Ich hatte kurze Zeit ein Thinkpad E560 zur Einrichtung hier und wollte meine Eindrücke mit Euch teilen. Kaufentscheidend war u.a. dieser Bericht bei Notebookcheck, in dem eine Core i7-Variante mit Radeon-Grafik getestet wurde. Hier handelt es sich um folgende Konfiguration:
Erste Eindrücke
Lenovos 15,6-Zöller der einfachsten Thinkpad-Reihe ist noch mit einem DVD-Laufwerk (DL+RW/CDRW) ausgestattet. Bedingt durch das Laufwerk und das Große Display fällt das Gehäuse mit 377 x 255 x 27,1 mm nicht unbedingt klein aus, wirkt aber doch noch relativ schlank und durchaus nicht unelegant.
Das Gehäusse macht durchaus einen soliden Eindruck, die Oberseite (Displaydeckel) ist mit einer Gummierung versehen, die dem Gerät einen wertigen Eindruck verleiht. Die Unterseite ist pures Plastik und vermittelt wenig Freude. Da man das im Regelfall nicht sieht, ist es aber kein Beinbruch. Wichtig ist, dass auch die Unterseite nicht empfindlich wirkt. Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist dass in der Bodenplatte Lüftungsschlitze sind. Das hätte man bei dem durchaus noch voluminösen Gehäuse besser lösen können. Am Boden gibt es Wartungsklappen, die u.a. einen direkten Zugang zu Festplatte und Arbeitsspeicher ermöglichen.
Die Tastatur
Die Breite des Gerätes wird gut genutzt, es gibt zusätzlich einen Ziffernblock.
Lenovos "E"-Reihe ist ja eher kein Business-Gerät, dennoch ist der Anschlag sehr angenehm und das Tippgefühl über die gesamte Breite gleichbleibend. Etwas Gewöhnung an das Layout ist von Nöten. Die Oberfläche ist etwas rauh und erinnert an "ReNew"-Tastaturen. Der größte Nachteil ist aus meiner Sicht die fehlende Tastaturbeleuchtung, für mich persönlich ein "No-Go". Wenigstens ein "ThinkLight" hätte Lenovo hier spendieren sollen.
Trackpoint & Touchpad
Das Gerät verfügt über einen klassischen Trackpoint mit 3 Tasten sowie ein Clickpad, d.h. das Touchpad verfügt über keine eigenen "Maustasten" wie es bei früheren Thinkpad-Generationen der Fall war, Klicks können durch herunterdrücken der linken bzw. rechten unteren Ecke sowie entsprechende Tippgesten ausgelöst werden. Das Gleitgefühl auf dem Pad ist gut, persönlich bevorzuge ich jedoch den Trackpoint, der gewohnt präzise arbeitet.
Erstes Einschalten
Das vorinstallierte Windows 10 wird eingerichtet, ich hatte hier eine Konfiguration mit 1TB-Festplatte, demenstsprechend habe ich das Gerät zur Einrichtung einfach 45 Minuten allein gelassen. Danach bootet Windows in ca. einer Minute bis zum Anmeldebildschirm, bis der Desktop nutzbar ist, vergehen ca. weitere 30 Sekunden. Die vorhandene HD wurde in der Folge gegen eine Samsung 850 EVO mit 500GB getauscht, die verbaute HDD ist als alleiniger Massenspeicher nicht mehr zeitgemäß.
Windows wurde nur genutzt um die Funktionsfähigkeit der Komponenten zu verifizieren, nach Austausch der HD gegen eine SSD wurde Linux Mint 18.1 installiert, dieses bootet in knapp 19 Sekunden zum Anmeldebildschirm.
Lüfterverhalten
Über den Windows-Betrieb kann ich keine wesentlichen Aussagen machen, in der kurzen Nutzungszeit liefen noch zahlreiche Hintergrunddienste, die hoffentlich nur der abschließenden Konfiguration dienten. So läuft der Lüfter für meinen Geschmack viel zu oft und wird dabei ganz schön laut. Unter Linux Mint bleibt es hingegen angenehm ruhig.
