Linux: Antergos (Arch)-Distri auf Thinkcentre läuft wunderbar, tolles Linux

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Guest
Linux: Antergos (Arch)-Distri auf Thinkcentre

Hallo,

als ewiger Windows-Verfechter und gelegentlicher Linux-Ausprobierer habe ich heute mal Antergos auf mein Thinkcentre Tiny mit Notebook-Hardware gespielt.

Ich muss echt sagen: wow.

Alles läuft ootb, es lässt sich hervorragend bedienen, erweitern, und hat eine super Performance. Linux Mint 18, Lubuntu 17.04, Debian 8 und etliche andere kommen einfach nicht mit, irgendwas hakelt immer. Bei Antergos nicht. Läuft. Perfekt.

Wird mein System für's websurfen werden, definitiv. Coole Distri.

Wollte ich einfach mal loswerden, endlich mal ein tolles Linux.
 
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Zudem basiert Antergos auf Arch und ist somit ein Rolling Release. Habe seit Monaten Antergos auf einem x200 und es läuft sehr gut. Man sollte nur nicht jedes Update sofort installieren, sondern etwas warten. Antergos übernimmt oft Updates direkt von Arch, was dem Einen oder Anderen schon die Install zerschossen hat.

Aber ansonsten ist Antergos eine sehr gute Distri!
 
Aus aktuellem Grund hole ich das Thema mal hoch:

Antergos ist dabei, laut Distrowatch selbst Ubuntu zu überholen und sich von Platz 5 der beliebtesten Linuxe auf Platz 4 zu schleichen... das sehr ähnliche Manjaro ist sogar auf Platz 3.

Ich selber nutze es seit einem guten halben Jahr und bin erstmals völlig zufrieden mit einem Linux. Windows 7 startet nur noch selten bei mir.

Aber: was ist an Antergos oder Manjaro eigentlich besser als bei Arch, worauf es basiert? Bin da etwas unbefleckt, da ich mit Linux nie wirklich warm wurde, bis jetzt.
 
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Ehrlich gesagt kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen, wieso Antergos so populär ist. Ich halte das sogar für bedenklich, denn Antergos ist pures Arch und damit muss man vor jedem Update immer zuerst auf der Homepage von Arch Linux nachlesen, ob man beim Update etwas manuell beachten muss oder nicht. Ansonsten riskiert man ein kaputtes System. Als ich Arch um 2014 rum mal ein 3/4 Jahr eingesetzt habe, musste man relativ häufig selbst nachbessern. Mir war das zu stressig ...

Antergos macht die Installation von Arch zwar einfach, aber im Gegensatz zu Manjaro hat man danach ein System, welches die normalen Arch Repos verwendet und damit setzt es auch tiefgreifende Linux-Kenntnisse voraus und ist nicht wirklich für den 0815-User geeignet. Die hübsche Oberfläche und die momentan ziemlich ruhige Phase bei Arch Linux vermittelt da definitiv den falschen Eindruck.

Manjaro ist im Gegensatz zu Antergos eine eigenständige Distribution und nicht nur ein "Installer für Arch Linux". Manjaro testet vorher die Pakete von Arch Linux in seinem Testing-Repository und liefert diese erst zum Ende der Testphase (ca. zwei Wochen) an die Nutzer aus. Bis dahin hofft man, dass die Pakete beim Update keine Probleme mehr bereiten und kein manuelles Eingreifen erforderlich ist. Es ist sozusagen eine Art Filter, damit Arch Linux auch bei Normalnutzern zum Einsatz kommen kann.

