Nachteile dGPU Linux

Thomi

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Hallo zusammen, momentan plane ich in das T480s mit MX150 zu investieren. Da ich etwa 50 % mit Linux Mint arbeiten möchte, stellt sich mir die Frage, ob die dGPU irgendwelche Nachteile gegenüber einem System nur mit Intel GPU hat (außer dem Aufpreis). Dem Grafikkarten-ReadMe lässt sich entnehmen, dass kein Display direkt mit der MX150 verdrahtet ist (. Das bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass ich einfach über Prime auswählen kann, mit welcher Karte ich arbeiten möchte und fertig. Wenn ich gerade also keine Leistung brauche, kann ich also alles über die iGPU machen, oder? Der Stromverbrauch dürfte sich bei abgeschalteter MX150 ja nicht zwischen den Modell mit und ohne MX150 unterschieden, oder? Gibt es eigentlich aktuell noch Probleme mit taring? Vielen Dank für Eure Antworten Gruß Thomi
 
Hallo zusammen, momentan plane ich in das T480s mit MX150 zu investieren. Da ich etwa 50 % mit Linux Mint arbeiten möchte, stellt sich mir die Frage, ob die dGPU irgendwelche Nachteile gegenüber einem System nur mit Intel GPU hat (außer dem Aufpreis).i
NVIDIA-GPUs arbeiten im allgemeinen solange gut mit Linux, wie der proprietäre NVIDIA-Treiber sich installieren lässt. Der freie Treiber funktioniert leider eher schlecht als recht. Die Frage ist also eigentlich folgende: Gibt es eine Anwendung, für die eine GPU notwendig ist? Ich fahre eigentlich seit Jahren auf Notebooks mit "intel only" sehr gut, weil das ganz einfach problemlos funktioniert (ganz alte Modelle mal ausgenommen) und ich die Mehrleistung einer großen GPU nicht wirklich brauche. NVIDIA bedeutet immer etwas Handarbeit, und sobald NVIDIA den Support einstellt, eben Ärger.
 
Danke für deine ehrliche Rückmeldung!
Ich brauche die dGPU nur gelegentlich ... ab und zu etwas Photoshop, vielleicht alle halbe Jahr etwas CAD, mal ein Spiel oder etwas Videobearbeitung. Das ist grundsätzlich alles mit der iGPU möglich.
Allerdings ist mein Studium sehr simulationslastig, und da sich komplizierte Simulationen inzwischen auch in Richtung Grafik weiterentwickeln, war eine ursprüngliche Intension, das Gerät mit der MX150 fitter für die Zukunft zu machen. Wenn dann natürlich, gerade zu dem Zeitpunkt, zu dem ich die Mehrleistung brauche, der Support eingestellt wird, wäre das „suboptimal“.

Weißt du zufällig, wir lang die Supportzeiträume bei NVIDIA sind?

Kann ich die MX150 dann einfach komplett deaktivieren?

Ich interpretiere deinen Post so, dass du erfahrungsgemäß regelmäßigen Linuxnutzern von der dGPU abrätst.
 
Die MX150 ist doch gerade erst seit kurzem auf dem Mark, da würde ich mir um die Supportzeiträume jetzt nicht so die Gedanken machen, wenn der Support für eine bestimmte Grafikkarte eingestellt wird, heißt das ja nicht, dass auf einmal alle Treiber dafür verschwinden. Es gibt dann halt nur keine neueren mehr. Es ist auch kein Aufwand unter Mint die Nvidiatreiber zu installieren, auch kann man ziemlich bequem bei Bedarf zwischen der iGPU und der dGPU wechseln. Also nicht Bange machen lassen.
 
Das Problem mit den Treibern ist die Kompatibilität mit der X-Server Version.
 
Das Problem mit den Treibern ist die Kompatibilität mit der X-Server Version.
Was bedeutet das ganz genau? Wenn der X-Server aktualisiert wird, muss ich auf ein Update des NVidia-Treibers warten? Bei Wayland wird das vermutlich identisch sein, oder? Habe gerade gesehen, dass die NVS4200M vom T420 (2011) immer noch vom aktuellen Treiber unterstützt wird. So einen Supportzeitraum finde ich grundsätzlich in Ordnung. Und danach gibt es ja noch LTS-Versionen, mit denen die dGPU weiter funktionieren müsste, oder?
 
Der Treiber hängt manchmal etwas hinterher, was die Unterstützung von neuen X-Server und Kernel Versionen angeht.

