Lenovo rutscht in die roten Zahlen

@Harry_W:

Die opulente Ausstattung bei Handys und Smartphones ist in Asien Standard. Ich habe mir erst vor wenigen Wochen ein konventionelles Kata S100-Handy auf den Philippinen gekauft - mit zwei SIM-Slots, Kamera, MicroSD-Slot, UKW-Radio, Taschenlampe. Das Ding hat knapp 15,00 Euro gekostet, und zwar inklusive zweier Akkus. Die Firma stammt aus Singapur. Die asiatischen Hersteller liefern fast nur Geräte mit zwei Slots aus, außer in Russland. Dort gibt es auch zunehmend Triple-Geräte, also mit drei SIM-Slots. Aus Russland kommen auch noch andere interessante Geräte in diesem Bereich. Ich meine jetzt nicht das Yota-Phone, sondern demnächst die ersten Mobiles mit Russlands nationalem Betriebssystem (ein Android-Derivat auf Sailfish-Basis). Übrigens bringt China demnächst Mobiles mit dem gleichen Betriebssystem, womit Sailfish sich auf kurz oder lang als drittes großes Mobile-Betriebsystem etablieren dürfte.

@think_pad:

Jetzt mal völlig ohne Polemik: Wenn man sich die Kommentare unter der heise-Meldung und auch die vieler anderer Computer-Tech-Sites anschaut, wird weltweit von echten Admins in allen Sprachen gemeckert, dass die neuen ThinkPads eigentlich keine robusten Arbeitsgeräte mit einer belastbaren Tastatur mehr sind.
Die letzten vernünftigen Geräte waren die der x20-Serie, und die letzten vernünftigen Displays die UXGA (T60), WUXGA (T61p, W500) und das AUO .4

Meine Rede seit Jahren. Das ist eben der Unterschied, der sichtbar wird, wenn statt der Ingenieure die Controller das Sagen haben. Aber mach Dir mal keine Sorgen. Die Chinesen lernen sehr schnell, und die werden wohl auch alsbald merken, dass Expansion um jeden Preis durch wahllosen Zukauf etablierter Marken nicht unbedingt einen dauerhaften Markterfolg sichert.

Gruß
enrico65
 
Wenn man sich die Kommentare unter der heise-Meldung
Kommentare im heise-Forum haben ungefähr den Wert von Youtube-Kommentaren ;) Vielleicht nicht ganz, aber es kommt dem schon nahe.

Und jetzt sind 10 Jahre um, der Markt ist weitgehend gesättigt bis tot, und nun kommen die roten Zahlen
Und die haben mit ThinkPads nichts zu tun. Insofern geht das Gejammere komplett am Thema vorbei. Wenn es um rote Zahlen geht, dann waren die IBM ThinkPads der frühen 2000er dafür der Garant. Weil sie am Markt vorbeientwickelt wurden.

Lenovo hat mit den aktuellen ThinkPads sehr viel Erfolg (X1) und das Portfolio ist wesentlich besser als zu den x20-Tagen, wie im übrigen auch die Qualität.

und die letzten vernünftigen Displays die UXGA (T60), WUXGA (T61p, W500) und das AUO .4
Alle diese Displays sind deutlich schlechter als das 4K Display in meinem P51 oder auch das besonders gute OLED-Display im X1 Yoga. Von daher: Nö. :) Die Vergangenheit durch Rosa-Brillen zu betrachten ist sinnlos.

Das ist eben der Unterschied, der sichtbar wird, wenn statt der Ingenieure die Controller das Sagen haben.
Und beim "Traditionsunternehmen" aus Palo Alto, das sich auf glitzernde Fashion-Notebooks konzentriert, soll das anders sein? Guter Witz!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Vergangenheit durch Rosa-Brillen zu betrachten ist sinnlos.
Das stimmt schon.
Was man aber auch sehen muss, ohne jetzt die konkrete aktuelle Situation von Lenovo zu betrachten:
Die absoluten Verkaufszahlen und die durchschnittlichen Stückpreise von PCs und Notebooks gehen zurück.
Früher(tm) war alles was das Wort "Server" im Namen hatte, direkt teuer - heute kosten die Einstiegsgeräte von HP, Fujitsu und Lenovo soviel wie ein Mittelklasse-Smartphone.

