Frage Interpretation SMART-WERTE

deckel

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Kennt zufällig jemand einen Guide der erläutert, wie man SMART-Werte korrekt interpretiert.

Bin gerade dabei einen alten 17 Zoll Laptop aufzusetzen, der nur noch wegen des Displays für Amateur-Bildbearbeitung verwendet wird und habe mal mit smartctl die SMART-Daten ausgelesen. Verbaut ist eine alte Seagate Momentus.
Einerseits steht als Resultat des "health self-assessment" ein PASSED da, auf der anderen Seite sehen die Werte nicht so rosig aus (Überall 5x Pre-fail und sonst überall Old_age).

Bisher konnte ich nur finden, dass die Einträge Raw-Read-Error-Rate und Reallocated_Sector-Ct besonders relevant sind, wenn es darum geht die Gesundheit der HDD abzuschätzen (wobei bei beiden Pre-fail vorliegt)

Kennt jemand eine Quelle, die das ganze einsteigerfreundlich erläutert sodass ich mich entscheiden kann, ob sich eine Installation auf dieser HDD noch lohnt?

mfg
deckel
 
Leider kann man das pauschal schwer sagen, da manche Hersteller die Werte auch unterschiedlich benutzen. Manche zählen z.B. die Fehler hoch (da ist 0 dann das beste), manche zählen von 100 runter (quasi verbleibende Lebensdauer in Prozent) und manche schreiben noch interne Variablen in irgendwelche der Smartwerte, so dass es so aussieht, als wenn eine HDD plötzlich Millionen von Lesefehlern hat, in Wirklichkeit ist es aber was ganz anderes.

Old_age und pre_fail sagt nicht aus, dass die Werte schon dies erreicht haben, sondern dass die Werte in diesen Kategorien einzuordnen sind. Ein Wert bei old_age bedeutet also, dass die Platte langsam altert. Kein Wert bzw. ein guter Wert (je nach Implementierung) heißt entsprechend, dass die Platte noch nicht so sehr gealtert ist. Schlechte Werte bei den als "pre_fail" kategorisierten Werten heißen, dass die Platte kurz vorm Ableben ist.

Poste doch mal deine SMART-Werte, dann können wir dir vllt. im Detail genaueres erklären.
 
Mangels Internetzugriff auf besagtem Rechner habe ich mal ein Bild gemacht.

P1200531.jpg

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Nach ewiger Recherche in diversen Foren usw. war mein Plan sie weiter zu verwenden und die unter Pre-fail gelisteten Parameter weiter zu beobachten, weil ich nicht herausfinden konnte, wie lange diese 8 Sektoren schon lahmgelegt sind, bzw. wann der letzte aussortiert wurde.
 
Hmmm das sieht gar nicht gut aus. In dem Fall sind größtenteils die RAW_VALUEs interessant. Und da sind fast alle Fehlerwerte ziemlich hoch (Raw_Read_Error_Rate, Seek_Error_Rate, Reported_Uncorrect, Hardware_ECC_Recovered). Das sieht mir sehr danach aus, als wenn die HDD schon manchmal recht lahm reagieren dürfte und manchmal auch nicht mehr die richtigen Daten liefern kann, die Daten also irreperabel korrupt sind nach dem Auslesen (Reported_Uncorrect). Load_Cycle_Count ist auch recht hoch, der Kopf wurde etwas sehr häufig parken geschickt. Das sollte mit dem Rest aber nichts zu tun haben. G-Sense_Error_Rate besagt, dass die HDD offenbar im Betrieb mehrfach außerhalb ihrer Spezifikationen betrieben wurde, also stärker bewegt wurde, als man darf (Laptop-HDD? Dann das Laptop im Betrieb niemals so ruckartig bewegen! normale HDD? Dann sind vielleicht Vibrationen evtl. durch andere HDDs oder defekte Lüfter Schuld). Reallocated_Sector_Count sagt auch, dass die Platte am sterben ist. 8 neu zugewiesene Sektoren sind ein schlechtes Zeichen. Kurz: Die Platte ist kurz vorm Ableben bzw. eigentlich ist sie schon klinisch tot. Entsorg sie...
 