Display
Der wichtigste Punkt vorab: Es ist ein mattes Full-HD-Display verbaut. Der erste Eindruck ist gut, gleichmäßig ausgeleuchtet und schön hell, so dass in Innenräumen mit 50-60% Helligkeit gearbeitet werden kann. Die Farbraumabdeckung ist gemaß eines Tests bei Notebookcheck mäßig, aber für meinen Geschmack doch besser als das was sonst in den Einsteiger-Thinkpads verbaut wird. Beim Booten zeigt sich jedoch ein leichtes Screenbleeding bei meinem Gerät.
Laufwerke
Verbaut sind eine 7mm hohe WD Blue HD mit einer Kapazität von 1TB sowie ein Dual-Layer-DVD-Brenner. Letzterer ist definitiv der größte Schwachpunkt am Gerät. Der freundlichste Ausdruck, der mir dafür einfällt ist "Kernschrott". Warum die harschen Worte? Zunächst ist die Ausführung in billigstem Plastik, die Laufwerksschublade fühlt sich sehr fragil an. Schliessen lässt sie sich in den wenigsten Fällen sauber, die Schublade hakelt und verkantet sich gern. Blöderweise passiert das, wenn sie nur noch ca. 10mm geöffnet ist. Das Laufwerk läuft dann aber schon an, liegt eine Disc drin, gibt es hässliche, schabende Geräusche. drückt man die Schublade mit dem Zeigefinger zu und positioniert diesen auf Höhe des kleinen QR-Codes an der Schublade, kann diese mit Gefühl auch im ersten Anlauf geschlossen werden. Das muss aber vorab ein paar Mal geübt werden. Hat man die Schublade erfolgreich geschlossen, ist das Laufwerk einfach nur laut, selbst wenn die Drehzahl bspw. beim DVD-Schauen gedrosselt ist, bleibt ein deutlich wahrnehmbares, unangenehmes Geräusch. Ich hatte meinen ersten x86 PC im Jahr 1987, mein erstes Thinkpad mit CD-Laufwerk in 2001. Ich habe wirklich noch nie etwas vergleichbar schlechtes erlebt, selbst die Medion-Büchsen von Bekannten, die ich gelegentlich flicken darf wirken da um Welten solider. Diese Problem wiegt um so schwerer, da das Laufwerk nicht in einem Ultrabay-Schacht untergebracht sondern fest verbaut ist.
Wartungsmöglichkeiten
Wie bereits weiter oben geschrieben, besitzt das Gerät Wartungsklappen. Diese sind in ihrer Nutzbarkeit allerdings nicht mit den T- oder X-Serien zu vergleichen. Beide Klappen werden insgesamt mit nur 4 Schrauben gehalten, das wird ergänzt durch zahlreiche Haltenasen. Die Öffnung erfordert viel Gefühl, ein Schraubenzieher mit sehr dünner Klinge hilft mit den Haltenasen. Hat man diese Hürde überwunden, liegen RAM und HDD direkt offen. Beim RAM sind zwei Bänke vorhanden, von denen nur eine bestückt ist. Bei der HDD handelt es sich um ein 7mm hohes Modell, das in einem recht schlichten Käfig verbaut ist. Für den Austausch alle paar Jahre ist das aber ausreichend.
Einer der Gründe, warum ich Lenovo nach wie vor schätze, ist die Verfügbarkeit guter Hardware Maintenance Manuals, diese gibt es natürlich auch für das Thinkpad E560. Nachtrag: HMM-Link von morini22 statt des ursprünglichen zur externer Quelle eingefügt. Vielen Dank für den Hinweis!
Akkulaufzeit
Mitgeliefert wird ein 48Wh Akku, der mit 4400mAh bei 10,8V angegeben ist. Wenn man sieht, wie klein dieser ist, kommen auch schon keine großen Erwartungen an die Laufzeit auf. Nach den ersten Erfahrungen würde ich sagen, dass sich die Laufzeit vermutlich bei ca. 3-3,5 Stunden einpendeln wird. In diesem Fall verschmerzbar, da sich die Mobilität des Gerätes auf schnelles Wegräumen in der Wohnung beschränken wird.
Linux Installation
Da man sich mittlerweile Rcovery-Medien nach Registrierung bei Lenovo für das jeweilige Gerät herunterladen kann, habe ich darauf verzichtet, diese per One Key Recovery o.ä. zu erstellen.
