X1 Neue Akkuzellen implantieren bei ThinkPad-X1 (1294-3DG, Gen.1, 2011/2012)

mycodesucks

New member
Registriert
26 Juli 2017
Beiträge
6
Guten Abend,

bisher hatte ich immer Glück mit meinen Thinkpads und konnte immer noch Ersatzakkus ergattern, bevor der Hersteller die Ersatzteilversorgung völlig einstellt. Mein ThinkPad hat letzten Donnerstag diese Serie abreißen lassen.

Der Akku war zuletzt auf 60% seiner Designkapazität abgefallen, wobei der Verlust im letzten halben Jahr schon so ausgeprägt war, dass das Ende absehbar war. Jetzt steht der Akku bei 0% und lädt nicht mehr. Ich hatte ein "ich finde auf Anhieb nichts und habe auch keine Lust weiter zu suchen"-Gespräch mit einem Servicedienstleister in meiner Nähe. und eine noch offene, unbeantwortete Anfrage bei Lenovo. Meine Suche nach der Teilenummer hat mehrere gut sortierte Händler auf allen möglichen Kontinenten auf den Schirm gebracht, die teilweise mehr als 1000 Akkutypen aufzuweisen haben, nur den für das X1 natürlich nicht.

Meine letzte Hoffnung wäre jetzt noch, den Akku außerhalb des Laptops mit meinem Modellbauladegerät wieder aktiviert zu bekommen. Angesichts der erheblich eingebrochenen Kapazität rechne ich mir aber kaum Chancen aus, damit eine auch nur mittelfristige Lösung zu haben,

Das X1 tut nach wie vor das, was ich möchte, dank Linux auch in guter Geschwindigkeit und mit lediglich halbvoller SSD. Das grottige TN-Display stört mich nicht wesentlich. Ich vermeide es lediglich den Laptop direkt neben mein EIZO-Farbwunder zu stellen. Das ist dann doch deprimierend. Ich komme in der Regel auch gut mit der Laufzeit abseits der Steckdose zurecht. Alles in allem hält mich das aber davon ab, das Thinkpad einfach dem wachsenden Elektroschrottberg hinuzuzufügen.

Im Gerät sind vier LiPo-Zellen in Reihenschaltung verbaut (ob es sich davon um vier "Packs" parallelgeschalteter Batterien handelt, kann ich noch nicht sagen). Hat schon einmal jemand probiert, diese durch neue Zellen zu ersetzen? Entsprechende Zellen sind im Modellbau in praktisch allen denkbaren Größen zu bekommen. Um die erforderlichen Leistungsdaten und die Standfestigkeit mache ich mir keine Sorgen - mein Modellhubschrauber leert 12 in Reihe geschaltete Zellen in weniger als 10 Minuten mit Spitzenleistungen im Bereich mehrerer kW und auch das Laden erfolgt dort mit im Vergleich zum Thinkpad brachialen Strömen. Und selbst wenn die Zellen schneller altern - sie sind vergleichsweise günstig.

Unsicher bin ich mir im Bezug auf den augenscheinlich im Akku verbauten Chip. Kann man diesen zurücksetzen und kann ich davon ausgehen, dass dieser mit Zellen wahrscheinlich höherer Kapazität klar kommt? Wenn der am Ende verhindert, dass der Akku funktioniert, wäre das schade.

Ich wäre für jegliche Hinweise dankbar - und natürlich auch interessiert, falls mich jemand doch noch auf Quellen für einen Ersatzakku stoßen kann.

Vielen Dank!

Thorsten
 
Ob das geht kommt auf den Chip an. Wenn du weisst / herausfinden kannst was fuer ein Ladecontroller da verbaut ist, koennen wir besser aushelfen. Die meisten Controller kann man nicht ohne weiteres auslesen / programmieren. Fuer einige haben Leute wie Victor tolle Arbeit geleistet, fuer andere findet sich wenig.

Ich habe gerade letzte Woche mein 8-Zellen X61-Akku neugebaut, da gibt's anscheinened zwei Wege (alte Zellen nicht abklemmen bis die neuen parallel angeschlossen sind, so kann man dem Controller vorgaukeln dass nichts passiert ist; oder wenn der Akku schon "kaputt" ist oder man eine neue Kapaziataet draufspielen will muss man den Controller neu programmieren).

