Festplatten nach Versand defekt

s.h.a.r.k

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Hallo zusammen!

Vielleicht könnt ihr mir hier weiterhelfen. Ich bin zwar mit meiner Meinung schon recht sicher, aber will doch noch andere Meinungen dazu hören und ich glaube, dass es hier ausreichend Erfahrungen gibt, die mir helfen können.

Ich habe auf einem Kleinanzeigen-Portal zwei gebrauchte NAS-Platten gekauft -- 4TB von HGST. Aussage war, dass diese nur wenige Male angeschalten wurden und einwandfrei funktionieren. Der Preis war auch in Ordnung, also hab ich zugeschlagen. Gestern kamen beide Platten an, beide defekt! Hier das Fehlerbild:

1. Platte: wenn man diese anschaltet, hört man dass sie "hochfährt" und dann scheint der Lesekopf zu springen, als ob er keine korrekte Position finden würde. Habe auf Youtube folgendes Video dazu gefunden, das sich eigentlich genau so anhört: https://www.youtube.com/watch?v=-TKyB9y4rco
Natürlich wird diese nicht vom OS erkannt.

2. Platte: hier hört man, dass diese zwar hochfährt und der Motor immer schneller dreht, dieser sich aber nach kurzer Zeit wieder komplett abschaltet und dann gar nichts mehr zu hören ist. Natürlich wird diese auch nicht vom OS erkannt.

Nun meine Frage: kann es sein, dass diese beim Transport kaputt gegangen sind? Ganz perfekt waren diese nicht verpackt, aber für Festplatten immer noch vollkommen ausreichend! Die Verpackung hatte keine Mängel, keine Delle, nichts.

Eine weitere Frage: kann es sein, dass nur die Platinen einen Schaden genommen haben? Elektrostatische Aufladung oder sowas?

Habe dann auch bei dem Versandunternehmen angerufen und herausgefunden, dass es nur mit 50 EUR versichert ist (Versand als Päckchen).

Was denkt ihr ihr dazu? (mal abgesehen davon, dass es wohl eine dämliche Idee war, die gebrauchten Platten zu kaufen...)

Grüße
 
Normalerweise sind HDDs ohne Strom (= Kopf geparkt) relativ robust und können mehr ab, als man denkt. Trotzdem lässt sich natürlich nicht völlig ausschließen, dass auf dem Versandweg etwas passiert ist. Die andere Möglichkeit ist, dass dich der Verkäufer gelinkt hat oder es selbst nicht besser wusste.

Bei ordentlich versichertem Versand wäre die Lage aus meiner Sicht klar: Wenn der Verkäufer glaubhaft darlegen kann, dass die HDDs bei ihm noch liefen und gut genug verpackt waren, müsste das Versandunternehmen zahlen. Bei unversichertem Versand ist das aber natürlich schwierig.

Was für eine Versandart war denn vereinbart?
 
Ich weiss nicht was ich davon halten soll da zwei Platten betroffen sind.

Mir ist zweimal eine nackte HDD aus der Hand gerutscht und aus etwa Hüfthöhe auf den Boden geknallt. Macht bei 3,5" HDD ordentlich Wumms. Beide liefen hinterher noch einwandfrei.
Einmal beichtete mir ein Mitarbeiter im Zug hätte jemand die Laptoptasche aus dem Gepächfach über dem Kopf runtergeschmissen. Keinerlei Schaden.
Jemand kam mit einem Thinkpad zu mir mit einem gesplitterten Gehäuse. Wäre ihm beim Radfahren aus der Tasche gerutscht und auf den Boden geknallt. HDD war hinüber aber Laptop lief nach Austausch der HDD wieder.

Kurz und gut, ausgeschaltet halten die HDDs überraschend viel aus.
 
Ich gehe auch mal von einer Schrottentsorgung aus, weil beide Platten defekt sind. Bei einer normalen Behandlung beim Versand und ordentlicher, sachgerechter Verpackung passiert so schnell nix.

Im übrigen gibt es manchmal sonderbare Leute, die Festplatten per Paket versenden - hier mal einige Beispiele aus der Praxis:

1. einmal in Klopapier und Alufolie eingerollt und in einem viel zu großen Karton herumfliegend...
2. in muffiger Kinderkleidung eingepackt
3. gar nicht verpackt und nur im Karton herumklöternd...

...natürlich alle defekt.