Möchte man Secure Boot nicht nutzen, bzw. wenn dieses nicht von der gewählten Distribution unterstützt wird, kann dieses im erfreulich umfangreich einstellbaren BIOS problemlos deaktiviert werden. Bei geplanten Dual-Boot-Konfigurationen mit Linux sollte jedoch bedacht werden, dass das vorinstallierte Windows dann vermutlich nicht mehr laufen wird. In meinem Fall wurde ohnehin die Festplatte gegen eine SSD ausgetauscht, so dass diese Erwägungen hier keine Rolle spielen.
Linux Mint 18.1 bringt mit Kernel 4.4 zwar nicht gerade die frischeste Hardwareunterstützung mit, dennoch gibt es keine Probleme bei der Installation, alles läuft out of the Box. Die Partitionierung habe ich manuell vorgenommen. Folgende Partitionen wurden mit Hilfe des Installers angelegt:
Es sind keine gerätespezifischen Nacharbeiten erforderlich, wenn man damit leben kann, dass die Funktionstasten für Taschenrechner etc. über dem Nummernblock sowie [FN]+[F9] (Einstellungen?) nicht belegt sind. Der Wechsel in den Standby sowie das Aufwachen funktionieren problemlos. Der Lüfter läuft selten und es lässt sich auch dank dank der guten Tatstatur und dem Trackpoint entspannt arbeiten. Bedingt durch die SSD bootet Mint in knapp 19 Sekunden.
Übersicht positiver und negativer Aspekte
Positiv
- Angenehmer Anschlag der Tastatur, gutes Tippgefühl
- Bildschirmhelligkeit
- Gewohnt gute Linux-Unterstützung der verbauten Hardware
- Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten im BIOS, Secure Boot kann im BIOS deaktiviert werden
Negativ
- Extrem schecht zu schließendes, lautes, hakeliges DVD-Laufwerk
- Leichtes Screenbleeding
- Nur für den Betrieb mit Windows: Lüfter läuft für meinen Geschmack unter dem vorinstallierten Windows 10 zu oft und ist dann deutlich wahrnehmbar
- Die Serienausstattung mit dem auf einer 1TB-Festplatte installierten Windows ist nicht mehr zeitgemäß
- Keine Tastaturbeleuchtung erhältlich
Für Fragen, Anregungungen und Kommentare bin ich dankbar.
Viele Grüße
tuxpad
- i5 (6. Generation) 6200U Prozessor 2x 2.30 Ghz
- 8 GB PC3L-12800 (1600MHz)
- Full HD IPS-Display, 250 nits
- 1 TB Festplatte
- DVD Super Multi Brenner
Erste Eindrücke
Lenovos 15,6-Zöller der einfachsten Thinkpad-Reihe ist noch mit einem DVD-Laufwerk (DL+RW/CDRW) ausgestattet. Bedingt durch das Laufwerk und das Große Display fällt das Gehäuse mit 377 x 255 x 27,1 mm nicht unbedingt klein aus, wirkt aber doch noch relativ schlank und durchaus nicht unelegant.
Das Gehäusse macht durchaus einen soliden Eindruck, die Oberseite (Displaydeckel) ist mit einer Gummierung versehen, die dem Gerät einen wertigen Eindruck verleiht. Die Unterseite ist pures Plastik und vermittelt wenig Freude. Da man das im Regelfall nicht sieht, ist es aber kein Beinbruch. Wichtig ist, dass auch die Unterseite nicht empfindlich wirkt. Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist dass in der Bodenplatte Lüftungsschlitze sind. Das hätte man bei dem durchaus noch voluminösen Gehäuse besser lösen können. Am Boden gibt es Wartungsklappen, die u.a. einen direkten Zugang zu Festplatte und Arbeitsspeicher ermöglichen.
Die Tastatur
Die Breite des Gerätes wird gut genutzt, es gibt zusätzlich einen Ziffernblock.
Lenovos "E"-Reihe ist ja eher kein Business-Gerät, dennoch ist der Anschlag sehr angenehm und das Tippgefühl über die gesamte Breite gleichbleibend. Etwas Gewöhnung an das Layout ist von Nöten. Die Oberfläche ist etwas rauh und erinnert an "ReNew"-Tastaturen. Der größte Nachteil ist aus meiner Sicht die fehlende Tastaturbeleuchtung, für mich persönlich ein "No-Go". Wenigstens ein "ThinkLight" hätte Lenovo hier spendieren sollen.