Wayland? Dafür gibt es noch keine proprietäre Treiberunterstützung.
 
Danke für Eure Rückmeldungen!

Der Treiber hängt manchmal etwas hinterher, was die Unterstützung von neuen X-Server und Kernel Versionen angeht.
Hab mich gerade mal in diese Richtung informiert ...
Verstehe ich das richtig, dass die NVidia-Treiber aus den offiziellen Paketquellen (normalerweise) mit dem Standart-Kernel (also nicht Mainline) funktionieren und auch ihre DKMS-Module selbstständig bei einem Kernelupdate bilden?
Und falls das einmal schief geht, kann ich das über das Recovery-Terminal fixen und notfalls auf den Treiber von Nvidia oder Nouveau wechseln. Damit müsste ich dann ja arbeiten können, bis die Treiberversion wieder mit dem Kernel /X-Server funktioniert...


Wayland? Dafür gibt es noch keine proprietäre Treiberunterstützung.
Ich war mir dessen gar nicht bewusst, dass Wayland noch nicht produktiv genutzt wird ... hatte bloß einen Artikel im Hinterkopf, in dem beschrieben wurde, dass Ubuntu in 17.10 Wayland zur Verfügung steht.
 
In der Regel laufen die proprietären Treiber mit dem jeweils aktuellen Distributions-Kernel und X-Server. Lediglich bei Distributionen, die recht aktuelle Versionen ausliefern (wie z.B. Arch Linux), kommt es gelegentlich zu Problemen, weil der proprietäre Treiber die aktuelle Version nicht unterstützt. Ein weiteres Problem besteht, wenn der aktuelle Treiber die Grafikkarte nicht mehr unterstützt und ältere Versionen nicht mehr mit der aktuellen Kernel-Version kompatibel ist.

Je nachdem, was du damit machen möchtest, gibt es aber noch weitere Probleme. Beispielsweise bist du in der Regel an eine bestimmte CUDA-Version gebunden, die nicht immer mit deinen Tools zusammenspielt.

Wayland kann man benutzen, aber nicht mit den proprietären Treibern.

Persönlich hatte ich mit Nvidia nur Probleme. Entweder man bekommt den Treiber nicht sauber installiert oder die Umschaltung zwischen den Grafikchips funktioniert nicht und wenn man zurück auf den freien Treiber wechseln möchte, geht gar nichts mehr (zumindest, wenn man nicht den Treiber aus dem Repository nimmt, weil man eine bestimmte Version benötigt). Halbwegs vernünftig läuft es eigentlich nur, wenn man ausschließlich auf die Nvidia-Grafik setzt, was natürlich viel Strom verbraucht.
 
Das bringt es dann ja wirklich nicht ...
Der Thinkpad soll (muss) schon verlässlich funktionieren. Einfach deaktivieren geht vermutlich auch nicht? (Dann kann ich die Karte immer noch unter Windows nutzen).
 
Du kannst ausschließlich die Intelgrafik verwenden. Manche Modelle haben eine komische Portkonfiguration, sodass manche Ausgänge nur über die dedizierte oder über die interne Grafik laufen. Ob die Nvidia dann komplett abgeschaltet ist und gar kein Strom mehr zieht, weiß ich nicht.
 
Danke für die geduldige Beratung und Erklärungen! Ich hab mich jetzt für das Modell nur mit iGPU entscheiden.
 
Ich bin mit meinen Yoga 460 mit nvidia 940m(x?) eigentlich ganz zufrieden. Die erste Einrichtung von bumblebee war etwas verwirrend, aber inzwischen läuft das sehr gut. Auf Debian hatte ich damals nur Probleme. Vor einen halben Jahr hatte ich ab und zu etwas Probleme als ich auf Arch umgestiegen bin, wahrscheinlich aus den oben erwähnten Gründen. Ließ sich dann aber meist relativ schnell wieder beheben. Der Aspekt ist sichert nicht ideal, wenn man unterrichten will und erstmal den externen monitor nicht ansprechen kann, aber das nimmt man eben mit, wenn man auf Arch o.ä. aufbaut, sonst nimmt man halt Debian.

Ich bin jedenfalls mit meiner damaligen Wahl sehr zufrieden gewesen. Batterie hält sehr gut (außer wenn der Treiber sich verschluckt, siehe oben), dh die dGPU wird über Linux wirklich nur verwendet, wenn ich das über primusrun fordere. Und so kann ich ab und zu auch mal etwas spielen.
 
