die WLP, die vom Werk drauf ist, nichts kann, dass sollte eigentlich allgemein bekannt sein.
Beim Tausch von der Paste die vom Werk drauf ist, auf eine gute WLP bringt in der Regel bereits einen erheblichen Temperaturunterschied.
Ein weiter wechsel von guter WLP auf LM bringt am Ende unter Volllast, je nach Situation durchaus 5-8K, aber vielmehr wird da nicht drin sein.
Die Erfahrung habe ich zumindest mit meinem W520, 2960XM und der 2000M gemacht (2x 55W).
Mit LM kann man die Nvidia noch übertakten und beide Komponenten zu 100% auslasten, ohne dass das System throttelt. Mit selbst guter WLP ist dies in dem Rahmen nicht möglich.

Dennoch ist der Einsatz von LM nicht zu unterschätzen und es sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass das LM über die Zeit trocknet (aufgrund von Reaktionen mit dem blanken Kupfer) und LM neu aufgetragen werden muss.
Wie darüber hinaus die weiteren Langzeiterfahrungen sind, und es es darüber hinaus negative Folgen hat, wenn das LM mit dem Kupfer reagiert, kann ich nicht berichten.

Da ich aber selber durchaus neugierig bin, habe derzeit wieder ein Notebook mit LM ausgestattet um zu gucken, wie sich dies über die Jahre verhält und es da Nennenswerte Probleme gibt.

Sofern dies hier auf Interesse steht, bin ich gerne bereit meine Erfahrung über die Jahre hier mit der Öffentlichkeit zu teilen.
 
Ich denke, die Arctic MX-4 sollte im Bereich herkömmlicher WLP im oberen Segment zu finden sein.

Auch die habe ich 4 Wochen probiert....
Das bringt auch einiges, aber thermisches Throttling konnte Sie nicht verhindern.

Schlussendlich ist mir bewusst, dass ich den i7 im X270 durchaus ""überlaste"" (aus vernunftorientierter Perspektive betrachtet) wenn ich Ihn zum Rendern zwinge.....
Aber bei mir passt kein P52 oder andere Workstation in den Werkzeugkoffer, um mit auf die Baustelle zu kommen - und das ist der Ort wo das X270 seine Arbeit verrichtet.

Ich habe es auch schon erlebt, dass durch Throttling der CPU während des Renderns "Falsche Frames" produziert wurden, und das "kann ich mir nicht leisten" .....
 
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