Stefan
 
Lenovo hat mit den aktuellen ThinkPads sehr viel Erfolg (X1) und das Portfolio ist wesentlich besser als zu den x20-Tagen, wie im übrigen auch die Qualität.
Man bekommt diese Geräte ja nicht mal mehr zu Gesicht! Und ein Gerät, bei dem man nicht Display, Akku und Keyboard notfalls tauschen kann, ist eigentlich kein Arbeitsgerät, sondern ein Wegwerfgerät.

Die Vergangenheit durch Rosa-Brillen zu betrachten ist sinnlos.

Die Zukunft durch VR-Brillen zu betrachten, aber auch. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ibmthink:

Von "Konzentration" auf Spielzeug (so würde ich diese Bling-Bling-Dinger bezeichnen) kann keine Rede sein beim Traditionsunternehmen aus Palo Alto. Immerhin besteht dieses Unternehmen seit 1939, hat also schon eine gewisse Tradition. Bling-Bling ist halt ein Marktsegment im unteren Lifestyle-Bereich, das man nun auch abzudecken versucht. Im oberen Bereich bleiben es die EliteBooks, die ZBooks und die Folios. Und vor allem die EliteBooks und die ZBooks sind nach wie vor exzellente Maschinen - übrigens ohne wackelnde Akkus, klappernde Keyboards, brechende Handballenauflagen, abbrechende USB-Stege, verzogene Gehäuse u.s.w., und auch ohne konzeptionelle Fehlkonstruktionen wie beispielsweise das Lenovo ThinkPad X270. Aber dafür eben auch teuer - für ein schönes ZBook kann man locker 6.000,00 Euro und mehr ausgeben. Und bei mehr als 60 verschiedenen Notebook- und Convertible-Modellen insgesamt zuzüglich verschiedener Chromebook-Systeme kann bei den paar Bling-Blings nun wirklich keine Rede von "Konzentration" auf dieses Marktsegment sein.

Der Nachteil, wenn die Ingenieure das Sagen haben, besteht eben darin, dass dann meist die technisch zwar bessere, aber auch teurere Lösung präferiert wird. Und das bedeutet weniger Gewinn und unzufriedene Aktionäre, denn der Preisdruck ist auch im oberen Segment vorhanden. Bei IBM konnte man das schön beobachten über Jahre hinweg, und bei HP ist es genauso. HP stellt heute noch vom Taschenrechner über Multimeter, USB-Sticks und Mäuse bis eben zum Server in jeder Preis- und Leistungsklasse alles her. Allein etwa ein halbes Dutzend Taschenrechner, mehr als ein Dutzend Mäuse u.s.w.. IBM hat sich getrennt von all diesen Sparten, HP wird sich wohl von der einen oder anderen Sparte auch irgendwann trennen müssen.

Im Grunde sind all diese Strategien - egal, ob die Zukauf-Strategie oder Bling-Bling als neuester Trend - nur ein Hinweis darauf, dass es in diesem Markt derzeit an echten technischen Innovationen fehlt. Auch Retro bedeutet im Prinzip nichts anderes als Stagnation in der technischen Entwicklung, und dann versucht man eben, neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Das ist überall so und unabhängig von Lenovo oder anderen Herstellern.