Hallo, ich habe ein T25 (Hardware vom T470).
Auch hier sind alle Ausgänge mit der Intel verlötet, die NVidia sitzt daneben und macht nix.
Stromverbrauch ist minimal mit den offenen Noveau-Treibern, da diese die Stromsparfunktionien gut unterstützen.

Ob ich mittels CUDA die Nvidia-Karte für zB. Machine-Learning einsetzen kann habe ich noch nicht probiert, kann aber sagen, dass der Rest zumindest optimal unter Linux funktioniert.
Das war noch mit dem T460 nicht so....
 
Also momentan löse ich es bei meinem T480 (ohne s) unter ArchLinux per "echo 1 > /sys/bus/pci/devices/0000:xx:xx.x/remove" (als root, und wo 0000:xx:xx.x ein PCI-DeviceID Platzhalter ist => mit lspci die richtige ID ermitteln, und ich mache zudem zusätzliches Blacklisting vom nouveau Modul unter /etc/modprobe.d/), aber da kann es im Gegensatz zur acpi_call Lösung dann evtl. sein, dass die dGPU dann weiterhin etwas Strom schluckt, aber die MX150 zieht eh kaum Strom, wenn die nichts zu tun hat, so dass mein T480 unter Linux praktisch Intel-IGPU-only ist, wo ich aber unter Windows auch die MX150 dGPU nutzen kann.

Mit acpi_call kann man unter anderem dGPUs über ACPI abschalten, aber für die MX150 bei den T480 und T480s Thinkpads sind noch nicht die richtigen data-bus-id Parameter für acpi_call bekannt, aber sobald diese bekannt sind, werde ich es darauf umstellen.
 
Also momentan löse ich es bei meinem T480 (ohne s) unter ArchLinux per "echo 1 > /sys/bus/pci/devices/0000:xx:xx.x/remove" (als root, und wo 0000:xx:xx.x ein PCI-DeviceID Platzhalter ist => mit lspci die richtige ID ermitteln, und ich mache zudem zusätzliches Blacklisting vom nouveau Modul unter /etc/modprobe.d/), aber da kann es im Gegensatz zur acpi_call Lösung dann evtl. sein, dass die dGPU dann weiterhin etwas Strom schluckt, aber die MX150 zieht eh kaum Strom, wenn die nichts zu tun hat, so dass mein T480 unter Linux praktisch Intel-IGPU-only ist, wo ich aber unter Windows auch die MX150 dGPU nutzen kann.

Mit acpi_call kann man unter anderem dGPUs über ACPI abschalten, aber für die MX150 bei den T480 und T480s Thinkpads sind noch nicht die richtigen data-bus-id Parameter für acpi_call bekannt, aber sobald diese bekannt sind, werde ich es darauf umstellen.

@BeRo du scheinst dich gut auszukennen. Weißt du, ob es schon was Neues bzgl. acpi_call gibt?

Ich nutze aktuell das t480s mit dGPU unter Fedora 28. Mit dem nouveau Treibern ist es häufig gecrashed und hatte Hänger, das war nicht schön. Allerdings waren die Temperaturen im idle so bei 35-38 Grad. Jetzt habe ich den nouveau blacklisted und EnableWayland=false gesetzt. Das Laptop ist jetzt an der Unterseite immer sehr warm und die Temperatur liegt im idle so bei 41-46 Grad. Ich vermute die dGPU zieht Strom. Das ist nicht zufriedenstellend. Hat jemand Tipps? Läuft bei euch unter Linux alles reibungslos? Falls ja, welche Distribution und welcher Treiber/Konfiguration nutzt ihr?
 
Nach weiterer Recherche bin ich glaube ich auf die Lösung gekommen. Beim "blacklisten" muss man darauf achten, dass nouveau.modeset=0 gesetzt wird. Das versetzt anscheinend die dGPU in einen Stromsparmodus. Seitdem ich das gemacht habe wird mein T480s im idle nicht mehr so warm an der Unterseite und die Temperatur sinkt auch wieder auf Werte unter 40 Grad.