Gibt übrigens auch andere schöne Rolling Release Distros, z. B. openSUSE Tumbleweed und Solus OS. :cool: Persönlich bin ich ja kein Freund von Rolling Releases, da man bei diesen immer gezwungen ist sofort alles neue mitzumachen (und damit können alte Rechner von heute auf morgen nicht mehr funktionieren) und man eine ältere Software-Version bei einer Neuinstallation nicht mehr installieren kann, da es keine Snapshots der Repos gibt, und setze daher auf Debian, bei dem ich vorher planen kann, wenn alte Hardware mit der nächsten Version nicht mehr funktionieren sollte und ich im Notfall eine Software-Version von einem älteren Debian installieren kann. ;)
 
Besser ist die Vorkonfiguration, die entweder deinen Wünschen entspricht oder nicht. Das ist sowieso das Merkmal #1 zwischen allen Distributionen. Die Auswahl an vorinstallierter Software, die Konfiguration und die Verfügbarkeit verschiedener Pakete. Du könntest dir aus Arch ein Manjaro oder ein Antergos basteln (was die Gründer dieser beiden Distris ja auch gemacht haben). Genauso hat Ubuntu sich bei Debian bedient.

Es gibt auch noch ein paar Unterschiede in der Handhabung zwischen Debian's .deb, Red Hat's .rpm, Arch Binärpaketen, Gentoo zum Selbstkompilieren etc.

Die Arch-Varianten gefallen mir auch sehr gut, nur traue ich Rolling Releases nicht mehr seitdem mir das letzte kaputt ging. Da gings auch nicht um brandneue Pakete sondern einfach um die Tatsache, dass wichtige Software X mal aktualisiert worden ist über einen Zeitraum und irgendwann ein Zahnrad nicht mehr passte. Mach dir vor großen Updates evtl. ein Backup.
 
Ich nutze Antergos ja nicht produktiv im Sinne von beruflich, von daher ist es nicht schlimm, wenn das Rolling Release Modell sich mal selbst zerschießt. Zur Not boote ich dann Windows und mache da weiter, nutze auf beiden Systemen die gleichen Programme (Yandex, Seamonkey, Libre Office, VLC, Handbrake etc.).

Zum sicheren surfen, mailen, Urlaubsfotos gucken und sortieren, ein paar Sachen in Libre Office und so eignet es sich perfekt und läuft wunderbar rund. Für einen Privatanwender wie mich ist Antergos das erste Linux, was einfach ootb alles macht, was ich will und gut aussieht, vor allem die Schriften im Browser sind für lesbar, was bei anderen Distris manchmal für Verdruss sorgt.

Und Linux neu installieren, weil ein Major Update stattfand? Dann doch lieber Arch... in dem halben Jahr, seitdem ich es nutze, läuft alles perfekt, brauchte noch nie Hand anlegen. Die ruhige Phase hat offenbar auch was gutes.

Aber wenn, dann wäre Manjaro vielleicht doch die bessere Option, quasi Arch deluxe?
 
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Auch ein fixed Release muss man nicht bei einem großen Update neuinstallieren ... Keine Ahnung wieso sich dieser Mythos so lange hält, aber ich hatte nach einem Upgrade von Debian noch nie ein zerschossenes System (und ich hab Rechner, welche von Wheezy bis Buster geupgradet worden sind und immer noch einwandfrei laufen).
 
Aber: was ist an Antergos oder Manjaro eigentlich besser als bei Arch, worauf es basiert? Bin da etwas unbefleckt, da ich mit Linux nie wirklich warm wurde, bis jetzt.


Hallo, könnt Ihr dazu noch etwas texten?

Benutzen Antergos und Manjaro die gleichen Quellen?
Komme ich mit beiden zu einem reinen Arch, wenn ich etwas irgendwo einstelle?

Was ist ein "fixed Release"?

MfG

xsid
 
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Fixed Release bedeutet dass neue Versionen von Programmen nicht sofort und häppchenweise für den User verfügbar werden sondern generell in eine Releaseversion des ganzen Betriebssystem-Umfelds eingebunden sind. Es dauert also etwas länger um die neuesten Sachen zu bekommen, dafür wird generell auf Bugs und Kompatibilität getestet.