Gruß
enrico65
 
Und vor allem die EliteBooks und die ZBooks sind nach wie vor exzellente Maschinen
Bei der Arbeit benutzen wir Workstation Notebooks von HP. Einige noch EliteBooks, ich habe jetzt ein ZBook und ich hasse das Ding. Schlechte Tastatur und der Trackpoint ist unbenutzbar. Bei dem neueren, dem G3, ist der Trackpoint etwas besser geworden, glaube ich. Aber es sind keine Geräte mit denen ich gerne arbeite. Zum Glück steckt das Notebook eigentlich immer im Dock und bekomme davon nichts mit. Das einzige, was ich positiv finde, ist das man die Wartungsklappe ohne Werkzeug öffnen kann. Ich hätte aber wesentlich lieber ein Thinkpad :rolleyes:
 
Von "Konzentration" auf Spielzeug (so würde ich diese Bling-Bling-Dinger bezeichnen) kann keine Rede sein
Das sind aber genau die Geräte, die bei HP im Moment besonders viel verkauft werden und in die viel investiert wird.

Und vor allem die EliteBooks und die ZBooks sind nach wie vor exzellente Maschinen
Mit den billigsten FHD TN Displays würde ich dem nicht gerade zustimmen. Natürlich, wenn man über 2000 € bezahlt, dann erbarmt sich HP und baut ein IPS-Display ein. :rolleyes:

ohne konzeptionelle Fehlkonstruktionen wie beispielsweise das Lenovo ThinkPad X270.
Das X270 ist keine konzeptionelle Fehlkonstruktion. Es ist schlicht veraltet. HP lässt dagegen im Prinzip alle Elitebooks veralten, da tut sich schon länger recht wenig. Mal sehen, ob sich das nächstes Jahr ändert. Die größte Innovation dieses Jahres ist das Elitebook x360 - ein Gerät, das ein Marktsegment angreift, in dem Lenovo mit dem ThinkPad Yoga zuerst war.

ohne wackelnde Akkus
Ziemlich einfach, wenn man bei allen Notebooks den Akku mittlerweile fest verbaut.

für ein schönes ZBook kann man locker 6.000,00 Euro und mehr ausgeben
Kann man bei der ThinkPad P-Serie auch machen, wenn man will. Das Geld nehmen alle Hersteller gerne...

IBM hat sich getrennt von all diesen Sparten, HP wird sich wohl von der einen oder anderen Sparte auch irgendwann trennen müssen.
Das ist schon passiert, HP hat sich schon in zwei Teile aufgespalten. Ist die Frage, welcher Teil jetzt das alte Traditionsunternehmen repräsentiert, HP Inc. oder Hewlett Packard Enterprise? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch Retro bedeutet im Prinzip nichts anderes als Stagnation in der technischen Entwicklung, und dann versucht man eben, neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Das ist überall so und unabhängig von Lenovo oder anderen Herstellern.

Das stimmt nun leider nicht: Retro ist in der Erfahrung des Kunden oder Konsumenten eine verbesserte Version der Vergangenheit, und damit die Zukunft des Kunden. Der Konsument hält das "alte Gerät" für praktischer und befriedigender als als ein neues Produkt, dessen Bedürfnisse erst durch die Produkteigenschaften erzeugt werden müssen.

Telefon, Kühlschrank, Waschmaschine und Auto haben unser Leben revolutioniert, weil sie als erschwingliche Produkte verfügbar waren und auf einem Mangel an bisheriger Lebensqualität basierten. Virtuelle Produkte aber, wie z.B. das Speichern von persönlichen Daten in einer Cloud, basieren nicht auf einem Mangel an Lebensqualität, sondern sind der Bequemlichkeit des Kunden geschuldet.

Retro ist im Freudschen Sinne also die Übertragung einer Vergangenheitserfahrung in die Zukunft, während "neue, künstliche Produkte" eine Übertragung der Zukunft auf die Vergangenheit und deren Erfahrung des Menschen mit Produkten sind. Produkte, die von Ökonomen aufgrund einer ökonomischen Strategie entworfen wurden, erfüllen also nicht das Kriterium, welches ein Konsument an das Produkt stellt, nämlich Vergangenheit in die Zukunft oder Zukunft in die Vergangenheit zu transformieren. Sie müssen scheitern, und das ist auch gut so... ;)
 