Für jeden, der die Nouveau Treiber deaktivieren möchte, hier nochmal die Schritte, die ich unter Fedora gemacht habe:

In /etc/default/grub die Zeile mit GRUB_CMDLINE_LINUX um rd.driver.blacklist=nouveau ergänzen. Das sollte dann wie folgt aussehen:
GRUB_CMDLINE_LINUX="rd.lvm.lv=fedora/swap rd.lvm.lv=fedora/root rhgb quiet rd.driver.blacklist=nouveau"

Anschließend die Datei /etc/modprobe.d/blacklist-nouveau.conf mit folgendem Inhalt erstellen:
blacklist nouveau
options nouveau modeset=0
alias nouveau off

Als letzten Schritt dann noch die beiden Befehle ausführen:
grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg
grub2-mkconfig -o /boot/efi/EFI/fedora/grub.cfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie vermutlich viele vor mir, stehe ich vor der Entscheidung das T480s mit oder ohne dGPU zu kaufen. Ich nutze zwar seit mehren Jahren Debian, habe aber immer laptops mit intel grafik chip gehabt und daher absolut null Ahnung von der Materie, die dGPU zu deaktivieren. dGPU soll nur unter Windows für seltens Gaming genutzt werden und daher unter linux ausgeschaltet sein.
Nach etwas längerer Recherche bin ich immer nocht nicht wirklich schlauer, was der beste Weg ist. Wenn ich es richtig verstehe, dann nutzt ihr die acpi_call Methode und blacklistet dabei die nouveau Treiber? Wie verhällt sich das ganze bei Kernel updates etc.? Wie verlässlich/zufriedenstellend ist dieser Weg? Was wären andere Möglichkeiten? Stichwort bbswitch oder bumblebee.
Seid ihr generell zufrieden mit der deaktivierung der dGPU oder ärgert man sich doch, dass man nicht doch auf intel only gesetzt hat.
Sorry für die ganzen Fragen, aber ich bin total untentschlossen welche Variante ich kaufen soll.

Beste Grüße
evidence
 
@evidence

Da dies eine meiner Fragen in einem anderen Thread war, den ich erstellt habe, hier mal kurz meine Sichtweise. (Habe ein T480 gekauft)
Ich kann leider noch keine Langzeitprognose geben, ob das alles mit den folgenden Updates so bleiben wird. Da sich aber bisher sonst noch niemand gemeldet hat, teile ich mal meine bisherigen Erfahrungen :).

Ich hatte Startprobleme, um in den Life-Desktop von Antergos zu kommen. Dies klappte aber nach sehr netter Hilfe aus dem Antergosforum, indem man beim Booten in meinem Fall modprobe.blacklist = nouveau setzt. Dann habe ich das ganze installiert und ähnlich wie mhofner diese blacklist einfach in grub übernommen für den Moment. Scheinbar soll auch Bumblebee laufen und es gibt einen proprietären NVIDIA-Treiber für die Karte, ich wollte es aber erstmal so ausprobieren, ob es generell läuft. Habe es gestern installiert und eingerichtet und es scheint bisher alles flüssig zu laufen.

Hatte testweise Fedora mal im Live-Desktop gestartet, das bootete sofort, hatte aber auch die Fehlermeldung, dass der Nouveau-Treiber nicht mit der dGPU zurechtkommt. Der scheint generell das Problem zu sein, man liest, dass der proprietäre NVIDIA-Treiber von ihrer Webseite aber laufen soll.

Für mich war es halt auch so, dass ich für Dual Boot schon eine 500 GB SSD brauche und von den Angeboten bei Campuspoint war dann der Aufpreis zum Modell mit dGPU < 100€, weswegen ich nicht widerstehen konnte, da sie laut Notebookcheck die 3D-Leistung ja verdoppelt:).
Nur die iGPU zu haben hätte obige Probleme wahrscheinlich von vornherein vermieden, wenn das oberste Priorität hat.
 
Hallo,

ich verstehe dich voll und ganz. Ich bin exakt in deiner Situation, evidence. Ich habe mir jetzt halt 2-3 Tage Gedanken gemacht, ob ich die dGPU benötige. Am Ende hab ich festgestellt, dass man für sowas wie AOE 2 HD oder sogar ältere Shooter (CS 1.6, CS:S, vllt mit der neuesten Generation i5 sogar CS:GO) die MX 150 garnicht benötigt, sondern die integrierte das schon kann. Klar, die Auflösung hoch und Details runter, aber es sollte für ne kleine Runde gehen.

Ansonsten darf man nicht vergessen: es ist ein Business Notebook.

Daher habe ich mich für Linux mit der integrierten GPU entschieden.

Vllt hilft dir ja mein Gedankengang. Viel Glück dann noch und viel Spaß mit dem Gerät :)
 
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