Antergos ist reines Arch. Manjaro spielt meines Wissens selten mal Fixes ein wenn was nicht passt. Ist aber abgesehen von der Verzögerung auch sehr nah dran. Dann gibt es auch noch Chakra und ArchBang. Weitere Infos hier.
 
Wenn Arch und die darauf aufbauenden Derivate sooo instabil sind, dass man davon abrät, warum sind sie dann so beliebt?

Debian ist ja genau das Gegenteil und wird halt gerne auf Servern eingesetzt, aber hätte man privat davon Vorteile, weil stabiler?
 
Das kommt doch immer darauf an, was man als Nutzer von seinem System erwartet und wie gut man sich auskennt ... ;)
Gibt viele überzeugte Arch-Nutzer, welche sich nichts anderes als Arch vorstellen. Und trotzdem gibt's noch viel mehr glückliche Ubuntu-Nutzer, welche wiederum nicht viel mit Arch anfangen können.

Die Beliebtheit bei Distrowatch ist jedenfalls nicht aussagekräftig, denn dort wird nur gezählt, wie oft die Leute bei Distrowatch eine bestimmte Distribution angeklickt haben. Für Antergos scheinen sich anscheinend momentan viele zu interessieren, dennoch hat Ubuntu bestimmt das Zehnfache mehr aktiver Nutzer, nur sind diese evtl. nicht so aktiv auf Distrowatch.

Ich persönlich hab ja schon geschrieben, wieso bei mir kein Rolling Release in Frage kommt und, dass ich instabile und pflegebedürftige Systeme nicht leiden kann.
 
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... und deswegen setze ich es ein. ;)

Ich mag es, dass Debian nicht immer gleich auf jeden Hype aufspringt, sondern Entscheidungen vorher demokratisch abwägt und beschließt. Zudem werden Upgrades vorher ausgiebig von den letzten beiden Releases getestet, sodass bei Standardkonfigurationen eigentlich nichts schief geht.

Die ältere Software stört mich in den meisten Fällen nicht und ansonsten gibt's ja auch stable-backports mit neueren Versionen.

Z. B. stört mich bei Fedora schon wieder die Ungewissheit, wie es mit deren RPM-Paketen weitergeht. Mir ist das zu stressig alle paar Monate wieder irgendwas anders machen zu müssen, weil man gerade mal der Meinung ist, dass einem das Paketformat oder das Netzwerk-Tool nicht mehr gefällt. Bei Debian kann ich mir noch mindestens 5 Jahre Zeit lassen mich umzugewöhnen (falls man sowas bei Buster veranstalten sollte) und vermutlich sogar noch länger, da ich es für sehr unwahrscheinlich halte, dass Debian demnächst sein Repository aufgibt und universelle Linux-Anwendungen alternativlos einsetzt. Genauso schaut's mit der Einstellung seltener/alter Rechnerarchitekturen aus. Bei Debian kann ich x86-Kisten bis heute weiterverwenden. Arch Linux, openSUSE und andere (bald wohl auch Fedora) haben den Support schon eingestellt oder werden es demnächst tun. Bei Debian gibt's momentan noch keinerlei Anzeichen für eine Einstellung und mindestens 7 Jahre (Stretch + Buster) läuft's bestimmt noch auf x86.
Je weniger ich mich um das System kümmern muss, desto mehr Freude macht es mir mich mit dem System auseinander zu setzen. Und ehrlich gesagt muss ich nicht daheim auch noch dauernd Neuerungen haben, wenn ich sonst schon genug Rechner administrieren darf und mich da mit neuen Features austoben "darf" ...

Aber muss ja nicht jedem gefallen, deswegen gibt's ja noch andere Distributionen und von mir aus kann gerne jeder einsetzen, was er möchte. :cool: Das war nur meine persönliche Meinung zu Arch Linux und Rolling Releases, nachdem ich selbst damit ein 3/4 Jahr gearbeitet habe (genauso wie mit openSUSE, Fedora und anderen) und ich für mich entschieden habe, dass mir die Umsetzung nicht gefällt. ;)
 
Ich komme aus der Windows-Welt und möchte ein System, was einfach nur funktioniert.