R

R
 
Hallo und vielen Dank.
Ich kann jetzt zumindest sagen, dass die Zellen alle eine identische Spannung von 3,49 Volt haben, also keine vollkommen defekt zu sein scheint. Ich werde die morgen mal extern und einzeln laden und dann sehen, was der Rechner dann dazu sagt. Welcher Controller darauf verbaut ist - keine Ahnung. Wie kann man das herausfinden? Kann man das irgendwie auslesen? Auf den SMD-Bausteinen auf der Batterieplatine steht nichts und die Chips sind außerdem mit einem Kunststoffmaterial überzogen. Da kommt man also faktisch nicht dran.
Das Gute ist, dass ich bei einem niederländischen Händler noch einen Ersatzakku ordern konnte. Die Teilenummer auf dem Akkugehäuse unterscheidet sich an einer Stelle von der, die mit die Software angegeben hatte. Dann findet man natürlich nichts.
Falls sich das Problem mit dem neuen Akku löst, würde ich auf die Bastelei verzichten wollen.
Falls ich doch basteln muss, weiß ich dann ja jetzt, wo ich Hilfe bekommen kann.

Viele Grüße
Thorsten
 
Der Controller hat hier mit Sicherheit dichtgemacht, und das lässt sich auch nicht mehr ändern.
Dieses Problem hast du aber bei vielen anderen Herstellern auch. Ich habe es bei einem Acer Netbook "genossen" - von einem Tag auf den Anderen kam die Meldung, dass der Akku defekt sei und nicht mehr geladen wird.
Ich habe die Plastikhülle glücklicherweise beschädigungsfrei aufbekommen (echte Seltenheit) un die Zellen einzeln mit'm guten Modellbau-Lader geprüft/geladen. Keine der Zellen war unter 3V und alle haben sogar noch innerhalb der Kapazitäts-Toleranzen gelegen (rund 1600mAh). Ich habe die 2 Stränge dann mit dem Modellbau-Lader & externem Balancer geladen und den Akku ignorant weiterverwendet. Nach ungefähr 10 Zyklen weigerte sich die Elektronik zwar wieder, den Pack zu laden -> gut, wieder das Spiel mit'm externen Lader. Das habe ich 3 oder 4 Mal gemacht, bis ich Ersatz-Akkus hatte.
Die Zellen aus dem alten Akku habe ich heute noch alle im Einsatz (Taschenlampe und Eigenbau-Powerbank) und denen geht's gut...
Ich habe gerade letzte Woche mein 8-Zellen X61-Akku neugebaut, da gibt's anscheinened zwei Wege (alte Zellen nicht abklemmen bis die neuen parallel angeschlossen sind, so kann man dem Controller vorgaukeln dass nichts passiert ist; oder wenn der Akku schon "kaputt" ist oder man eine neue Kapaziataet draufspielen will muss man den Controller neu programmieren).

Genau dieses Spiel habe ich auch schon bei einem älteren IBM-Akku durch: die neue Zelle parallel zur alten Zelle geschaltet und erst dann die alte Zelle ausgelötet. Jetzt die neue Zelle mit einem externen Lader richtig voll machen und den Akku vom Laptop entladen lassen. Der Chip/Controller hat es akzeptiert, dass die Kapazität schlagartig gestiegen ist (alte 1300er Zellen gegen neue 1600er ersetzt). Das Laden dauert zwar etwas Länger und die Zellen werden nicht mehr ganz voll geladen (Sicherheitsschaltung der Lade-Elektronik, da sind halt 1300er Zellen hinterlegt, aber 1600er hatte ich gerade herumliegen/griffbereit).

Letztendlich ist halt die Frage, ob der Controller "weg" ist oder die Zellen an Altersschwäche "gestorben" sind. So lange der Controller den Strang noch nicht "zu gemacht" hat, kannst Du die Zellen einzeln tauschen. Schau aber mal, ob es wirklich Sinn macht - manchmal bekommt man einen fertigen "neuen Akku" für weniger Geld, als man(n) allein für die LiPo-Zellen hinlegt.
 
Nochmals Hallo und vielen Dank für die rege Beteiligung. Neuer Akku ist bestellt. Ich hoffe nur, dass es wirklich der Akku ist, der das Problem hat. Da das X1 auch ohne Akku problemlos läuft, denke ich, dass es wohl so sein wird. Übergangsweise behelfe ich mir mit einer Powerbank, wobei das keine wirklich gute Lösung ist. Das Ding hat keine wirklich brauchbare Kapazitätsanzeige. Wenn man die blau blinkende LED nicht bemerkt, steht man urplötzlich ohne Strom da. Nicht gut.
Da sich leider wieder mal andere Aufgaben in den Vordergrund drängen, bleibt der defekte Akku erst mal liegen.

Danke!
 
  • ok1.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen
Zurück
Oben