Lenovo rutscht in die roten Zahlen

Mornsgrans

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Im ersten Geschäftsquartal von April bis Juni fuhr der einst weltweit größte PC-Produzent einen Verlust von 72 Millionen US-Dollar ein.

Die starke Konkurrenz auf dem PC-Markt und anhaltende Schwierigkeiten im Smartphone- und Server-Geschäft haben den chinesischen Hersteller Lenovo überraschend in die roten Zahlen gedrückt.
...

Weiter gehr es bei Heise

Irgendwie war es für mich absehbar, dass die Übernahme der Serversparte zu Verlusten führen wird. Dumm nur, dass dort nicht viel zu verdienen ist. Mal sehen, ob und wann diese Sparte "eingestampft" wird.
 
Nicht viel zu verdienen? Warum meinst Du? Die Verluste sind mehr und mehr unschön... :(
 
Schlechte Nachrichten.
In der Weltwirtschaft haben wir schließlich auch keine Rezession.
 
Also ist wieder das Traditionsunternehmen aus Palo Alto ganz vorn. Freut mich. So ist das eben in der freien Wirtschaft. Bäume wachsen nicht in den Himmel, mal liegt der eine vorn, mal der andere.

Gruß
enrico65
 
Hoffentlich machen die Analysten nicht das Retro-ThinkPad als Quell des Problems aus...;)

Vielleicht muss aber die Übernahme der IBM-Serversparte erst "verdaut" werden, bevor die Früchte zu ernten sind?
 
Nicht gerade überraschend, wenn man die Finanz-Entwicklung von Lenovo verfolgt hat. Seit 2015 droht da ständig ein Verlust, den haben sie allerdings im letzten Jahr durch den Verkauf von Firmen-eigenen Immobilien noch vermeiden können (ein alter Trick - Immobilie verkaufen und dann zurückmieten).

Sind wohl keine Immobilien mehr übrig und Smartphones/Server machen weiterhin Verluste. Das kann das profitable PC-Geschäft leider nicht mehr komplett auffangen.

Lenovo wird weiterhin versuchen die Trendwende zu schaffen, ob das aber mit der jetzigen Struktur gelingen kann ist fraglich. Man ist sowohl mit dem Kauf von Motorola und der IBM Server Sparte auf die Nase geflogen. Ein Führungswechsel bei Lenovo wird kaum zu vermeiden sein.
 
Nicht ganz, Innocent.

Der Servermarkt schrumpft durch Virtualisierung und Auslagerung zu Cloud-Diensten weiter, der Markt, den Cisco in erster Linie bedient, ist auch nicht gerade der Consumerbereich mit Nutzungsdauer bis "ist kaputt", während Intel den professionellen und Heimbereich beliefernden Abnehmer bedient.
Ein bischen muss man auch den jeweiligen Markt berücksichtigen, der von den jeweiligen Herstellern beliefert wird.

Was die Handysparte angeht, so hatte Lenovo (wenn ich mich recht entsinne) mit ihren ersten Modellen erst ausschließlich den chinesischen Markt im Auge gehabt und vielleicht zu spät auch die internationalen Märkte anvisiert.
Zudem hatte "Motorola" zwar einen "Namen" im Bereich Funk- und Unterhaltungstechnik, aber in der Handysparte war der damalige Konzern außer mit ihrem Razr V3 - dem ersten Klapphandy doch eher eine graue Maus geblieben (außer vielleicht in den USA), während damals Nokia und Siemens den Markt doch dominierten, bis das erste iPhone auf den Markt kam.

Auf einen fahrenden Zug aufzuspringen ist verdammt schwer und nicht jeder schafft dies.
 
Zuletzt bearbeitet:
ielleicht gibt es dann wieder Retro-Gewinne (also so wie früher).
oder um Dich nchmal zu zitieren:
ThinkPads sind nicht die wirkliche Problemzone, auch wenn es im PC-Geschäft besser laufen könnte. Das Problem sind eher Smartphones und Server. Für die Lenovo PC-Sparte wäre es vermutlich am besten, wenn man die Geschäfte trennen würde. Server und Smartphone ziehen die PC-Abteilung durch ihre Verluste runter und saugen Kapital auf, das man eigentlich in die PC-Entwicklung investieren müsste. Bisher gab es noch keinen PC-Hersteller, der als Smartphone-Hersteller wirklich erfolgreich war. Lenovo scheint das auch nicht ändern zu können.

Und bezüglich "Retro-Gewinne": IBM hat mit der PC-Sparte in den letzten Jahren vor dem Verkauf an Lenovo nur Verluste gemacht. ;) Weswegen man das Geschäft ja auch abgestoßen hat.
 