Selbst ein Puppy-Linux täte mir reichen, wenn ich meine fünf Programme, die ich nutze, darauf bekomme.

Ubuntu habe ich in vielen verschiedenen Versionen getestet, Lubuntu gefiel mir am Besten. PC Linux OS war auch sehr nett. Linux Mint Debian Edition hatte ich auch probiert, genauso wie Fedora.

Aber irgendwas war immer.

Bei Antergos habe ich es das erste Mal, dass alle Programme in den Repositories vorhanden sind und das Browsen im Internet mit leserlichen Fonts möglich ist. Also bin ich zufrieden.

Das ist die Sichtweise eines absoluten Linux-Neulings, der mit einem Terminal nichts anzufangen weiß...
 
Ich nutze seit einiger Zeit recht zufrieden Manjaro, nach dem Ubuntu Gnome 16.04 bei mir einfach nicht stabil zum Laufen zu bringen war.
Ich hatte noch keine Distribution, bei der das Einrichten von Nvidia Bumblebee so unkompliziert war! Bei den Konfig-Tools und auch beim Wiki haben die Macher einen sehr guten Job gemacht.

Ich bin aus Frust über Ubuntu auf Distro-Suche gegangen und dann aus Spieltrieb bei manjaro gelandet, Arch war mir zu aufwendig und den gegen Arch 14 Tage verzögerten Updatezyklus mit eigenen Repos fand ich spannend. Funktioniert hervorragend, und wenn man das Forum ein bißchen verfolgt sieht man auch, dass die Updates in der Testphase idR ausführlich diskutiert werden, d.h. es ist nicht nur Show.
Was genau Manjaro anders macht findet man im Manjaro Wiki, https://wiki.manjaro.org/index.php?title=Manjaro:_A_Different_Kind_of_Beast

Allerdings wäre ich auf einem beruflich genutzten System etwas skeptisch: Zum einen steht hinter Manjaro keine so stabile Struktur wie zB hinter RedHat/Fedora, Debian, Ubuntu, SuSe o.ä., wie es sich entwickelt bleibt abzuwarten.
Und zum anderen trifft die 14tägige Testphase alle Pakete... auch auf eine aktualisierten Firefox darf man also 14 Tage warten. Da ist Ubuntu immer schneller, hat aber natürlich auch andere Resourcen.

Warum Roling Releases so beliebt sind weiß ich auch nicht, habe aber ein bißchen den Verdacht dass da die Wahrnehmung verfälscht ist bzw. dass man Aufmerksamkeit nicht mit häufiger Verwendung verwechseln sollte. Zum einen sind die halt gerade neu (oder zumindest neuer als der Rest), und zum anderen wird viel Content rund um Linux von Leuten generiert, die gerne an ihrem Computer rumbasteln - und da sind Arch&Co halt für prädestiniert.
Als hard fact würde mir noch einfallen, dass sie eines der klassischen Linux-Probleme lösen: Normalerweise muss man für einige Updates (Hardwareunterstützung, größere Versionssprünge von Programmen) immer mindestens bis zum nächsten release warten, gerade bei Kerneln für Hardwareunterstützung auch mal etwas länger, wenn die eigene Distro da etwas hinterherhängt. Bei GIMP und KDEenlive kenne ich mehrere Leute, die die neueren Versionen an der Ubuntu-Paketverwaltung vorbei aus PPAs installiert hatten um an irgendwelche neuen Features zu kommen und ich habe mich mal sehr gewundert, dass ein Behringer X32 mit meinem Manjaro ootb lief und von der damals aktuellen Ubuntu LTS Version nicht erkannt wurde. Mittlerweile würde man da auch mit Ubuntu glücklich, aber damals halt nicht...
Aber wenn ich ehrlich bin ist das in so wenigen Fällen wirklich ein Thema, dass ich nicht glaube dass es alleine die Aufmerksamkeit für Rolling Releases erklären kann.