Ah danke sehr, dann besorge ich mal die billigste Platte die ich im lokalen Einzelhandel finden kann und setze das Ding neu auf :)
Vibrationen könnten sein, eine Zeit lang hat der Lüfter von dem Ding ziemlich vibriert (Es ist ein ziemlich altes Monstrum von ASUS, das nur wegen seines Displays noch da ist).
Ich schraube ihn mal auf und schaue rein, evtl verbaue ich die neue HDD auch im zweiten HDD Slot, der ist afaik weiter vom Lüfter weg, was die Vibraktionsproblematik etwas verbessern könnte und entstaube alles noch ein wenig.
Das Ding wurde glaube ich in 7 Jahren nie gereinigt, Zeit für den Kompressor :)

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Wie ichs mir dachte, die Festplatte sitzt direkt neben dem (CPU-)Lüfter.
Naja im zweiten HDD slot sitzt sie direkt neben dem DVD-Laufwerk, fragt sich was besser ist ...
 
Wenn da etwas ist, was wirklich starke Vibrationen verursacht, dann ja, unbedingt die Ursache beheben (Lüfter mit defekten Lagern austauschen usw.). Ob das DVD-Laufwerk so schlimm ist? Oft sind die ja ganz gut darin, auch krumme CDs durch "Gegengewichte" im Lager rund laufen zu lassen. Abgesehen davon sterben die optischen Medien in vielen Bereichen eh immer mehr aus.

Die vorhandene Platte würde ich wie gesagt nicht wieder verwenden. Klar kann man die Fehlerwerte größtenteils auch erstmal ignorieren und die Reallocated_Sectors weiter beobachten. Damit kann man so manche halbtote Platte noch für ein paar Monate wieder mit unwichtigen Daten befüllen. Erstens fällt einem aber oft erst beim Defekt auf, dass die Daten doch gar nicht so "unwichtig" waren - daher wirklich nur unwichtige Daten draufpacken. Und zweitens spricht spätestens "Reported_Uncorrect" dagegen. Da lassen sich selbst unwichtige Daten nicht mehr mit 100%iger Sicherheit wieder richtig auslesen. Manchmal fällt es gar nicht auf, wenn Daten im Hintergrund korrupiert wieder ausgelesen werden, aber irgendwann knallt es dann ;)

Mit einer SSD hättest du tatsächlich Ruhe. Sowohl wortwörtlich, als auch im übertragenen Sinne, denn der machen Vibrationen nun mal nichts aus. Damit so eine Festplatte sich im G-Sense-Error_Rate über Vibrationen beschwert, müssen diese aber wirklich schon recht ordentlich sein. Soll heißen: Nicht nur ein leicht fühlbares Kribbeln, wenn man die HDD anfässt, sondern ein merkliches Vibrieren im ganzen Gehäuse des Geräts. Wenn es das nicht ist, dann wurde der Rechner eher mal z.B. im laufenden Betrieb umgestellt order ruckartig verschoben.
 
Dann tippe ich eher auf unsachgemäßes Umstellen/Bewegen.
Obwohl der Lüfter schon ziemlich vibriert, das spürt man durchaus, wenn man das Gerät anfasst.
SSD ist mir derzeit definitiv zu teuer, da der schlepptop nur relativ selten verwendet wird.
Ich schaue mal ob ich einen neuen Lüfter auftreiben kann.
 
Ach un dbevor ich es vergesse:
Wenn Du auf der Platte installierst: Ein Imagebackup der Installation hinterher auf eine externe USB Platte wirkt manchmal wahre Wunder und soll auch bei Datenverlusten durch defekte HDDs helfen.
Macrium Reflect Free ist wirklich super dafür geeignet.
 
dann besorge ich mal die billigste Platte die ich im lokalen Einzelhandel finden kann
SSD ist mir derzeit definitiv zu teuer

Eine neue 500GB Festplatte (vermutlich die kleinste, die man im lokalen Einzelhandel bekommt), kostet vermutlich um die 50-60€.

Eine günstige 120GB SSD bekommt man auch schon ab ca. 60€, 240GB liegen bei ca. 85€.