Deswegen kaufe ich keine gebrauchen HDDs mehr.

Nur meine 2ct zum Thema...
 
Wie alt sind die Platten denn?

Die Deskstar NAS haben 3 Jahre Garantie, die UltraStar 5 Jahre.
Selbst wenn Du keine Rechnung vom Händler hast, dann kannst Du die Garantie wahrscheinlich direkt über HGST abwickeln:
Hier kannst Du mit der Seriennummer prüfen, ob die Platten noch im Garantiezeitraum liegen: https://www2.hgst.com/portal/site/en/support/warranty/
Hier die komplette Übersicht zur Garantieabwicklung: https://www.hgst.com/de/support/hard-drive-support/warranty-returns

Halb off Topic: Wir haben in der Firma schon häufig Experimtente mit Platten gemacht: Falltest, Festplattenoberseite bei laufender (am PC angeschlossener) Platte abschrauben, Schläge auf die laufende Platte.......
Wenn die Platten im Päckchen noch halbwegs gut verpackt waren, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass zwei Platten beim Transport Schaden genommen haben könnten. Das widerspricht meiner Erfahrung aus den vielen "Experimenten".
Eine ok, aber um zwei Platten zu killen müsste sich das Transportunternehmen sehr viele Mühe gegeben haben. Da reicht IHMO ein Sturz aus dem Paketauto nicht aus.



Im übrigen gibt es manchmal sonderbare Leute, die Festplatten per Paket versenden - hier mal einige Beispiele aus der Praxis:
1. einmal in Klopapier und Alufolie eingerollt und in einem viel zu großen Karton herumfliegend...
2. in muffiger Kinderkleidung eingepackt
3. gar nicht verpackt und nur im Karton herumklöternd...
...natürlich alle defekt.

Fragt sich, ob die Platten erst seit dem Transport defekt waren. Wer so verschickt, hat wahrscheinlich keine Skrupel, defekte HDs zu versilbern.
Für mich kaufe ich auch keine gebrauchten HDs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das ähnlich wie Briefkastenopa und StefanW. Im Internet findet sich Einiges zum Versand und Gefahrenübergang. z.B. bei https://dejure.org/gesetze/BGB/447.html

Ich würde den Verkäufer kontaktieren und eine Rückabwicklung fordern. Falls der Verkäufer sich weigert, würde ich ihn auf die Folgekosten hinweisen: Kosten für Gutachten, Zivil- und Strafverfahren und Strafe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das, was ihr hier beschrieben habt, entspricht genau dem, was ich von Festplatten weiß. Vor allem wundert mich dass gleich beide Platten kaputt gegangen sein sollen. Das würde an ein Wunder grenzen, wenn das wirklich durch den Transport passiert wäre.

Besser als Briefkastenopa könnte ich es nicht sagen:
Ich gehe auch mal von einer Schrottentsorgung aus, weil beide Platten defekt sind. Bei einer normalen Behandlung beim Versand und ordentlicher, sachgerechter Verpackung passiert so schnell nix.
Ganze danach sieht es für mich auch aus... Nur wollte ich nochmal eine kleine Absicherung.

Danke für euer Feedback!

Ich werde morgen mal sehen, ob noch etwas über die Garantie möglich ist. So wie der Fall allerdings liegt, wette ich dass wir kurz über der Garantiezeit liegen und da nichts mehr zu machen ist. Allein, dass die beiden Platten per Päckchen versendet wurden ist mir sehr suspekt. Laut dem Verkäufer habe der Mann im Versand-Laden ihm versichert, dass es bis zu 500 EUR versichert sein soll :D Zu sind zu viele Zufälle auf einmal...
 
@ shark

Stelle dich schon mal darauf ein, daß eine Rückabwicklung des Kaufs mangels Liquidität des Verkäufers unwahrscheinlich ist. Wer es nötig hat, Schrott zu verkaufen...

Ich habe in den Fällen, wo sich der VK weigerte, die Plörren zurückzunehmen und das Geld rückzuüberweisen zunächst einen gerichtlichen Mahnbescheid erwirkt (Vordruck dafür gibts für 2,50 im Schreibwarenhandel).

Ist keine große Sache und wirkt meistens sofort, wenn der Vogelhändler vor der Tür steht...
(ist aber auch schon 15 Jahre her und ich weiß nicht, ob das heute noch geht...)
 