Mit einem Ubuntu macht man also auch nichts verkehrt ;)
 
@ syscrh,

danke für Deine Beiträge, diese sind für mich durchaus informativ.
Dennoch habe ich mal ein paar Fragen spezieller an Dich.
Was Für Versionen von Debian setzt Du zur zur Zeit und und wie lange würdest Du diese Nutzen? Beispielsweise geht der Support von Jessie wohl noch bis 2020, macht es Sinn dies bis dahin auch zu nutzen?

Eine andere Frage ist, nutzt Du auch aktuelle Hardware mit Debian, oder wie verhält es sich da bei Dir?
Generell nur ältere Hardware oder neue Hardware mit anderen Systemen?
Denn da Debian ja recht konserativ ist und dadurch nicht immer brandaktuell, aber dafür zuverlässig (zumindest Stable, mit Testing habe ich keine Erfahrung) ist dies nicht gerade die beste Voraussetzung für aktuelle Hardware.



Zum Thema
Persönlich nutze ich momentan auf einem Rechner Manjaro und auf einem anderen LMDE 2, was zur Zeit noch auf Debian Jessie setzt.
Ich bin mit beiden System bis jetzt zufrieden. LMDE nutze ich für den Einsatz in der Hochschule, aufgrund des 3,16 Kernel ist dieses System noch recht Stromsparend und da kommt es mir auch eher auf die Zuverlässigkeit an. Gerade Systeme mit relativ aktuellen Kernel haben einen höheren Stromverbrauch als noch der 3,16 Kernel.
Doch etwa ab Kernel 4.11 (ich bin mir gerade nicht ganz sicher ab welchem Kernel das war) wird auch wieder mehr auf den Stromverbrauch geachtet, als bei den Versionen davor.

Manjaro nutze ich zur Zeit erst etwa 3 Monate, richtige Langzeiterfahrung habe ich damit bis jetzt noch nicht, macht auf mich aber einen guten Eindruck....
 
My one cent:
Manjaro ist soweit ok, wenn es regelmaessig gepflegt wird.
Nach 2 Monaten ohne updates installieren, endet es hier in kernel-panic, wenn die updates runtergeladen und installiert sind
Oder die updates lassen sich gar nicht erst instalieren
opensuse ist da pflegeleicht, version leap42.3.
Das upgrade von 42.2 auf 42.3 lief ohne Probleme, einfach die repos umstellen und "zypper dup"
Mit tumbleweed habe ich seit 2 Jahren nix mehr gemacht, als open-suse-rolling-release

Gruss
Martin
 
Ich persoenlich nutze Arch seit ~2007, Debian kenne ich seit 2005. Vor Debian war Slackware meine Lieblingsdistribution, aber das ist ja nun ganz gut dabei in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Ich kann mich ganz gut daran erinnern dass es damals eine ganz deutliche "Voelkerwanderung" von Slackware und Gentoo Richtung Arch gegeben hat, weil Arch irgendwo die Vorteile der beiden Distributionen besitzt und zugleich einige deutliche Nachteile umgeht (mangelndes Paketmanagement im Falle von Slackware und Kompilier-Wahnsinn im Falle von Gentoo).
Was für Arch spricht ist yaourt und die Tatsache, dass grundsätzlich recht wenig an der Software modifiziert wird, ein Prinzip was man von Slackware here kennt. Debian meint es ja eher gut mit dem 'eigenen Stil' und da werden meinem Gefuehl nach schonmal eher heftigere Patches eingespielt, die die Konfiguration zugunsten eines einheitlichen "Debian-Stils" verbiegen, was ich persoenlich eher ungluecklich finde.
Aber das aendert nichts an der Tatsache, dass Debian fuer Systeme, bei denen es auf Zuverlaessigkeit ankommt, die sichere/bessere Wahl ist. Auf Servern und auf meinem Backup-Zweitrechner habe ich immer ein Debian drauf, einfach um im Fall der Faelle eine funktionierende Kiste zu haben.
Die Vorteile von Arch im Alltag wiegen fuer mich die Nachteile allerdings total auf. Um ein paar Punkte zu nennen:
- Debian mag mehr Pakete haben, die Pakete die ich allerdings taeglich brauche und die mir wichtig sind sind bei Arch aktueller
- Arch hat dank yaourt ein sehr spannendes System zum Installieren von experimenteller Software, insbesondere wenn man selbst vor sich hin programmiert wird man froh sein über yaourt einfach an git-Versionen und Quellen von Software zu kommen, die Debian erst in Jahren bereitstellen kann (wenn ueberhaupt)
- Arch ist weit weniger zimperlich was das Bereitstellen von Software angeht, die mit anderen Lizenzen vorliegt (hier auch wieder ueber yaourt); da muss man bei Debian dann doch wieder viel manuell machen