Klar, das sind 380GB bzw. 260GB weniger als bei einer HDD, aber ich kenne genug Leute, die eine 1TB Festplatte im Laptop haben, wovon nicht mal 100GB belegt sind. Da muss halt jeder selber wissen, wieviel Speicher benötigt werden. Wenn man mit 240GB klar kommt, lohnt sich der geringe Aufpreis für eine entsprechende SSD allemal. Zumal das Notebook dadurch einen nicht unerheblichen Boost bekommt ;) Und eine SSD kann natürlich auch in ein neueres Notebook mitgenommen werden...

PS: sorry für OT, aber...
 
Danke laptopheaven,

habe ich bei meinem Windows/Linux Dualboot vor kurzem mit CloneZilla gemacht und war erstaunt wie klein diese Images werden, den 64 GB Stick hätte ich mir Sparen können :D
Überlege gerade noch ob ichs für diesen Laptop mache, da ein *ubuntu drauf läuft und keine wichtigen Daten darauf gespeichert werden (liegen extern).
Eigentlich brauche ich nur eine zuverlässige Systemplatte.
Würde das ganze übers Forum nicht so lange dauern könnte ich hier vermutlich was passendes schießen.

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@linuxcity

schon klar, allerdings wird der Laptop nur ab und an wg. Seines Bildschirms ausgepackt, da Bildbearbeitung auf nem X201 halt doch keinen Spass macht :)
da wäre eine SSD schon Perlen vor die Säue.
 
Die sehen bei den Seagte Platten immer so verquer aus.....
Ja? Bei mir war es bisher immer nur Raw_Read_Error_Rate. Die anderen sahen normal aus. Bei Platten, wo alles so aussah, hatten die Daten recht ;)
Abgesehen davon ist Reallocated_Sector_Count mit 8 aber immer noch ein sehr schlechtes Zeichen und die G-Sense_Error_Rate darf auch nicht sein, damit hab ich auch schon HDDs gekillt (da waren es defekte Server-Lüfter, die das ganze Gehäuse in Schwingungen versetzt haben - so stark, dass man es auch außerhalb des Racks hören konnte ^^).
schon klar, allerdings wird der Laptop nur ab und an wg. Seines Bildschirms ausgepackt, da Bildbearbeitung auf nem X201 halt doch keinen Spass macht :)
da wäre eine SSD schon Perlen vor die Säue.

Man kann es auch umgekehrt sehen: Wenn eh so wenig Platz benötigt wird, ist es rausgeschmissenes Geld, wenn man wieder zur HDD greift, wenn man fürs gleiche Geld eine kleinere aber bessere SSD bekommt.
 
LOL ich scheine während des tippens die Posts 7-9 verpasst zu haben-.-

Kopf->Tisch

einen Ausführlichen SMART Selbsttest habe ich laufen lassen, ich schaue mal, dass ich an die Ergebnisse rankomme.

Die Seatools könnte ich noch über Nacht laufen lassen.

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Frage an die Seagate Experten:
Gehe ich recht in der Annahme, dass man von den hier beschriebenen Tests am ehesten "Fix all long" durchführen sollte?
Relevante Daten sind keine mehr auf der HDD vorhanden.

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Der durchgeführte ausführliche Smart Test ergab folgende Ausgabe:
Num: #1
Test_Description: Extended offline
Status: Completed without error
Remaining: 00%
LifeTime: 8060
LBA_of_first_error: -

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Der Test von Seatols ist bestanden, von daher wird sie erstmal weiterverwendet.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Was das Image betrifft tendiere ich gerade dazu es doch zu ziehen :D

Interessanter Weise konnte ich gleich noch ein Problem fixen, das ich auf dem letzten Thinkpad-Stammtisch in Stuttgart angesprochen habe. Das Gerät wollte nämlich ums Verrecken keinen Ton von sich geben.
Hat sich herausgestellt, dass es im Bios einen Menüpunkt gibt um analog zu Thinkpads USB usw. abzustellen. Dort war der Menüpunkt Sound/Modem auf locked gestellt (warum auch immer das zusammen liegt).
 
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