Telefon, Kühlschrank, Waschmaschine und Auto haben unser Leben revolutioniert, weil sie als erschwingliche Produkte verfügbar waren und auf einem Mangel an Lebensqualität basierten. Virtuelle Produkte aber, wie z.B. das Speichern von persönlichen Daten in einer Cloud, basieren nicht auf einem Mangel an Lebensqualität, sondern sind der Bequemlichkeit des Kunden geschuldet.
Alle diese Produkte basieren auf Bequemlichkeit (was man auch als Lebensqualität bezeichnen könnte). Das Telefon ermöglicht direkte mündliche Kommunikation, statt per Telegraph oder wie vorher, per Kurier zu Pferde. Der Kühlschrank ermöglicht es Produkte für einige Tage frisch im Kühlschrank zu behalten, statt sie aufwändig zu konservieren und jeden zweiten Tag zum Markt für frische Produkte zu rennen. Die Waschmaschine spart Zeit und Mühe, weil man so nicht mehr per Hand waschen muss und das Auto ermöglicht schnellen Individualverkehr, der bequemer ist als Pferde, Kutschen oder der Zug.

Menschen sind im Wesen faul, man will nicht mehr tun als nötig. Darauf beruhen sehr viele Innovationen, sie machen uns das Leben leichter (bzw. bequemer) im Vergleich zu vorher. Insofern steht die Cloud in einer Reihe mit dem Rad, das Schubkarren ermöglichte, die den Menschen das Schleppen ersparten. ;) Die Cloud ist nun mal bequemer als lokales Sichern und Teilen von Daten per USB-Sticks.

Daher bin ich mir nicht ganz sicher, was du mit deinem Beispiel sagen wolltest, außer dass die Cloud eine wichtige Innovation ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Cloud ist nun mal bequemer als lokales Sichern und teilen von Daten per USB-Sticks.

Ja, aber sie geben damit einen Teil ihrer persönlichen Integrität auf, was unmerklich geschieht und sich auf die Dauer auf die Persönlichkeit niederschlägt.

Daher bin ich mir nicht ganz sicher, was du mit deinem Beispiel sagen wolltest, außer dass die Cloud eine wichtige Innovation ist...

Mir ging es mehr um das zu kaufende ThinkPad: Kunden haben eine Erwartungshaltung an das Produkt. Verbessert das Produkt ihrer Ansicht nach ihr Leben, werden sie es kaufen oder wahrnehmen; tut das Produkt es nicht, werden die Kunden das Produkt meiden oder nur stark verbilligt kaufen, oder eben ein altes Produkt, welches wir Retro nennen.

Der Kunde eines Produkts interessiert sich aber nicht für ökonomische Kennzahlen eines Herstellers. Er will eine ordentliche Tastatur, ein ordentliches Display und einen wechselbaren Akku, auch wenn es dem Ökonomen nicht passt...
 
@think_pad:

Retro als Trend meint doch kein verbessertes Produkt aus der Vergangenheit, sondern aktuelle Technik im alten Gewand, ohne dass es zu einem echten Mehrwert kommt. Ein verbessertes Produkt aus der Vergangenheit ist kein Retro-Produkt, sondern schlichtweg Modellpflege, wie es Autohersteller gern nennen. So auch in der IT: Das EliteBook 2570p ist ein verbessertes und aktualisiertes 2560p, mit dem alten Gehäuse (bis auf ganz kleine Modifikationen) - das hat nichts mit Retro zu tun und wird von vielen Herstellern so gemacht. Etwas Bewährtes wird dabei verbessert. Wenn ein neues Produkt dem Kunden einen hohen Mehrwert bietet, dann ist das Innovation, und dann wird das Produkt auch angenommen. Bietet es keinen Mehrwert, regelt der Markt das. Und das ist eben die Crux: Es fehlt derzeit an Innovationen, das technische Niveau stagniert, und daher kommen dann solche Sachen wie Bling-Bling ins Spiel (also Ultrabooks), die für den echten Road Warrior keinerlei Mehrwert bieten, aus ökologischer Sicht oft absolut hanebüchen konstruiert sind und nur einem Trend folgen. Gelingt es den Herstellern nicht mehr, solche Produkte als "trendig" zu verkaufen, regelt der Markt das, und dann werden einige massive Probleme bekommen, wenn sie andere Segmente vernachlässigt haben.