Trackpoint & Touchpad
Das Gerät verfügt über einen klassischen Trackpoint mit 3 Tasten sowie ein Clickpad, d.h. das Touchpad verfügt über keine eigenen "Maustasten" wie es bei früheren Thinkpad-Generationen der Fall war, Klicks können durch herunterdrücken der linken bzw. rechten unteren Ecke sowie entsprechende Tippgesten ausgelöst werden. Das Gleitgefühl auf dem Pad ist gut, persönlich bevorzuge ich jedoch den Trackpoint, der gewohnt präzise arbeitet.
Erstes Einschalten
Das vorinstallierte Windows 10 wird eingerichtet, ich hatte hier eine Konfiguration mit 1TB-Festplatte, demenstsprechend habe ich das Gerät zur Einrichtung einfach 45 Minuten allein gelassen. Danach bootet Windows in ca. einer Minute bis zum Anmeldebildschirm, bis der Desktop nutzbar ist, vergehen ca. weitere 30 Sekunden. Die vorhandene HD wurde in der Folge gegen eine Samsung 850 EVO mit 500GB getauscht, die verbaute HDD ist als alleiniger Massenspeicher nicht mehr zeitgemäß.
Windows wurde nur genutzt um die Funktionsfähigkeit der Komponenten zu verifizieren, nach Austausch der HD gegen eine SSD wurde Linux Mint 18.1 installiert, dieses bootet in knapp 19 Sekunden zum Anmeldebildschirm.
Lüfterverhalten
Über den Windows-Betrieb kann ich keine wesentlichen Aussagen machen, in der kurzen Nutzungszeit liefen noch zahlreiche Hintergrunddienste, die hoffentlich nur der abschließenden Konfiguration dienten. So läuft der Lüfter für meinen Geschmack viel zu oft und wird dabei ganz schön laut. Unter Linux Mint bleibt es hingegen angenehm ruhig.
Display
Der wichtigste Punkt vorab: Es ist ein mattes Full-HD-Display verbaut. Der erste Eindruck ist gut, gleichmäßig ausgeleuchtet und schön hell, so dass in Innenräumen mit 50-60% Helligkeit gearbeitet werden kann. Die Farbraumabdeckung ist gemaß eines Tests bei Notebookcheck mäßig, aber für meinen Geschmack doch besser als das was sonst in den Einsteiger-Thinkpads verbaut wird. Beim Booten zeigt sich jedoch ein leichtes Screenbleeding bei meinem Gerät.
Laufwerke
Verbaut sind eine 7mm hohe WD Blue HD mit einer Kapazität von 1TB sowie ein Dual-Layer-DVD-Brenner. Letzterer ist definitiv der größte Schwachpunkt am Gerät. Der freundlichste Ausdruck, der mir dafür einfällt ist "Kernschrott". Warum die harschen Worte? Zunächst ist die Ausführung in billigstem Plastik, die Laufwerksschublade fühlt sich sehr fragil an. Schliessen lässt sie sich in den wenigsten Fällen sauber, die Schublade hakelt und verkantet sich gern. Blöderweise passiert das, wenn sie nur noch ca. 10mm geöffnet ist. Das Laufwerk läuft dann aber schon an, liegt eine Disc drin, gibt es hässliche, schabende Geräusche. drückt man die Schublade mit dem Zeigefinger zu und positioniert diesen auf Höhe des kleinen QR-Codes an der Schublade, kann diese mit Gefühl auch im ersten Anlauf geschlossen werden. Das muss aber vorab ein paar Mal geübt werden. Hat man die Schublade erfolgreich geschlossen, ist das Laufwerk einfach nur laut, selbst wenn die Drehzahl bspw. beim DVD-Schauen gedrosselt ist, bleibt ein deutlich wahrnehmbares, unangenehmes Geräusch. Ich hatte meinen ersten x86 PC im Jahr 1987, mein erstes Thinkpad mit CD-Laufwerk in 2001. Ich habe wirklich noch nie etwas vergleichbar schlechtes erlebt, selbst die Medion-Büchsen von Bekannten, die ich gelegentlich flicken darf wirken da um Welten solider. Diese Problem wiegt um so schwerer, da das Laufwerk nicht in einem Ultrabay-Schacht untergebracht sondern fest verbaut ist.