Eigentlich mag ich sowas nicht wirklich, da ich eigentlich immer davon ausgehe, dass man mit Menschen reden kann. Aber leider befürchte ich, dass es genau in diese Richtung gehen wird... Und das finde ich mehr als traurig... Vielleicht zeigt er sich ja noch einsichtig, auch wenn ich da wenig Hoffnung habe.

Was meinst du denn mit Vogelhändler???
 
Vielleicht zeigt er sich ja noch einsichtig, auch wenn ich da wenig Hoffnung habe.

Fordere schriftlich die komplette Rückabwicklung des Kaufs und setze ihm eine angemessene Zahlungsfrist (14 Tage dürften genügen).
Läßt er die Frist ohne ausreichend plausiblem Grund verstreichen, kannst du weitergehende Maßnahmen ergreifen.

Oft ist das ein nervender und langwieriger Prozeß, der aber mit der Zeit für eine lederartige Haut sorgt...
 
Nun ja, grundsätzlich liegt ja - wie oben dargelegt - das Versandrisiko beim Käufer, insofern müsste dem Verkäufer bewiesen werden, dass die HDDs schon vor Versand defekt waren - oder dass sie durch fahrlässige Verpackung zu Schaden gekommen sind. Das könnte schwer werden ...

Just my two cents

Smoerrebroed
 
Die Erschütterungsfestigkeit der meisten Festplatten liegt außer Betrieb bei über 300g d.h. man müsste sich schon sehr anstrengen eine Festplatte durch Stöße zu beschädigen. Druck, bzw. punktuelle Krafteinwirkung auf empfindliche Bereiche sind natürlich problematisch, aber ich gehe stark davon aus, dass man das an der Verpackung erkennen können würde^^
 
@ shark

Stelle dich schon mal darauf ein, daß eine Rückabwicklung des Kaufs mangels Liquidität des Verkäufers unwahrscheinlich ist. Wer es nötig hat, Schrott zu verkaufen...

Ich habe in den Fällen, wo sich der VK weigerte, die Plörren zurückzunehmen und das Geld rückzuüberweisen zunächst einen gerichtlichen Mahnbescheid erwirkt (Vordruck dafür gibts für 2,50 im Schreibwarenhandel).

Ist keine große Sache und wirkt meistens sofort, wenn der Vogelhändler vor der Tür steht...
(ist aber auch schon 15 Jahre her und ich weiß nicht, ob das heute noch geht...)

Das Mahnverfahren bzw. die Forumulare kann man sich auch online holen. Drucken müsste man selber. Ich würde mal auf der Webseite vom regional zuständigen Mahngericht schauen http://www.mahngerichte.de/verfahren/antragstellung/zustaendigkeiten.htm . Vorschießen muss man glaube ich 25 bis 30 Euro + Porto, die man dann aber zurückbekommt (sofern die Gegenpartei nicht Widerspruch einlegt, dann dauert es länger). Wenn aber erst einmal ein offizieller Brief vom Mahngericht kommt, knickt man wohl eher ein.
 
@Smoerrebroed: Naja, wenn die Verpackung keinerlei Schaden aufweist und die Festplatten ausreichend gut verpackt waren, dann erscheint es äußerst komisch, dass auf einmal BEIDE Platten nicht mehr funktionieren. Ich weiß leider auch nicht, wie ich nachweisen soll, dass diese schon vorher defekt waren. Was ich heute jedoch noch nachvollziehen werde ist, wie alt diese schon sind. Vielleicht geht ja noch was über die Garantie von HGST, mal sehen.

@slainte: Danke! Habe ich auch schon gefunden. Das soll echt mein letzter Weg sein, aber ich befürchte schon, dass es so enden wird...
 
Hast Du die Platten intern oder in einem externen 3,5"-Gehäuse verbaut ?
Falls zweiteres zutrifft, könnte gut das externe Netzteil zu schwach sein, so ein Fehlerbild hatte ich schon mal bei direkt vom USB versorgten 2,5-Zöllern, als der USB-Port zu wenig Strom lieferte.
 
Hatte die Platten zuerst an einem Adapter getestet, an dem bisher alle Platten funktioniert haben. Danach habe ich sie direkt in meinem Rechner eingebaut und siehe da, gleiches Fehlerbild.
 
ok, dann sollte das rausfallen. Bei 4 TB = mehrere Platter und NAS denke ich halt zuerst an hohe Stromverbräuche.
 
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