Diese ganzen genannten Punkte sind natuerlich alle auch zu einem gewissen Grade als Nachteil zu interpretieren. Wer auf Sicherheit wert setzt sollte von yaourt die Finger lassen; wer sich mit den ethischen Grundsaetzen der Open-Source-Bewegung auseinandersetzt wird Bedenken bzgl. yaourt haben.
Ein weit verbreiteter Mythos, dass Arch im Alltagsbetrieb unstabil waere und sich gelegentlich zerlegt, fusst in meinen Augen auf Erfahrungen die Leute vor ~10 Jahren gemacht haben als Internetleitungen noch sehr langsam und die Manpowert hinter Arch gering(er) war. Es stimmt dass man eine Arch-Kiste alle 2 Wochen updaten sollte, damit sie gut laeuft - das ist anders als bei Debian und Co. Das dauert aber heutzutage keine 10 Minuten mehr, ganz anders noch als vor 10 Jahren wo man fuer ein pacman -Syu schon Zeit einplanen musste. Und wie gesagt, subjektiv hat sich die Qualitaet der Arch-Software sichtbar verbessert.
Aber es stimmt, Arch ist und bleibt ein Frickelsystem fuer Nutzer die gerne und oft selber Hand anlegen, das war immer so und wird vermutlich auch noch lange so brauchen. Aus meiner Erfahrung macht das Frickeln mit Arch allerdings deutlich mehr Spass als mit Debian, weil man von Haus aus dafuer spannende Werkzeuge zur Verfuegung gestellt bekommt, die man bei Debian vermisst. Frueher hat Gentoo mal diese Position inne gehabt, das ist allerdings heutzutage auch ziemlich im Nebel verschwunden, ich vermute mal weil portage nichts kann was pacman/yaourt nicht auch (besser) koennen, abgesehen davon dass die Idee dass man alles selber bauen muss ziemlich realitaetsfremd ist. :)

Edit: Um allerdings mal etwas auf das Thema zurueckzukommen: Der Sinn von Manjaro bzw. Antergos erschließt sich mir nicht ganz, weil ich die Staerken von Arch im Bereich der Frickelei/Selber-Hand-anlegens sehe, und Antergors/Manjaro ja anscheinend eher auf den Einsteiger-Bereich abzielen, wo ein stabiler Unterbau in meinen Augen mehr Sinn ergibt. Aber auf der anderen Seite stimmt es dass der Arch Installationsprozess unnoetig unfreundlich und fies ist, also zumindest ein vernuenftiger Installer fuer Arch ist in meinen Augen keine schlechte Idee.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer auf Sicherheit wert setzt sollte von yaourt die Finger lassen;


Hallo raellear,

kannst Du das wenig näher erläutern?

Sind alte Debian-Pakete nicht unsicherer als ein Paket was neu mit AUR aus urtümlichen Sourcen erstellt wurde?

Erhöht man bei Arch die Sicherheit, wenn ich benötigte Pakete von Debian nehme und diese dann mit AUR installiere?

MfG

xsid
 
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