@ibmthink:

Natürlich steckt HP viel Geld in die Ultrabooks - diese Rechner verkaufen sich derzeit ja sehr gut. Und vor allem kann man im Consumerbereich damit auch Preise aufrufen, die sonst schon der Einstiegs-Business-Klasse vorbehalten waren. Ich sehe bei den Ultrabooks nur den einen Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Notebooks, dass im Bereich der Kühlsysteme Neuerungen ausprobiert und eingeführt werden können. Und das war es auch, was ich mit der Fehlkonstruktion des X270 meinte: Ein solch miserables Kühlsystem hat es seit Jahren nicht mehr gegeben bei einem Gerät.

Übrigens war die Aufspaltung von HP im betriebswirtschaftlichen Sinn kein Spartenverkauf. Das ist was ganz anderes. Die ganze Elektronik-Sparte bei HP dürfte wohl auf kurz oder lang verkauft werden. Das hat mit dem Kerngeschäft ja relativ wenig zu tun und ist einer der Posten, bei denen man als Anteilseigner jedes Jahr auf den Hauptversammlungen immer nur rote Zahlen, teils tiefrote, präsentiert bekommt.

Gruß
enrico65
 
@think_pad: Retro als Trend meint doch kein verbessertes Produkt aus der Vergangenheit, sondern aktuelle Technik im alten Gewand, ohne dass es zu einem echten Mehrwert kommt.

Das ist die Frage, wer das meint: Der Kunde, der Retro kauft, kauft damit eine Zukunft, die eigentlich eine verbesserte Version der Vergangenheit ist. Allein das war meine Intention...

Ein Sack mit Reis ist eben auch umgefallen - in China.

Ja, das kam bei mir gerade auch über den Sender, und weitere Säcke sind gefährdet... :)

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Natürlich war allen klar, dass Lenovo erstmal den chinesischen Massenmarkt bedient, notfalls auch mit Smartphones, dann kam letztens der Tablet-Markt dazu, von dessen Lenovo-Kuchen die Microsoft-Surface-Geräte einen großen Anteil weg gefressen haben. Keiner hat damit ein Problem, aber ein ThinkPad ist nun mal ein ThinkPad.

Nicht durch Zahlen belegte Annahme: Ich möchte nicht wissen, wieviel Geld allein das Projekt "Helix 2" inklusive der Entwicklung etc. allen Zubehörs dafür verschlungen hat, und wieviel davon wieder durch Verkäufe rein geholt werden konnte. Im Nachgang dazu hat das Surface Pro 4 hier alle anderen Lenovo Geräte von den Produktiven zu Sammelobjekten gemacht.

Thinkpads für den Massenmarkt zu produzieren erinnert mich im Ergebnis an das, was IBM mit OS/2 erlebt hat, als es das Betriebssystem in den Massenmarkt drücken wollte. Die eigentlichen "Business OS/2 Kunden" - und damit auch eigentlichen echten Geldbringer dabei - haben sich auch deshalb von dem System abgewandt, weil die Version Warp 4 gegenüber der Warp 3 zwar viele echt gute technische Neuerungen brachte, die für den Geschäftskundenbereich aber leider im wesentlichen unbrauchbar waren.

Die früher prägenden Merkmale für ein ThinkPad sind in den letzten Jahren - von Ausnahmen abgesehen - quasi aus dem Produkt wegentwickelt worden.
 
Im Nachgang dazu hat das Surface Pro 4 hier alle anderen Lenovo Geräte von den Produktiven zu Sammelobjekten gemacht. [...] Die früher prägenden Merkmale für ein ThinkPad sind in den letzten Jahren - von Ausnahmen abgesehen - quasi aus dem Produkt wegentwickelt worden.
Und wie viele dieser Merkmale bietet das Surface Pro 4? :) Vielleicht haben sich auch die Ansprüche der Kunden in den letzten Jahren, so seit es Smartphones und Tablets gibt, dramatisch verschoben. Lenovo operiert nicht in einer abgeschlossenen Blase. Genauso wenig wie IBM mit OS/2. Vergleichbar ist das dennoch nicht.