Naja, 72mio $ sind zwar eine Menge Geld, aber im Vergleich mit den Verlusten, die zB AMD jahrelang eingefahren hat eher eine kleine Summe. Und dann liegt bei Lenovo auch noch der Umsatz um ca den Faktor 10 höher als bei AMD...

Lenovo versucht halt in einem Geschäftsfeld erfolgreich zu sein, indem auch die wichtigsten Mitbewerber (Dell, HP...) nicht ganz sorgenfrei sind und aus dem sich IBM ja nicht ohne Grund verabschiedet hat. Da wundert es mich nicht dass es ein schwieriges Geschäft ist in dem es mal nach unten und mal nach oben geht. Aber entsprechend gering ist die Luft für Experimente, und Lenovo hat sich selber mit den Servern und Smartphones zwei Herausforderungen ausgesucht. Dafür bezahlt man jetzt erstmal - wie man mit den beiden Feldern zurechtkommt sieht man dann über die nächsten Jahre.
 
Tja, das kommt dabei raus, wenn man auf Masse statt Klasse setzt. Selbst Schuld Lenovo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird hier nur geraten, oder hat sich einer mal wirklich den 1Q 17/18 Bericht durchgelesen?
 
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Lenovo mir gar kein Smartphone verkaufen will. Anders kann ich mir nicht erklären, warum sie ihre Modelle in Deutschland nur kastriert anbieten (kein Dual-SIM, nur max. 3GB RAM - in China gibt es das gleiche Modell mit 4GB und Dual-SIM usw.).
Ich sehe nicht ein, warum ich einen im internationalen Vergleich maximal hohen Preis für minimale Ausstattung zahlen soll. Ich habe jetzt zwei Generationen von Moto G Modellen abgewartet, ob sich an Lenovos Modellpolitik etwas ändert. Aber statt die deutschen Modelle endlich vernünftig auszustatten, hat man in der Zwischenzeit sogar noch die früher vorbildliche Versorgung mit Updates völlig ruiniert. Ganz großes Kino, Lenovo.

Da ich nicht länger warten kann, weil mein altes Android Handy auf dem letzten Zylinder pfeift (sämtliche Updates schlagen wegen Speichermangel fehl, Gerät läuft immer langsamer, etc.), wird es jetzt eben nicht wie gehofft ein Lenovo Smartphone, sondern etwas günstiges aus China (Xiaomi Redmi Note 4 oder evtl. das kommende Note 5). Eigentlich wollte ich ein Gerät mit möglichst unverbasteltem Android (=> Lenovo), aber zur Zeit kenne ich kein Gerät, das mir Dual-SIM, mind. 4GB RAM, einen wechselbaren, großen Akku, Snapdragon ab 625 und einen SD-Card Slot für unter 300 EUR bietet. Da liegt mein Limit für ein Handy. Wenn kein großer Anbieter mir so etwas in Deutschland verkaufen will, wird es eben ein China-Phone für unter 200 EUR, wo mich die Kompromisse angesichts des Preises dann wenigstens nicht ständig ärgern.
 
Bei einigen muss man sich das wirklich Fragen. Der Verlust hat mit PCs wenig zu tun, aber dennoch soll es was mit neuen ThinkPads, Chiclet Tastaturen etc. zu tun haben? Auch eine Art der Fake-News... :rolleyes:

Jetzt mal völlig ohne Polemik: Wenn man sich die Kommentare unter der heise-Meldung und auch die vieler anderer Computer-Tech-Sites anschaut, wird weltweit von echten Admins in allen Sprachen gemeckert, dass die neuen ThinkPads eigentlich keine robusten Arbeitsgeräte mit einer belastbaren Tastatur mehr sind.
Die letzten vernünftigen Geräte waren die der x20-Serie, und die letzten vernünftigen Displays die UXGA (T60), WUXGA (T61p, W500) und das AUO .4

Natürlich war allen klar, dass Lenovo erstmal den chinesischen Massenmarkt bedient, notfalls auch mit Smartphones, dann kam letztens der Tablet-Markt dazu, von dessen Lenovo-Kuchen die Microsoft-Surface-Geräte einen großen Anteil weg gefressen haben. Keiner hat damit ein Problem, aber ein ThinkPad ist nun mal ein ThinkPad.

Und jetzt sind 10 Jahre um, der Markt ist weitgehend gesättigt bis tot, und nun kommen die roten Zahlen. Die Zahlen sollten vor allem den Konzern selbst interessieren, und nicht seine Kunden, die interessieren sich für gute Produkte. Wenn man sich das enorme Interesse von professionellen Anwendern für X62- und T70-Platinen anschaut, sollte jeder Lenovo-Manager wissen, wohin die Reise geht. Niemand stellt sich zu Hause einen Lenovo-Server hin, nur weil es gerade keine vernünftigen ThinkPads zu kaufen gibt... ;)
 
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