Ohne die Vertragsdetails genau zu studieren, ist immerhin der Punkt Preisanpassungen enthalten. Ob das geschilderte Vorgehen hierdurch abgedeckt ist, kann ich nicht ohne weiteres beurteilen. Da sind Verbraucherorganisationen die richtigen Ansprechpartner.
Es bleibt aber, dass du gewisse Dinge sehr einsichtig siehst. "Durchboxen" ist so nicht ganz richtig, du wirst ja um Zustimmung gebeten und hast ebenso die Möglichkeit des Widerspruchs. Im Übrigen hast du (vermutlich) nicht den "Vertrag über eine bestimme Laufzeit mit bestimmen Kosten", wie du es schreibst und wahrscheinlich fälschlicherweise auch angenommen hast. Das gleiche Spiel gabs ja auch vor einiger Zeit bei den "Billig-Stromanbietern", wo ähnlich verfahren wurde. Immerhin ist dort mittlerweile ein Bewusstsein vorhanden, dass der Zusatz "Preisgarantie für x Monate" von entscheidender Bedeutung ist. Geh auch mal davon aus, dass bei den Neukunden nach einer gewissen Zeit ähnliches passieren wird.
Dass Bank/Zinsbeispiel ist so nicht übertragbar, da hier der Zinssatz in der Regel für einen Zeitraum festgeschrieben ist oder gleich von variablen Zinssätzen die Rede ist. Der Kunde weiß also klar und von Anfang an, wie die Bedingungen sind. Und eben genau dieser festgeschriebene Preis fehlt in deinem Vertrag.
Auch deine letzte Ergänzung ist so nicht richtig. WinSim will die Vertragsbedingungen selbst gar nicht ändern. Sie nutzen die in Vertragsbedingungen gegebenen Möglichkeiten zu Preisanpassungen.
Im Prinzip kann ich dennoch den Ärger über eine unvorhersehbare Preiserhöhung im gewissen Maße verstehen. Persönlich würde ich das aber unter "Lehrgeld" oder wegen mir auch "Anfängerfehler" (nicht als persönlichen Angriff verstehen bitte!!) abbuchen. Ob du es jetzt hinnimmst und mitspielst bis die nächste Preisanpassung kommt, ob du dem Widersprichst oder gleich selbst kündigst, bleibt dir überlassen. Echte Chancen den alten preis auf Dauer zu behalten sehe ich nicht und bei den kleinen Preisunterschieden am Markt wäre mir ein längerer Streit mit den Anbieter zu stressig.
Grüße Thomas
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Ich habe die Vertragsbedingungen damals zwar nicht "studiert", bin sie aber grob durchgegangen. Nur, die Tatsache, dass etwas "dem Vertrag entspricht und somit juristisch einwandfrei" ist, bedeutet noch lange nicht, dass es auch "okay" ist.
Warum ich "empört" bin, habe ich in meinen obigen Beiträgen m. E. recht nachvollziehbar dargelegt. Mir ist da eher schleierhaft, wie man das einfach so als völlig akzeptable Vorgehensweise abtun kann - aber das fällt vermutlich nur so leicht, wenn man selbst nicht betroffen ist. Wobei sich die "etablierten Unternehmen" wohl auch die eine oder andere vertraglich und juristisch einwandfreie Dreistigkeit leisten könnten, die bei dir als Kunde Empörung hervorrufen würde, da würde ich mich nicht zu sicher fühlen.
Mit deinem ersten Statement sind wir natürlich im Bereich des gefühlten Rechts und bei der Stammtisch-Diskussion angekommen. Da gibt's nur alle stimmen den gleichen Kanon an oder man ist der Gegner.
Ich will aber dennoch versuchen, deinen Schleier etwas zu lüften. Seh es einfach so, dass das reale Leben kein Ponyhof ist und so wie du sagst, dass keinem Kunden etwas am Unternehmen liegt, verhält sich das Unternehmen in gleicher Weise auch seinen Kunden gegenüber. Das ist nun mal ein Grundsatz der Marktwirtschaft, wie wir sie haben. Zumindest die älteren kennen noch die Zeiten des staatlichen Monopolisten und die damaligen Preise. Hier sind sich sicher auch alle einig, dass wir das nicht wieder haben wollen. Und wir sind uns sicher ebenso einig, dass wir auch keine von einer übergeordneten Instanz verordnete Preispolitik wünschen. Es bleibt also nur der Wettbewerb von frei agierenden Unternehmen, der den Fortschritt und günstige Preise für alle bringt.
Zusätzlich haben wir ja auch Regulierungs- und Kontrollbehörden, die einen Wildwuchs unterbinden. Ein Kartellamt sorgt dafür, dass kein Unternehmen zu einer überdominanten Marktmacht kommt und diese ausnutzen kann. Einer EU-Kommission verdanken wir, dass die Preispolitik der Unternehmen nicht an Landesgrenzen enden. Dazu kommen Verbraucherorganisationen, die immer wieder Musterklagen zu Vertragsbedingungen und Preisgestaltungen führen. Wir sind also weit davon entfernt, dass sich Unternehmen alles rausnehmen können, wie du es suggerierst.
Grüße Thomas