Und ThinkPads werden überhaupt nicht für den Massen-Konsumenten-Markt produziert. Die Zielgruppe sind weiterhin Business-Kunden. Aber auch bei den Business-Kunden hat sich eben einiges geändert, worauf Lenovo halt auch reagieren muss.

Und das war es auch, was ich mit der Fehlkonstruktion des X270 meinte: Ein solch miserables Kühlsystem hat es seit Jahren nicht mehr gegeben bei einem Gerät.
Also ich muss sagen, dass ich schon schlimmere Geräte in der Hinsicht hier als Testgeräte liegen hatte. Und beim X270 im Notebookcheck-Test lag wohl auch ein Bug vor. Denn eigentlich sind die aktuellen ThinkPads der T- und X-Serie ab Werk so eingestellt, dass sie die 75 °C Grenze nicht überschreiten sollten bzw. im Zweifelsfall runtertakten. Letzteres ist beim X270 aber nicht passiert, was wohl ein Fehler ist, da alle anderen aktuellen T/X ThinkPads diese Temperaturgrenze haben.

Natürlich wäre es schön, wenn die Geräte ihren Maximaltakt halten könnten ohne gleich zu überhitzen. Das schafft allerdings auch HP im Stresstest nicht, wenn man sich mal diesen Test zum aktuellen Elitebook 820 G4 ansieht - 1,5 GHz ist sehr weit vom maximalen Takt entfernt, kein Wunder dass es dann nicht warm wird: https://www.notebookcheck.com/Test-HP-EliteBook-820-G4-7500U-Full-HD-Laptop.196614.0.html Für Dauerbelastung sind die Ultrabooks halt nicht gemacht.

Übrigens war die Aufspaltung von HP im betriebswirtschaftlichen Sinn kein Spartenverkauf. Das ist was ganz anderes. Die ganze Elektronik-Sparte bei HP dürfte wohl auf kurz oder lang verkauft werden. Das hat mit dem Kerngeschäft ja relativ wenig zu tun und ist einer der Posten, bei denen man als Anteilseigner jedes Jahr auf den Hauptversammlungen immer nur rote Zahlen, teils tiefrote, präsentiert bekommt.
Wenn wir hier über HP und nicht über HPE reden, dann frage ich mich, wie das möglich sein sollte. Schließlich besteht das neue HP Inc. ja praktisch nur aus der ausgegliederten PC bzw. Drucker Sparte. Oder sind die Taschenrechner gemeint?^^

Ja, es ist kein Spartenverkauf, was aber wohl eher daran liegt, dass sie niemanden finden konnten der die PC-Sparte von HP übernehmen konnte bzw. wollte. Bei Hewlett Packard Enterprise waren sie wohl ziemlich froh das PC-Geschäft los zu sein. Das wollte Leo Apotheker ja damals auch, nur dass es ihn da noch den Kopf gekostet hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie viele dieser Merkmale bietet das Surface Pro 4? :) Vielleicht haben sich auch die Ansprüche der Kunden in den letzten Jahren, so seit es Smartphones und Tablets gibt, dramatisch verschoben. Lenovo operiert nicht in einer abgeschlossenen Blase. Genauso wenig wie IBM mit OS/2. Vergleichbar ist das dennoch nicht.
Und ThinkPads werden überhaupt nicht für den Massen-Konsumenten-Markt produziert. Die Zielgruppe sind weiterhin Business-Kunden. Aber auch bei den Business-Kunden hat sich eben einiges geändert, worauf Lenovo halt auch reagieren muss.