Wartungsmöglichkeiten
Wie bereits weiter oben geschrieben, besitzt das Gerät Wartungsklappen. Diese sind in ihrer Nutzbarkeit allerdings nicht mit den T- oder X-Serien zu vergleichen. Beide Klappen werden insgesamt mit nur 4 Schrauben gehalten, das wird ergänzt durch zahlreiche Haltenasen. Die Öffnung erfordert viel Gefühl, ein Schraubenzieher mit sehr dünner Klinge hilft mit den Haltenasen. Hat man diese Hürde überwunden, liegen RAM und HDD direkt offen. Beim RAM sind zwei Bänke vorhanden, von denen nur eine bestückt ist. Bei der HDD handelt es sich um ein 7mm hohes Modell, das in einem recht schlichten Käfig verbaut ist. Für den Austausch alle paar Jahre ist das aber ausreichend.
Einer der Gründe, warum ich Lenovo nach wie vor schätze, ist die Verfügbarkeit guter Hardware Maintenance Manuals, diese gibt es natürlich auch für das Thinkpad E560. Nachtrag: HMM-Link von morini22 statt des ursprünglichen zur externer Quelle eingefügt. Vielen Dank für den Hinweis!
Akkulaufzeit
Mitgeliefert wird ein 48Wh Akku, der mit 4400mAh bei 10,8V angegeben ist. Wenn man sieht, wie klein dieser ist, kommen auch schon keine großen Erwartungen an die Laufzeit auf. Nach den ersten Erfahrungen würde ich sagen, dass sich die Laufzeit vermutlich bei ca. 3-3,5 Stunden einpendeln wird. In diesem Fall verschmerzbar, da sich die Mobilität des Gerätes auf schnelles Wegräumen in der Wohnung beschränken wird.
Linux Installation
Da man sich mittlerweile Rcovery-Medien nach Registrierung bei Lenovo für das jeweilige Gerät herunterladen kann, habe ich darauf verzichtet, diese per One Key Recovery o.ä. zu erstellen.
Möchte man Secure Boot nicht nutzen, bzw. wenn dieses nicht von der gewählten Distribution unterstützt wird, kann dieses im erfreulich umfangreich einstellbaren BIOS problemlos deaktiviert werden. Bei geplanten Dual-Boot-Konfigurationen mit Linux sollte jedoch bedacht werden, dass das vorinstallierte Windows dann vermutlich nicht mehr laufen wird. In meinem Fall wurde ohnehin die Festplatte gegen eine SSD ausgetauscht, so dass diese Erwägungen hier keine Rolle spielen.
Linux Mint 18.1 bringt mit Kernel 4.4 zwar nicht gerade die frischeste Hardwareunterstützung mit, dennoch gibt es keine Probleme bei der Installation, alles läuft out of the Box. Die Partitionierung habe ich manuell vorgenommen. Folgende Partitionen wurden mit Hilfe des Installers angelegt:
- EFI: 512MB
- Swap: 8GB
- Ext4: der gannze Rest
Es sind keine gerätespezifischen Nacharbeiten erforderlich, wenn man damit leben kann, dass die Funktionstasten für Taschenrechner etc. über dem Nummernblock sowie [FN]+[F9] (Einstellungen?) nicht belegt sind. Der Wechsel in den Standby sowie das Aufwachen funktionieren problemlos. Der Lüfter läuft selten und es lässt sich auch dank dank der guten Tatstatur und dem Trackpoint entspannt arbeiten. Bedingt durch die SSD bootet Mint in knapp 19 Sekunden.
Übersicht positiver und negativer Aspekte
Positiv
- Angenehmer Anschlag der Tastatur, gutes Tippgefühl
- Bildschirmhelligkeit
- Gewohnt gute Linux-Unterstützung der verbauten Hardware
- Umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten im BIOS, Secure Boot kann im BIOS deaktiviert werden
Negativ
- Extrem schecht zu schließendes, lautes, hakeliges DVD-Laufwerk
- Leichtes Screenbleeding
- Nur für den Betrieb mit Windows: Lüfter läuft für meinen Geschmack unter dem vorinstallierten Windows 10 zu oft und ist dann deutlich wahrnehmbar
- Die Serienausstattung mit dem auf einer 1TB-Festplatte installierten Windows ist nicht mehr zeitgemäß
- Keine Tastaturbeleuchtung erhältlich
Für Fragen, Anregungungen und Kommentare bin ich dankbar.
Viele Grüße
tuxpad
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