Hallo und guten Morgen,

dazu kann ich nur meine persönlichen Erfahrungen aus den rund 25 letzten Jahren geben, jeder hat ja andere Erwartungen/Erfahrungen was ihm oder ihr bei einem PC/Laptop/Tablett wichtig ist.

Für meinen Einsatzzweck hatte ich zunächst das Helix 2, später dann das Surface Pro 4 angeschafft. Von der grundsätzlichen Ausrichtung waren beide gleich: Tablett mit abnehmbarer Tastatur, das war eigentlich schon alles.

Die Vorteile des Surface Pro 4 sind (abgesehen vom ohnehin leistungsfähigerem technischen Innenleben bei fast identischen Preis):

- Verwindungssteif und sehr stabil (was für mich ein sehr wichtiges Kriterium ist)
- Das Zubehör haftet magnetisch, keine Schlaufen, keine Schiebeschalter oder ähnliches
- Die Dockingstation ist so einfach wie praktisch
- wesentllich (sehr wesentlich!) leichter in der Kombination
- Bildschirmformat 3:2 (ich möchte es nicht mehr missen)

Alleine diese fünf Gründe ergeben in der täglichen praktischen Nutzung für mich einen Unterschied von Welten.

Der Lüfter ist kein Nachteil, den höre ich so gut wie nie, dafür habe ich 16 statt 8 GB RAM und einen i7 mit Intel Iris Graphic statt einem Intel Core M Y.

Fehlende Wartbarkeit scheidet für mich als Kriterium aus, zum einen weil ich bezweifele, das ich persönlich das Helix 2, welches sich öffnen läßt da nicht verklebt, besser warten könnte als das Surface. Da lasse ich lieber gleich die Finger davon. Ich kann mich auch bei Apple an keinen Verkaufseinbruch erinnern, weil die entsprechende Geräte keinen Akku austauschen lassen können.

Wenn ich das X200T zum Beispiel betrachte, da waren die Eigenschaften für mich noch da, vor allem die Verwindungssteifigkeit und Materialqualität.

Aber wie gesagt, für jeden ist es anders, ich weiß aber schon jetzt dass mein nächstes, wenn es dann soweit ist, bei derzeitigem Produktportfolio wieder ein Surface sein wird. Aber vielleicht kommt Lenovo da mit was anderem mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fehlende Wartbarkeit scheidet für mich als Kriterium aus, zum einen weil ich bezweifele, das ich persönlich das Helix 2, welches sich öffnen läßt da nicht verklebt, besser warten könnte als das Surface. Da lasse ich lieber gleich die Finger davon. Ich kann mich auch bei Apple an keinen Verkaufseinbruch erinnern, weil die entsprechende Geräte keinen Akku austauschen lassen können.

Dann muss man Dir die Daumen drücken, dass Dein Gerät die Garantiezeit deutlich überlebt:
https://www.winboard.org/artikel-ne...face-geraeten-ab-microsoft-haelt-dagegen.html
 
Hallo,

im Moment hält es schon länger als das erste Helix 2, welches ich bereits nach knapp zwei/ drei Wochen einschicken musste. Vielleicht hab ich auch einfach Glück, jetzt sind rund 9 Monate um, ich werde mir auch mal die Optionen der Garantieverlängerung anschauen. Werde dann berichten. Bisher alles top:thumbup:
 
Bei uns sind es in der Firma inzwischen ~30 SP4, und manche davon sind nun auch schon 1 Jahr alt. Probleme bisher auf Hardwareseite - 1 defekter Pen.
 
Und ThinkPads werden überhaupt nicht für den Massen-Konsumenten-Markt produziert. Die Zielgruppe sind weiterhin Business-Kunden. Aber auch bei den Business-Kunden hat sich eben einiges geändert, worauf Lenovo halt auch reagieren muss.
Sicher? - Die Forderung der Business-Kunden nach besseren Displays wird schon seit 10 Jahren +x ignoriert und nur, weil 2 oder 3 Modelle jetzt mit 4k-Displays kommen, kann man nicht behaupten, dass Kundenwünsche berücksichtigt werden.
 
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